DE2258089C2 - Überzugsmittel und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Überzugsmittel und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G77/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G77/04—Polysiloxanes
- C08G77/06—Preparatory processes
Description
RSi(OR')3 oder RSi(OR"OR'")3
worin R und R' Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 10
Kohlenstoffatomen, R" einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und
R'" einen Kohlenwasserstoff rest mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen oder ein Wasserstoffatom bedeuten,
mit einer soichen Menge Wasser, daß mindestens 0,6 Mol Wasser pro Hydrocarbonoxygruppe
an dem Siliziumatom vorhanden sind, in Gegenwart einer solchen Menge Säure, daß ein
pH-Wert von 1,4 bis 5,5 eingestellt wird, sowie in Gegenwart der Borverbindung erhalten worden ist.
2. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als feinteiligen Feststoff Zink
enthält.
3. Überzugsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich zu dem Zink einen
Füllstoff enthält und das Gesamtverhältnis von Bindemittel zu Zink und Füllstoff 70 :30 bis 10 :90,
bezogen auf das Gewicht, beträgt.
4. Überzugsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Füllstoff ein Erdalkalimetallsilikat
wie Calcium- und/oder Magnesiumsilikat enthält.
5. Überzugsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Füllstoff einen Mineralfaserstoff
enthält.
6. Verfahren zur Herstellung eines Überzugsmittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Silan der allgemeinen Formeln
RSi(OR')3 oder R Si (OR'OR'
worin R und R' Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen, R" einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und R'" einen Kohlenwasserstoff rest mit bis zu 10
Kohlenstoffatomen oder ein Wasserstoffatom bedeuten, mit einer solchen Menge Wasser, daß
mindestens 0,6 Mol Wasser pro Hydrocarbonoxygruppe an dem Siliziumatom vorhanden sind, in
Gegenwart einer solchen Menge Säure, daß ein pH-Wert von 1,4 bis 5,5 eingestellt wird, und 1,0 bis
10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Silans, Borsäure, Borsäureanhydrid, Alkoxyboroxinen oder
Alkylboraten umsetzt, und dem erhaltenen Bindemittel feinteilige Feststoffe in einem Verhältnis von
Bindemittel zu feinteiligen Feststoffen von 50 : 50 bis 10 : 90, bezogen auf das Gewicht, zusetzt.
Die Erfindung betrifft das in den Patentansprüchen gekennzeichnete Überzugsmittel und Verfahren zu
seiner Herstellung.
Das erfindungsgemäße Überzugsmittel verleiht einer -, Metalloberfläche, auf die es aufgetragen, wird, galvanischen
Schutz.
Viele der bisher verwendeten Überzugsmittel besitzen
eine kurze Lagerbeständigkeit und liefern, wenn sie auf eine Oberfläche aufgetragen werden, beim Härten
κι einen weichen, pulverförmigen Überzug.· Weiterhin war
es schwierig, einen gleichmäßigen Überzug ;:u erhalten, wenn feinteilige Feststoffe wie Zink darin eingearbeitet
waren. Viele der bekannten Überzugsmittel, die auf Metallsubstrate aufgetragen werden, platzten häufig
ii beim Trocknen, wodurch die Substrate freigelegt wurden.
Aus der DE-OS 15 93 236 ist ein feinteilige Feststoffe
enthaltendes Überzugsmittel auf der Grundlage eines kondensierten Kieselsäureäthylesters bekannt, dessen
2(i filmbildender Bestandteil durch Umsetzung dieses
Esters mit Borsäure unter Ausschluß von Feuchtigkeit erhalten wurde. Da in dieser DE-OS ausdrücklich ein
Ausschluß von Feuchtigkeit für die Reaktion mit der Borsäure vorgeschrieben wurde, war nicht zu erwarten,
2". daß man Überzugsmittel mit verbesserten Eigenschaften erhalten könnte, wenn man bei dieser Reaktion mit
Borsäure in Gegenwart bestimmter Mengen Wasser unter Hydrolyse arbeitete.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
in feinteilige Feststoffe und ein Bindemittel enthaltendes
Überzugsmittel, dessen Bindemittel ein Kondensat eines Silans mit Borsäure, Borsäureanhadrid, Alkoxyboroninen
oder Alkylboraten enthält, bereitzustellen, das eine relativ lange Lagerbeständigkeit besitzt, das sich leicht
in der Art eines Anstrichs auf eine Oberfläche auftragen läßt und das verhältnismäßig rasch unter Bildung eines
harten, abriebfesten, festhaftenden Films auf dem Metallstubstrat härtet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
,(i daß das Kondensat durch Reaktion eines Silans der
allgemeinen Formeln
R Si (OR')3 oder R Si (OR"OR'")3
worin R und R' Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 10 5 Kohlenstoffatomen, R" einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und R'" einen Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen
oder ein Wasserstoffatom bedeuten, mit einer solchen Menge Wasser, daß mindestens 0,6 Mol Wasser pro
,(ι Hydrocarbonoxygruppe an dem Siliziumatom vorhanden
sind, in Gegenwart einer solchen Menge Säure, daß ein pH-Wert von 1,4 bis 5,5 eingestellt wird, sowie in
Gegenwart der Borverbindung erhalten worden ist.
Beispiel für geeignete einwertige Kohlenwasserstoffreste, die durch R, R1 und R'" dargestellt sind, sind
Alkylreste wie Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Hexyl-, Octyl-
und Decylreste und Arylreste wie Phenyl-, Tclyl- und
Xylylreste. R kann auch einen Alkenylrest wie einen Vinyl-, Allyl-, Hexenyl- und Butadienylrest bedeuten.
Durch R" dargestellte zweiwertige Kohlenwasserstoffreste sind Äthylen-, Trimethylen-, Tetramethylen-,
Hexamethylen- und Phenylenreste und dergleichen.
Geeignete Organo-tri-(hydrocarbonoxy)-silane sind
Geeignete Organo-tri-(hydrocarbonoxy)-silane sind
Methyl-trimethoxy-silan,
Methyl-triäthoxy-siian,
Methyl- tripropoxy-silan,
Methyl-tributoxy-silan,
Methyl-trioctoxy-silan,
Äthyl-triäthoxy-silan,
Propyl -trimethoxy-silan,
Propyl-tributoxy-silan,
Propyl-trioctoxy-silan,
Propyl-tridecoxy-silan,
Butyl-trimethoxy-silan,
Butyl-triäthoxy-siJan,
Butyl-tributoxy-silan,
Butyl-trioctoxy-silan,
Butyi-tridecoxy-silan,
Butyl-triphenoxy-silan,
Hexyl-trimethoxy-silan,
Hexyl-triäthoxy-silan,
Hexyl-tributoxy-silan,
Hexyl-trioctoxy-silan,
Hexyl-triphenoxy-silan,
Phenyl-trimethoxy-silan,
Phenyl-triäthoxy-silan,
Phenyl-tributoxy-silan,
Phenyl-trioctoxy-silan,
Allyl-trimethoxy-silan,
Allyl-triäthoxy-silan,
Vinyl-trimethoxy-silan,
Vinyl-triäthoxy-silan,
Vinyl-tributoxy-silan,
Butadienyl-trimethoxy-silan,
Methyl-tri-(2-methoxy-äthoxy)-silan, Äthyl-tri-(4-äthoxy-butoxy)-silan,
ÄthyI-tri-(2-butoxy-äthoxy)-silan, Butyl-tri-(2-äthoxy-äthoxy)-silan, Hexyl-tri-(2-methoxy-äthoxy)-silan,
Phenyl-tri-(2-äthoxy-äthoxy)-silan, Hexyl-tri-(2-methoxy-äthoxy)-silan, Phenyl-tri-(2-äthoxy-äthoxy)-siian,
Methyl-tri-(propylenglycol)-silan, Butyl-tri-(äthylenglycol)-silan,
Phenyl-tri-(äthylenglycol)-silan und dessen Gemische.
Diese Organo-tri-(hydrocarbonoxy)-silane können durch verschiedene, in der Literatur beschriebene
Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise können die Hydrocarbonoxy-silane durch eine Grignard-Synthese
unter Verwendung des entsprechenden Chlorkohlenwasserstoffs und eines Alkylorthosilikats hergestellt
werden.
Die allgemeine Reaktion wird folgendermaßen dargestellt:
RX + Si(OR')4
RSi(OR')3 + MgXOR'
wobei R und R' die vorstehend genannte Bedeutung haben und X ein Halogenatom ist. Im allgemeinen ist ein
Erhitzen auf etwa 50 bis 13O0C erforderlich. Es kann notwendig sein, zur Einleitung der Reaktion eine kleine
Menge eines Reaktionsmittels wie Methylmagnesiumchlorid zu verwenden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, Methyltrichlorsilan in Gegenwart von Ammoniak mit Äthanol
umzusetzen, wobei Methyltriä'.hoxy-silan und Amrnoniumchlorid
erhalten wird. Phenyl-trihydrocarbonoxy-silan kann in analoger Weise unter Verwendung von
Phenylchlorsilan erhalten werden.
Die Organo-trihydrocarbonoxy-silane können auch dadurch hergestellt werden, daß man fein verteiltes
Silizium mit einem Alkohol oder Phenol in einer neutralen oder sauren Phase bei einer Temperatur von
bis 3600C umsetzt, das gebildete Silan aus dem
Reaktionsgemisch abtrennt und das so erhaltene Silan anschließend in Gegenwart eines herkömmlichen
Katalysators mit einem ungesättigten Kohlenwasserstoff umsetzt
Die Hydrocarbonoxy-silane der Formel R Si (OR"OR'")3 werden dadurch hergestellt, daß man
ein Methyl-trichlor-silan mit den entsprechenden
Monoäthern von Alkylenglycolen oder deren Gemischen umsetzt, wobei HCl und das Silan erhalten wird.
Die Alkylenglycoläther werden durch die üblichen
ίο Reaktionen der entsprechenden Alkohole (R'"OH) mit
einem Alkylenglycol in einem Verhältnis von 1 :1 hergestellt
Die Organo-trihydrocarbonoxy-silane werden mit einer ausreichenden Menge Wasser hydrolysiert, so daß
mindestens 0,6 Mol, vorzugsweise 1,0 bis 4,5 Mol Wasser pro Hydrocarbonoxygruppe an dem Siliziumatom
vorhanden sind.
Diese Organo-trihydrocarbonoxy-silane werden in dem Maße hydrolysiert und kondensiert, daß der
2u SiOi-Gehalt im Bereich von etwa 5 bis 40 Gew.-°/o liegt.
Besonders gute Ergebnisse wurden mit einem Kondensat erzielt, das etwa 15 bis 30% S1O2 enthielt.
Die Borverbindungen, die erfindungsgemäß verwendet werden, sind Borsäure, Borsäureanhydrid, Alkoxy-
2) boroxine und jedes Alkylborat wie Methylborate,
Äthylborate, Butylborate, Hexylborate und deren Gemische. Beispiele für geeignete Boroxine sind
Trimethoxy-bo/oxin, Tri-n-butoxy-boroxin, Trihexoxyboroxid
und dergleichen.
jo Die Borverbindungen können zur Herstellung des Bindemittels mit den Silanen in geeigneter Weise
kombiniert werden. In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, die Borverbindungen vor der Hydrolyse
und der Kondensation mit den Hydrocarbonoxysilanen
j-, zu mischen, oder die Borverbindungen können zu irgendeinem Zeitpunkt nach Einleitung der Hydrolyse
und der gleichzeitigen Kondensation bis zu der Zeit oder dem Punkt, an dem die feinteiligen Feststoffe mit
der hydrolysierten Zusammensetzung vermischt wer-
At) den, zugesetzt werden.
Es sollte eine ausreichende Menge einer Borverbindung eingearbeitet werden, um die physikalischen
Eigenschaften wie Härte und Abriebfestigkeit des Überzugsmittels zu verbessern. Obgleich diese Menge
■r, in weiten Grenzen schwanken kann, beträgt die Menge
der Borverbindung in dem Überzugsmittel im allgemeinen etwa 1,0 bis etwa 10Gew.-%, vorzugsweise etwa 2,0
bis etwa 7,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Hydrocarbonoxy-silans. Gute Ergebnisse hinsichtlich
jo der Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
wurden erreicht, wenn die Borverbindung in einer Menge von 2,5 bis 5,5 Gew.-% in dem Überzugsmittel
vorhanden war.
Obgleich es nicht wesentlich ist, wird zur Herstellung
3i des Bindemittels vorzugsweise ein Lösungsmittel
verwendet. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise höhersiedende Äther wie Monoalkylenglycolmonoalkyläther,
Dialkylenglycolmonoalkyläther, Dialkylenglycoldialkyläther, Monoalkylenglycoldialkyläther, Ketone
Mj wie Aceton, Alkohole wie Äthanol, Isopropanol,
Butanol, Hexanol, Diacetonalkohol, Glycole wie PoIyäthylenglycole,
Kohlenwasserstofflösungsmittel wie Hexan, Heptan, Benzol, Toluol, Xylol, Chlorkohlenwasserstoffe,
Wasser und deren Gemische. Die Trocknungs-
h) zeit, Viskosität und dergleichen können durch geeignete
Wahl der Lösungsmittel oder der Gemische daraus eingestellt werden. Das Verhältnis von Lösungsmittel zu
Hydrocarbonoxy-silan kenn je nach den gewünschten
Eigenschaften des fertigen Bindemittels in weiten Grenzen schwanken. Das Verhältnis kann daher
innerhalb der Grenzen von etwa 0,5 :1 bis 10 :1 liegen.
Obgleich die Menge an Säure, die zur Hydrolyse des Organotrihydrocarbonoxy-silans notwendig ist, nicht
kritisch ist, wird vorzugsweise eine ausreichende Menge Säure verwendet, daß ein pH-Wert von etwa 1,0 bis
etwa 5,5, vorzugsweise etwa 1,4 bis 4,5, erhalten wird. Im allgemeinen liegt die Menge an Säure, insbesondere
Salzsäure, im Bereich von etwa 0,001 bis etwa 0,08, vorzugsweise etwa 0,005 bis etwa 0,05 Gew.-%. Andere
organische Säuren wie Schwefelsäure und Fluorwasserstoffsäure können entweder allein oder in Verbindung
mit Salzsäure verwendet werden.
Es können auch monobasische und dibasische organische Sauren, die frei von Hydroxylgruppen sind
und die erforderliche Stärke aufweisen, sowie Chloride, Nitrate und Sulfate der Metalle der Gruppen III oder IV
des Periodensystems verwendet werden. Beispiele für geeignete organische Säuren sind Essigsäure, Buttersäure,
Capronsäure, Caprinsäure, Palmitinsäure, Oleinsäure,
Oxalsäure, Fumarsäure, Crotonsäure, Acrylsäure, Maleinsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Suberinsäure, Sebacinsäure und halogenierte Carbonsäuren. Andere organische Säuren, die
verwendet werden können, sind Benzoesäure, Toluolsulfonsäure und Alkylphosphorsäuren, bei denen die
Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen.
Die Menge der organischen Säure liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 1,0, vorzugsweise
etwa 0,3 bis etwa 0,8 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Bindemittels.
Die Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Bindemittels sind in der Technik bekannt:
vorzugsweise wird das vorstehend beschriebene Silan jedoch in einem organischen Lösungsmittel gelöst,
wonach eine ausreichende Menge Wasser, vorzugsweise angesäuertes Wasser, zugesetzt wird, so daß
mindestens 0,6 Mol Wasser pro Hydrocarbonoxygruppe an dem Sili/jumatom vorhanden sind. Die Lösung wird
gerührt und nach kurzer Zeit wird sichtbar, daß eine deutliche exotherme Reaktion stattfand. Die Lösung
wird ziemlich warm, und es wird ein homogenes, klarflüssiges Produkt erhalten.
Die genaue Art der chemischen Reaktion, die zwischen dem Organo-trihydrocarbonoxy-silan und
Wasser stattfindet, ist nicht mit Sicherheit bekannt, und die vorliegende Erfindung soll nicht auf eine besondere
Reaktionsweise beschränkt werden. Es kann jedoch festgestellt werden, daß eine Hydrolyse stattfindet, an
die sich eine zwischenmolekulare Kondensationspolymerisation anschließt, die zu einer Entfernung von
Wasser- und/oder Alkoholmolekülen zwischen den Silizium enthaltenden Gruppen führt. Es ist beispielsweise
bekannt, daß die Reaktion zwischen Wasser und dem Organo-trihydrocarbonoxy-silan Alkohole und
Silanolgruppen ergibt. Die Silanolgruppen kondensieren miteinander und mit den Hydrocarbonoxygruppen,
wobei Si —O —Si-Bindungen, Wasser und Alkohol
gebildet werden.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel wrden dadurch hergestellt, daß man das durch die vorstehend
beschriebene Hydrolyse und Kondensation des Silans erhaltene Bindemittel mit feinverteilten, feinteiligen
Feststoffen, vorzugsweise Zinkstaub, vermischt und anschließend auf Metallsubstrate aufträgt, um diesen
galvanischen Schutz zu verleihen. Es ist häufig erwünscht, anstelle von reinem Zinkstaub ein Gemisch
aus Zinkstaub und einem geeigneten Füllstoff wie Calcium- und Magnesium-meta-silikat oder dasselbe
enthaltende Mineralien zu verwenden. Andere Füllstoffe, insbesondere Mineralfaserfüllstoffe wie Asbest,
-, Fa^.ertalk, Fasercalcium-meta-silikat, Gips und dergleichen
können ebenfalls mit Zinkstaub in diese Oberzugsmittel eingearbeitet werden. Andere Zusatzstoffe, die in
die Überzugsmittel eingearbeitet werden können, sind färbende Pigmente wie Eisenoxid, Cadmiumsulfid,
ι ti Titandioxid und die meisten Lithopone.
Das Verhältnis von Zink zu Bindemittel hängt weitgehend davon ab, was der Verbraucher bevorzugt,
und von den Anforderungen, die an das Produkt gestellt werden. Im allgemeinen liegt das Verhältnis von
Bindemittel zu Zink im Bereich von 50 :50 bis 10 :90, bezogen auf das Gewicht. Wenn jedoch ein Füllstoff wie
die vorstehend genannten Calcium- und Magnesiummeta-silikate
in die Zusammensetzung eingearbeitet wird, kann das Verhältnis von Bindemittel zu dem
2(i gesamten feinteiligen Feststoff (Zink und Füllstoff) im
Bereich von 10 :90 bis 70 :30, bezogen auf das Gewicht,
liegen.
Im allgemeinen können diese Überzüge bei Umgebungstemperatur in etwa 24 Stunden gehärtet werden;
falls erwüncht, können die Überzüge jedoch auch in einem Ofen bei Temperaturen im Bereich von etwa 37,8
bis 5380C gehärtet werden. Bei diesen hohen Temperaturen
ist die Aushärtungszeit wesentlich geringer.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel haben einen
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel haben einen
in Flammpunkt von etwa 26,7 bis etwa 660C und eine
Gebrauchsdauer, die den Anforderungen im wesentlichen jedes Verwendungszwecks entspricht.
Diese Überzugsmittel können durch Anstrich, Sprühen oder durch andere bekannte herkömmliche
r, Verfahren auf ein gesäubertes Metallsubstrat aufgebracht
werden. Sie weisen beim Auftragen eine ausgezeichnete Haftfestigkeit auf, und in vielen Fällen
kann der Überzug ohne vorheriges Sandstrahlen mit gutem Ergebnis auf saubere Metalloberflächen aufge-
4(> bracht werden, was bei den bekannten Überzügen nicht
möglich ist. Es wurde eine gute Haftung auf feuchten oder sogar nassen galvanisierten Stahloberflächen
erreicht. Der Überzug gefriert weder, noch wird er durch helles Sonnenlicht bei tropischen Temperaturen
5 beschädigt. Der Überzug zeigt eine ausgezeichnete Festigkeit gegenüber Abrieb und Salzsprühnebel. Er
kann leicht pigmentiert werden und kann daher ohne Mantelschicht verwendet werden.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die die Borverbindungen enthaltenden Überzugsmittel wesentlich
härter sind und eine größere Abriebfestigkeit aufweisen als ähnliche Mittel, die ohne Borverbindungen
hergestellt wurden.
Die nachstehenden Beispiele dienen der Erläuterung
■>■; der Erfindung. Falls nichts anderes angegeben ist, sind
alle Teile Gewichtsteile.
Ein Bindemittel wurde dadurch hergestellt, daß man
bo etwa 500 Teile Methyl-triäthoxy-silan langsam unter
Rühren in einen Reaktoi brachte, der 152 Teile entionisiertes Wasser, 264 Teile Äthylenglyeolmonoäthyläther
und 6,0 Teile Essigsäure enthielt, und das Reaktionsgemisch anschließend etwa 2 Stunden bei
h5 einer Temperatur bis zu etwa 32°C rührte. Liwa 100
Teile des Gemischs wurden mit etwa 2 Teilen Methylborat (70% Reinheit) versetzt und 0,5 Stunden
gerührt.
Das auf diese Weise hergestellte Bindemittel wurde mit Zinkstaub (2 bis 7 Mikron) in einem Verhältnis von
30 Teilen Bindemittel zu 70 Teilen Zinkstaub vermischt und anschließend auf ein leicht sandgestrahltes Stahlsubstrat
aufgebracht. Nachdem der Überzug etwa 24 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet worden war,
wurde er gemäß dem Standard-Härtetest hinsichtlich seiner Härte getestet. In diesem Test wurde ein
Bleistiftgraphit mit verschiedenen Härtegraden entsprechend der Skala IB, 2B, 3B, F. H, 2H, 3H, 4H, 5H
usw. verwendet. Diese Werte stellen einen fortlaufenden Anstieg der Härte dar. Der Bleistiftgraphit wurde in
einem Winkel von 45° zu dem Zink enthaltenden Überzug auf der Stahlplatte gehalten, und es wurde so
lange eine mäßige Kraft ausgeübt, bis der Überzug entfernt war. Der Überzug zeigte eine Härte von etwa
4H.
Ein ähnliches Überzugsmittel, das ohne Methylborat hergestellt worden war, zeigte eine Härte von etwa H.
Ein Bindemittel wurde dadurch hergestellt, daß man etwa 500 Teile Methyl-triäthoxy-silan langsam unter
Rühren in einen Reaktor brachte, der etwa 152 Teile
entionisiertes Wasser, 264 Teile Äthylenglycolmonoäthyläther, 6,0 Teile Essigsäure und 10 Teile Methylborat
(70% Reinheit) enthielt, und das Reaktionsgemisch anschließend etwa 2 Stunden bei einer Temperatur bis
zu 6O0C rührte.
Das auf diese Weise hergestellte Bindemittel wurde mit Zinkstaub (2 bis 7 Mikron) in einem Verhältnis von
30 Teilen Bindemittel zu 70 Teilen Zinkstaub vermischt und anschließend auf ein leicht sandgestrahltes Metallsubstrat
aufgebracht. Nach 24stündigem Trocknen bei Raumtemperatur zeigte der Überzug einen Härtewert
von etwa 4H.
Beispiel 3 und 4
Bindemittel wurden gemäß dem Beispiel 1 hergestellt, indem Methyl-triäthoxy-silan in Gegenwart von Salzsäure
und Methylborat hydrolysiert wurde.
Die auf diese Weise hergestellten Bindemittel wurden mit Zinkstaub (2 bis 7 Mikron) in einem Verhältnis von
30 Teilen Bindemittel zu 70 Teilen Zinkstaub vermischt und anschließend auf ein leicht sandgestrahltes Stahlsubstrat
aufgebracht. Die Ergebnisse des Härtetests sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel Nr. |
CH,Si(OC2H5h (Teile) |
Lösungsmittel Ä.G. (Teile) |
HCI (37%) (Teile) |
Wasser (Teile) |
Borverb. TMB (Teile) |
Überzugshärte 24 Std. |
3
4 |
50
50 |
23
23 |
0,02 0,02 |
11,25 11,25 |
1 |
F
2H |
Ä.G. = Äthylenglycolmonoäthyläther.
TMB - Trimethylborat (70 Gew.-% TMB in Methanol).
Ein Überzugsmittel wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß 10 Teile Butylborat
anstelle von Methylborat verwendet wurden. Der so erhaltene Überzug zeigte im wesentlichen die gleiche
Härte wie der Überzug des Beispiels 1.
Ein Überzugsmittel wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme daß Borsäure anstelle von
Methylborat verwendet wurde. Der so erhaltene Überzug hatte im wesentlichen die gleiche Härte wie
der Überzug des Beispiels 1.
B e i s ρ i e 1 7
Ein Überzugsmittel wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß Borsäureanhydrid anstelle
von Methylborat verwendet wurde. Der so erhaltene Überzug zeigte eine Härte von etwa 4H.
Ein Überzugsmittel wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt,
mit der Ausnahme, daß Trimethoxyboroxin anstelle von Methylborat verwendet wurde. Der so
erhaltene Überzug zeigte eine Härte von etwa 4H.
Bei Wiederholung der vorstehend beschriebenen Beispiele unter Verwendung anderer Hydrocarbonoxysilane
in Gegenwart anderer Borverbindungen, Lösungsmittel und feinteiliger Feststoffe wurden Überzugsmittel
erhalten, die im wesentlichen die gleichen Eigenschaften aufwiesen, wie die Überzugsmittel der
4(i vorstehenden Beispiele.
Vergleichsversuch
Um die verbesserten Eigenschaften des erfindungsgemäßen Überzugsmittels gegenüber dem Überzugsmittel
4-5 der DE-OS 15 93 236 (bzw. US-PS 36 49 307) zu verdeutlichen, wurde der folgende Vergleichsversuch
durchgeführt:
Es wurde ein Bindemittel A nach der Arbeitsweise von Beispiel 2 der US-PS 36 49 307 hergestellt, indem
5(i man 13,6 Teile »Äthylsilicat 40« mit 1,1 Teilen Borsäure,
4,6 Teilen Isopropylalkohol und 3,1 Teilen Äthylenglykolmonoäthyläther
mischte und das Gemisch anschließend 2 Stunden am Rückfluß erhitzte. Das Bindemittel
wurde abgekühlt und anschließend im Verhältnis von 15 Teilen Bindemittel zu 51,9 Teilen Zinkstaub mit
Zinkstaub vermischt Das Gemisch aus Zink und Bindemittel wurde mittels Bürstenauftrag auf eine
polierte Stahlplatte aufgebracht und bei einer relativen Feuchtigkeit von 55% und einer Temperatur von 23,9° C
bo getrocknet.
Es wurde ein zweites Bindemittel B gemäß der Erfindung hergestellt, indem man 50 Teile Methyltriäthoxysilan
mit 26,4 Teilen Äthylenglykolmonoäthyläther, 0,6 Teilen Essigsäure und 15,2 Teilen Wasser
hi mischte und dieses Gemisch 2 Stunden auf eine
Temperatur von 30 bis 400C erhitzte. Anschließend
wurde das Reaktionsgemisch mit 4,8 Teilen Borsäure versetzt und 1 Stunde auf 50° C erhitzt Dann wurde das
Bindemittel im Verhältnis von 15 Teilen Bindemittel zu 51,9 Teilen Zinkstaub mit Zinkstaub vermischt, worauf
das erhaltene Gemisch mittels Bürstenauftrag auf eine polierte Stahlplatte aufgebracht und bei einer relativen
Feuchtigkeit von 55% und einer Temperatur von 23,9° C getrocknet wurde.
Die Überzüge »A« und »B« wurden sodann im Hinblick auf (a) die Härte des Zinkstaubüberzuges und
(b) den Grad der Haftung des Überzuges getestet und verglichen. Im Härtetest wurde Bleistiftblei mit
unterschiedlichen Härtegraden entsprechend 6B, 4B, 3B, F, H, 2H, 3H, 4H, 5H usw. der Skala, deren Werte einen
wachsenden Anstieg der Härte bedeuten, angewendet, wobei diese Bleistiftbleimine in einem Winkel von 45°
zu dem auf der Stahlplatte aufgebrachten Zinküberzug gehalten und eine mäßige Kraft angewendet wurde, bis
der Überzug entfernt war.
Im Haftungstest wurde eine rechteckige Stahlplatte mit dem darauf befindlichen, vollständig ausgehärteten
Überzug in vertikaler und horizontaler Richtung eingeritzt, um kleine Quadrate mit einer Kantenlänge
von etwa 2,54 mm zu erhalten. Über den eingeritzten Bereichen wurde ein durchsichtiger Klebestreifen
angebracht, und anschließend wurde der Klebestreifen hochgezogen.
Die Vergleichsversuche hatten die folgenden Ergebnisse:
Überzug »A« | Überzug »B« | |
Bleistifthärte κι (Dauer, Std.) |
||
0,25 0,5 1,0 4.0 ι- 24,0 |
feucht 6B 3B H 2 H |
trocken 3 11 3 H 4 H 5 H |
Haftungstest (% Überzug entfernt) |
90%*) | weniger als 1% |
*) Beim Einritzen der Metallplatte blätterten bereits etwa
75 % ab.
Claims (1)
1. Oberzugsmittel aus (A) fein teiligen Feststoffen,
(B) einem Bindemittel aus dem Kondensat eines Silans mit 1,0 bis 10 Gew.-°/o, bezogen auf das
Gewicht des Silans, an Borsäure, Borsäureanhydrid, Alkoxyboroxinen oder Alkylboraten sowie ggf. (C)
einem organischen Lösungsmittel und weiteren üblichen Zusätzen, wobei das Verhältnis von
Bindemittel zu feinteiligen Feststoffen 50:50 bis 10:90, bezogen auf das Gewicht, beträgt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kondensat durch Reaktion eines Silans der allgemeinen Formeln
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