DE2254547C3 - Verwendung eines Bodenproduktes der Styroldestillation als Streckmittel für Kautschukmasse - Google Patents
Verwendung eines Bodenproduktes der Styroldestillation als Streckmittel für KautschukmasseInfo
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Description
Aus der CS-PS 1 16 329 ist es bekannt. Rückstände aus der Styroldestillation, die aus Styroldimer und
-trimer. höheren aromatischen Verbindungen und Hydrochinon bestehen, als klebrigmachenden Zusatz
für Kautschukmassen zu verwenden. Derartige Destillationsrückstände
werden bei der Styroldestillation unter Zusatz von Hydrochinon als Polymerisationsverhinderer
gewonnen und unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung grundsätzlich von Bodenprodukten der
Styroldestillation, die unter Zusatz von Schwefel als Polymerisationsverhinderer gewonnen wurden. Die als
klebrigmachenden Zusätze gemäß CS-PS 1 16 329 verwendeten Produkte sind als Streckmittel in Kautschukmassen
nicht geeignet.
Als Streckmittel für Kautschukmassen wurden bisher öle in einer Menge von etwa 5 bis 40 Gew.-Teilen oder
meh. je 100 Gew.-Teile des Kautschuks verwendet und dienten als Weichmacher und zur Verbesserung der
Verarbeitung der Kautschukmassen. Diese Strecköle werden so gewählt, daß die Eigenschaften der
vulkanisierten Kautschukprodukte nicht nachteilig beeinflußt werden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß anstelle solcher Strecköle ein unter Zusatz von Schwefel
als Polymerisationsverhinderer gewonnenes Bodenprodukt der Styroldestillation in einer Menge von 0,5 bis 25
Gew.-o/o mit Vorteil als Streckmittel für Kautschukmassen verwendet werden kann. Diese Verwendbarkeit ist
deswegen überraschend, da die genannten Bodenprodukte der Styroldestillation trotz ihres Schwefelgehaltes
nicht als Vulkanisationsmittel wirken. Auch ist es überraschend, daß ihre Verwendung als Streckmittel die
Eigenschaften des vulkanisierten Kautschuks nicht beeinträchtigt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Bodenprodukte werden bei der Destillation von Rohstyrol, das durch
Dehydrierung von Äthylbenzol gewonnen wird, erhalten. Die Styroldestillation erfolgt gewöhnlich bei einer
Temperatur von etwa 38 bis I2O°C und bei einem Druck
von etwa 10 bis 200 mm Hg absolut. Das Kopfprodukt dieser Destillation besteht aus sehr reinem Styrol,
oftmals reiner als zu 99 Gew.-%, während das Bodenprodukt schwefelhaltig ist.
Außer dem erfindüngsgeffläß verwendeten Boden=
produkt der Styroldestillation können den Kautschukmassen übliche Zusatzstoffe, wie Kohlenstoff, Zinkoxid.
Schwefel, Stearinsäure, Oxydationsverhinderer, Antiozonantien. und zwar in üblichen Konzentrationen,
zugesetzt werden. Zur Regelung der Vulkanisation der Kautschukmasse können übliche Mittel, wie Thiuramdisulfide.
verschiedene Sulphenamide, Cyclohexylamin.
N-Cyc|ohexyUhiophtbitlimid oder Mercapioben/othiazo|
zugesetzt werden. Gegebenenfalls können auch noch übliche Strecköle zugegeben werden, doch kann
deren Konzentration zumindest durch die Zugabe des genannten Bodenproduktes erniedrigt werden.
Als übliche Oxidationsverhinderer kommen beispielsweise ö-Äthoxy-l^-dihydro^^-trimethylchinolin, butyliertes
Hydroxytoluol, Phenyl-jJ-naphthylamin oder
Reaktionsprodukte von Diphenylamin und Aceton in ίο Betracht. Übliche Antiozonantien sind
N.N'-Di-sec-a!kyl-p-phenylendiamineoder
N-Phenyl-N'-sec-alkyl-p-phenylendiamine
mit jeweils 3 bis 8 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe.
Ν,Ν'-Diphenyl-p-phenylendiamin,
N-Phenyl-N'-sec-alkyl-p-phenylendiamine
mit jeweils 3 bis 8 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe.
Ν,Ν'-Diphenyl-p-phenylendiamin,
N-Phenyl-N'-cyclohexyl-p-phenylendiaminoder
Ν,Ν'-Dicyclohexyl-p-phenylendiamin.
Die Oxidationsverhinderer werden im allgemeinen in einer Menge von etwa 04 bis 13, die Antiozonantien in einer Menge von etwa 2 bis 5 Gew.-% zugemischt.
Ν,Ν'-Dicyclohexyl-p-phenylendiamin.
Die Oxidationsverhinderer werden im allgemeinen in einer Menge von etwa 04 bis 13, die Antiozonantien in einer Menge von etwa 2 bis 5 Gew.-% zugemischt.
Der Kautschuk in den Kautschukmassen kann synthetischen oder natürlichen Ursprungs sein. In
Betracht kommen Styrol-Butadien-Kautschuk, Butadien-Isopren-Kautschuk.
Butadien-Acrylnitril-Kauischuk.
Polyisopren, Polybutadien sowie die verschiedenen Naturkautschuksorten. Als Kautschuk sind hier
allgemein Polymere von konjugierten 13-Dienen oder Mischpolymere derselben mit anderen polymerisierbaren
MonoVerbindungen zu verstehen.
Die in diesem Beispiel benutzte Kautschukmasse hatte folgende Zusammensetzung:
Bestandteil | Gew.-Teile |
40 Styrol-Butadien-Kautschuk | 100 |
Kohlenstoff | 40 |
Strecköl (handelsüblich) | 10 |
Zinkoxid | 3 |
Stearinsäure | 2 |
4j Antiozonans | 2 |
Schwefel | 2 |
Beschleuniger | U5 |
Bodenprodukt der Styroldestillation | wie angegeben |
Das Antiozonans war N,N'-Di-2-octyl-p-phenylendiamh.
Der Beschleuniger war N-tert.-Butylbenzothiazol-2-sulphenamid.
Die Kautschukmasse wurde 40 Minuten bei 140° C vulkanisiert.
v, In einem Monsanto-Schwingscheibenrheometer wurden
die Kautschukproben bei etwa 1500C geprüft, um
die Vulkanisiereigenschaften zu ermitteln. Die physikalischen Eigenschaften, die in üblicher Weise bestimmt
wurden, sind Shore-A-Härte, Enddehnung, 100%
ho Modul, 300% Modul und Reißfestigkeit. Zum Vergleich
ist in der folgenden Tabelle ein ohne Bodenprodukt der Styroldestillation aber sonst mit demselben Ansatz
durchgeführter Kontrollversuch verzeichnet. Das in diesem Beispiel benutzte Bodenprodukt einer Styrolde-
I1-, stillation enthielt etwa 7 Gew.-% Schwefel und etwa 4%
Styrolmonomer. Bodenprodukte von anderen Styrolkolonnen können ungefähr 5 bis 10% Schwefel und/oder 0
bis etwa 10% Styrolmonomer enthalten.
Vers. | Gew.-Teile | Rheo meterwerte | Mn | K | CRI | Shore- | End | Modul | 300% |
Nr. | Bodenprodukt | A-Harte | dehnung | kg/cm2 | |||||
der Styrol- | Ti Ml | in% | 200% | ||||||
destillation | kg/cm2 | ||||||||
kein
5
10
25
10
25
5,1
4,9
4,9
5,1
4,9
4,9
5,1
5,1
213
203
19,1
203
19,1
17,2
13,7
13,7
69,9 683 66,1 63,8 56,8
0,192 0,231 0,228 0,213 0,192
12,76 1237 11,54 10,50 8,85 57,0
57,0
57,5
56,5
55,0
57,0
57,5
56,5
55,0
410
335
335
370
335
335
335
370
335
57,7 49,6 51,0 52,4 48,5
90,7 833 87,2 85,4 79,1
In dieser Tabelle bedeutet 7i den Zeitraum für den Tabelle III
Anstieg des Drehmomentes um 2 Punkte. Ml ist das 15
Drehmomentminimurru Mn ist das Drehmomentmaxi- Bestandteil
mum. k ist die Gcschwindigkeitskonstante erster
Ordnung der Vernetzungsreaktion. Der C7?/-Wert ist der ASTM-Härtungsgeschwindigkeitsindex.
Aus den Werten der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß die Kautschukansätze, welche Bodenprodukt
aus der Styrolkolonne enthielten, befriedigend gehärtete Produkte lieferten.
Gew.-Teile
Kautschuk 100
Ruß 45
Bodenprodukt der Styroldestillation 15
Zinkoxid 3
Stearinsäure 3
Schwefel £5
Oxidationsverhinderer 1,0
Beschleuniger 0,75
Das in Beispiel 1 verwendete Bodenprodukt der Styroldestillation wurde in Naturkautschuk nach folgen- ω
dem Ansatz eingearbeitet:
Der Beschleuniger war N-Cyclohexyl-2-benzoihia/ol-sulphenamid.
Dat Antioxidans war butyliertes Hydroxytoluol. Die Kautschukmischung wird 40 Minuten
bei 140'C gehärtet und ergab ein vulkanisiertes
Produkt mit ausfrezeichneten Eigenschaften.
Claims (1)
- Patemanspruch:Verwendung eines unter Zusatz von Schwefel als Polymerisationsverhinderer gewonnenen Bodenproduktes der Styroldestillaiion in einer Menge von Op bis 25 Gew.-% als Streckmittel für Kautschukmassen.
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---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE2254547B2 DE2254547B2 (de) | 1978-03-16 |
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Family Applications (1)
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- 1972-11-08 DE DE19722254547 patent/DE2254547C3/de not_active Expired
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