DE2644439C2 - Verfahren zur Herstellung von modifiziertem und stabilisiertem synthetischem cis-1,4-Polyisopren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von modifiziertem und stabilisiertem synthetischem cis-1,4-PolyisoprenInfo
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Description
10 masse, ins Polymerisationsgut nach der Beendigung des Polymerisationsprozesses einführt.
2. Verfahren nach Ansprach !, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisationsmzsse, die das 4-Nitrosodiphenylamin
enthält, vor der Entgasung bei einer zwischen 50 und 120° C liegenden Temperatur
erhitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das 4-Nitrosodiphenylamin gelöst in
einem aromatischen Kohlenwasserstoff oder dispergiert in Wasser oder einem Kohlenwasserstoff einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das 4-Nitrosodiphenylamin im
Gemisch mit einem üblichen inaktiven Füllstoff einsetzt.
Das nach dem erfindungsgemäßer. Verfahren hergestellte synthetische cis-l,4-PoIyisopren kann bei der
Herstellung von Reifen, technischen Gummiwaren, Gummischuhen, Kabelmänteln und in anderen Industriezweigen
Verwendung finden.
Zur Zeit wird synthetisches cis-l,4-Polyisopren großtechnisch erzeugt. Es stellt ein Kohlenwasserstoffprodukt
dar, das keine mit der polymeren Kette chemisch gebundenen Heteroatome enthält, die bekanntlich in eis-!.4-Naturpolyisopren
vorliegen und diesem eine Reihe von wertvollen Eigenschaften verleihen.
In der DE-OS 17 20 752 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Stabilität von cls-l,4-Polyisoprenvulkanisaten
beschrieben, bei dem man die katalysatorhaltige Lösung des Polyisoprens In einem organischen Lösungsmittel
mit einer Mischung aus einem niederen aliphatischen Alkohol, einem üblichen Stabilisator und Jiner geringen
Menge eines aliph.itischen oder cycloaliphatischen sekundären Amins behandelt, dessen Alkyl- bzw. Cycloalkylreste
zusammen mindestens 10 Kohlenstoffatome enthalten. In dieser Vorveröffentlichung ist auch erwähnt,
daß Isopren sich mit metallorganischen Mischkatalysatoren vom Ziegler-Typ unter cis-l,4-Verknüpfung der
Monomereinheiten zu einem im Aufbau dem Naturkautschuk gleichenden Produkt polymerisieren läßt. Die
Vulkanisate dieser Polyisoprene weichen jedoch in kritischen Anwendungsgebieten vom Eigenschaftsbild
entsprechender Naturkautschuk-Vulkanlsate ab. Zur Polymerisation von Isopren kaiin man beispielsweise den
Katalysator einer 8- bis 30%igen Isoprenlösung In einem aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff
unter Ausschluß von Sauerstoff und Feuchtigkeit zusetzen. Als Lösungsmittel verwendet man z. B. Pentan,
Hexan, Cyclohexan, Benzol oder Toluol. Als Katalysatoren können beispielsweise Mischungen von Aluminiumtrialkylen,
gegebenenfalls zusammen mit Ihren Ätheraten und Titantetrachlorid verwendet werden. Nach dem
gewünschten Umsatz, z. B. von 90% und mehr des Monomeren, kann der Katalysator durch Zusatz geeigneter
Stoffe, z. B. von Alkoholen, wie Methanol oder Äthanol, Inaktiviert werden. Nach Zugabe geeigneter Stabilisatoren
kann m ·η nach dem bekannten Verfahren das Polymerisat durch Zugabe eines Fällungsmlltels aus der
Lösung isolieren. Der letztlich in Krümelform anfallende synthetische Kautschuk wird getrocknet.
In der DE-OS 1^46 332 ist ein Verfahren zur Modifikation der Eigenschaften von natürlichem oder synthetischem
Kautschuk beschrieben, bei dem man einem Latex des betreffenden Kautschuks eine aromatische
Nltrosoverbindung In einer Menge von 0,1 bis 20 Gew.-%, berechret auf das Trockengewicht des Kautschuks
Im Latex, zufügt, die Imstande Ist, mit dem Kautschuk zu einer an den Kautschuk gebundenen Gruppe mit
oxldationshemmenden und/oder anderen wünschenswerten Eigenschaften zu reagieren. Als Nltrosoverbindung
so Ist unter anderem p-Nltrosodiphenylamin genannt. Die aromatische Nltrosoverbindung wird bei dem bekannten
Verfahren dem Kautschuklatex In Form einer In einer Kugelmühle berelteien wäßrigen Dispersion oder in Form
einer Lösung In einem beliebigen Lösungsmittel zugefügt, wonach man eine Umsetzung mit dem Kautschuklatex
bewirkt bevor dieser koaguliert. Die aromatische Nltrosoverbindung dient zur Modifizierung des synthetischen
Kautschuks und dient als an den Kautschuk gebundenes Antioxidationsmittel. Die Verwendung eines
55 Polymerisationskatalysators Ist bei dem bekannten Verfahren nicht vorgesehen.
In der US-PS 29 01 459 sind Gummizusammensetzungen beschrieben, die Nitrosoverbindungen allphatischer
Arylendlamine Inkorporiert enthalten. Hierdurch sollen die Eigenschaften unter anderem von Polyisopren beeinflußt
werden, indem die Ν,Ν'-dlsubstitulerten Arylendlamine als Antldegradatlonsmlttel und kettenaufspaltende
Mittel für mit Schwefel vulkanisierbare Elastomere wirken.
In der DE-AS 17 95 316 Ist ein Verfahren zur Verbesserung der Alterungsbeständigkeit von Kautschuk durch
Einarbeiten von aromatischen Nitrosoverbindungen in Naturkautschuk oder stark ungesättigten synthetischen
Kautschuk beschrieben, bei dem man die aromatischen Nitrosoverbindungen In Gegenwart von mindestens
einem Teil det Füllstoffe, Vulkanisiermittel und sonstiger Zusätze In den Kautschuk einarbeitet und anschließend
durch Erhitzen zur Reaktion bringt. Bei den angegebenen synthetischen Kautschukarten Ist unter anderem
clj-l,4-Pol)isopren erwähnt, jedoch Ist die Verwendung spezieller Polymerisationskatalysatoren nicht angegeben,
so daß die aromatischen Nitrosoverbindungen (unter anderem auch p-Nitroso-dlphenylamln NDPA) nur für den
dort angegebenen Zweck der Verbesserung der Alterungsbeständigkeit dient.
Im allgemeinen umfaßt das Verfahren zur Herstellung von synthetischem cls-M-Polylsopren die Durchfüh-
Im allgemeinen umfaßt das Verfahren zur Herstellung von synthetischem cls-M-Polylsopren die Durchfüh-
rung mehrerer technologischer Arbeitsgänge nacheinander, wie Polymerisation von Isopren in einem Kohlenwasserstofilösungsmlttel
in Gegenwart eines beliebigen Ziegler-Natta-Katalysators, Desaktivierung oder Passivierung
eines katalytisch wirkenden Komplexes, Stabilisierung des Polymers, Entgasung und Trocknung des Kautschuks
bei einer zwischen 100 und 250° C liegenden Temperatur.
Als Stabilisatoren, die zur Trocknung und Lagerung von synthetischem cis-1,4-Polyisopren notwendig sind,
kommen verschiedene Verbindungen vom Phenol- und Amintyp in Frage.
Die beste Stabilisierungsfähigkeit weisen N-substituierte p-Phenylendiamine auf. Bei der Herstellung von cis-1,4-Polyisopren
verwendet man in der Sowjetunion insbesondere N,N'-Dtphenyl-p-phenylendiamin als Stabilisator,
ein solchermaßen hergestelltes cis-1,4-Polyisopren wird nachfolgend als Typ SKI-3 bezeichnet.
Großtechnisch erhaltene synthetische cis-1,4-Polyisoprene besitzen gegenüber dem Naturkautschuk gleiche
Festigkeits- und Ermüdungseigenschaften sowie elastische Hysterese, stehen aber dem letztgenannten in einer
Reihe technologischer Eigenschaften (wie Kohäsionsfestigkeit, Klebefähigkeit) sowie im Hinblick auf die Adhäsion
und weitere Eigenschaften nach, was den vollständigen Ersatz des Naturkautschuks verhindert, dessen
Herstellung mit bedeutend höherem Arbeitsaufwand verbunden ist.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist eine Reihe von Verfahren zur Herstellung von modifiziertem cis-1,4-Polyisopren
unter Einführung von Chlor (FR-PS 15 06 872), Halogen, Phosphor, Schwefel und Arsen (GB-PS
1145 715), Halogen und Sauerstoff (FR-PS 14 48 981, JP-PS 20 471/68) in die polymere Kette entwickelt
worden.
Es sind ebenfalls verschiedene Verfahren zur Einführung von Sauerstoff in die polymere Kette mittels solcher
Modifiziermittel wie Maleinsäureanhydrid oder durch Hydroformylierung, Hydrocarboxylierung, Metallierung
unter darauffolgender Carbonisierung (FR-PS 15 61502, US-PS 35 39 654, SU-PS 3 28 997, SU-PS 3 12 848)
bekannt.
Es sind ebenfalls Verfahren zur Einführung von Stickstoffatome enthaltenden funktionellen Gruppen in cis-1,4-Polyisopren
(FR-PS 2i 43 182) bekannt.
Alle diese Verfahren ermöglichen es, die Eigenschaften von synthetischem cis-1,4-Polyisopren in diesem oder
jenem Grad zu verändern, aber nicht immer sind diese Veränderungen nur positiv, und außerdem machen die
genannten Verfahren die Technologie der Herstellung von synthetischem cis-1.4-Polyisopren in der Regel
kompliziert und verteuern oft den Kautschuk. Sie sehen die Verwendung neuer chemischer Stoffe (Modifiziermittel)
vor. ohne dabei traditionelle, für die Herstellung von synthetischem els-1,4-Polyisopren erforderliche
Bestandteile auszuschließen. Alle bekannten Verfahren schreiben die zwingende Verwendung von Sonderstablllsatoren
für den Kautschuk vor, und bei Verfahren, die unter Verwendung eines Polymerisationskatalysators
ablaufen, wird darüber hinaus ein Desaktivierungsmlttel für diesen Katalysator vorgeschlagen.
Zu einer großtechnischen Yerwenc,;-.,ng modifizierter synthetischer cis-1,4-Polyisoprene, die nach den bekannten
Verfahren hergestellt worden s'nd, ist es bisher nicht gekommen.
Der vorliegenden Erfindung liegt d ; Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs angegebenen Art zu
vereinfachen und dabei sowohl die Desaktivierung des Katalysators als auch eine Modifizierung und Stabilisierung
des cis-1,4-Polyisoprens zu erreichen, so daß Eigenschaften erzielt werden, die den Eigenschaften von
Naturkautschuk nicht nachstehen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruches 1 gekennzeichnet.
Bevorzugte Ausführungsformen sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
Bei dem Verfahren dient 4-Nitrosodlphenylamln sowohl als Desaktlvlerungsmittel als auch als Modifizier-
und Stabilisiermittel.
Im Zusammenhang damit, daß der auf diese Welse hergestellte synthetische Kautschuk den chemisch gebundenen
Stabilisator enthält, lassen sich Gummierzeugnisse auf seiner Basis unter harten Betriebsbedingungen
(organische und wäßrige Medien, Vakuum) benutzen.
Eine Abweichung von den genannten Grenzen für die zugesetzten Mengen an 4-Nltrosodiphenylamln führt zu
unerwünschten Ergebnissen. Wird z. B. das 4-Nltrosodlphenylamln In einer unter 0,05 Masse-% liegenden
Menge eingeführt, so weist das herstellbare synthetische cls-l,4-Polylsopren keine wesentlichen Vorteile gegenüber
unmodifizlertetn eis-1,4-PoIyIsopren auf. Die Zugabe des Modifizierungsmittels In einer über 1 Masse-%
liegenden Menge bereitet jedoch bestimmte Schwierigkelten bei der Trocknung des synthetischen Kautschuks
und erhöht seine Güte nicht.
Nach der MikroStruktur der polymeren Kette und seinen Molekularkennwerten kommt nach der Erfindung
hergestelltes modifiziertes und stabilisiertes synthetisches cls-M-Polylsopren den bekannten synthetischen cls-1,4-Polylsopremen
nahe und zeichnet sich durch etwas kleinere Molekularmasse, geringeren Gehalt an der
Gelfraküion und höheren Quellungsgrad im Falle von Kohlenwasserstofflösungsmltteln aus. Diese Molekulareigenschaften
sichern die ausgezeichnete Verarbeitbarkelt von Kautschuk auf Gummibearbeltungs- und -verarbeltungseinrlchtungen.
Das genannte cis-1,4-Polyisopren weist eine gute Lagerungsbeständigkeit auf und Ist bei spanabhebender
Verarbeitung stabil. Unvulkanlslerte rußhaltige Gummimischungen auf der Basis desselben besitzen eine hohe
Kohäsionsfestigkeit und Klebfähigkeit unter Einhaltung guter Konfektionseigenschaften (Walzbarkelt, Kalan»
drlerbarkelt, Spritzbarkelt), die den synthetischen cls-l,4-Polylsoprenen eigen sind. Gummi auf der Basis des
neuentwlckdten Kautschukes haben eine hohe Spannung bei 3uu%lgem Verformungsgrad sowie einen ausgezeichneten
Komplex der Elastizltäts-, Ermüdungskennwerte und der elastischen Hysterese. Besonders gut sind
durch elastische Hysterese bedingte Eigenschaften (geringe Wärmebildung und geringer Modul der Inneren
Reibung). Gummisorten auf der Basis von modifiziertem cls-l,4-Polylsopren sind den Gummisorten aus Naturkautschuk
bezüglich dieser Kennwerte bedeutend überlegen. Der erfindungsgemäß hergestellte Kautschuk weist
außerdem hohe Adhäsionseigenschaften auf, was In Gummikord-Systemen zum Ausdruck kommt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das 4-Nltrosodlphenylamin dem Polymerisationsgut nach der Beendigung
des Polymerisationsprozesses zugegeben. Dabei wird die Desaktlvierung des katalytisch wirkenden
Komplexes erreicht.
4-NitrosodIphenyIamin wird erfindungsgemäß als Passivlermittel für den Katalysator verwendet, wenn die
Katalysatormenge gering ist, was die Technologie zur Herstellung des modifizierten cis-i,4-PoIyisoprens bedeutend
vereinfacht. Im Falle der Verwendung von verhältnismäßig großen Mengen des katalytisch wirkenden
Komplexes ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht geeignet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Entfernung des Lösungsmittels aus dem Kautschuk durch Wasserentgasung
zweckmäßigerweise vorzunehmen. Der Kautschuk wird in Band- oder Schneckentrocknern bei einer
Temperatiii von 100 bis 250° getrocknet.
Im Laufe der Entgasung und Trocknung des Kautschuks kommt es zur chemischen Umsetzung zwischen
Polymer und 4-Nitrodiphenylamin. Aber im Falle der Wasserentgasung gelangt das Modifiziermittel in einer
Menge von höchstens 5%, bezogen auf die eingeführte Menge, ins Abwasser, wodurch das Abwasser zu reinigen
ist. Um dies zu vermeiden, schlügt man gemäß der vorliegenden Erfindung vor, die das 4-Niirosodiphenylamin
enthaltende Polymerisationsmasse vor Entgasung bei einer zwischen 50 und 120° C liegenden Temperatur zu
erhitzen.
Beim Erhitzen der Polyrnerisationsmasse nach der genannten Ausführungsform verbindet sich 4-Nitrosodiphenylamin
chemisch mit der Kohlenwasserstoffkette des cis-l,4-Polyisoprens.
Die Tatsache, daß 4-NitrosodiphenyIamin bei der Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von modifiziertem
und stabilisiertem cis-l,4-Polyisopren nach einer der genannten Ausführungsformen in chemische Reaktion
mit dem Polymer tritt, bestätigt sich dadurch, daß 4-Nitrosodiphenylamin aus dem Kar>?chuk nach irgendweicher
bekannten Methode (Extraktion, Urnfallung) nicht zu entfernen ist. Zugleich sir«.' die funkUonellen
Gruppen des Modifiziermittels im KautL.huk nach den analytischen Methoden leicht zu bestimmen.
Bei der Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von modifiziertem und stabilisiertem cis-l,4-Polyisopren
nach einer beliebigen der beschriebenen Ausführungsformen lassen sich der Polymerisationsmasse übliche
inaktive Füllstoffe und/oder Öle-Dispersionen zugeben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird 4-Nitrosodiphenylamin der Polymerisationsmasse als Lösung in
einem organischen Lösungsmittel oder als Dispersion zugesetzt. Als organische Lösungsmittel dienen aromatische
Kohlenwasserstoffe.
Führt man 4-Nitrosodiphenylamin in Form einer Dispersion ein, so verwendet man gemäß der vorliegenden
Erfindung Kohlenwasserstoffe als Dispersionsmedium. Abhängig davon kommen verschiedene oberflächenaktive
Substanzen zwecks Stabilisierung der Dispersion in Betracht.
Zur Erleichterung bei der Arbeit kann 4-Nitrosodiphenylamin gemäß der vorliegenden Erfindung in Gemisch
mit inerten üblichen Füllstoffen verwendet werden, wobei als solche z. B. Kaolin, Kreide, Weißruß, Stearinsäure
einzeln oder in Kombination miteinander in Betracht kommen.
Das verwendete 4-Nitrosodiphenylamin dient gleichzeitig als Kautschukstabilisiermitte! und -modifizierungsmittel.
4-Nitrosodiphenylamin ist, weil es ein Zwischenprodukt, anfallend bei der Herstellung des bekannten Stabilisiermittels,
N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin, darstellt, billiger als das letztgenannte unc' die anderen
Verbindungen der p-Phenylendlaminreihe und weist die gleiche Stabilisierungswirkung auf. Dadurch wird
zusätzlich ein ökonomischer Nutzen im Falle der Verwendung von 4-Nltrosodiphenylamin als Kautschukstabilisiermittel
geschaffen.
Im weiteren sind Ausführungsbeispicle angeführt.
45 Beispiel
Man führt die Polymerisation von Isopren In Isopentanlösung in Anwesenheit eines Produkts, angefallen
durch Umsetzung von Triisobutylaluminium, Diphenyloxld und Titantetrachlorid, kontinuierlich durch, bis die
Umwandlung von Isopren 80% beträgt. Dem 11,2 Masse-% cis-l,4-Polyisopren enthaltenden Polymerisationsgut
wird dann das Gemisch von 4-Nitrosodiphenylamin und Stearinsäure (Massenverhältnis der Bestandteile wie
1 : 3) als 8%ige Lösung In auf 50° C erwärmtem Toluol zugesetzt. Die zuteilende Menge von 4-Nltrosodiphenylamin
beträgt 0,3 Masse-%, bezogen auf das Polymer. Man führt das Polymerisationsgut der Entgasung zu und
trocknet in einem handelsüblichen Schneckentrockner, in dem das Polymer zwischen 100 und 230° C getrocknet
wird, wonach der Kautschuk brikettiert wird. Das Löpun£jtr.ittel wird nach der Entgasung kondensiert, mit
55 Alkali und Wasser nacheinander behandelt und in den Kreislauf zur Polymerisation zurückgeleitet.
Die Eigenschaften von modifiziertem und stabilisiertem cis-l^-Polylso^.en, welches in diesem Beispiel erhalten
und als SK1-3M bezeichnet Ist, werden In Tabelle 1 angegeben. Die Eigenschaften der unvulkanlslerttn
Gummimischungen und der Vulkanisate auf der Basis von modifizierten Kautschuken sind In Tabelle 2 zusammengestellt.
Man führt die Polymerisation von Isopren In Isopentanlösung In Gegenwart eines Produkts, angefallen durch
Umsetzung von Trilsobutylaluminlum-Dlphenyloxld-Komplex und Titantetrachlorid, kontinuierlich durch, bis
die Umwandlung von Isopren 88% erreicht. Der katalytisch wirkende Komplex wird mit dem Toluol-Methanol-Gemlsch
(beim Verhältnis der Bestandteile von 3 : 7) desaktlvlert. In demserben Gemisch werden der Poiymerlsatlonsmasse
gleichzeitig Stabilisiermittel N-PhenyN/J-naphthylamln (0,52%, bezogen auf die Polymermasse) und
Ν,Ν'-Dlphenyl-p-phenylendiamln (0,26%, bezogen auf die Polymermasse) zugesetzt. Die Konzentration der
Stablllslermlttel In der Toluol-Methanol-Lösung betrügt 8.7 Masse-'Ί,).
Die Polymerisationsmasse wird einem Wascher vom Bodenkolonnentyp zugeführt, wo es zum Waschen von
Methanol und zur teilweisen Entfernung des desaktivlerten Katalysators mit Wasser kommt. Ferner leitet man
das Polymerisationsgut über eine Einrichtung, wo es homogenisiert wird, zur Wasserentgasung. Die nassen
Kautschukschnltzel werden einem handelsüblichen Schneckentrockner zur Trocknung zugeführt. Die Trocknungstemperatur
liegt zwischen 100 und 230° C. Der Kautschuk wird dann brikettiert.
Das Lösungsmittel wird nach der Entgasung kondensiert, mit Alkali und Wasser nacheinander behandelt und
in den Kreislauf zur Polymerisation /urückgeleitei.
Im Vergleichsbeispiel Ist das großtechnisch durchgelührte Verfahren zur Herstellung von synthetischem cis-1,4-Polylsopren
SKI-3 beschrieben. Die Tabellen 1 und 2 geben die Eigenschaften dieses Polymers, der Gummlmischungen
und Vulkanlsate auf seiner Basis im Vergleich zu den Eigenschaften des entwickelten modifizierten
und stabilisierten synthetischen cis-l,4-Polyisoprens an.
Erweiterte Vergleichsversuche von synthetischen cis-l ,4-Polyisoprenen (SKI-3M und SKI-3) ur.d Naturkautschuk
sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Eigenschaften von synthetischen cis-l,4-Polyisoprenen
cis-l/l-
MikroStruktur Gehalt an chemisch Intrinsic-Viskosität in Benzol Abbaugrad Gehalt der Quellungs- Löslichkeit Mooney- Plastizität nach Karrer Wallace-
Polyisopien der polymeren gebundenem
Kette, 4-Nitrosodiphenyl-
cis-1,4-, cis-3,4- amin
Glieder
[% Masse]
[% Masse]
bei 25° C
am nach 30 min Erhitzen Anfang in Sauerstoff-
atmosphäre bei 130° C
[ηο\ [η ι]
J 1_ Gelfraktion grad der in Toluol Viskosität
η, η0 in n-Heptan Gelfraktion am
Zahl für
nach Erhitzen Plastiziläis-Anfang
während erhaltung
6 h bei 3 h bei während 10'J0C 1200C 30 min
SKI-3M 97,8
(Beispiel)
(Beispiel)
SKI-3M 97,2
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
2,0 0,26
2,3
3,86 2,90 3,72 2,72
0,09 21,4 37,2 98,4 72 0,33 0,35 0,38 71
0,10 29,5 30,0 98,1 65 0,35 0,37 0,41 70
SKI-.1M | SKI-3M |
(Beispiel) | (Verglcichsbeispiel) |
0,34 | 0,38 |
4,0 | 1,2 |
13,5 | 0,7 |
Eigenschaften von unvulkanisierten GummiruBniischungen un.! Vulkanisaten
auf der Basis von synthetischen cis-M-Polyisoprencn
(Stundardmischung vom Breaker Typ)
Prob«" aus cis-l,4-Polyisoprcn
Kennwerte
Eigenschaften von Rußmischungen
Plastizität nach Karrer
Spannung bei 400% Dehnung, kp/cmJ
Bruchfestigkeit, kp/cm-
Eigenschaften von Gummi
Spannung bei 300% Dehnung, kp/cm: Bruchfestigkeit, kp/cm2
bei 22°C
bei 1000C
relative Dehnung, % Rückprallelastizität, %
bei 200C
bei 100° C
99
297 | 269 |
202 | 175 |
510 | 550 |
54 | 44 |
69 | 60 |
Eigenschaften von Polstermischungen und Gummi
auf der Basis von Naturkautschuk und synthetischen cis-l,4-Polyisoprenen
Kautschukart
SKI-3M
Kohäsionseigenschaften von unvulkanisierten
Naturkautschuk
SK1-3
(VerGleichsheisniel)
(VerGleichsheisniel)
Gummimischungen (Belastung in kp/cm:) bei 400% |
4,2 | 6,2 | 1,6 |
Verforrnungsgrad | |||
Bruchverformung | 14,5 | 15.1 | 1,3 |
Eigenschaften von Gummi | |||
Spannung bei 300% Dehnung, kp/cm2 | 142 | 150 | 134 |
Zugfestigkeit, kp/cm2 | |||
bei 200C | 304 | 306 | 294 |
bei 100° C | 190 | 194 | 182 |
Festigkeit nach Alterung bei 100° C | 285 | 292 | 246 |
während 48 h, kp/cm2 | |||
Bruchdehnung, % | 520 | 520 | 550 |
Kerbfestigkeit, kp/cm2 | |||
bei 20° C | 120 | 134 | 110 |
bei 100° C | 45 | 52 | 46 |
Shore-Härte (Härtemesser TM-2) | 62 | 63 | 61 |
Rückprallelastizität, % | |||
bei 20° C | 52 | 50 | 48 |
bei 100° C | 70 | 65 | 60 |
Fortsetzung
KautschuVart SKI-3M Naturkautschuk SK1-3
Kennwerte (Beispiel) (Vergleichsbeispiel)
Wärmebildung (Goodrich Flexometer, T. 0C 56 60,5 61,5
Zeit vor Bruch, min 60 35 30
ι) Wechselbiegeversuch, 30% Verformung
Wärmebildung, T, ° C ■ 5 Zeit vor i)ruch, min
dynamisches Verhalten nach Bidermann: 20° C, Modul der inneren Reibung,
K, kp/cm2
!" dynamisches Modul E, kp/cm2
relative Hysterese k/E
1000C, K, kp/cm3
* 1000C, E, kp/cm2
1000C, k/E Frostbeständigkeitsfaktor bei minus 45° C
.·» Die Analyse der Beispiele und der Tabellen 1 bis 3 zeigt also, daß der Herstellungsprozeß von modifiziertem
und stabilisiertem Kautschuk SK1-3M relativ einfach ist, wobei sich der erhaltene Kautschuk durch verbesserte
Eigenschaften auszeichnet, die denen von Naturkautschuk gleichwertig sind.
108 | 125 | 122 |
360 | 180 | 150 |
9,0 | 10,6 | 10,7 |
42,4 | 42,2 | 42,3 |
0,21 | 0,25 | 0,25 |
5,1 | 6,3 | 6,4 |
38,0 | 37,6 | 37,8 |
0,14 | 0,17 | 0,17 |
0,62 | 0,52 | 0,53 |
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von modifiziertem und stabilisiertem synthetischem, mindestens 95% cis-1,4-Glieder
enthaltendem Polyisopren, bei dem man die Polymerisation von Isopren in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
in Gegenwart eines Ziegler-Natta-Katalysators durchführt, den Katalysator nach gewünschtem
Umsatz des Monomeren durch Zusatz eines entsprechenden Mittels deaktiviert und das Polymere modifiziert
und stabilisiert, danach entgast und bei einer zwischen 100 und 250° C liegenden Temperatur trocknet,
dadurch gekennzeichnet, daß man sowohl als Desaktivierungsmittel als auch als Modifizier- und
Stabilisierungsmittel allein 4-Nitrosodiphenylamin in einer Menge von 0,05 bis 1%, bezogen auf die Polymer-
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