DE2528852A1 - Luftreifen - Google Patents
LuftreifenInfo
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- B60C1/0016—Compositions of the tread
Description
MICHELIN & CIE. (Compagnie Generale des Etablissements Michelin)
Luftreifen
Die Erfindung betrifft Verbesserungen neuer oder runderneuerter Luftreifen mit einer aus modifizierten Elastomeren
vom Typ Aethylen-a-Olefin-drittes Monomeres bestehenden
Lauffläche.
Die auch als "EPT" oder "EPDM" bezeichneten Elastomeren
aus Aethylen, Propylen und einem dritten Monomeren sind bekanntlich Copolymerisate aus Aethylen, Propylen und
einem nicht-konjugierten Dien. Das cyclische oder lineare
nicht-konjugierte Dien dient zur Einführung der Doppelbindungen,
welche die Aethylen-Propylenelastomeren mit Schwefel vulkanisierbar machen; es kann z.B. Dicyclopentadien,
Cyclo-octadien -l,5,Hexadien -1,4, Aethylidennorbornen,
Methylen-norbornen, Tetrahydro-inden, Methyltetrahydro-inden
etc. oder ein anderes mit Aethylen und Propylen copolymerisierbares Dien sein.
Dr.Ha/Mk
509882/0433
Die EPDM-Kautschuks sind Elastomere, die man aus Ausgangsstoffen,
wie Aethylen und Propylen, erhält, die billiger kommen als Butadien und Styrol, da ihre Herstellung weniger
Aufwand erfordert als die der letzteren.
Diese Elastomeren besitzen gewisse Vorteile, insbesondere sind dies ihre Alterungs- und Oxidationsbeständigkeit, die
einmal durch ihre geringe Ungesättigtheit und zum anderen durch die Stellung der Doppelbindungen in der Molekülkette
bedingt sind. Deshalb kann ihre Verwendung auf dem Kautschukgebiet, insbesondere für Luftreifen, von Interesse
sein. Während ihre allgemeinen Eigenschaften,verglichen
mit denen der üblichen Dienelastomeren,befriedigend sind, besitzen die EPDM jedoch einen schwerwiegenden Nachteil der
bisher ihr Anwendungsgebiet beschränkt hat; sie besitzen nämlich einen geringen Reibungskoeffizienten ·
(skid resistance), der sie für die Herstellung der Laufflächen
von Luftreifen nur schwer verwendbar macht.
Zur Beseitigung dieses Hauptnachteils wurden bereits verschiedene Lösungen vorgeschlagen. So versuchte man, die
Art und den Gehalt des dritten Monomeren oder auch die Monomerenzusammensetzung zu ändern; im Gegensatz zu den
üblichen Dienelastomeren, deren Dämpfungsvermögen und Reibungskoeffizient je nach der Art der Bestandteile
des Polymerisats geändert werden können, ermöglichen Änderungen der Zusammensetzung an Aethylen und Propylen
des Copolymerisate nicht die Erzielung von Produkten mit einem ausreichenden Reibungskoeffizient, verbunden mit
zufriedenstellenden Verarbeitungswerten und mechanischen Eigenschaften.
So erlauben diese Änderungen bei dem EPDM-Elastomeren
nicht die Erzielung eines Elastomeren mit einem so hohen Reibungskoeffizienten, daß dieses Elastomere
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eine Reifendecke mit einer jederzeit und unabhängig vom
Abnutzungsgrad des Laufstreifens ausreichenden Straßenhaftung bilden könnte. Ebenso wurde bereits eine Erhöhung
der Ruß- und/oder Olfüllung versucht. Wenngleich jedoch durch eine Erhöhung des Ruß- und/oder Ölanteils in den
Gemischen der Reibungs- koeffizient verbessert wird,
resultiert daraus doch gleichzeitig eine beträchtliche Verschlechterung der Hysteresiseigenschaften und der
mechanischen Eigenschaften.
Es wurde nun gefunden, daß die vorstehenden Nachteile in überraschender und wirtschaftlich vorteilhafter Weise
vermieden werden können und ein EPDM-EIastomeres für
Laufstreifen von Luftreifen mit einem ausgezeichneten Reibungskoeffizienten und im wesentlichen normalen
Hysteresiseigenschaften gegeiüber denen eines typischen
EPDM-Elastomeren mit einer normalen Ruß- und olfüllung
erhalten wird, wenn man erfindungsgemäß modifizierte EPDM-Elastomere verwendet. Der erfindungsgemäße Luftreifen
oder Laufstreifen kennzeichnet sich dadurch, daß der Laufstreifen aus einem elastomeren Tetrapolymerisat
aus Aethylen, einem a-01efin, einem nichtkonjugierten
Dien und einem sterisch sperrigen monoolefinischen Monomeren oder einem Gemisch solcher Monomeren
besteht. Unter sterisch sperrigem Monomeren versteht man ein Monomeres, das bei .Anwesenheit in
geringer Menge eine Erhöhung der Übergangstemperatur des Tetrapolymerisats in den glasigen Zustand ermöglicht.
Mit anderen Worten besteht die Erfindung in der Verwendung von EPDM-Elastomeren, bei denen die Flexibilität
der makromolekularen Ketten durch Einbau von sterisch sperrigen Monomeren verringert wurde. Diese Elastomeren
bieten eine Verbesserung der Dämpfungseigenschaften und insbesondere eine Verbesserung des Reibungskoeffizienten
ohne eine merkliche Verschlechterung der Hysteresiseigenschaften.
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Zweckmässig verwendet man beispielsweise sterisch sperrige Verbindungen mit einer hohen Polymerisationsgeschwindigkeit,
z.B. polycyclische Verbindungen wie die Derivate des Norbornen der allgemeinen Formel
in welcher R1, Rp, R3, R^, R,-, Rg, Ry, R8 Wasserstoff,
ein Halogen und/oder einen gegebenenfalls halogenierten,
aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest darstellen.
Die vorzugsweise verwendeten sterisch sperrigen Verbindungen sind das Methyl-5-norbornen, Hexyl-5-norbornen, Dimethyl-
p r
5,6-norbornen, Phenyl-5-norbornen, Tricyclo-(5,2,1,ο ' )-decen-8,
Tetracyclo-(6,2,1,1^' ,0 ' )-dodecen-9. Das erhaltene
Elastomere enthält 3 bis 30 Gew.-% dieser Monomeren und vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-%. Tatsächlich ist
der Reibungskoeffizient eine Funktion des Gehalts an diesen Verbindungen in dem Polymerisat.
Die verwendetena-Olefine entsprechen der Formel: R-CH =
worin R ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist. Als a-01efine seien genannt:
Propen-1, Buten-1, Penten-1, 4-Methyl-penten-i, Hexen usw.
Als verwendete Tetrapolymerisate seien z.B. die folgenden genannt:
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Aethylen-Propylen-Hexadien-1,4-Norbonen
Aethylen-Propylen-Hexadien-1,4-Methyl-5-norbornen Aethylen-Propylen-Hexadien-1,4-Phenyl-5-norbornen
Aethylen-Propylen-Hexadien-1,4-Chlormethyl-5-norbornen
Aethylen-Propylen-Aethyliden-norbornen-Norbornen Aethylen-Propylen-Aethyliden-norbornen-Methyl-5-norbornen
Aethylen-Propylen-Aethyliden-norbornen-Phenyl-5-norbornen
Aethylen-Propylen-Aethyliden-norbornen-Chlormethylnorbornen etc.
Diese Polymerisate werden nach an sich bekannten Verfahren hergestellt. Sie können durch Reaktion in Anwesenheit
eines Katalysatorsystems erhalten werden, bestehend aus:
a) einer Verbindung eines Übergangsmetalls der Gruppen IV
bis VIII des periodischen Systems
b) Verbindungen der Elemente der Hauptgruppen I bis III des periodischen Systems. Die bevorzugten Elemente
der Gruppen I bis III sind Aluminiumverbindungen der Formel Al RX1 X2, worin R einen Kohlenwasserstoffrest
oder ein V/asserstoffatom bedeutet und X^ und X2
gleich oder verschieden sind, die gleiche Bedeutung wie R besitzen oder ein Halogen bedeuten. Insbesondere
seien genannt: die Sesquichloride von Alkylaluminium,
die Halogenide von Dialkylaluminium, die Dihalogenide von Monoalkylaluminium, die Trialkyl- oder Triarylaluminiumverbindungen.
Geeignete Verbindungen von Metallen der Gruppen IV bis VIII des periodischen Systems sind Titantetrachlorid,
die Ester von Chlortitansäuren, die Vanadinderivate, wie Vanadintetrachlorid, Vanadinoxytrichlorid, die
Vanadinester, z.B. Vanadylbutylat, Vanadylisopropylat, Vanadintriacetat, Vanadinacetylacetonat etc.
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Die Copolymerisation kann in den verflüssigten Monomeren, gegebenenfalls unter Druck, in Anwesenheit von inerten
Verdünnungsmitteln, z.B. den aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen, gegebenenfalls halogenierten, Kohlenwasserstoffen
und innerhalb eines weiten Temperaturbereichs von -20 bis +600C vor sich gehen. Die Reaktion
wird nach üblichen Methoden abgebrochen und die Polymerisate werden nach Verdampfung des Verdünnungsmittels
durch Wasserdampfdestillation gewonnen.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden nicht begrenzenden Beispiele näher erläutert. In diesen Beispielen
wurden die Struktureigenschaften der Polymerisate auf die folgende allgemeine Weise bestimmt: Der Propylengehalt
wird durch Infrarotspektrografie bestimmt, der Gehalt an sperrigen Monomeren wird durch magnetische
Kernresonanz ermittelt; die Eigenviskositäten werden in Aethylentetrachlorid bei einer Konzentration von
0,1 g in 100 ecm bestimmt, der angegebene Index des Reibungskoeffizienten SRT bei 200C entspricht dem mit
dem von der Societe Stanley vertriebenen "skid resistance
tester" (SRT) gemessenen "wet skid index"; je höher
dieser Index ist, um so besser ist der Reibungskoeffizient. Die Vulkanisation wird bei etwa 1500C während etwa 20
Minuten durchgeführt.
In diesem Beispiel werden verschiedene klassische Verbindungen vom Typ Aethylen-Propylen-drittes Monomeres
mit einer Testprobe im Hinblick auf ihre Eigenschaften verglichen. Sowohl für das EPDM 1/1 als auch 1/2 wird die
Polymerisation kontinuierlich in einem 8 Liter Reaktor
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für EPDM | Heptan | 1/1 |
Aethylen | 15,5 | |
Propylen | 270 | |
Hexadien | 700 | |
0,12 |
unter Konstanthaltung der folgenden Durchsätze in Liter/Stunde durchgeführt:
für EPDM 1/2
Toluol 15,5
Aethylen 300 Propylen 675 Aethyliden-norbornen 0,4
(4 Gew.-%ige Lösung in Toluol)
VO(OBu)3 : 0,21 Millimol Heptan 0,047 Millimol/1 Toluol
CL7Al0(C9Hp-U : 2,1 Millimol/1 0,4? Millimol/1 Toluol
J ά ^ ° * Heptan
Die Eigenschaften sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt.
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* NORDEL 1070 ist ein von der Du Pont de Nemours verkauftes
Aethy.len-Propylen-Hexadien-1,4-Copolymerisat.
Die Testprobe besteht aus einem Gemisch aus 65 Gew.-96
SBR 1500 und 35 Gew.-% Polybutadien.
Man stellt fest, daß diese Polymerisate unter dem Gesichtspunkt ihrer Verwendung für Laufstreifen von Luftreifen einen
ungenügenden Wert des Index des Reibungs- koef f izienten von unter 90 besitzen.
In diesem Beispiel werden die Eigenschaften verschiedener klassischer Verbindungen vom EPDM-Typ mit denen von üblichen
Dienelastomeren verglichen. Die Eigenschaften sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Elastomere | Natur kautschuk |
NORDEL 1040* | UORDEL 1070 |
Vulkanisations system |
S/Santo- cure |
S/TMTMS/MBT | S/TMTMS/ MBT |
Vulkanisationsan- Öl Polymerisat |
50 0 100 |
50 8 100 |
70 40 100 |
Dehnungsmodulp (100%), kg/cm |
26,5 | 18 | 13,5 |
Hysteresisverlust bei 60 C in % |
22,5 | 31,5 | 33,5 |
Index des Reibungs koeffizienten SRT bei 200c |
70 | 74 | 76 |
SBR 1500 | |||
S/Santo- cure |
|||
50 5 100 |
|||
19,7 " | |||
32 | |||
100 |
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Gew.-% Propylen des Polymerisats |
EPDM 1/1 |
Yersuc EPDM 1/2 |
h Nr. NORDEL 1070* 1/3 |
Vulkanisationsansäfee und Eigenschaften: | 100 | 100 | 100 | Test probe |
Eigenviskosität dl/g |
42 | 40 | 41 | Polymerisat | 40 | 40 | 55 | |
Jodzahl | 2,58 | 2,85 | 3,32 | Öl | 70 | 70 | 80 | 100 |
ML (1+4) bei 1300C | 5,2 | 6,3 | 8,6 | HAF-Ruß | 16 | 14,4 | ' 38 | |
60 | 83 | 70 | Dehnungsmodul ? (100 %), kg/cm |
32,6 | 37 | 37 | 70 | |
Hysteresisverlust bei 60°C in % |
87 | 82 | 83 | |||||
Index des Koeffi zienten SRT bei 20 |
Hexadien- 1,4 |
Aethyli- den-Nor- bornen |
Hexa dien-1,4 |
34 | ||||
drittes Monomeres | 100 | |||||||
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Man stellt fest, daß der Reibungskoeffizient der EPDM-Polymerisate
gegenüber demjenigen des von der Firma Shell in den Handel gebrachten Butadien-Styrolcopolymerisats
(SBR 1500) gering ist. Er reicht nicht aus, um diese EPDM-Polymerisate für Laufstreifen von Luftreifen verwendbar
zu machen.
* Das NORDEL 1040 ist ein Copolymerisat aus Aethylen-Propylen-Hexadien-1,4,
das von der Firma Du Pont de Nemours in den Handel gebracht wird.
Santocure (n-Cyclohexyl-mercaptobenzothiazol-sulfenamid)
wird von der Societe Monsanto verkauft.
TMTMS (Tetramethylthiurammonosulfid) wird unter der Bezeichnung
MONEX von der Firma Naugatuck Chemical Company verkauft
.
MBT (Mercaptobenzothiazol) wird unter der Beasiehnung CAPTAX
von der Firma Vanderbilt Company, Inc. in den Handel gebracht .
In diesem Beispiel wird die Herstellung eines erfindungsgemäßen Tetrapolymerisats beschrieben, bestehend aus:
Aethylen-Propylen-Aethylidennorbornen-Phenyl^-norbornen^.
Die Polymerisation wird diskontinuierlich in einem Reaktor durchgeführt, in welchen man Toluol mit 200C einfüllt,
welches dann während 25 Minuten unter Rühren durch Hindurchleiten eines vorher gemischten Stroms an Aethylen und
Propylen an diesen Verbindungen gesättigt wird. Der Aethylendurchsatz beträgt 1,2 l/Minute und der Propylendurchsatz
0,6 l/Minute.
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Dann gibt man zu:
1,5 ecm Aethyliden-norbornen,
verschiedene Mengen Phenyl-5-norbornen-2,
0,25 Millimol VO (OBu)3, gelöst in Toluol,
eine Toluollösung von 2,50 Millimol Cl3Al2(C2H5),
und modifiziert die Zugabe an Aethylen und Propylen so, daß 1,6 l/Minute bzw. 0,8 l/Minute hindurchgeleitet werden.
Die Reaktion wird nach 20 Minuten durch Zugabe von Aceton abgebrochen und die Polymerisate werden abgetrennt.
Die folgenden Vulkanisationsgemische werden dann verarbeitet (Gew.-Teile):
Polymerisat | 100 |
Ruß | 65 |
Öl | 25 |
ZnO | 5 |
Stearinsäure | 1 |
Schwefel | 2,2 |
TMTMS | 0,6 |
MBT | 0,2 |
Die Eigenschaften sind in der Tabelle III zusammengefaßt.
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Versuch Nr. | III/1 | III/2 | III/3 | III/4 |
In das Reaktionsmilieu eingebrachtes Phenyl- 5-norbornen-2 |
0 g | 3 g | 5 g | 8 g |
Gewicht des erhal tenen Polymerisats |
28 g | 27 g | 26,4 g | 25,4 g |
Gew.-% Phenyl-5-nor- bornen-2 in dem mo difizierten EPDM |
0 | 6 | 9 | 12 |
Gew.-% Propylen in dem modifizierten EPDM |
37 | 35 | 34 | 32 |
Eigenviskosität in dl/g |
2,50 | 2,63 | 2,'47 | 2,53 |
Übergangstemperatur in den glasigen Zustand |
-510C | -460C | -440C | -40°C |
Dehnungsmodul (10090 kg/cnr |
24,5 | 25 | 22 | 23,5 |
Hysteresisverlust bei 600C in % |
27,7 | 30,1 | 29,4 | 32,6 |
Scott-Test; ? Bruchkraft (kg/cm ) Bruchdehnung (%) |
207 475 |
236 512 |
248 540 |
260 540 |
Index des Reibungsko effizienten (SRT) bei 20OC |
100 | 112 | 118 | 126 |
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Man stellt fest, daß das erfindungsgemäß modifizierte EPDM-Polymerisat
eine beachtliche Verbesserung des Griffigkeitskoeffizienten ergibt, und zwar ohne merkliche Beeinträchtigung
der Hysteresiseigenschaften. Außerdem stellt man fest, daß die Erhöhung des Reibungskoeffizienten eine
Funktion des Gehalts an Phenyl-5-norbornen des Polymerisats ist.
Dieses Beispiel betrifft Aethylen-Propylen-Hexadien-1,4-Phenyl-5-norbornen-2-Copolymerisate
mit verschiedenen Gehalten an sperrigem Monomerem.
Die Polymerisation wird kontinuierlich mit den folgenden Durchsätzen in Liter/Stunde durchgeführt:
Heptan | 15,5 |
Aethylen | 175 |
Propylen | 450 |
Hexadien-1,4 | 0,160 |
mit den folgenden Katalysatorkonzentrationen:
VO(O Bu)3 : 0,142 Millimol/Liter in Heptan
: 1,14 Millimol/Liter in Heptan.
Die Zusammensetzung der Vulkanisationsgemische ist gleich wie in Beispiel 3. Die Eigenschaften sind in der Tabelle
IV zusammengefaßt.
Versuch Nr. | IV/1 | Vi/2 | IV/3 | IV/4 | IV/5 |
In das Reaktions milieu eingebrach te g Phenyl-5-nor- bornen-2 |
0 | 2,5 | 3,75 | 5 | 10 |
Gew.-% Phenyl-5- norbornen in dem modifizierten EPDM |
0 | 5 | 7 | 9 | 16 |
Gew.-% Propylen in dem modifizier ten EPDM - |
39 | 39 | 37 | 35 | 35 |
Eigenviskosität dl/g |
2,08 | 2,14 | 2,20 | 2,25 | 2,46 |
Dehriungsmodul (100%) kg/cm2 |
29,5 | 28,7 | 28,7 | 27,9 | 25,3 |
Scott-Test: 2 Bruchkraft kg/cm Bruchdehnung % |
180 370 |
197 393 |
203 443 |
214 460 |
250 410 |
Index des Rei bungskoeffizien ten (SRT) bei 200C |
100 | 108 | 114 | 121 | 142 j |
Hysteresisverlust bei 60°C, % |
28,7 | 29,5 | 29,8 | 29,7 | 29,8 |
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Man stellt eine beachtliche Verbesserung des Reibungskoeffizienten
ohne merkliche Beeinträchtigung derHysteresiseigenschaften fest. Die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die nach dem
Scott-Test bestimmten,sind ebenfalls verbessert.
Die Fig. 1 zeigt die Entwicklung des als Ordinate aufgetragenen
Reibungskoeffizienten (SRT) als Funktion des als Abszisse aufgetragenen
Gehalts an eingebautem Phenyl-5-norbornen-2.
Die Fig. 2 zeigt die Entwicklung des Hysteresisverlustindex bei 600C (als Ordinate) in Abhängigkeit von dem Gehalt an eingebautem
Phenyl-5-norbornen-2 (als Abszisse).
Der Hysteresisverlustindex bei 60 C ist wie folgt definiert:
Hysteresisverlunt des Tetrapolymeren bei 60 C
Hysteresisverlust des Vergleichspolymeren ohne Phenylnorbornen bei 60° C
Je höher der Verlustindex ist, um so weniger gut sind die
Hysteresiseigenschaften des Polymeren.
Die Fig. 3 zeigt die Entwicklung des als Ordinate aufgetragenen Reibungskoeffizienten (SRT) als Funktion des Hysteresisverlustindex
bei 60 C (als Abszisse). Der Kompromiß zwischen der Haftung und dem Hysteresisverlust wird erzielt mittels:
a) der Polymerisate aus Äthylen, Propylen, Hexadien-1,4,
Phenyl-5-norbornen-2 (Kurve a), wobei der Verlustindex
wie oben definiert ist;
b) eines klassischen Hexadien-1,4-EPDM-Polymerisats (Kordel 1660)
durch Modifizieren der Prozentgehalte an Ruß (Kurve (b)) mit einem 100 Teile Polymeres und 75 Teile Öl enthaltenden
Vulkanisationsgemisch; in diesem Beispiel ist der Verlustindex wie folgt definiert:
lnn Hysteresisverlust der untersiichten Mischung bei 60 C
Hysterresisverlust der Vergleichsmischung (SRT-Index =100)
bei 60°C
Esist festzustellen, daß man den besten Kompromiß zwischen Haftung und Hysteresis
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mittels der erfindungsgemäßen Polymerisate erzielt.
Dieses Beispiel betrifft das Copolymerisat aus Aethylen, Propylen, Aethyliden und Norbornen-2. Man arbeitet
unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel für den Versuch V/1 ,aber füyman das Norbornen-2 in einer Konzentration
von 6g/l zugibt. Die folgende gewichtsmässige Zusammensetzung des Vulkanisationsgemischs wird verwendet:
Polymerisat 100, Ruß 70, Öl 40, ZnO 4, Stearinsäure 1, Schwefel 2, TMTDS 0,6, MBT 0,2. Die Eigenschaften
sind in der nachstehenden Tabelle V zusammengefaßt:
(TMTDS ist Tetramethyl-Thiuramdisulfid)
Versuch | V/1 | V/2 |
Gew.-% Norbornen in dem modifizierten EPDM |
0 | 11 |
Gew.-% Propylen in dem modifizierten EPDM |
41 | 38 |
Eigenviskosität dl/g | 3,05 | 2,98 |
Dehnungsmodul (IOO96) kg/cm | 14,4 | 14 |
Hysteresisverlust bei 600C % | 37 | 40 |
Scott-Test 2 Bruchkraft kg/cm Bruchdehnung % |
202 823 |
OO
CVJCO |
Index des Reibungskoeffizienten (SRT) bei 200C |
100 | 116 |
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ORIGINAL INSPECTED
Dieses Beispiel betrifft ein Mischpolymerisat aus Aethylen, Propylen, Hexadien-1,4 und Norbornen.
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 für den Versuch VI/1 beschrieben, wobei man das
Norbornen in einer Konzentration von 4 g/l bzw. 5,3 g/l für die Versuche VI/2 und VI/3 zugibt. Dieses Beispiel
zeigt den Einfluß der prozentualen Gewichtsanteile an Öl und Ruß.
Vulkanisationsansatz a) Polymerisat 100, Ruß 100, Öl 75,
ZnO 3, Stearinsäure 0,5, Schwefel 1, MBT 0,5, TMTDS 1
Vulkanisationsansatz b) Polymerisat 100, Ruß 70, Öl 40,
ZnO 5, Stearinsäure 1, TMTMS 5, MBT 0,5.
Die Eigenschaften sind in der Tabelle VI zusammengefaßt.
ORIGINAL INSPECTED
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Versuch | VI/1 | a) 13 |
16,1 | VI/2 | a) 12,7 |
D) 14,4 |
VI/3 | b) 14,5 |
Gew.-% Norbornen in dem modifizierten EPDM |
0 | 41,3 | 32,6 | 6,5 | 44,1 | 35,5 | 9,5 | 37,3 |
Gew.-% Propylen in dem modifizierten EPDM |
44 | 114 | 100 | 42 | 125 | 111 | 39 | 118 |
Eigenviskosität dl/g | 2,65 | 179 693 |
203 640 |
2,57 | 179 730 |
216 726 |
2,55 | 233 737 |
Dehnungsmodul (100%) kg/cm^ - |
a) 12,4 |
|||||||
Hysteresisverlust bei 600C, % |
45,4 | |||||||
Index des Reibungskoeffizienten (SRT) bei 200C |
134 | |||||||
Scott-Test ρ Bruchkraft kg/cm Bruchdehnung % |
182 747 |
Man stellt fest, daß sich die Erfindung auf alle modifizierten EPDM-Kautschuks unabhängig von dem für die Vulkanisation
verwendeten Vulkanisationsansatz anwenden läßt, da ja die Beschaffenheit des Polymerisats modifiziert wird.
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ORIGINAL INSPECTED
In diesem Beispiel werden die Eigenschaften (siehe Tabelle VII) von nach der Verfahrensweise von Beispiel 4 erhaltenen
Tetrapolymerisaten, enthaltend die folgenden verschiedenen Norbornenderivate beschrieben:
Chlormethyl-5-norbornen-2
Dimethyl-5,6-norbornen-2
Hexyl-5-norbornen-2
Tricyclo-(5,2,1,02>6)-decen-8
Dimethyl-5,6-norbornen-2
Hexyl-5-norbornen-2
Tricyclo-(5,2,1,02>6)-decen-8
Versuch Nr. | VII/1 | VII/2 | VII/3 | VII/4 | VII/5 |
sperriges Mono- meres |
Chlor- methyl- 5-norbor- nen-2 |
Fricyclo- 5,2,1,0) decen-8 |
Dimethyl- 5,6-nor- bornen-2 |
Hexyl- 5-nor- bornen- 2 |
|
Gew.-% sperri ges Monomeres |
0 | 10 | 8 | 9 | 9 |
Eigenviskosität dl/g |
2,86 | 2,75 | 2,67 | 2,47 | 2,65 |
Dehnungsmodul 0 (100 %)f kg/cni |
24,5 | • 21,8 |
26,5 | 23 | 22,3 . |
Hysteresisverlust bei 60°C % |
28,2 | 31,4 | 30,4 | 31,5 | 30,5 |
Scott-Test ρ Bruchkraft kg/cm Bruchdehnung % |
206 392 |
254 458 |
232 432 |
194 420 |
195 417 |
Index des Rei bungskoeffizien ten (SRT) bei 20°C |
100 | 116 | 118 | 120 | 110 |
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ORIGINAL !NGPECTED
AlIe diese Polymerisate enthalten 2 Gew.-% Hexadien-1,4 und
35 Gew.-% Propylen. Die untersuchten Vulkanisate wurden aus dem folgenden Vulkanisationsansatz erhalten: Polymerisat
100; Ruß 65; Öl 25; Stearinsäure 1; Schwefel 2,2; TMTMS 0,6; MBT 0,2.
Man beobachtet eine ausgeprägte Verbesserung des Reibungskoeffizienten
verbunden mit zufriedenstellenden mechanischen und Hysteresiseigenschaften.
609882/0433
Claims (6)
- PatentansprücheΑΪ Luftreifen, dadurch gekennzeichnet, daß sein Laufstreifen aus einem elastomeren Tetrapolymerisat aus Aethylen, Q-Olefin, nicht-konjugiertem Dien und einem sterisch sperrigen monoolefinisehen Monomeren oder einem Gemisch sterisch sperriger Monomerer besteht.
- 2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das (die) sterisch sperrige(n) Monomere(n) -ein Derivat von Norbornen der folgenden Formelworin R1, R2, R,» R^ > Rc» Rg> ^7* R8 Wasserstoff, ein Halogen und/oder einen aliphatischen ,cycloaliphatischen oder aromatischen, gegebenenfalls halogenierten, Kohlenwasserstoffrest bedeuten.
- 3· Luftreifen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Elastomere 3 bis 30 Gew.-% des oder der sperrigen Monomeren enthält.
- 4. Luftreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Elastomere 5 bis 15 Gew.-% des oder der sperrigen Elastomeren enthält.509882/0433
- 5. Luftreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das a-01efin Propen-1 ist.
- 6. Auf die Karkasse vcn Luftreifen aufzubringender Laufstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Tetrapolymerisat gemäß einem der vorstehenden Ansprüche besteht.109882/0433 original inspected
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