DE2253942A1 - Entwicklungsbehandlung von photographischen silberhalogenidmaterialien bei erhoehter temperatur - Google Patents
Entwicklungsbehandlung von photographischen silberhalogenidmaterialien bei erhoehter temperaturInfo
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Description
LEVERKUSEN
Entwicklungsbehandlung von photographischen Silberhalogenidmaterialien bei erhöhter Temperatur -
Priorität: Grossbritannien, den 8. November 1971 Anm. Nr. 51 801/71
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Schnellbearbeitung von belichteten, photographischen, strahlungsempfindlichen
Silberhalogenidmaterialien bei erhöhter Temperatur.
Man kennt die Techniken zur Maschinenbearbeitung von belichteten, photographischen Materialien. Um die Zeit, die
die Materialien brauchen, um durch die Bearbeitungsmaschinen zu gehen, in denen sie von einer Bearbeitungsstation zur anderen
durch Rollenpaare geführt werden, zu.verkürzen, wird der
Bearbeitungsvorgang bei erhöhten Temperaturen durchgeführt,
beispielsweise über 3O0C. Unter diesen erschwerten Bearbeitungsbedingungen werden die-physikalischen und photographischen
Eigenschaften der Materialien umsomehr beeinträchtigt, als in diesen Materialien für Schnellbearbeitung der Gelatinegehalt
der Silberhalogenidemulsionen im Vergleich zum Gelatinegehalt, der in Emulsionen für normale Bearbeitung verwendet
wird, erheblich vermindert ist. Die in Maschinen verarbeiteten Materialien zeigen beispielsweise aufgrund des sehr
niedrigen Gelatinegehalts sich wiederholende Druckstellen, die von den Rollenpaaren stammen, durch welche sie in der Bearbeitungsmaschine
geführt werden.
Es ist möglich, diese Druckstellen durch geeignete Härtung des Materials zu vermeiden, insbesondere durch Härtung der oberen
Gelatineschutzschicht, jedoch ergibt diese kurze Bearbeitungs- '
zeit unglücklicherweise eine unannehmbare Verringerung der Gradation und auch der Emulsionsempfindlichkeit.
A-G 973 309821/07U
Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, die o
schriebenen Druckstellen zu vermindern oder sie gänzlich zu vermeiden, ohne die Gradation und die Empfindlichkeit der v
Emulsionsschichten in einem nennenswerten Ausmass zu beeinträchtigen,
wenn die strahlungsempfindliche Silberhalogenidemulsion mit niedrigem Gelatinegehalt oder eine hydrophile
Kolloidschicht, die in wasserdurchlässiger Beziehung zu der Emulsionsschicht steht, ein Polymeres oder Mischpolymerisat
eines N-Hydroxyalkyl(meth)-acrylamid oder seines niederen
Alkyläthers enthält, wobei die Alkylgruppen C-^-Cc-Alkylgruppen
sind.
Die Silberhalogenidemulsionen, die nach der Belichtung bei erhöhter
Temperatur in einer automatischen Bearbeitungsmaschine behandelt werden sollen, sind solche, die einen sehr niedrigen
Gehalt an hydrophilem Kolloid, z.B.Gelatine, haben. Das Verhältnis
des hydrophilen Kolloids, insbesondere von Gelatine, zum Silberhalogenid, als Silbernitrat, liegt im allgemeinen
zwischen 0,2 und 0,6.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder, bei denen ein photographisches
Silberhalogenidmaterial belichtet und bei einer Temperatur über 300C bearbeitet wird, und zwar ein Silberhalogenidmaterial,
das mindestens eine Silberhalogenidemulsionsschicht enthält, wobei die Emulsionsschicht oder eine
mit ihr in hydrophiler, wasserdurchlässiger Beziehung stehende Kolloidschicht eine polymere Verbindung enthält, wie sie oben
beschrieben wurde.
Die polymeren Verbindungen gemäss der vorliegenden Erfindung
sind Homopolymere oder Mischpolymerisate. Die polymeren Materialien können zusätzlich zu den sich wiederholenden Einheiten
von N-Hydroxyalkyl(meth)acrylamiden oder ihrer Äther sich wiederholende Einheiten von anderen mischpolymerisierten
Monomeren enthalten, z.B. sich wiederholende Einheiten von Acrylsäure und Methacrylsäure,Acrylamid und Methacrylamid sowohl
auch ihre N-alkylierten Derivate,Alkylacrylate und Alkylmethacrylate,
Acrylnitril, Äthylen, Vinylacetat, Vinyläther, besonders diejenigen,deren aliphatische Äthergruppe höchstens
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4 Kohlenstoff atome enthält, Styrol, Butadien usw. 2253942
Die Wirksamkeit der polymeren Verbindungen zur Verwendung gemäss der vorliegenden Erfindung ist den sich wiederholenden
Einheiten eines N-Hydroxylalkyl(meth)acrylamids oder einen Äther davon zuzuschreiben;es werden daher Homopolymere bevorzugt.Wenn
Mischpolymerisate verwendet werden,enthalten sie mindestens 15 Mol-%, vorzugsweise mindestens 50 Mol-% dieser sich wiederholenden
Einheiten.Die mischpolymerisierten Monomere sollten solche
sein, die keine schädliche Wirkung auf die photographischen Eigenschaften der Silberhalogenidemulsionsschichten haben.
Obgleich das Molekulargewicht der verwendeten, polymeren Verbindungen
von geringer Bedeutung ist und der beste Bereich mittels einfacher Versuche leicht bestimmt werden kann, haben
die Verbindungen im allgemeinen ein Molekulargewicht zwischen j 105 und 1Ό7. · j
Es folgen repräsentative Beispiele polymerer Verbindungen gemäss :
der vorliegenden Erfindung. Sie können 'nach bekannten Verfahren ■
und wie hiernach veranschaulicht, hergestellt werden :
a) PolyCN-methoxymethylmethacrylamid) wird wie in der belgischen
Patentschrift 666 067 beschrieben.hergestellt, während seine Mischpolymerisate mit Acrylamid oder Methacrylamid ebenfalls
gemäss dieser belgischen Patentschrift erhalten werden können.
b) Po^N-hydroxymethylacrylamid)
0,6 Mol Polyacrylamid werden bei Raumtemperatur in 550 ml
entmineralisiertem Wasser gelöst. Ss wird Natriumhydroxid
(1 n) zugegeben, um den pH-Wert auf 8,4 zu bringen, woraufhin die LöiSung auf 350O erwärmt wird.
Unter Rühren und unter Belassen der Lösung auf 55°0 werden
36 ml 40 %iges, wässriges !Formaldehyd und 100 ml Wasser zugegeben.
Der pH-Wert der Lösung geht auf 5 zurück, und durch Zugabe von 1n-Natriumhydroxid wird er auf 10 gebracht.
Die Mischung wird 2 % Stunden bei 350C gerührt und durch
Zugabe von 1n-Chlorwasserstoffsäure auf pH 7 neutralisiert.
Die Lösung wird auf ein Volumen von 1140 ml verdünnt.
Durch Stickstoffanalyse des lyophilisierten, polymeren
Materials findet man, dass das Polyacrylamid fast vollständig GV.582 309821/07U
in PolyCN-hydroxymethylacrylamid) umgesetzt ist. (Theoretischer
Wert : 15,85; gefundener Wert : 13,55 "bis 13,80).
c) (N-hydroxyäthylmethacry1amid/Butylacrylat)-Mischpolymerisat-Latex.
In ein Reaktionsgefäss von 500 ml Inhalt werden 275 ml entmineralisiertes
Wasser und 3 g Oleylmethyltauridnatriumsalz gegeben. Die Lösung wird mit flüssigem Stickstoff
gespült und auf 900C erwärmt. Nach Beendigung der Stickstoffspülung
werden dann die folgenden Lösungen nacheinander durch einen Tropftrichter zugegeben :
a) Ein Viertel der Lösung, die gebildet wird, indem man 30 g N-Hydroxyäthylmethacrylamid und 30 g Butylacrylat
mischt,
b) ein Viertel einer Lösung, die gebildet wird, indem man 6 ml einer 5 %igen, wässrigen Lösung von 4-,4'-Azo-bis
(4-cyanbaldriansäure) mit Wasser verdünnt, so dass 25 ml
erhalten werden.
Nachdem die Polymerisation beginnt, werden die Rückstände der obengenannten Lösungen gleichzeitig innerhalb von
30 Minuten zugegeben. Nach 2 Stunden Nachpolymerisation bei
95°C erhält man ein leicht viskoses Latex, das keinen Niederschlag
enthält, einen pH-Wert von 7 und einen Gehalt von 17 % Feststoffen aufweist.
d) (Ithylacrylat-hydroxymethyldiacetonacrylamid)-Mischpolymerisat-Latex
In ein Reaktionsgefäss von 2 Liter Inhalt, das mit drei
Tropftrichtern A, B, und C ausgerüstet ist, werden gegeben :
800 ml entmineralisiertes Wasser und 16 g Oleylmethyltauridnatriumsalz.
Die Lösung wird mit flüssigem Stickstoff gespült und auf 8O0C erwärmt. Dann beendet man die Stickstoffspülung.
In den Tropftrichter A werden 180 g Äthylacrylat,
in den Tropftrichter B 20 g einer 55 %igen, wässrigen Lösung von Hydroxymethyldiacetonacrylamid der folgenden Formel
gegeben :
309821/071 U
CH, E O R-
CH0=CH-CO-IiH- C-C-C-C-E
2 ι ι j
CH, E E
in der E Wasserstoff oder Hydroxymethyl und mindestens eines der Ε-Symbole Hydroxymethyl darstellen, während der
gesamte Hydroxylgehalt 6,5 % beträgt (LÜBEIZOL HMDAA, gehandelt
von der Lubrizol Corporation, Cleveland, Ohio, TJSA)-
In den Tropftrichter C werden 600 mg Kaliumperoxiddisulfat,
gelöst in 40 ml Wasser,' gegeben.
Von jedem der Tropftrichter wird ein Viertel der Volumen zur
wässrigen Lösung gegeben, die auf 800C erwärmt wurde. Nachdem die Polymerisation beginnt, werden die drei anderen
Viertel gleichzeitig so schnell zugegeben, dass die Mischung im gleichmässigen Eückfluss gehalten werden. Nachdem alle
Lösungen zugegeben worden sind, werden weitere 60 mg Kaliumperoxodisulfat,
in 10 ml Wasser gelöst, zugegeben. Die Mischung wird 45 Minuten bei 95°C nachpolymerisiert.
Ausbeute : 910 ml niederschlagsfreies Latex, das 22,8 %
Feststoffe enthält.
Die polymeren Verbindungen zur Verwendung gemäss der vorliegenden
Erfindung können in der Silberhalogenidemulsion oder einer anderen Schicht des photographischen Materials anwesend sein,
z.B. in einer Gelatineschutzschicht oder einer Zwischenschicht,
die zur Emulsionsschicht in wasserdurchlässiger Beziehung steht. Wenn sie in der Silberhalogenidemulsion verwendet werden, können
sie in einem beliebigen Verfahrensstadium der Emulsionsherstellung
zugegeben werden, vorzugsweise vor dem'Auftragen auf
einen geeigneten Träger, z.B. Papier, Glas oder Film, wie Cellulosetriacetat und Polyäthylenterephthalat. v .
Die polymeren Verbindungen zur Verwendung gemäss der vorliegenden Erfindung können in jedem Typ von lichtempfindlichem
Material verwendet werden, das nach der Belichtung zur mechanischen Verarbeitung bei erhöhter Temperatur geeignet ist.
Verschiedene Silbersalze können als lichtempfindliches Salz verwendet werden, z.B. Silberbromid, Silberjodid, SilberChlorid
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oder gemischte Silberhalogenide, z.B. Silberchloridbromid oder Silberbromidjodid. Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung
für die mechanische Erarbeitung von Silberbromjodidemulsionen bei
erhöhter Temperatur. Die Emulsion kann eine negative Emulsion oder eine direkt-positive Emulsion sein, welche verschleiertes
Silberhalogenid enthält. In direkt-positiven Emulsionen kann die Schleierbildung durch bekannte Mittel bewirkt werden, z.B.
durch Licht und vorzugsweise durch chemische Sensibilisierung bis Erreichung von Schleier, z.B. mittels Reduktionsmittel, wie
Hydroxylamid, Hydrazin, Formaldehyd, Zinn(II)Chlorid, Thioharnstoffdioxid
usw. und/oder mittels Edelmetallverbindungen wie Goldverbindungen. Zusätzlich dazu kann eine Schleierbildung
auch erfolgen, wenn man den pH-Wert der Emulsion durch alkalische Substanzen wie Natrium- oder Kaliumhydroxid erhöht.
Die Silberhalogenide werden in den üblichen hydrophilen Kolloiden dispergiert, wie Gelatine, Casein, Zein, Polyvinylalkohol,
Carboxymethylcellulose, Alginsäure, usw., wobei Jedoch Gelatine bevorzugt wird.
Die Menge der polymeren Verbindung, die in der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht oder in der in wasserdurchlässiger
Beziehung mit ihr stehenden Kolloidschicht verwendet wird, hängt von der besonderen Verbindung, dem besonderen
Emulsionstyp und der gewünschten Wirkung ab und kann stark variieren. Die optimale Menge jeder individuellen polymeren Verbindung,
die zugegeben werden soll, wird am besten für jeden Emulsionstyp durch einen Versuch bestimmt. Im allgemeinen liegt
die geeignetste Konzentration in der betreffenden Kolloidschicht zwischen 5 und 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des hydrophilen
Kolloids. Die polymeren Verbindungen können in Form von losem ■Pulver zugegeben werden, jedoch werden sie vorzugsweise aus einer
wässrigen Lösung oder Dispersion (d.h. einem Latex) zugesetzt.
Die Silberhalogenidemulsionen der strahlungsempfindlichen
Materialien, welche die polymeren Verbindungen gemäss der vorliegenden
Erfindung enthalten, können sowohl chemisch als auch spektral sensibilisiert werden. Sie können chemisch durch
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jedes der hierfür bekannten Verfahren sensibilisiert werden.Die
Emulsionen können mit natürlich aktiver Gelatine gereift werden oder es können den Emulsionen Schwefelverbindungen wie Allylthiocyanat,
Allylthioharnstoff, Natriumthiosulfat usw. zugegeben
werden. Die Emulsionen können auch durch Reduktoren sensibilisiert werden, z.B. durch Zinnverbindungen, wie sie in
der britischen Patentschrift 789 823 beschrieben wurden, und durch kleine Mengen von Edelmetallverbindungen, z.B. Gold,Platin,
Palladium, Iridium, Ruthenium und Rhodium, wie von R.Koslowski in Z.wiss.Phot. 46 67-72 (1951) beschrieben. Repräsentative
Edelmetallverbindungen sind Ammoniumchlorpalladat, Kaliumchlorplatinat,
Kaliumdiloraurat und Kaliumaurithiocyanat.Diese
chemischen Sensibilisatoren können einzeln oder zusammen in einem beliebigen Verfahrensstadium der Emulsionsherstellung zugegeben
werden, z.B. vor, während oder nach der chemischen Reifung.
Die Emulsionen können weiterhin Verbindungen enthalten,welche
die Emulsion durch Entwicklungsbeschleunigung sensibilisieren, z.B. Alkylenoxidpolymere. Diese Alkylenöxidpolymere können verschiedenen
Typs sein, z.B. Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 1500 und mehr, Alkylenoxidkondensationsprodukte
oder Polymere, wie sie u.a. in den US-Patentschriften 1 970 578, 2 240 472, 2 423 549, 2 441 389, 2 531 832 und 2 533 990, in den
britischen Patentschriften 920 637, 940 051, 945 340 und 991 608 und in der belgischen Patentschrift 648 710 beschrieben wurden.
Andere Verbindungen, welche die Emulsion durch Entwicklungsbeschleunigung sensibilisieren und zur Verwendung in Verbindung
mit den polymeren Verbindungen gemäss der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind sowohl die quaternären Ammonium- und
Phosphoniumverbindungen und ternären Sulfoniumverbindungen als auch Onium-Derivate von Amino-N-oxiden, wie sie in der britischen
Patentschrift 1 121 696 beschrieben werden.
Die Emulsionen können spektral sensibilisiert werden, z.B. durch die üblichen Methinfarbstoffe, Tie Neutrocyanine, basische
oder saure Carbocyanine, Rhodacyanine, Hemicyanine,Styrylfarbstoffe,
Oxonolfarbstoffe und dergl. Derartige spektral sensibilisierenden Farbstoffe sind von F.M.Hamer in tlThe Cyanine
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Dyes and related Compounds" (1964) beschrieben worden. Direktpositive
Emulsionen können desensibilisierende Farbstoffe enthalten, wie sie z.B. in der britischen Patentschrift 1 155 404
beschrieben werden.
Die Emulsionen können die üblichen Emulsionsstabilisatoren enthalten,
z.B. homopolare oder salzähnliche Verbindungen von Quecksilber mit aromatischen und heterocyclischen Ringen (z.B.
Kercaptotriazole), einfache Quecksilberverbindungen, Quecksilbersulf
ondoppelsalze und andere Quecksilberverbindungen der Art, wie sie in den belgischen Patentschriften 524 121, 677 337»
707 386 und 709 195 beschrieben werden. Andere geeignete
Emulsionsstabilisatoren sind die Azaindene, besonders die Tetra- oder Pentaazaindene und insbesondere diejenigen, die durch
Hydroxy- oder Aminogruppen substituiert sind. Dergleichen Verbindungen sind von Birr in z.wiss.Phot. 47, 2-58 (1952) beschrieben
worden. Die Emulsionen können weiterhin als Stabilisatoren heterocyclische, stickstoffhaltige Mercaptoverbindungen enthalten,
wie Benzthiazolin-2-thion und 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol,
Sulfinsäuren wie Benzolsulfinsäure und Toluolsulfinsäure,
Thiosulfonsäuren wie Benzolthiosulfonsäure, Toluolthiosulfonsäure,
p-Chlorbenzolthiosulfonsäurenatriumsalz, Propylthiosulfonsäurekaliumsalz,
Butylthiosulfonsäurekaliumsalz usw.
Sie können weiterhin Verbindungen enthalten oder in deren Anwesenheit
entwickelt werden, die besonders als Schleierschutzmittel für Materialien v/irksam sind, die bei erhöhten Temperaturen
bearbeitet werden, z.B. heterocyclische Verbindungen mit Nitrosubstituenten, z.B. Nitroindazol und Nitrobenztriazol,
wie in der französischen Patentschrift 2 008 245 beschrieben
, sowohl Nitrobenzylidenpyridinium- und Nitrobenzylidenchinoliniumverbindungen
als auch die Onium-Verbindungen, die in der veröffentlichten, deutschen Patentanmeldung 2040876 be- ■
schrieben werden, weiterhin die Nitrobenzolverbindungeri gemäss der britischen Patentanmeldung 43 5^7/7^ und Nitri!verbindungen
gemäss der britischen Patentanmeldung 43
Die photographischen Silberhalogenidmaterialien können weiterhin
oberflächenaktive Verbindungen enthalten, z.B. fluorierte, ober-
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flächenaktive Mittel gemäss der "belgischen Patentschrift 7^2 680,
Weichmacher, Mattierungsmittel, zB. Polymethylmethacrylat und
Kieselerdeteilchen, Farbkuppler, Härter, z.B.-Formaldehyd, Dialdehyde, halogensubstituierte Aldehydsäuren, wie Mucochlor-
und Mucobromsäure, usw.
Um die Verträglichkeit der polymeren Verbindungen gemäss der
Erfindung, mit dem hydrophilen Kolloid, besonders Gelatine, zu fördern, kann es vorteilhaft sein, eine wasserlösliche, aromatische
Sulfonsäure von hohem Molekulargewicht zuzugeben, wie in der französischen Patentschrift 1 535 338 beschrieben
, z.B. Homopolymere und Mischpolymerisate von Styrolsulfonsäure,
oder spezielle, oberflächenaktive Verbindungen, z.B. Natriumoleylmethyltaurid.
Wie von der automatischen Bearbeitung von strahlungsempfindlichen
Silberhalogenidmaterialien bei erhöhten Temperaturen her bekannt ist, wird es vorgezogen, einen härtenden Entwickler zu
verwenden. Bei diesen Entwicklern handelt es sich bei dem Härtungsmittel im allgemeinen um einen Aldehydhärter, besonders
aliphatisch« Dialdehyde, z.B. Maleinaldehyd und G-lutaraldehyd,
die sowohl als solche Dialdehyde als auch in Form ihrer Hydrogensulfitadditionsprodukte
verwendet werden können.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
Es wird eine direkt-positive Silberjodidbromidemulsion hergestellt,
die 95 g Silberhalogenid (98 Mol-# Silberbromid und 2 Mo 1-% Silberjodid) enthält. Das Verhältnis des hydrophilen
Kolloids zum Silberhalogenid, das als Silbernitrat ausgedrückt wird, beträgt 0,45.
l^ach der Zugabe von desensiblisierendem Nitrostyryl- oder Nitrobenzylidenfarbstoff
und einem Methinfarbstoff, wie in der
britischen Patentschrift 1 155 404 beschrieben, und den notwendigen
Netzmitteln und Härtungsmitteln (Mucochlorsäure) wird, die Emulsion in zwei aliquote Teile A und B geteilt. Zum Teil B
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werden 15 g Poly (N-methoxymethy !methacrylamid) pro kg Emulsion
gegeben, das, wie in der oben zitierten belgischen Patentschrift
666 067 beschrieben, hergestellt wird. Die beiden Emulsionen werden unter gleichen Bedingungen auf einen Polyäthylenterephthalatträger
aufgetragen und dann mit einer Gelatineschutzschicht überdeckt, die als Giesszusätze äthoxyliertes Nonylphenol
mit 9 bis 10 wiederkehrende Äthylenoxideinheiten und Natriumisotetradecylsulfat
enthält. Zu der Schichtungslösung der Gelatineschutzschicht für Emulsion B wird zusätzlich eine Menge
von 640 mg Formaldehyd pro Liter gegeben, um die Härtung wiederherzustellen,
die durch die Zugabe der polymeren Verbindung zur Emulsion teilweise verlorengegangen ist.
Die beiden Materialien werden durch einen Verlaufskeil mit der Konstante 0,15 mittels Glühlampen belichtet.
Die belichteten Materialien werden in einer automatischen 90
Sekunden-Bearbeitungsmaschine bearbeitet. Die Entwicklung geschieht 23 Sekunden bei 350C- im Agfa-Gevaert-Härtungsentwiekler
G 138 für automatische Bearbeitung der Hydrochinon und 1-Phenyl-3-pyrazolidinon
als Entwicklungsmittel und Glutaraldehyd als Härter enthält.
Die sensitometrischen Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle
aufgeführt.
Die für die Gesamtempfindlichkeit gegebenen Werte sind relative
Werte, bezogen auf Material A, dessen Gesamtempfindlichkeit der Wert 100 gegeben wurde. Die Gesamtempfindlichkeit wird in
der Tabelle durch den Buchstaben G dargestellt. Die Dichte in den belichteten Bereichen ist ein Mass für die Helligkeit der
weissen Bildteile und wird in der Tabelle mit D . angegeben. Die maximale Dichte und Gradation werden mit D und g angegeben.
HlcQC
Die Tabelle enthält auch Werte für die Abriebfestigkeit (A).
Diese Werte stellen die Drücke (in Gramm) dar, die notwendig sind, um eine Stahlkugel mit einem Durchmesser von 1/4 zoll so
zu belasten, dass sie durch das nasse, photographische Material vollständig eindringt, auf das die Kugel gesetzt wird, wenn
die Kugel über das Material gezogen wird.
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2 2 b 3 9 4 2
Material | min | g | G | D max |
A |
A B |
0,03 0,03 |
1,50 1,41 |
100 110 |
•3,20 2,90' |
290 230 |
Die oben angegebenen Ergebnisse zeigen, dass die Zugabe der polymeren Verbindung keine nennenswerte Auswirkung auf- die
Gradation und die Emulsionsempfindlichkeit hat. Auch der Reibungswiderstand bleibt bei annehmbaren Werten.
Während das automatisch bearbeitete Material B praktisch keine Druckstellen zeigt, ist das Material A wegen der Druckstellen
von unbefriedigender Qualität.
Eine Silberbromidöodid-Röntgenemulsion (2 Mol-% Jodid), die pro
kg eine Menge Silberhalogenid enthält, die 190 g Silbernitrat äquivalent ist, 74 g Gelatine, 545 mg 5-Methyl-7-hydroxy-striazolj/l
,5-a]pyrimidin, 6,5 mg i-Phenyl-5-mercaptotetrazol und
0,4-5 g Quecksilbercyanid werden in drei aliquote Teile A, B
und C geteilt.
Zum Emulsionsteil B werden 20 g Poly(N-methoxymethylmethacrylamid
pro kg gegeben, das gemäss der zitierten belgischen Patentschrift 666 067 hergestellt wird, und zum Emulsionsteil.C
werden 10 g pro kg dieser polymeren Verbindung gegeben.
Die drei Emulsionsteile werden unter gleichen Bedingungen auf einen Polyäthyl'enterephthalatträger aufgetragen und dann mit
einer Gelatineschutzschicht überdeckt, die Formaldehyd als
Härtungsmittel enthalt. Zu den Schichtungslösungen der Gelatineschutzschichten
für die Emulsionen B und C wird eine zusätzliche Menge von 50 bzw. 25 Prozent Formaldehyd gegeben, um die
Härtung wiederherzustellen, die durch die Zugabe der polymeren Verbindung zur Emulsion teilweise verlorengegangen ist.
Die Materialien werden durch einen Verlaufskeil mit der Konstante 0,15 belichtet und-dann in einer 90 Sekunden-Bearbeitungs-
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maschine automatisch bearbeitet. Die Entwicklung geschieht
23 Sekunden bei 350C im Agfa-Gevaert G 138 Härtungsentwickler
für automatische Bearbeitung der Hydrochinon und i-Phenyl-3-pyrazolidon als'Entwicklungsmittel und Glutaraldehyd als Härter enthalt.
23 Sekunden bei 350C im Agfa-Gevaert G 138 Härtungsentwickler
für automatische Bearbeitung der Hydrochinon und i-Phenyl-3-pyrazolidon als'Entwicklungsmittel und Glutaraldehyd als Härter enthalt.
Die erhaltenen sensitometrischen Ergebnisse werden in der nachfolgenden
Tabelle aufgeführt.
Material | Schleier | Gradation | Empfind lichkeit |
Abriebfestig keit |
A B C |
0,04 0,03 0,04 |
2,82 2,52 2,60 |
100 87 91 |
110 100 90 |
Während das automatisch bearbeitete Material A wegen der Druckstellen
von unbefriedigender Qualität ist, zeigt das Material B überhaupt keine und Material C praktisch keine Druckstellen.
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Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Entwicklung eines belichteten, photographischen Silberhalogenidmaterials
"bei einer Temperatur über 3O0C, eines Materials,
das mindestens eine Silberhalogenidemulsionsschicht
enthält, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Silberhalogenidmaterials,
das in der Emulsionsschicht oder in einer hydrophilen Kolloidschicht, die mit. dieser in wasserdurchlässiger
Beziehung steht eine· polymere Verbindung enthält, die ein Homopolymeres oder ein Mischpolymerisat eines
N-Hydroxyalkyl(meth)acrylamide oder eines niederen Alkyläther
davon ist, wobei die Alkylgruppen C-^-Cc-Alkylgruppen sind.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die polymere Verbindung ein Homopolymeres ist.
3. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die polymere Verbindung Poly(N-methoxymethy!methacrylamid)
ist.
4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die polymere Verbindung in der Schicht in einer Menge von 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des trockenen,hydrophilen Kolloids verwendet wird.
5. Verfahren gemäss.einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Emulsionsschicht das Verhältnis des hydrophilen Kolloids zum Silberhalogenid zwischen 0-, 2 und
0,6 liegt.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn-'
zeichnet, dass als Emulsionsschicht eine Silberbromidjodidemulsionsschicht
verwendet wird.
7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Entwicklung in einem Härtungsentwickler stattfindet.
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22539A2
8. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Entwickler Glutaraldehyd enthält.
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309821/0714
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB5180171A GB1407967A (en) | 1971-11-08 | 1971-11-08 | Process for producing a photographic image in silver halide emulsions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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