DE2250998B2 - Katalysator zur oxydation bei hohen temperaturen und seine verwendung - Google Patents
Katalysator zur oxydation bei hohen temperaturen und seine verwendungInfo
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Description
Kommerziell vertriebene vanadiumhaltige Schwefelfjicxi'-lOxidaü'jnsKdtalysatoren
sind bekannt, welche Hs Träger normalerweise auf Kieselsäure, beispiels-•«e.se·
als Kieselgur oder Kieselsäuregel vorgesehen sind, jedoch weisen diese Trägersubstanzen die
!Neigung auf, ihre mechanische Festigkeit nach einem längeren Gebrauch bei Temperaturen oberhalb 6OU0C
izu verlieren. Es wird angenommen, daß dies auf Grund einer Phasenänderung in dem kieselsäurehahigeri
Trägermaterial eintritt.
!Derartige Katalysatoren müssen jedoch bei verjeie
chsweise hohen Temperaturen gute mechanische fjestigkeitseigenschafien und eine gute Aktivität aufweisen,
und zwar grundsätzlich wegen der Anwendung des Bayer-Doppelabsorptionsverfahrens, bei dem
Schwefeltrioxid aus dem Konvertergas in einer Zwischenstufe
des Konverters absorbiert wird. Dies führt
tu einem hohen O2 zu SO£-Verhältnis in der spateren
<iui.t den, späteren Stufen des Konverters, und folglich
v. ii:! ein joliLT SO2-Gehalt im ursprünglichen Kcir. er-
|0ii.;.!s angestrebt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn
llicNOs Verfahren in Kombination mit Schwefelbrennern
verwendet wird. Dieser höhere SOo-Gehalt *\<:<
vLisrs i!'!!it zu höheren Temperaturen in der
ei von Siuic eines Sehwefckiioxid-Oxydationskonvi.vkM's
■■. \s der i'iT-OS '-.<-Vl 177 ist em Katalysator für
··■'<■■ "!1'.'!.-11'On umi Schwefeldioxid auf Basis von
H..i ■ ■ mic!i um einen1 Gehalt an Vanadium- und
*■ ;!lii;niv:;rbmui:n:_\ ii bekannt. Dieser Katalysator
e.!-!::Mi Keine i !iiniLliNerbiiHhing. in der DL.-PS
■'■■-' '·'■■'■ >:·';\ί ein \ L ri;.i!,roi beschrieben, bei dem ein
\ ie^i'!sau'T-^l mit cme;p kiesvisiiirehaUiiien l-üllsloff.
. ;. ;ii i'i'Nid. λί,ιιΐΜΐ. >iiiui(i\!(.f und einem Alumiiiium-•:
■ - ■' 11M^iJr v. ..·'/. ·.'.:in;n:h ein Pcrlcranulat hergestellt
wird. Dieses Perlgranülat wird einer Säurebehandlung unterworfen. Danach wird mit einer
Alkalivanadatlösung getränkt. Die Säurebehandlung dient unter anderem der Extraktion des Calciumoxids
und des Magnesiumoxids, so daß nach diesem bekannten Verfahren kein Katalysator erhalten wird,
der eine Erdalkaliverbindung enthält. Die OE-PS 11 233 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Trägern für Katalysatoren. Oxide oder Hydroxide von Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen oder flüchtige
Säuresalze dieser Elemente mit nichtflüchtigen Basen oder Säuren werden zur Bildung eines gasförmigen
Produkts und eines porösen Rückstands in einem Arbeitsgang behandelt. Damit werden lediglich sehr
allgemeine Anweisungen gegeben, wobei beispielsweise die Temperaturbeständigkeit der erzielten Katalysatoren
unbekannt ist. Die FR-PS 15 81 178 betrifft einen Katalysator mit einem Siliciumcarbid-, Aluminiumoxid-
oder Tonerdeträger ohne Gehalt an Erdalkalisalzen. Demgegenüber ist aus der DT-PS
10 91547 ein Katalysator für die Oxydation von Schwefeldioxid zu Schwefeltrioxid bekannt, der eine
Vanadiumverbindung, mindestens eine Alkalimetallverbindung und mindestens eine Erdalkaliverbindung
neben Kieselsäure enthält. Als Alkalimetallverbindungen werden solche des Natriums und Kaliums angefü.irt.
Bei der Kieselsäure wird von Kieselgel ausgegangen, dem Kieselgur einverleibt werden kann. Der
Katalysator wird dadurch mit Erdalkaliverbindungen versehen, daß das Kieselgel vor dem Imprägnieren
mit der Vanadiumverbindung mit Kalk- oder Barytwasser behandelt wird. Die Eigenschaften dieses
Katalysators sind jedoch verbesserungsbedürftig.
Diese Verbesserung wird erfindungsgemäß durch einen Katalysator zur Oxydation bei hohen Temperaturen
erzielt, wobei zur Herstellung eine Mischung aus einer Vanadinverbindung, einer Erdalkali- und
einer Alkaliverbindung und Kieselsäure oder einem kieseisäurehaltigen Material mit einer Alkalihydroxid
enthaltenden wäßrigen Lösung angefeuchtet, verformt, calciniert und aktiviert wird, wobei der Katalysator
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Mischung als Erdalkaliverbindung so viel Bariumsulfat zugesetzt
worden ist, daß das Gewichtsverhältnis von Kieselsäure oder kieselsäurehaltigem Material zu Bariumsulfat
zwischen 10 : 1 und 1 : 10 beträgt.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung beträchtlicher Bariumsulfatmengen lassen sich Katalysatoren
mit verbesserter mechanischer Festigkeit erhalten. Demgegenüber ist in der DT-PS 10 91 547 nur von
einer geringen Menge an Bariumverbindungen die Rede. Diese Angabe wird dadurch unterstrichen, daß
die bekannten Katalysatoren lediglich mit Barytwasser als Waschflüssigkeit gewaschen werden. Dementsprechend
besitzen diese bekannten Katalysatoren lediglich eine mechanische Festigkeit wie entsprechende
Katalysatoren ohne Bariumsulfat.
Die oxydationsfördernde Vanadiumverbindung ist vorzugsweise Vanadiumpentoxid oder ein Vorläufer
desselben, oder es kann eine Verbindung sein, die durch Reaktion eines Vanadiumoxids mit einem Oxid
von Schwefel erzeugt wird. Die Vanadiumverbindung ist vorzugsweise Ammoniumvanadat, NH1VO3.
Die Kieselsäure liegt vorzugsweise in der Form von Kieselgur oder Kieselsäuregel vor.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Trägermaterial zwischen 1 und
'M) Volumprozent an Bariumsulfat, wobei der Rest
Kieselsäure oder kieselsäurehaltiges Material ist. Das
Gewichtsverhältais von Kieselsäure oder kieselsäurehakigem
Material zu Bariumsulfat in dem Trägermaterial liegt zwischen 10 : 1 und 1 : 10, insbesondere
«wischen 10 : 1 und 2:1.
Der Katalysator kann zur Umwandlung von Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid verwendet werden,
wobei ein Schwefeldioxid und freien Sauerstoff enthaltendes Verfahrensgas in Berührung mit dem
Katalysator einer Temperatur zwischen 350 und 700" C ι ο
gebracht wird.
Die maximale Umwandlungstemperatur liegt vorzugsweise zwischen 600 und 66O0C.
Der Katalysator kann dadurch hergestellt werden, daß man Bariumsulfat oder eine Verbindung, die fähig
ist, Bariumsulfat zu bilden, mit Kieselsäure oder einem kieselsäurehaltigen Material vermischt, mindestens
eine Vanadiumverbindung und mindestens ein Alkalimetallhydroxid und/oder Alkalimetallsalz einverleibt,
und die Mischung zu Katalysatorkörpern verformt, beispielsweise Schnüren, Pellets oder Granulat, die
*us Katalysatormaterial bestehen.
Das Formverfahren kann beispielsweise durch Anfeuchten, Vermischen und Formen der plastischen
Mischung und Trocknen der geformten Abschnitte erfolgen sowie das Zerschneiden derselben zu zweckdienlichen
Längen einschließen.
Das Alkalimetallhydroxid ist zweckdienlicherweise Kaliumhydroxid oder eine Mischung von Natrium-
und Kaliumhydroxid. Als Alkalimetallsalz ist in gleicher Weise Kaliumsulfat oder eine Mischung aus
Natrium- und Kaliumsulfaten zweckdienlich.
Das Erdalkalimetallsulfat ist Bariumsulfat oder eine
Verbindung, welche mit Schwefeloxiden reagiert, um Bariumsulfat zu bilden. Derartige Verbindungen
schließen die Hydroxide und Carbonate des Bariums ein.
Es wurde gefunden, daß die Anwesenheit des Bariumsulfats und/oder der Verbindung, die fähig ist,
dieses Sulfat in dem Trägermaterial zu bilden, zu einer verbesserten mechanischen Festigkeit nach dem
Aussetzen an vergleichsweise hoher Temperatur führt, wenn auch ein gewisser Anteil an Kieselsäure vorhanden
sein sollte, falls die Aktivität aufrechterhalten bleiben soll.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von einigen Beispielen näher erläutert.
Ein Oxidationskatalysator für hohe Temperaturen wurde in der folgenden Weise zubereitet. Die in der
folgenden Liste angegebenen Bestandteile wurden 10 Minuten lang in einem 2-Blatt-Mischer vermischt.
50.50 Bariumsulfat 783 g
Kieselgur 115 g
Kaliumsulfat, K2SO4 18 g
Ammoniumvanadat, NH4VO3 34 g
Polyelektrolyi 2 g
Gummiarabikum 4 g
30 g KOH -f 4 g NaOH wurden in 100 ml destillierten
Wassers aufgelöst, und die sich daraus ergebende Lösung wurde der trockenen Mixtur zugefügt.
180 ml Wasser wurden zugegeben, um für das Strangpressen die richtige Konsistenz zu ergeben. Die
Mischung wurde durch ein 6-mm-Gesenk stranggepreßt und teilweise getrocknet, um Schnüre zu ergeben,
welche in zweckdienliche Längen geschnitten wurden. Die Schnüre wurden durch Erhitzen in Luft
auf Temperaturen von 4000C mit einer anschließenden
Behandlung mit 6%igem SO2 in Luft für die Dauer
von 6 Stunden bei 400 bis 500~C anschließend aktiviert. Der Katalysator wurde mit Luft bei 400 bis
500"C frei von SO3 geblasen.
Der so hergestellte Katalysator wies eine maximale Aktivität von 98,45% bei der Umwandlung von
SO2 -> SO3 bei 437°C auf. Die mechanische Festigkeit
des Katalysators, welche durch Zerreiben gemessen wurde, wurde nach 1500 Umdrehungen in einer Drehtrommel
d'irch einen 4,2%igen Abrieb ausgedrückt.
Nach Erhitzen auf 63O0C für eine Zeitdauer von 120 Stunden betrug der im gleichen Versuch ermittelte
Abrieb 4,8%
bei 4330C.
bei 4330C.
Die Aktivität bettug 98,3% maxima!
Beispiele 2 und 3
Zwei weitere Oxydationskatalysatoren für hohe Temperaturen, die mit JJ/'BC 60 und JJ/BC46 bezeichnet
sind, wurden aus den in der folgenden Tabelle I zusammengefaßten Bestandteilen hergestellt.
Katalysator | Kieselgur | BaSO, | N H. VOj | KOH | NaOH | KSSO, | Poly-Elek- | Gummi |
trolyt | ||||||||
(kg) | (kg) | (kg) | ikg» | (kg) | (kg) | (kg) | (kg) | |
JJ/BC 60 | 45,3592 | 8,1930 | 5,4431 | 4,8903 | 0,65204 | 2,84912 | 0,46777 | 0,92844 |
Kieselgur A | ||||||||
JJ/BC 46 | 45,3592 | 8,1930 | 6,9740 | ?..3736 | 3,23185 | 9,61758 | 0,46777 | 0,92844 |
Kieselgur B |
Die Bestandteile wurden, wie in dem vorigen Beispiel beschrieben, vermischt und in gleicher Weise
zu Schnüren stranggepreßt, die zu längeren Abschnitten zerschnitten wurden.
Die folgende Tabelle II zeigt da? Verhalten der
Katalysatoren JJ/BC 60 und JJ/BC 46 im Vergleich mit gemäß Beispiel!, jedoch mit 100% Kieselgur
an Stelle von Kieselgur und Bariumsulfat im Volumenverhältnis 50/50, hergestellten Katalysatoren und im
Vergleich mit üblichen, auf dem Markt erhältlichen Katalysatoren in bezug auf die Festigkeit (durch
Zerreiben) und die Umwandlungsaktivität (SO2 ->
SO3), welche als prozentuale Umwandlung bei der gegebenen
Temperatur in einer einzigen Stufe angegeben ist.
Na2O
V5O,
Fe2O3
AUO3
9,2
6,7
10,0
10,7
8,5
0,2
0,13
1,4
2.3
1,3
Anmerkung:
Alle Mengenangaben wurden durch Gewichtsprozent ausgedrückt. Bei dem zugegebenen
rneenerde oder Siliciumdioxidgel. In allen Fällen handelte es sich beim Katalysatorträecrma
j-_ i._:„ c,j„ii,oi;„»hc1t cntHcrkt werden konnte oder sich der E
6,4
5,8 7,1 6,8 6,5
67,3
73,4
59,5
42,0
59,3
73,4
59,5
42,0
59,3
5,8 0,6 0,6
1.0
1,7 1,4
£, VerunreinigungtP hiel,
D und B nicht ak.ivier, «,,
Tabelle II (Fortsetzung)
Typ Zusätze Zerreiben (°/a Feingut)
vorher
nachher
Aktivität VjOi-Gehalt
(% Umwandlung bei 0C) (Gewichtsprozent)
vorher nachher vorher nachher
Auf dem Markt
erhältliche
Katalysatoren
Experimentelle
Katalysatoren
Kieselgur A
Kieselgur A
Katalysatoren
Kieselgur A
Kieselgur A
Kieselgur B
Kieselgur B
Kieselgur B
A —
B —
C —
D —
keine BaSO4
keine BaSO4
4,7 1,2 6,2 5,0 4,0
2,4 2,8
3,4 5,6
13,8 8,2 11,4 18,0 10,4
3,2 2,1
10,8 6,6 98.3,436
98.5,432
98.5,430
98.2,433
98.55,427
98.5,432
98.5,430
98.2,433
98.55,427
6,4 5,8 7,1 6,8 6,4
98.5,432 98.55,429 —
98.7,425 98.6,428 6,3
98.2,432 — —
98.05,435 98.35,432
Ί 1
i'
6,5
6,5 6.9
Claims (3)
1. Katalysator zur Oxydation bei hohen Temperaturen, wobei zur Herstellung eine Mischung aus
einer Vanadinverbindung, einer Erdulkali- und einer Alkaliverbindung und Kieselsäure oder
einem kieselsäurehaltigen Material mit einer Alkalihydroxid enthallenden wäßrigen Lösung angefeuchtet,
verformt, calciniert und aktiviert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mischung als Erdalkaliverbindung so viel Bariumsulfat
zugesetzt worden ist, daß das Gewichtsverhältnis von Kieselsäure oder kieselsäurehaltigem:
Material zu Bariumsulfat zwischen .0 : 1 und.
I : 10 beträgt.
2. Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeidir.ei,
daß das Gewichtsverhältnis von kieselsaure oder kieselsäurehaltigem Material zu
Sariunisulai. zwischen 10 : 1 und 2 : 1 beträgt.
3 Verwendung des Katalysators gemäß einem Jer vorher jeher.deη Ansprüche zur Umwandlung
von Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid bei hohen '■ e;r»pcraturen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB4949471A GB1358905A (en) | 1971-10-25 | 1971-10-25 | Oxidation catalysts |
GB4949471 | 1971-10-25 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2250998A1 DE2250998A1 (de) | 1973-05-10 |
DE2250998B2 true DE2250998B2 (de) | 1976-05-20 |
DE2250998C3 DE2250998C3 (de) | 1977-01-13 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS4850987A (de) | 1973-07-18 |
JPS5246191B2 (de) | 1977-11-22 |
DE2250998A1 (de) | 1973-05-10 |
CA990710A (en) | 1976-06-08 |
FR2157932B1 (de) | 1976-08-20 |
FR2157932A1 (de) | 1973-06-08 |
BE790409A (fr) | 1973-02-15 |
GB1358905A (en) | 1974-07-03 |
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