DE2158746B2 - Katalysator und dessen Verwendung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Katalysator mit einem Gehalt von 50 bis 85 Gew.-% Manganoxiden, 0 bis 30
Gew.-% Mangancarbonat, 3 bis 10 Gew.-% Kupferoxid,
0 bis 15 Gew.-% Nickeloxiden und einem feuerfesten Bindemittel, das in der Kälte geformt werden kann und
dessen Anteil 20 bis 50% des Gesamtgewichts beträgt. Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung dieses
Katalysators zur oxidierenden Zersetzung von giftigen, schädlichen oder übelriechenden organischen industriellen Gasen und Dämpfen.
Besonders vorteilhafte Anwendungen des erfindungsgemäßen Katalysators sind z.B. die Zersetzung von
Dämpfen giftiger Lösungsmittel, die aus Lackierungs- oder Emaillierungsanlagen stammen, oder aus Anlagen
der Kunststoffverarbeitung, der trockenen Destillation von Haushaltsabfällen und ähnlichen, wie auch von
Auspuffgasen von Motoren.
Die zur Zersetzung von organischen Gasen und Dämpfen verwendeten bekannten Katalysatoren sind
häufig auf der Grundlage von Edelmetallen aufgebaut, was sie teuer und durch verschiedene Verunreinigungen
leicht vergiftbar macht. Aus der DE-AS 11 01 160 ist weiterhin ein Katalysator bekannt, der Mangan- und
Kupferoxide sowie ein festes Bindemittel enthält
Demgegenüber wird erfindungsgemäß ein Katalysator der oben beschriebenen Art zur Verfügung gestellt,
der dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Gemisch aus 80 bis 85 Gew.-% Mangancarbonat, 5 bis 10 Gew.-%
basischem Kupfercarbonat und 5 bis 15 Gew.-% basischem Nickelcarbonat herstellt, das erhaltene
Gemisch an der Luft bei einer Temperatur von etwa 3000C calciniert, und daß man das calcinierte Gemisch
in ein feuerfestes Bindemittel, das in der Kälte geformt werden kann, einarbeitet, oder daß man das erhaltene
Gemisch aus Mangancarbonat, basischem Kupfercarbonat und basischem Nickelcarbonat vor dem Calcinieren
in ein feuerfestes Bindemittel einarbeitet die erhaltene m>
Paste vöf dem Härten formt oder sie auf einen feuerfesten oder metallischen Träger aufbringt, und sie
dann an der Luft bei einer Temperatur von etwa 3000C calciniert.
Der erfindungsgemäße Katalysator ist wirtschaftlich u;
und hat eine gute mechanische Festigkeit. Der erfindungsgemäße Katalysator enthält eine besondere
Kombination bestimmter Metalloxide und eines Bindemittels. Der erfindungsgemäße Katalysator ist durch ein
spezielles Herstellungsverfahren der oben beschriebenen Art hergestellt worden.
Der erfindungsgemäße Katalysator enthält folgende Metallkomponenten:
Manganoxide
Mangancarbonat
Kupferoxid
Nickeloxide
50 bis 85%
0 bis 30%
5 bis 10%
0 bis 15%
Der erfindungsgemäße Katalysator enthält weiterhin ein feuerfestes Bindemittel, vorzugsweise einen Zement
oder ein feuerfestes Produkt auf Tonbasis. Der Zement oder das feuerfest Produkt auf Tonbasis macht 20 bis
50%, vorzugsweise 30% des Gesamtgewichtes aus und dient erfindungsgemäß hauptsächlich als feuerfestes
Bindemittel, das den Komponenten der Mischung bei der Verarbeitung zu den verschiedenen Formen des
Katalysators eine gute mechanische Festigkeit verleiht. Der Zement oder das feuerfeste Produkt auf Tonbasis
erlaubt z.B. aus dieser Mischung in der Kälte alle gewünschten geometrischen Formen herzustellen, die
Mischung auf dem gewünschten Träger.zu halten, der aus Metall oder einem feuerfesten Material sein kann
und in Form eines zellenförmigen Blockes, in Form von Plättchen, eines Gitters oder eines Geflechtes vorliegen
kann.
Bei der oxidierenden Zersetzung von schädlichen oder übelriechenden organischen Gasen oder Dämpfen
bei Temperaturen unter 300° C ist die optimale Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Katalysatorsdiefolgende:
als Bindemittel
Diese Oxide erhält man durch Calcinierung einer
Mischung von entsprechenden Metallcarbonaten und basischen Carbonaten an der Luft bei einer mäßigen
Temperatur von etwa 3000C. Die Mischung besieht aus etwa 80% Mangancarbonat, 10% basischem Kupfercarbonat und 10% basischem Nickelcarbonat. Die
Temperatur bei der Calcinierung hat zur Folge, daß ein
gewisser Anteil des Manganearbonats unverändert bleibt und daß eine besondere Form des Mangandioxids
erhalten wird, bei der die einzelnen Körnchen im Mikronbereich die gleiche rbomboedrische Kristallstruktur beibehalten, wie sie das eingesetzte Mangancarbonat hat
Zur oxidierenden Zersetzung von schädlichen oder übelriechenden organischen Gasen oder Dämpfen bei
Temperaturen über 3000C ist die optimale Zusammen- ι ο
setzung des erfindungsgemäßen Katalysators die folgende: ^
als Bindemittel
Diese Oxide -c:hält man durch Calcinierung einer
Mischung von entsprechenden Metaücarbonaten und
basischen Carbonaten aus etwa 80% Mangancarbcnat,
10% basischem Kupfercarbonat und 10% basischem Nickelcarbonat an der Luft bei einer Temperatur von
etwa 6000C
Bei dieser Calcinierungstemperaiur werden alle
Carbonate und basischen Carbonate der genannten Mischung in Oxide übergeführt, die als aktive
Komponenten in dem katalytischer* Endprodukt vorliegen. JO
In den folgenden Beispielen wird die Herstellung von
erfindungsgemäßen Katalysatoren beschrieben.
-4H2O | 949 g | |
2H2O | 41g | |
Beispiel 1 | • 6 H2O | 194 g |
Man mischt gesattigte wäßrige Lösungen von | ||
MnCb | ||
CuCl2 | ||
NiCl2 |
und gießt die Mischung in eine gesättigte Lösung von 951g (NH4)HCO3, was einem Oberschuß von 5%
Ammoniumhydrogencarbonat entspricht. Es fällt eine Mischung von basischen Carbonaten von Mangan,
Kupfer und Nickel aus. Man gibt 400 g Zement oder eines feuerfesten Produktes auf Tonbasis hinzu, um eine
mehr oder weniger dicke Paste zu bilden, je nach den Anforderungen bei der Formgebung des Katalysator-Endproduktes. Eine leicht fließende Paste erleichtert
das Imprägnieren von zellenförmigen oder geflechtartigen Trägern. Eine mittlere Konsistenz erlaubt die
Aufbringung der Paste auf metallischen oder feuerfesten Trägern in Form von Plättchen, Gittern oder
Stangen und die feste Verbindung mit diesen. Mit einer dicken Paste kann man durch Spritzgießen oder
Extrudieren jede gewünschte geometrische Form herstellen: Scheiben, Preßlinge, Körner, Stäbchen oder
Ringe. Nach dem Erhärten des Zements oder dem Trocknen des feuerfesten Produktes auf Tonbasis wird
die so geformte Mischung mit oder ohne Träger einer Calcinierung in einem belüfteten Trockenschrank oder
einem Ofen unterworfen, der auf 300° C erhitzt ist, um so
nach und nach die Reaktionen durchzuführen, bei denen die Carbonate in dem Zement in Oxide übergeführt
werden:
CO3Mn + V2O2 » MnO2 + CO2
erfaßt etwa 60% des eingesetzten Mangans.
Der so erhaltene Katalysator enthält etwa 55% Manganoxide, 30% Mangancarbonat, 5% Kupferoxid
und 10% Nickeloxid, die durch Zement oder ein feuerfestes Produkt auf Tonbasis fixiert sind. Dieser
Katalysator, der seine Form auch nach der Calcinierung beibehält, hat durch die Calcinierung und das dabei
freiwerdende COi eine sehr poröse Struktur und kann unmittelbar in den Strom der organischen Gase oder
Dämpfe gebracht werden, die oxidierend zersetzt werden sollen.
Eine Mischung von basischen Carbonaten von Mangan, Kupfer und Nickel wird wie im Beispiel 1
hergestellt.
Diese Mischung wird geirocknet und in einem
belüfteten Trockenschrank auf 3000C erhitzt, um die im
Beispiel I genannten Reaktionen durchzuführen, bei denen die Carbonate in Oxide übergeführt werden.
Die Calcinierung an der Luft:
CO1Mn + V2O, » MnO2 + CO2
erfaßt etwa 60% des eingesetzten Mangans.
Die erhaltenen Katalysatoren bestehen aus: 55% Manganoxid, 30% Mangancarbonat, 5% Kupferoxid
und 10% Nickeloxid.
Diese katalytischen Verbindungen werden mit Zement oder einem feuerfesten Produkt auf Tonbasis
w gemsicht, dessen Gewicht etwa 30% der Gesamtmischung ausmacht, um, wie im Beispiel 1, eine mehr oder
weniger dicke Paste herzustellen, je nach den Anforderungen bei der Formgebung des Katalysator-Endproduktes. Nach dem Aushärten des Zementes oder
dem Trocknen des feuerfesten Produktes auf Tonbasis hat der erhaltene Katalysator eine gute mechanische
Festigkeit und kann unmittelbar zur oxidierenden Zersetzung von schädlichen oder übelriechenden
organischen Gasen und Dämpfen eingesetzt werden.
Es wurde überraschend gefunden, daß ab etwa 180° C
es möglich ist, die vollständige Verbrennung organischer gasförmiger Verbindungen wie Motorabgasen
und Ofenabgasen, die Lackbestandteile oder Lösungsmittel enthalten, durch deren Überleiten über die
ΊΊ Katalysatoren der Beispiele I und 2 zu erreichen. Diese
Abgase widerstanden bisher jeder Behandlung und konnten nur mit Edelmetall-Katalysatoren zersetzt
werden.
Die Untersuchung der Katalysatoren der Beispiele 1
und 2 unter dem Mikroskop und mit Röntgenstrahlen ergab, daß das erhaltene Mangandioxid in Form von
Körnchen im Mikronbereich das Aussehen des Rhodocrosits (natürliches Mangancarbonat) beibehalten hat,
der eine rhomboedrische Kristallstruktur besitzt Diese besondere Struktur des Mangandioxids und die große
Porosität des hergestellten Katalysators haben eine ausgezeichnete katalytische Aktivität dieses Produkts
bei tiefen Temperaturen zur Folge. Die Temperaturen zur Überführung von CO in CO2 können bei z. B. —40°
liegen.
Eine Mischung von basischen Carbonaten von Mangan, Kupfer und Nickel wird wie im Beispiel 1
beschrieben hergestellt Diese Mischung wird scharf getrocknet und dann nach und nach bei 650" C an der
Luft calciniert, bis sie einen Gehalt von etwa 55% an
Mangandioxid aufweist bestimmt durch Titration mit Oxalsäure. Nach dem Calcinieren sind die Carbonate
und die basischen Carbonate vollständig in Oxide übergeführt Die erhaltene Mischung besteht aus etwa:
85% Manganoxid
5% Kupferoxid und
10% Nickeloxiden
85% Manganoxid
5% Kupferoxid und
10% Nickeloxiden
Zu diesen Oxiden wird Zement oder ein feuerfestes
Produkt auf Tonbasis zugegeben, um, wie im Beispiel 1, eine mehr oder weniger dicke Paste herzustellen, je
nach den Anforderungen bei der Formgebung des Katalysator-Endproduktes. Der Anteil an Zement oder
feuerfestem Produkt auf Tonbasis beträgt 20 bis 5Q%, vorzugsweise 30% des Gesamtgewichtes der Mischung
aus Oxiden und Zement Nach dem Aushärten des Zementes oder dem Trocknen des feuerfesten Produktes
auf Tonbasis hat der erhaltene Katalysator eine gute mechanische Festigkeit welche Form man ihm auch
gibt Dieser Katalysator kann unmittelbar zur Zersetzung durch Oxidation von schädlichen oder übelriechenden
organischen Gasen oder Dämpfen eingesetzt werden, vorzugsweise bei einer Temperatur über 300° C.
Die beschriebenen erfindungsgemäßen Katalysatoren können auf wirtschaftliche Weise iur oxidierenden
Zersetzung von organischen technischen Produkten eingesetzt werden, die giftig und übelriechend sind, wie
z. B. von cyclischen oder heterocyclischen Produkten wie Pyridin und seine Homologen, Methylpyrrolidon,
schwefelhaltige Heterocyclen, die als ständige Verunreinigungen in Lösungsmitteln vorhanden sind, wie in
Kresulen, Xylenolen, Methyl-isobutylketon, Butylacetat
und den Äthylglykol-acetaten usw.
Man kann die Wirksamkeit dieser Zersetzung in dreierlei Hinsicht feststellen. Erstens im Verschwinden
des Geruches der behandelten Dämpfe. Diese Prüfung ist sehr genau, denn die in Betracht kommenden
Verbindungen haben bekanntlich einen unerträglichen
ίο Geruch, selbst bei einem Gehalt von enigen ppm/m3.
Das Verschwinden jedes wahrnehmbaren Geruches ist also ein Beweis für die Zersetzung auch der kleinsten
Spuren dieser Verbindungen.
Zweitens kann man einen eventuellen Restgehalt an diesen Produkten mit einem Draeger-Röhrchen feststellen.
Hier hat man eine visuelle Kontrolle der gewünschten Reaktion über eine eventuelle Verfärbung.
Schließlich kann man auch das Gas vor und nach seiner Behandlung mit dem Katalysator durch Gaschromatographie
untersuchen.
Die Ergebnisse aller drei LViersuchungen stimmen überein. Man kann z. B. zeigen, daL ein Gas mit einem
Gehalt von 6 g/m3 Xylenol (der übliche Gehalt bei Ofengasen aus der Beschichtung von elektrischen
Drähten), das man durch Hindurchblasen von Luft durch Xjlenol bei Normaltemperatur erhält wenn man es
einer oxidierenden katalytischer) Behandlung mit einem Katalysator nach den Beispielen 1 und 2, aber ohne
Nickel, unterwirft, bei 220° C vcm Xylenol befreit wird, während der gleiche Katalysator mit Nickel diese
Temperatur auf 180° C herabsetzt.
Ähnliche Versuche bei etwa gleichen Gehalten an Pyridin und Methylpyrrolidon haben sehr ähnliche
Ergebnisse gezeitigt
Die erfindungsgemäße verbesserte Mischung von katalytischen Verbindungen und einem Bindemittel wie
Zement oder ein feuerfestes Produkt auf Tonbasis ergibt Katalysatoren, die außerordentlich anpassungsfähig
sind in der Form des Katalysator-Endproduktes, dem sie eine große mechanische Festigkeit verleihen.
Diese verhindert einen vorzeitigen Zerfall des Katalysators und verlängert seine Lebensdauer und seine
Wirksamkeit. Die Vielzahl der Formen, die der erfindungsgemäße Katalysator haben kann, und seine
.•■j mechanische Festigkeit ermöglichen zahlreiche Einrichtungen
zur oxidierenden Zersetzung von schädlichen oder übelriechenden Gasen und Dämpfen.
Claims (2)
1. Katalysator mit einem Gehalt von 50 bis 85 Gew,-% Manganoxiden, 0 bis 30 Gew.-% Mangancarbonat, 3 bis 10 Gew,-% Kupferoxid, 0 bis 15
Gew,-% Nickeloxiden und einem feuerfesten Bindemittel, das in der Kälte geformt werden kann und
dessen Anteil 20 bis 50% des Gesamtgewichts beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Gemisch aus 80 bis 85 Gew.-% Mangancarbonat, 5 bis 10 Gew.-% basischem Kupfercarbonat
und 5 bis 15 Gew.-% basischem Nickelcarbonat herstellt, das erhaltene Gemisch an der Luft bei einer
Temperatur von etwa 300° C calciniert und das man das calcinierte Gemisch in ein feuerfestes Bindemittel, das in der Kälte geformt werden kann,
einarbeitet, oder daß man das erhaltene Gemisch aus Mangancarbonat, basischem Kupfercarbonat und
basischem Nickelcarbonat vor dem Calcinieren in ein feuerfestes Bindemittel einarbeitet, die erhaltene
Paste vor dem Härten formt oder sie auf einen feuerfesten oder metallischen Träger aufbringt, und
sie dann an der Luft bei einer Temperatur von etwa 300° C calciniert
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zur oxidierenden Zersetzung von giftigen, schädlichen oder übelriechenden organischen industriellen
Gasen und Dämpfen.
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