DE2248880C3 - Bis-(2-pyridyI-l-oxid)-disulfid-Addukte mit Erdalkalimetallsalzen und Verwendung dieser Addukte als mikrobiocide Mittel - Google Patents
Bis-(2-pyridyI-l-oxid)-disulfid-Addukte mit Erdalkalimetallsalzen und Verwendung dieser Addukte als mikrobiocide MittelInfo
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Description
in der Me ein Calcium-, Magnesium-, Strontiumoder Bariumion, X ein Halogenid-, Sulfat-, Nitrat-,
Chloral· oder Acetation und η im Falle eines einwertigen Anions die Zahl 2, im Falle des
Sulfations die Zahl 1 bedeutet, sowie deren Hydrate. 2. Verwendung eines Adduktes nach Anspruch 1,
als mikrobiocides Mittel.
Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid (auch als 2,2'-Dithiopyridin-l,l'-dioxid
bezeichnet) und verschiedene Derivate dieser Verbindung sind bereits bekannt. So sind z. B. in
der US-PS 27 42 476 Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid und dessen niedere alkylsubstituierte Derivate beschrieben.
Aus der US-PS 30 27 371 sind Molybdatderivate, aus der
US-PS 30 27 372 Zinn(II)-chlorid-Derivate und aus der US-PS 33 46 578 Zinn(II)-fluorid-Derivate von Bis-(2-pyridyl-1
-oxid)-disuifid bekannt, wobei auch die fungiciden und antibakteriellen Eigenschaften der vorgenannten
Derivate erwähnt werden. Diese Disulfidverbindungen sowie die meisten anderen als Bioeid einsetzbaren
Verbindungen haben jedoch mindestens eiiien der nachstehend aufgeführten Nachteile:
1) Unlöslichkeit oder geringe Löslichkeit in Wasser, wodurch die Verbindungen für klare Präparate
nicht verwendbar sind;
2) Hautreizung;
3) unangenehmer Geruch;
4) Instabilität unter den Anwendungsbedingungen, z. B. bei pH-Werten über etwa 5.
So liegen die in der US-PS 20 27 372 beschriebenen Zinnaddukte gemäß einer Analyse des IR-Spektrums in
Form von Verbindungen vor, bei denen die Disulfidbindung aufgebrochen ist und damit die beiden Schwefelatome
direkt an das Zinnatom gebunden sind. Diese Addukte sind in Wasser unlöslich, so daß sie nur dort
praktische Verwendung finden können, wo Pulver und Suspensionen eingesetzt werden, z. B. bei der Konservierung
von Leder, Papier und Textilien. Hingegen können solche Produkte nicht für klare Präparatlösungen
verwendet werden, wie sie unter anderem bei Haarpflegemitteln erwünscht sind.
Aufgabe der Erfindung war es daher, neue, nicht-toxische und ausreichend wasserlösliche Addukte zur
Verfügung zu stellen, weiche als mikrobiocide Mittel Verwendung finden können, insbesondere in Form von
klaren Präparatlösungen, z. B. als Antischuppen-Shampoo oder als Hautpflegemittel.
Die Erfindung betrifft daher Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-di-
15
35
40
45
flO sulfid-Addukte mit Erdalkalimetallsalzen der allgemeinen
Formel I
1
ο
I
ο
MeX„
(D
in der Me ein Calcium-, Magnesium-, Strontium- oder Bariumion, X ein Halogenid-, Sulfat-, Nitrat-, Chlorat-
oder Acetation und η im Falle eines einwertigen Anions die Zahl 2, im Falle des Sulfations die Zahl t bedeutet,
sowie deren Hydrate.
Bevorzugte Erdalkalimetallionen Me sind Calcium- und Magnesiumionen, bevorzugte Anionen X sind
Chlorid- und Sulfationen. Besonders bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Addukte mit Calciumchlorid oder
Magnesiumsulfat
Die erfindungsgemäßen Addukte können auch in Form von Hydraten mit 1 bis 10 Wassermolekülen
vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Addukte lassen sich dadurch herstellen, daß man Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid der
Formelll
(H)
in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels mit einem Erdalkalimetallsalz der allgemeinen Formel III
MeXn
(ΠΙ)
in der Me, X und η die vorstehend angegebene Bedeutung haben, umsetzt, wobei der pH-Wert des
Gemisches auf etwa 1 bis etwa 8 gehalten wird.
Ais inertes Lösungsmittel kann ein Alkohol, vorzugsweise ein Alkanol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und
insbesondere mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, eingesetzt werden. Ferner können Gemische solcher Alkenole mit
Wasser oder anderen Lösungsmitteln verwendet werden. Der pH-Wert des Reaktionsgemisches wird
vorzugsweise auf etwa 2 bis etwa 5 gehalten. Im allgemeinen wird bei einem Molverhältnis von Erdalkalimetallsalz
zu Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid von etwa 0,5 : 1 bis etwa 2 :1 gearbeitet. Vorzugsweise werden
die Ausgangsverbindungen in äquimolaren Mengen eingesetzt oder es wird ein geringer Überschuß des
Erdalkalimetallsalzes verwendet.
Die erfindungsgemäßen Addukte haben wertvolle mikrobiocide Eigenschaften und wirken vorzüglich
gegen ein breites Spektrum von Mikroorganismen. Die erfindungsgemäßen Addukte haften ferner fest an der
Haut von Rindern und behalten ihre biocide Wirkung auch noch einige Zeit nach dem Waschen und Spülen
der Haut bei. Sie sind ferner in Wasser oder in Lösungen oberflächenaktiver Verbindungen löslich und können
daher in einer Vielzahl von Präparaten, wie Haarwaschmitteln, Frisiermitteln, Haarpflegemitteln, Mitteln gegen
Schuppen, Haarfestigern, Lotionen und Cremes, verwendet werden. Insbesondere eignen sich die
erfindungsgemäßen Addukte wegen ihrer guten Löslichkeit in wäßrigen Lösungen zur Herstellung von
klaren Präparaten, wie klaren Haarwaschmitteln.
Diese Präparate können in üblicher Weise konfektioniert werden.
Im allgemeinen enthalten die Präparate ein erfindungsgemäßes
Addukt in Mengen von etwa 0,0001 bis etwa 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise von etwa 0,1
bis etwa 3 Gewichtsprozent und insbesondere von etwa 0,25 bis etwa 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Präparats.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein 1 Liter fassender Dreihalskolben, der mit einem Rührer, einem Rückflußkühler und einem Thermometer
versehen ist, wird mit 33,3 g (03 Mol) Calciumchlorid und 400 ml Äthanol beschickt Der pH-Wert wird durch
Zugabe von Chlorwasserstoffsäure auf etwa 2,0 eingestellt Nach kurzem Rühren wird eine klare Lösung
von etwa 500C erhalten, die während 10 Minuten
portionsweise mit 50,4 g (0,2 Mol) Bis-(2-pyridyl-l -oxid)-disulfid
versetzt wird Die erhaltene Aufschlämmung wird weitere 3,5 Stunden unter Rückfluß gerührt Das
Reaktionsgemisch wird dann auf etwa 45 bis 500C
abgekühlt Der Niederschlag wird abfilitriert, unter
vermindertem Druck über P2O5 getrocknet und mit Äthanol gewaschen. Es werden 67 g (93 Prozent) eines
weißen, mikrokristallinen Pulvers erhalten, das sich bei etwa 265° C zu zersetzen beginnt und sich über 300° C
beträchtlich dunkel färbt
berechnet: | C% | H% | N% | Cl% | Ca% | |
Ci0H8O2N ,S2Cl2Ca; | gefunden: | 33,0 | 2,2 | 7,72 | 19,5 | 11,0 |
32,84 | 2,14 | 7,73 | 19,83 | 10,79 | ||
Die Röntgenanalyse zeigt, daß das Beugungsmuster des Pulvers weder dem der Ausgangsverbindungen oder
anderen Standard-Beugungsmustern entspricht; es wird angenommen, daß das erhaltene Beugungsmuster
charakteristisch für das vorstehende Addukt ist. Die Infrarotanalyse bestätigt dieses Ergebnis.
Ein 1 Liter fassender Dreihalskolben, der mit einem Thermometer und einem Rückflußkühler versehen ist,
wird mit 26 g (0,216 Mol) MgSO4, gelöst in 100 ml
Wasser, beschickt Der pH-Wert wird mit Schwefelsäure auf 2,0 eingestellt Die so erhaltene Lösung wird dann
während 5 Minuten unter Rühren portionsweise mit 50,2 g (0,2 Mol) Bis-(2-pyridyl-loxid)-disulfid versetzt.
Die erhaltene Aufschlämmung wird gerührt und 30 Minuten auf 60 bis 70°C erhitzt und langsam unter
fortgesetztem Rühren und Erhitzen mit 300 ml Methanol versetzt Das erhaltene Gemisch wird
anschließend weitere 3,5 Stunden unter Rückfluß gerührt. Sodann wird das Reaktionsgemisch unter
Rühren auf 30 bis 35° C abkühlen gelassen. Der Niederschlag wird abfiltriert, durch zweimaliges Aufschlämmen
unter Rühren in je 500 ml Methanol bei 45 bis 500C gewaschen und abfiltriert Der weiße
Niederschleg wird bei 65 bis 700C unter vermindertem
Druck getrocknet In 99prozentiger Ausbeute werden 88,8 g (0,19 Mol) Reaktionsprodukt vomF.210bis212°C
(Zersetzung) erhalten.
35,0 g des vorstehend hergestellten Reaktionsproduktes werden der azeotropen Destillation mit Xylol
unterworfen, wobei 4,5 g Wasser erhalten werden, was einem Wassergehalt des Reaktionsproduktes von 12,9
Prozent entspricht Der theoretische Wassergehalt der Verbindung mit der Summenformel
40 C0H8O6N2S3Mg ■ 3H2O
beträgt 12,7 Prozent.
C10H8O6N2S3Mg -3H2O;
berechnet:
gefunden:
gefunden:
28,2 28,1 H%
3,3
3,2
3,3
3,2
N%
6,6
6,5
6,6
6,5
S%
22,5
22,1
Mg%
5,7
5,7
Die Röntgen- und Infrarotanalyse stehen in Übereinstimmung mit dem vorstehenden Ergebnis.
Beisplel 3
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 25,2 g Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid und 16,2 g SrCl2 umgesetzt, wobei in 95prozentiger Ausbeute 30,8 g Reaktionsprodukt erhalten werden.
Fp. 235 - 237° C (Zersetzung)
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 25,2 g Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid und 16,2 g SrCl2 umgesetzt, wobei in 95prozentiger Ausbeute 30,8 g Reaktionsprodukt erhalten werden.
Fp. 235 - 237° C (Zersetzung)
Gefunden:
berechnet für: C10H8N2S2O2Cl3Sr
berechnet für: CI0H8N2S2O2Cl2S'- · H2O
C% H% N%
27,99 1,86 6,48
24,2 1,61 5,65
27,7 2,3 6,5
Röntgen- und Infrarotanalyse: positiv, d. h., es konnte kein freies Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid oder anorganisches
Salz innerhalb der Grenzen des Tests, d. h. etwa 5% Fehlergrenze, festgestellt werden.
(iS
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 25,2 g Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid und 24,8 g
22 48 | 45,4 | Gewichts | Basis-Haarwaschmittel, bestehend aus | 45 | 880 |
«j SrBr2 umgesetzt, wobei in 92prozentiger Ausbeute |
prozent | 35 Teilen Triäthanolaminlaurylsulfat, | g Reaktionsprodukt erhalten werden. | ||
Fp. 233 - 235°C (Zersetzung) | 5 Teilen Alkanolamid und | ||||
60 Teilen Wasser 98,5 | C% H"/„ N% | ||||
Gefunden: | (C5H4NOS)2 ■ CaCI2 1,5 | 23,86 1.65 5.S9 | |||
berechnet für Ci11H8N2S2OiBr2Sr | 100,0 | 5° | 24,00 1,60 5,60 | ||
Röntgen- und Infrarotanalyse: positiv | IO | ||||
Beispiel 5 | Der pH-Wert des so erhaltenen Haarwaschmittels | BaBr2 umgesetzt, wobei in 99prozentiger Ausbeute | |||
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren | wird auf 7,2 eingestellt. | 57,9 g Reaktionsprodukt erhalten werden. | |||
werden 25,2 g Bis-{2-pyridyl-l-oxid)-disulfid und 33,3 g | Das Haarwaschmittel wird in vitro im Reihenverdün | Fp. > 250° C (Zersetzung) | |||
nungstest auf seine biocide Wirkung auf Pitysporium | 55 | C% 11% N% | |||
Gefunden: | O | ovale geprüft. Bei diesem Test wird eine zu prüfende | 23.60 1.92 5,12 | ||
berechnet für: Ci0H8N,S2O2BaBr2 · H2 | Verbindung in verschiedenen Konzentrationen in | 20,60 2,00 4.80 | |||
berechnet Tür: Ci0H8N2S2O2BaBr2 | mehrere Röhrchen gegeben, die mit dem betreffenden | 22.00 1.60 5,10 | |||
Röntgen- und Infrarotanalyse: positiv | Mikroorganismus beimpft wurden. Der Röhrcheninhalt | ||||
Beispiel 6 | -S | wird jeweils vermischt und bei geeigneten Temperatu | (10 | Ca(NOj)2 umgesetzt, wobei in 92,5prozentiger Ausbeute | |
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren | ren (370C für die meisten Bakterien und Hefen, 28°C für | 123 g Reaktionsprodukt erhalten werden. | |||
werden 78 g Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid und 56 g | Pilze) inkubiert. Nach 24siündiger Inkubation wird die | Fp. 179- 183° C (Zersetzung) | |||
C% 11% N% | |||||
Gefunden: | 35,75 2,51 12,78 | ||||
berechnet für: C111H8N4S2O8Ca | (15 | 29,0 1,93 13,5 | |||
Röntgenanalyse: positiv | |||||
Beispiel 7 | 35 | Ba(CIOj)2 · H2O umgesetzt, wobei in 74prozentiger | |||
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren | Ausbeute 56 g Reaktionsprodukt erhalten werden. | ||||
werden 25,2 g Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid und 35 g | Fp. 180-250° C (Zersetzung) | ||||
C% H"/n N% | |||||
Gefunden: | berechnet für: C10H8O8N2S2BaCI2 ■ H2O | 22,48 1,80 4,82 | |||
Röntgen- und Infrarotanalyse: positiv | 21,00 1,75 4.90 | ||||
Anzahl der in den beimpften Röhrchen enthaltenen | |||||
Bakterien- oder Hefezellen mittels eines üblichen | |||||
Beispiel ο | Agar-Plattentests bestimmt. Die Ergebnisse der mit | ||||
Es wird ein klares Haarwaschmittel der nachstehen | Pilzen beimpften Proben werden nach sieben Tagen | ||||
den Zusammensetzung hergestellt: | mittels eines Agar-Plattentests bestimmt. Die minimale | ||||
Letalkonzentration ist als die niedrigste Konzentration | |||||
einer Verbindung definiert, bei der innerhalb einer | |||||
bestimmten Zeit eine Population von Mikroorganismen | |||||
vollständig getötet wird. Die minimale Letalkonzentra | |||||
tion für Pitysporium ovale bewägt 4,5 ppm, während für | |||||
dasselbe Haarwaschmittel ohne Zusatz eines erfin | |||||
dungsgemäßen Adduktes die minimale Letalkonzentra | |||||
tion bei Werten über 150 ppm liegt. | |||||
Die Hafteigenschaften der Präparate werden mittels | |||||
des Plattendiffusions-Tests auf Agar und Ausmessen der | |||||
Hemmzonen bestimmt. Bei diesem Test werden | |||||
Scheibchen (etwa 12,5 mm) aus behandelter ungegerb- | |||||
ter Kalbshaut auf die Oberfläche von Agrarplatten | |||||
gelegt, in welche zuvor der jeweilige Testorganismus | |||||
eingesät wurde. Nach der Inkubation bei optimaler | |||||
Temperatur wird die Aktivität der zu prüfenden | |||||
Verbindung an Hand der wachstumslosen Zonen, d. h., | |||||
der Hemmzonen, unter den Scheibchen und bzw. oder in | |||||
der Umgebung der Scheibchen bestimmt. Bei dieser | |||||
Prüfung der Haftfestigkeit auf Kalbshaut wurden | |||||
folgende Ergebnisse erhalten: |
Mikroorganismus
llenini/tnienilurchmesser
len werden die Tests auf die biozide Wirkung und di
Haftfestigkeit, wie in Beispiel 8 beschrieben, durchge führt.
Salmonella typhimurium
Salmonella enteritidis
Escherichia coli 9637
Escherichia coli 10 536
Staphylococcus aureus
Klebsiella pneumoniae
Pitysporium ovale
Salmonella enteritidis
Escherichia coli 9637
Escherichia coli 10 536
Staphylococcus aureus
Klebsiella pneumoniae
Pitysporium ovale
34
35 38 15 32 23 18
Basis-Haarwaschmittel von Beispiel 8 (C5H4NOS)2 ■ MgSO4 -3H2O
Gewichtsprozent 98,5 1.5
100,0
Der pH-Wert des so erhaltenen Haarwaschmittels wird auf 7,2 eingestellt. Die minimale Letalkonzentration
beträgt für Pitysporium ovale 1,5 ppm, während für dasselbe Haarwaschmittel ohne den Zusatz des
erfindungsgemäßen Adduktes der entsprechende Wert über 150 ppm liegt Bei der Prüfung der Haftfestigkeit
auf Kalbshaut werden folgende Ergebnisse erhalten:
Mikroorganismus
Hemmzonendurchmesser
Salmonella typhimurium
Salmonella enteritidis
Escherichia coli 9637
Escherichia coli 10 536
Staphylococcus aureus
Klebsiella pneumoniae
Pitysporium ovale
Salmonella enteritidis
Escherichia coli 9637
Escherichia coli 10 536
Staphylococcus aureus
Klebsiella pneumoniae
Pitysporium ovale
33 33 33 17 31 20 18 Beispiel 10
Es wird ein klares antiseptisch und desinfizieren! wirkendes Mittel der nachstehenden Zusammensetzuni
hergestellt:
Gewichts
Ohne Zusatz des erfindungsgemäßen Adduktes wird mit demselben Haarwaschmittel bei Staphylococcus
aureus nur eine Hemmzone von 3 mm Durchmesser erhalten.
In gleicher Weise werden Haarwaschmittel hergestellt,
die 0,25, 1,0 und 2,0 Gewichtsprozent (C5H4NOS)2 ■ CaCl2 enthalten.
Bei der Prüfung der Haftfestigkeit auf Kalbshaut werden bei Staphylococcus aureus Hemmzonen von 30,
39 und 36 mm erhalten.
Es wird ein klares Haarwaschmittel der nachstehenden Zusammensetzung hergestellt:
Wasser (C5H4NOS)2
55 CaCI2
prozent
98,5
L5
Der pH-Wert dieses Mittels wird auf 7,2 eingestellt Bei der Prüfung der minimalen Letalkonzentratioi
werden die nachstehend aufgeführten Ergebnissi erhalten.
Mikroorganismus
Minimale
Lctalkonzcn
tration
ppm
Aspergillus niger 15
Penicillium vermiculatum 15
Epidermophyton floccosum 3
Trichophyton mentagrophytes 3
Candida albicans 6
Saccharomyces cerevisiae 1,5
Staphylococcus aureus 25
Bacillus subtilis 60
Pseudomonas aeruginosa 115
Escherichia coli 60
40
Es wird ein klares antiseptisch und desinfizierem
wirkendes Mittel der nachstehenden Zusammensetzunj hergestellt:
Gewichts-
Wasser
(C5H4NOS)2
(C5H4NOS)2
MgSO4 · 3H2O
prozent
98,5
1,5
100,0
Der pH-Wert dieses Mittels wird auf 72 eingestellt
Bei der Prüfung der minimalen Letalkonzentratioi v/erden die nachstehend aufgeführten Ergebnissi
erhalten.
Ohne Zusatz des erfindungsgemäßen Adduktes wird mit demselben Haarwaschmittel bei Staphylococcus
aureus nur eine Hemmzone von 3 mm Durchmesser erhalten.
In gleicher Weise wird ein Haarwaschmittel hergestellt, das 0,25 Gewichtsprozent des vorgenannten
Adduktes enthält Bei der Prüfung der Haftfestigkeit auf Kalbshaut wird bei Staphylococcus aureus eine
Hemmzone von 7 mm erhalten.
Im vorstehenden und in den nachfolgenden Beispie-Mikroorganismus
Aspergillus niger
Penicillium vermiculatum
Epidermophyton floccosum
Trichophyton mentagrophytes
Penicillium vermiculatum
Epidermophyton floccosum
Trichophyton mentagrophytes
Minimale
Letalkonzen
tration
ppm
15
15
4,5
loi'tSCt/UMl!
Mikroorganismus | Minimale |
Letalkonzen- | |
tration | |
ppm | |
Candida albicans | 6 |
Saccharomyces ccrcvisiae | 1,5 |
Staphylococcus aurcus | 25 |
Bacillus subtilis | 55 |
Pseudomonas aeruginosa | 120 |
Escherichia coli | 55 |
Beispiei 12
Nachstehend wird in Abschnitt (a) die überraschend hohe Löslichkeit eines erfindungsgemäßen Adduktes
aufgezeigt In Abschnitt (b) wird die mikrobioeide Wirkung mit derjenigen eines Zinnadduktes des Standes
der Technik verglichen.
a) Löslichkeit von Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid-Magnesiumsulfat-addukt
Löslichkeit in Gewichtsprozent bei 25° C
Wasser
Äthanol, wasserfrei
Äthanol, 95%
Äthanol, 40 A
Methanol, wasserfrei
Propylengl^col
Isopropanol
Glycerin
1,75 0,27 0,32 0,23 1,87 2,44 0,20 1,34
Die Löslichkeit der erfindungsgemäßen Verbindung kann durch Netzmittel noch erhöht werden. Je nach
Netzmittel und Konzentration erhält man eine Löslich-
Tabelie II
Hemmzonen in mm
Hemmzonen in mm
40 keit in Wasser bis zu 2,5%, wogegen die Löslichkeit des Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid-Zn(II)Cl2-Addukts gemäß
US-PS 30 27 372 in Wasser nur 10 bis 20 ppm, d. s. 0,001 bis 0,002%, beträgt.
b) Mikrobiozide Wirkung eines das erfindungsgemäße MgSCvAddukt enthaltenden Shampoos im Vergleich
zu einem Kontrollshampoo und einem Shampoo, das das Zn(II)Cl2-Addukt gemäß der US-PS 30 27 372
enthält.
30,5 χ 30,5 cm große Stücke von enthaarter, eingesalzener und ungegerbter Kalbshaut werden in
einer automatischen Waschmaschine ohne Waschmittel gewaschen, um eventuell vorhandene Chemikalien zu
entfernen. Das aus den Hautstücken abgedrückte Wasser enthält keine Chloridionen mehr.
Diese gewaschenen Hautstücke werden 16 bis 24 Stunden in 2 Liter 95prozentigem Äthanol entwässert,
wobei das Äthanol nach 8 Stunden erneuert wird. Die Entwässerung wird mit Aceton wiederholt. Die
Hautstücke werden getrocknet, in 8,9 χ 8,9 cm große Stücke geschnitten und in verschlossenen Behältern
gelagert. Vor der Verwendung werden die Hautstücke 15 bis 30 Minuten in destilliertes Wasser gelegt, dann 30
Minuten an der Luft getrocknet.
In die Hautoberfläche der 8,9 χ 8,9 cm großen Stücke
werden 2 Minuten lang 15 Tropfen Shampoo einmassiert, wobei darauf geachtet wird, daß die gesamte
Oberfläche mit Shampoo in Berührung kommt. Die Haut wird dann 1 Minute mit destilliertem Wasser
gewaschen und bis zur Untersuchung in Glasbehältern gelagert.
Scheiben mit einem Durchmesser von 20 mm werden aus den Hautstücken geschnitten und auf eine
Tripticase-Soy-Agar-Platte, die mit den Testorganismen beimpft ist, gelegt. Die Epidermis der Hautstücke ist in
direktem Kontakt mit dem beimpften Agar.
Nach 72 Stunden bei 37°C werden die Platten auf die Entwicklung einer Hemmzone um und unter den
Scheiben untersucht.
Tabelle II faßt die Ergebnisse zusammen.
Mikroorganismen | S E | E C | E C | S A | K P | P O |
S T | 9637 | 10536 | ||||
0 | 0 | 25 | 35 | 20 | 26 | |
0 | 0 | 0 | 25 | 40 | 20 | 27 |
0 | 33 | 33 | 42 | 44 | 40 | 45 |
33 | 32 | 35 | 41 | 44 | 38 | 45 |
32 | 34 | 32 | 41 | 43 | 33 | 4? |
30 |
Unbehandelte Haut
Kontrollshampoo
Shampoo mit 1,5% erfindungsgemäßer Verbindung, pH 7,2 Shampoo mit 1,5% erfindungsgemäßer Verbindung, pH 6,0
Herkömmliches Shampoo mit 2,0% ZnCl2-Addukt
S. T. S. typhimurium
S. E. S. enteritidis
E. C. E. coli 9637
E. C. E. coli 10536
S. A. S. aureus
K. P. K. pneumoniae
P. O. F. ovale
Die Tabelle zeigt, daß das die erfindungsgemäße Verbindung in l,5prozentiger Konzentration enthaltende
Shampoo in der mikrobioeiden Wirkung mit dem Shampoo vergleichbar ist, welches das Zn(H)-Cl2-Addukt
gemäß US-PS 30 27 372 in 2prozentiger Konzentration enthält, wobei dieses letztere Präparat aber
keine klare Lösung darstellt
Claims (1)
1. Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulf id-Addukte mit Erdalkalimetallsalzen
der allgemeinen Forme! I
1
ο
1
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