DE2245404C3 - Massewiderstand, insbesondere für Zündkerzen, sowie Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Massewiderstand, insbesondere für Zündkerzen, sowie Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
SiO2 | 35-65 Gew.-% |
B2O3 | 20-55 Gew.-% |
Li2O | 0,5-10Gew.-% |
Na2O ± K2O | <2,0Gew.-°/o |
CaO | 0-15Gew.-% |
SrO | 0-15Gew.-% |
BaO | 0-10Gew.-% |
MgO | O-15 Gew. % |
AI2O3 | 0-15Gew.-% |
PbO | 0-15Gew,%. |
3. Verfahren zur Herstellung eines Massewiderstandes
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ruß in einer Menge von 0,3 bis 2,5
Gew.-°/o, bezogen auf die gesamte Widerstandsmasse, mit einer Teilmenge von 20 bis 35 Gew.-% der
übrigen Komponenten der Widerstandsschmelze vorgemahlen wird, wobei ein Glasanteil von
mindestens 2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Glasmenge, bei dieser Vormahlung eingesetzt wird; daß der nicht vorgemahlene und somit gröbere
Glasanteil mit einer wäßrigen Lösung oder Emulsion eines organischen Bindemittels wie Dextrin, Methylzellulose,
Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat und/oder Wachs benetzt und das vorgemahlene Gemisch dann auf den gröberen Glasanteil in einem
Rühr- und Mischprozeß aufgebracht wird.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Massewiderstand nach der Gattung des Hauptanspruchs sowie auf
Verfahren zur Herstellung solcher Massewiderstände.
Massewiderstände werden in Zündkerzen eingesetzt,
um eine Funkentstörung zu erreichen. Dabei verbindet der Massewiderstand, gegebenenfalls unter Zwischenschalten
einer elektrisch leitenden Dichtungsmasse, den unteren und den oberen Teil der Mittelelektrode der
Zündkerze.
Zündkerzen werden bekanntlich in sehr großen Stückzahlen hergestellt, so daß es bei diesem Artikel
wichtig ist, jede nur mögliche Verbilligung in die Fertigung einziuführen. Dies gilt sowohl hinsichtlich der
verwendeten Stoffe als auch hinsichtlich des Verfahrens, nach welchem die Zündkerzen hergestellt werden.
Es sind bereits Massewiderstände bekannt, die als Widerstandsmaterial Ruß enthalten. Um solche Massewiderstände
gegenüber Funken-Dauerbeanspruchung stabil und ihren Widerstandswert möglichst unabhängig
von der Funkenspannung zu machen, werden bei diesen Massewiderständen auf Ruß-Basis Bariumboratgläser
als Einschmelzkomponente eingesetzt Diese haben jedoch den Nachteil, daß Einschmelztemperaturen
oberhalb von ca. 9000C erforderlich sind, um eine
ausreichende Dauerbeanspruchung zu gewährleisten. Darüber hinaus haben diese Massewiderstände die
Eigenschaft daß ihr elektrischer Widerstand nicht konstant ist und sich während der Gebrauchsdauer
allmählich ändert wenn man nicht eine künstliche
ίο Alterung durchführt
Diese Notwendigkeit der Alterung läßt sich bei bekannten Massewiderständen dadurch umgehen, daß
man der Widerstandsmasse bei der Herstellung einen organischen Stoff zufügt, der verkokbar ist und auf diese
Weise dazu beiträgt daß die durch die Beanspruchung des Rußes auftretende Widerstandsänderung kompensiert
wird (DE-OS 19 22 255). Der Zusatz dieser verkokbaren Stoffe hat jedoch den Nachteil, daß auch
hier die Einschrnelztemperaturen bei 870 bis 9500C
liegen müssen, damit diese Stoffe tatsächlich in Kohlenstoff umgewandelt werden.
Aus der US-PS 28 86 476 ist eine Widerstandsmasse, vorwiegend für gedruckte Widerstände auf keramischen
Isolatoren, bekannt die ebenfalls Kohlenstoff
2"> enthält und bei der das Glas, das prinzipiell jede übliche
Zusammensetzung aufweisen kann, beispielsweise aus einem Erdalkalisilikat- oder -Borosilikatglas besteht, das
bis zu 25% Na2O enthalten kann und bei dem außerdem bis zu 13% des Na2O-Gehaltes durch K2O oder Li2O
ersetzt sein kann. Bei diesen Gläsern überwiegt in jedem Falle der Na2O-AnIeU gegenüber dem Li2O-Anteil bzw.
ist die Anwesenheit von Na2O Voraussetzung dafür, daß
überhaupt Li2O in der Masse vorhanden ist Da diese Widerstandsmasse anderen Zwecken dienen soll, ist von
den Eigenschaften solcher Widerstände bei höheren Temperaturen oberhalb 3500C, wie z. B. Temperatur-Dauerbeanspaichung,
Durchschlagsfestigkeit für Funkenbelastung usw, nicht die Rede.
Bei diesen bekannten. Kohlenstoff enthaltenden Massewiderständen ist der Zusammensetzung des verwendeten Glases bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt, werden, man ist also in der Auswahl des Glases weitgehend frei, wenngleich, wie oben bereits erwähnt wurde, in vielen Fällen bevorzugt ein
Bei diesen bekannten. Kohlenstoff enthaltenden Massewiderständen ist der Zusammensetzung des verwendeten Glases bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt, werden, man ist also in der Auswahl des Glases weitgehend frei, wenngleich, wie oben bereits erwähnt wurde, in vielen Fällen bevorzugt ein
41) Barium-Boratglas verwendet wird, welches relativ hohe
Hinschmelztemperaturen erforderlich macht Am weitesten verbreitet sind für diesen Zweck Natrium-Borosilikatgläser.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen
5() Massewiderstand anzugeben, der bei 820 bis 850° C
eingeschmolzen werden kann und dessen Widerstandswert nicht durch einen Alterungsprozeß nach dem
Einschmelzvorgang eingestellt zu werden braucht. Der Widerstandswert soll sich bei einer Temperatur-Dauer-
5ri beanspruchung bei Temperaturen oberhalb von 350°C
nur geringfügig ändern, darüber hinaus soll der Widerstandswert nur eine geringe Spannungsabhängigkeit
aufweisen. Außerdem soll es ohne Schwierigkeiten möglich sein, den Massewiderstand gasdicht mit einer
w) elektrisch leitenden Dichtungsmasse zu verbinden, ohne
daß in den Übergangszonen Lunker und Risse entstehen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Gesamtanteil an Natriumoxid und
br, Kaliumoxid in der Glasmasse 2 Gewichtsprozent nicht
überschreitet und der Lithiumoxidanteil mindestens 0,5 Gewichtsprozent beträgt. Die untere Grenze des
Gehaltes an Na2O und/oder K2O liegt bei 0%, wenn
man von den stets vorhandenen, nur schwer quantitativ
zu erfassenden Verunreinigungen absieht
Es hat sich herausgestellt, daß bei derartigen, Kohlenstoff enthaltenden Widerstandsmasser. die Zusammensetzung
des Glases entgegen der bisher herrsehenden Meinung der Fachwelt einen entscheidenden
Einfluß auf die Eigenschaften des Widerstandselementes bezüglich der Widerstandsänderung bei Temperatur-Dauerbeanspruchung
sowie bezüglich der Spannungsabhängigkeit des Widerstandswertes hat So iu
haben Versuche mit Natrium-Borosilikatgläsern, welche
häufig für Zündkerzeneinschmelzungen verwendet werden, gezeigt, daß man diese zwar im gewünschten
Temperaturbereich, d.h. bei etwa 8300C einschmelzen
kann, daß aber bei einer Funkenbeanspruchung mit i>
einer Spitzenspannung von 15 kV der Widerstandswert irreversibel bis auf 50% vom Anfangswert abfällt
Dieser Abfall müßte durch eine Alterung ausgeglichen werden, was einen zusätzlichen und zeitaufwendigen
Fertigungsschritt bedeutet. Zudem erleiden solche .?<> Massev: erstände bei einer Temperatur-Dauerbeanspruchung
einen deutlichen Anstieg des Widerstandes. Darüber hinaus zeigen die Massewiderstände mit
Natrium-Borosilikatgläsern eine hohe Spannungsabhängigkeit des Widerstandswertes (Abnahme um 60 bis
70% bei 14 kV Spitzenspannung), was eine unzulässig hohe Abnahme der Entstörwirkung bedeutet
Bei den Massewiderständen können Gläser mit folgender Zusammensetzung verwendet werden:
insbesondere 45—60 Gew.-% insbesondere 30—45 Gew.-%
insbesondere 2,5—7 Gew.-% insbesondere < 1,0 Gew.-% insbesondere 2—10 Gew.-%
insbesondere <0,5 Gew.-% insbesondere < 0,5 Gew.-%
insbesondere <0,5 Gew.-% insbesondere < 1,0 Gew.-% insbesondere <0,5 Gew.-%
SiOi | 35-65, |
Β2θ3 | 20-55, |
Li2O | 0,5-10, |
Na2O + K2 | O <2,0, |
CaO | 0-15, |
SrO | 0-15, |
BaO | 0-10, |
MgO | 0-15, |
ΑΙ2Ο3 | 0-15, |
PbO | 0-5, |
Zusammensetzung und Eigenschaften verschiedener Einschmelzgläser
Lfd. Nr. |
Zusammensetzung S1O2 BiOi |
29 36,7 29,9 |
(Gew.-o/o) L12O NajO PbO |
8 8,5 4,3 |
CaO | BaO | AbOi | Eigenschaften ρ WAK . 1Ο6 |
rc-') | ro | ft (75%) |
36,9 22,6 |
(g/cmJ) | 5,0 5,1 4,9 |
505 500 535 |
rc) | |||||||
1 2 3 |
61 523 54.5 |
38,9 36,7 40,9 |
2,4 | 11,3 | 1 | 2,27 2,24 2,23 |
4,2 4,0 |
600 635 |
950 800 900 |
||
4 5 |
52,8 563 |
38,5 38,2 37,3 |
0,1 | 7,1 5,5 |
3.8 5,0 |
10,6 | 2,22 2,31 |
5,0 4,5 5,5 |
500 495 490 |
1000 1100 |
|
6 7 8 |
55,5 57,5 533 |
38,1 | 5,6 5,8 5,3 |
0,7 | 2,17 2,23 2,13 |
4,4 4,4 4,8 |
515 520 545 |
850 860 860 |
|||
9 10 11 |
54.9 54,4 52,1 |
37,8 44,7 |
4,1 3.2 3,7 |
4,0 0,1 3,7 |
2,5 4,1 6,9 |
2,19 2,23 2,25 |
4,6 | 545 | 935 960 950 |
||
12 | 50^ | 3,4 | 6,9 | 0,5 | 2,28 | 4,5 4,1 |
500 520 |
940 | |||
13 14 |
53,7 413 |
2,0 2,4 |
2,5 6,1 |
1,0 | 2,22 2,26 |
860 935 |
|||||
ρ = spez. Gewicht des Glases
tg ■= Transformationstemperatur des Glases
i/r = Erweichung auf 75% der Ausgangshöhe, gemessen an einem zylindrischen Körper im Erhitzungsmikroskop
Einfluß der Glaszusammensetzung auf charakteristische Eigenschaften von Widerstandseinschmelzungen
Gläser Tabelle I temp. ts AR1/R0 AR2lR\ ARilR\ AR*/R,
Na | 1 | 8,8 | 820 | -20 bis | -50 | >+40 | >+1000 | -60 bis -70 |
(>I50 nach | ||||||||
100 Std.) | ||||||||
Na/Ca | 2 | 8.75 | 810 | -15 bis | -30 | >+10 | + 150 bis | -65 bis -70 |
+ 1500 | z. T. Durchschlag | |||||||
Ba/Na | 3 | 4,3 | 875 | -25 bis | -40 | >+25 | + 150 bis 600 | -50 bis -60 |
!umsetzung
Glastyp Beispiele NaiO + IOO Notwendige Relative Änderung des Widerstandswertes bei Beanspruchung
Borosilikat- aus Einschmel/-
Gläser Tabelle 1 temp, r, ARtIRu ARiIRt ARiIRt ARaIRs
Ba/Ca
Ba/Ca/Al 5
Li/Ca
Li/Ca/Na 12
Li/Ca/Na 13
Li/Ca/Na 13
<0,5
<0,5
<0,5
<0,5
6,7,8
9,10,11 <0,5
0,7
4,0
0,7
4,0
Li/Ca/Pb 14
<0,5
950
950
830
830
830
810
830
830
810
810 -5 bis -15 >+10
+ 100 bis
+ 500
+ 500
-25 bis -40 +5 bis +20 +20
-50 bis -60
-5 bis-15 0 bis-10 +20 bis +100 -40 bis-50
Obis+10 -5 bis -10 -20 -25 bis -40
~0 ~0 -20 -30 bis -50
-15bis-30 >+10 +5Obis+2OO -SObis-60
z. T. Durchschlag
-40 bis -45 +20 bis +30 -15 -50 bis -60
z. T. Durchschlag
In Tabelle 1 sind vierzehn verschiedene Gläser mit ihrer Zusammensetzung zusammengestellt und einige
charakteristische Eigenschaften angegeben. Die Kenntnis des Wärmeausdehnungs-Koeffizienten WAK ist
wichtig, um den mittleren Ausdehnungs-Koeffizienten des Massewiderstandes durch Zufügen anderer Bestandteile,
vor allem durch geeignete Auswahl des Füllstoffes, an den Wärmeausdehnungskoeffizienten der
umgebenden Keramik anzupassen. — Die Transformationstemperatur tg sollte möglichst hoch, in jedem Fall
jedoch deutlich über der Temperatur liegen, bei der die Einschmelzung später verwendet werden soll. Liegt die
Transformationstemperatur unter der späteren Anwendungstemperatur, so ist die Gasdichtheit des Massewiderstandes
und die Stabilität des elektrischen Widerstandes gegenüber Temperaturbeanspruchung
gefährdet — Die in der letzten Spalte der Tabelle 1 angegebene Erweichungstemperatur fs d. h. die Temperatur,
bei welcher ein zylindrischer Körper im Erhitzungsmikroskop so weit erweicht ist, daß die Höhe
auf 75% der Ausgangshöhe zusammengeschrumpft ist, gibt einen Anhaltspunkt für die Größenordnung der zu
erwartenden notwendigen Einschmelztemperatur, obwohl kein direkter Zusammenhang zwischen diesen
beiden Eigenschaften besteht
In Tabelle 2 sind diese vierzehn Gläser verschiedenen Glastypen zugeordnet und es werden die notwendigen
Einschmelztemperaturen sowie relative Änderungen des Widerstandswertes bei verschiedenen Beanspruchungen
des Glases angegeben. Bei den Glastypen handelt es sich in allen Fällen, wie aus der Tabelle 1 zu
ersehen ist, um Borosilikat-Gläser, so daß sich die Typen im wesentlichen durch die verschiedenen Kationen
unterscheiden. In der zweiten Spalte ist der Zusammenhang zu Tabelle 1 hergestellt, während in der dritten
Spalte der für die hier zu betrachtenden Gläser wichtige Gehalt an Natriuinoxid und Kaliumoxid aufgeführt ist
In der vierten Spalte wird die notwendige Einschmelztemperatur, die experimentell bestimmt wurde, angegeben.
In den folgenden vier Spalten schließlich sind die relativen Änderungen des Widerstandwertes bei verschiedenen
Beanspruchungen angegeben, die Aufschluß darüber geben, welcher Einfluß der Glaszusammensetzung
auf diese charakteristischen Eigenschaften der Massewiderstände festzustellen ist Die im Kopf dieser
vier Spalten angegebenen Buchstaben haben dabei folgende Bedeutung:
R0 = Anfangswiderstand nach Einschmelzprozeß,
/?i = Widerstandswert nach Belastung im Funkeninduktorium
(3000 Funken/min, 15 kV Spitzenspannung, 5 min, Raumtemperatur),
AR]ZR0: relative Widerstandsänderung des Anfangswiderstandes
nach Belastung im Funkeninduktorium(i4/?i//?o
= (Äi - Ro)/Ro),
ARiIR\: relative Widerstandsänderung nach Tempera-J--,
tur-Dauerbeanspruchung (350° C, > 15 Stun
den),
AR)/R\: relative Widerstandsänderung nach Funkendauerbeanspruchung
(Spulenzündung, 15 kV Spitzenspannung, 3200 Funken/min, 35O0C,
300 Stunden),
Δ RtI/?i: Widerstandsabfall bei 14 kV Meßspannung
gegenüber einer Spannung < 500 V.
4-, aufgenommen.
Ein Glas ist für die Verwendung in einem Massewiderstand um so besser geeignet je näher die in der Tabelle 2
angegebenen relativen Änderungen bei Null liegen. Es ist praktisch nicht möglich zu erreichen, daß gar keine
Änderung der Widerstandswerte eintritt Es ist aber im allgemeinen günstiger, wenn die Änderungen, wie sie in
der Tabelle angegeben sind, im negativen Bereich liegen, wenn also der Widerstand nach der Beanspruchung
etwas kleiner ist als vorher. Man sieht nun aus der Tabelle 2 sehr deutlich, daß die erste Gruppe von
Glastypen, die Beispiele 1 bis 3 aus Tabelle 1 durchweg zu hohe Änderungen aufweisen= Es sind dies die Gläser
mit einem hohen Natrium- bzw. Kaliumgehalt Die Gläser 4 und 5, Barium-Borosilikat-GIäser mit einem
geringen Natriumgehalt, zeigen relative Änderungen, die für eine Verwendung in Massewiderständen noch
vertretbar wären, jedoch liegt hier die notwendige Einschmelztemperatur mit 9500C zu hoch. Bei den
lithiumhaltigen Gläsern (Beispiele 6 bis 12) mit max. 0,7
Gew.-% Natriumoxid liegt die Einschmelztemperatur
bei 8300C, während sich die relativen Änderungen des
Widerstandswertes in verhältnismäßig kleinen Grenzen halten, so daß diese Gruppe von Gläsern gut für den
Einsatz in Massewiderständen geeignet sind. Bei dem Glas 13 zeigt sich die typische Schwäche von Gläsern
mit höherem Natriumgehalt, nämlich die starke Änderung des Widerstandes bei Funkendauerbeanspruchung.
Das Glas 14 mit einem Anteil 3,7 Gew.-% Blei und einer Einschmelztemperatur von nur 8100C ist auch
noch bedingt verwendbar, wenngleich die erzielbaren Werte gegenüber den Gläsern 6 bis 12 etwas
ungünstiger liegen.
Die Tabelle 2 zeigt also sehr deutlich, daß Lithiumbzw. Lithium/Calcium-Borosilikatgläser nur geringe
Widerstandsänderungen der daraus hergestellten Massewiderstände bei den verschiedenen Beanspruchungen
zeigen, wenn der Natriumoxid- und Kaliumoxid-Gehalt der Gläser klein genug gehalten wird. Neben den
günstigen elektrischen Eigenschaften sind bei den Gläsern S bis 11 und insbesondere bei Glas 11 die
verhältnismäßig hohen Transformationstemperaturen hervorzuheben. Diese sollten, wie oben bereits erwähnt
wurde, möglichst hoch liegen, um Veränderungen während der Betriebszeit aufgrund der einwirkenden
höheren Temperatur zu vermeiden. — Der Einfluß des Natriums erstreckt sich, wie an dem Beispiel des Glases
13 gezeigt werden kann, nicht nur auf die oben bereits angesprochene Funkendauerbeanspruchung, sondern
auch auf die Spannungsfestigkeit, wobei es, wie aus der letzten Spalte der Tabelle 2 hervorgeht, sogar zu
irreversiblen Widerstandsänderungen durch Funkendurchschläge bei hohen Spannungen kommt. Mit einem
geringen Natriumoxid-Zusatz wie in Beispiel 12 mit 0,7 Gew.-% können zwar die Widerstandsänderungen bei
einer ersten Funkenbeanspruchung nach dem Einschmelzvorgang sowie nach einer thermischen Dauerbeanspruchung
bei 3500C verringert werden, jedoch muß dann gleichzeitig eine etwas größere Spannungsabhängigkeit der Widerstände und damit eine verringerte
Entstörwirkung in Kauf genommen werden.
Im folgenden soll die Herstellung des Massewiderstandes kurz beschrieben werden: Als Ruß wird
Thermalruß (Spaltruß) verwendet Da mit ca. 03 bis ca.
2,5 Gew.-% eine relativ kleine Menge Ruß für die gewünschten Widerstandswerte von ca. 1 bis 20 kfl,
vorzugsweise 3 bis 9 k£ benötigt werden, ist es zweckmäßig, den Ruß mit einer Teilmenge der
Widerstandsmischung von etwa 20 bis 35 Gew.-% vorzumahlen. Es hat sich darüber hinaus als vorteilhaft
erwiesen, bei der Vormahlung einen anorganischen Füllstoff mit höherem Wärmeausdehnungskoeffizienten
als den bei den Gläsern in Tabelle 1 angegebenen mitzumahlen. Als derartiger Füllstoff kommt vorzugsweise
Zirkondioxid mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten WAK von etwa 9 · 10-V0C in Betracht
Dieser Füllstoff dient vornehmlich zur Anpassung des mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten des Massewiderstandes
an den der umgebenden Keramik, damit eine hermetisch dichtende Eiiisehir.eLmng erreicht
werden kann. Es ist darüber hinaus wichtig, daß bei der Vormahlung eine Teilmenge von mindestens 2 Gew.-%
des vorgesehenen Glases mit aufgemahlen wird. Es hat sich nämlich gezeigt, daß dieser Glas-Feinanteil in der
Einschmelzmischung erforderlich ist, weil sonst die elektrische Durchschlagfestigkeit des Massewiderstandes
unzulässig klein werden kann. Der Glas-Feinanteil verhindert offenbar, daß Poren und Risse im Massewiderstand
in zu starkem Ausmaß verbleibea
Das so erhaltene Vormahlgut aus RuB, Füllstoff und Glasfeinanteil wird mit Hilfe eines organischen
Bindemittels in einem Rühr- und Mischprozeß auf die verbliebene grobe Kornfraktion des Einschmelzglases
aufgebracht und das so erhaltene Produkt, dessen einzelne Körner nunmehr aus einem Glaskern und einer
Umhüllung aus Ruß, Füllstoff und Glas besteht, anschließend getrocknet Je enger die Kornfraktion des
groben Glases gehalten wird, um so geringer werden die Toleranzen in den Widerstandswerten des Massewiderstandes.
Als vorteilhaft hat sich eine Körnung von 0,2 bis 0,4 mm erwiesen. Der bei der Aufbereitung der
κι GrobfralUion anfallende Glas-Feinanteil kann bei der
Vormahlung verwendet werden.
Als Bindemittel kommen vorzugsweise die bekannten wasserlöslichen Bindemittel wie z. B. Dextrin, Methylzellulose,
Polyvinylalkohol oder aber wäßrige Emulsio-
)5 nen wie z.B. von Wachsen oder Polyvinylacetat in Frage. Sowohl die Art als auch die Menge des
Bindemittels beeinflussen die Widerstandswerte nach dem Einschmelzprozeß sowie die Widerstandsänderungen
bei den verschiedenartigen Beanspruchungen praktisch nicht.
Es ist in Abweichung von dem soeben beschriebenen sogenannten »Panat«-Verfahren auch möglich, aus allen
Rohstoffen, die zumindest teilweise in einem gemeinsamen Mahlprozeß aufgemahlen wurden, mit Hilfe einer
Lösung bzw. Emulsion organischer Bindemittel, wie sie weiter oben genannt sind, eine pastöse Masse
anzuteigen. Diese Masse wird dann in einem Granulator, z. B. in einem Siebgranulator zu einem rieselfähigen
und damit volumendosierbaren Granulat aufbereitet.
Im folgenden soll ein spezielles Beispiel über die Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen Massewiderstandes
angegeben werden:
Zusammensetzung der Vormahlung:
Thermal-Ruß(7m2/g) 3,7Gew.-%
Thermal-Ruß(7m2/g) 3,7Gew.-%
(die Gew.-%-Angaben beziehen sich
nur auf die an der Vormahlung
beteiligten Stoffe).
beteiligten Stoffe).
mit Korrund-Mahlkugeln von 12 mm Durchmesser.
Glasll(s. Tabelle 1)
0,2 bis 0,4 mm 68,2Gew.-%
0,2 bis 0,4 mm 68,2Gew.-%
Wachsemulsion mit
45% Feststoffanteil 5,9 Gew.-%
45% Feststoffanteil 5,9 Gew.-%
Anhand der Figur, die eine teilweise aufgebrochene Zündkerze im Schnitt darstellt, soll nun der Einbau des
erfindungsgemäßen Massewiderstandes in die Zündkerze beschrieben werden.
Die Zündkerze nach der Figur besteht aus einem in ein metallisches Kerzengehause 1 gasdicht eingebördelicfi isolator 2, in dessen Hngsbohnmg 3 ein anschluBseitiger Mittelelektrodenteil 4 und ein zündseitiger Mittelelektrodenteil 5 eingesetzt sind. Die beiden Mittelelektrodenteile 4 und 5 sind mit Hilfe niederohmiger Kontaktpakete 6 und 7 aus elektrisch leitender Dichtungsmasse und dem zwischen diesen beiden Kontaktpaketen liegenden, erfindungsgemäßen Massewiderstand 8 elektrisch leitend verbunden. Die Masseelektrode der Zündkerze ist mit 9 bezeichnet
Die Zündkerze nach der Figur besteht aus einem in ein metallisches Kerzengehause 1 gasdicht eingebördelicfi isolator 2, in dessen Hngsbohnmg 3 ein anschluBseitiger Mittelelektrodenteil 4 und ein zündseitiger Mittelelektrodenteil 5 eingesetzt sind. Die beiden Mittelelektrodenteile 4 und 5 sind mit Hilfe niederohmiger Kontaktpakete 6 und 7 aus elektrisch leitender Dichtungsmasse und dem zwischen diesen beiden Kontaktpaketen liegenden, erfindungsgemäßen Massewiderstand 8 elektrisch leitend verbunden. Die Masseelektrode der Zündkerze ist mit 9 bezeichnet
Der Fertigungsablauf bei der Herstellung der Zündkerze, soweit er das Ausfüllen der Langsbohrung 3
des Isolators 2 betrifft, ist bekannt
Die Kontaktpakete 6 und 7 aus der elektrisch
Die Kontaktpakete 6 und 7 aus der elektrisch
leitenden, niederolimigen Dichtungsmasse dienen dazu,
Übergangswiderstände zwischen den Elektrodenteilen 4 und 5 und dem Massewiderstand 8 zu vermeiden, die
bei ungenügender Haftung des Massewiderstandes an den Elektrodenteilen auftreten wurden. — Die Verwendung
der gleichen Glassorte in den Kontaktpaketen 6 und 7 einerseits und in dem Massewiderstand 8
andererseits hat den Vorteil, daß es nicht zu störenden
10
Reaktionen zwischen verschiedenen Glassorten kommen kann, welche die elektrische Durchschlugsfestigkeit
der gesamten Einschmelzung vermindern und die Spannungsabhängigkeit des Massewiderstandes vergrößern
können. Darüber hinaus bedeutet die Möglichkeit der Verwendung einer einzigen Glassorte eine
Einsparung an Investitionen für Glas-Aufbereitungsanlagen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Massewiderstand, insbesondere für Zündkerzen,
der im wesentlichen aus einem Alkaliborosilikatglas und RuO sowie gegebenenfalls anorganischen
Füllstoffen besteht und bei dem das Glas Lithiumoxid sowie gegebenenfalls Natriumoxid aufweist,
wobei das Natriumoxid ganz oder teilweise durch Kaliumoxid ersetzt sein kann, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesamtanteil an Natriumoxid und Kaliumoxid in der Glasmasse 2
Gew.-% nicht überschreitet und der Lithiumoxidanteil mindestens 0,5 Gew.-% beträgt
Z Massewiderstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das darin verwendete Glas
aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:
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