Die Erfindung betrifft neue Pulvermischungen zur Herstellung
eines elektrischen Widerstands in Zündkerzen und ihre
Verwendung. Die erfindungsgemäßen Pulvermischungen sind zur
Herstellung eines elektrischen Widerstandes geeignet, der
verbesserte Lebensdauer unter Belastung und verbesserte
Eigenschaften zur Verhinderung der durch elektrische Wellen
bedingten Störungen bei der Entladung von Zündkerzen zeigt.
Es ist bekannt, daß Brennkraftmaschinen bzw.
Verbrennungsmotoren mit Zündkerzen ausgerüstet sind und daß
die Zündkerzen einen eingearbeiteten Widerstand aufweisen
können. Dabei ist eine Zündkerze als feuerfester Isolator
ausgebildet, der eine zentrale Bohrung aufweist, in die eine
Elektrode als Funkenbildungszentrum und eine terminale
Elektrode eingeführt sind, und wobei beide Enden der Bohrung
verschlossen sind. Die Bohrung ist mit einem Widerstand
gefüllt, der als Verschluß zwischen der zentralen Elektrode
und der terminalen Elektrode dient. Der Widerstand wird im
allgemeinen aus einer Pulvermischung gebildet, die Glas im
Gemisch mit weiteren Komponenten wie z. B. Kohlenstoff
und/oder Metalle bzw. Metallverbindungen enthält. Die
Pulvermischung wird dabei durch Erhitzen verflüssigt, und die
Enden der zentralen und der terminalen Elektrode in der
Zündkerze werden unter Bildung des Widerstands in die
Mischung eingeschmolzen. Der Widerstand ist so ausgerüstet,
daß ein vorgegebener Widerstandswert erzielt wird, um das
Auftreten von durch elektrische Wellen bedingten Störungen
zu verhindern, die die Radiowellenfrequenz bei der Zündung
oder Funkenentladung der Zündkerze stören (vgl. z. B. US-PS
4 173 731 und 4 482 475). Es ist selbstverständlich günstig,
wenn der Widerstand eine lange und stabile Lebensdauer unter
Entladungsbelastung aufweist und seine Wirkung zur
Verhinderung oder Unterdrückung von durch elektrische Wellen
bedingten Störungen beibehält.
Bei bekannten Widerstandszusammensetzungen kann der
Kohlenstoffgehalt als einer der Bestandteile der
Widerstandszusammensetzungen durch die erhöhte Stromenergie
der Funkenentladung, die durch den Widerstand bei dessen
Verwendung läuft, oxidiert (ausgebrannt) werden, so daß es
möglich ist, daß der Widerstand seinen Widerstandswert
während des Betriebes vergrößert. Wenn eine große Menge eines
Mittels zur Stabilisierung der Lebensdauer unter Belastung
(wie TiO₂), nämlich ein Mittel zur Stabilisierung der
Änderung des Widerstandswertes des Widerstandes im Verlauf
der Gebrauchszeit (im folgenden als Stabilisierungsmittel für
den Widerstand bezeichnet) zu der Widerstandszusammensetzung
gefügt wird, um ein derartiges Phänomen zu vermeiden, können
die Lebensdauer-Charakteristika des Widerstandes unter
Belastung verbessert werden, jedoch wird umgekehrt dazu der
Temperaturkoeffizient des Widerstandswertes verschlechtert,
wodurch die Charakteristika zur Verhinderung der durch
elektrische Wellen bedingten Störungen verschlechtert werden.
Die Zusammensetzung der Mischung, die zur Herstellung des
Widerstandes in Zündkerzen eingesetzt wird, ist für die
Eigenschaften des Widerstandes wie Erweichungstemperatur,
Lebensdauer und Wirkung zur Verhinderung von Störungen wie Geräuschen
ausschlaggebend.
Aus DE-PS 12 06 209 ist die Verwendung eines Gemisches von
Glaspulver möglichst gleichmäßiger Korngröße mit Eisenpulver
und Graphitpulver bekannt, wobei die Korngröße des Eisen- und
Graphitpulvers höchstens ein Drittel der mittleren Größe der
Glaskörner ist. Bei der Herstellung dieser Pulvermischung
wird zweckmäßigerweise ein Klebstoff, beispielsweise Dextrin,
zugesetzt, damit Eisen- und Graphitpulver jeweils als
Hüllschicht an den Glaskörnern haftet. Es kann auch
Eisenpulver mit Eisenoxidbestandteilen verwendet werden.
In DE-OS 24 55 023 ist eine glasartige Widerstandsmasse für
Zündkerzen beschrieben, die aus einem Gemisch von Glaspulver,
Metallpulver, Carbid und mindestens einem Oxid eines Metalls
der Gruppen IVa und Va des Periodensystems und der Seltenen
Erdmetalle besteht. Vorzugsweise wird ein Glaspulver aus
Borosilikatglas verwendet. Das enthaltene Carbid wirkt als
Reduktionsmittel. Es reduziert die Metalloxide teilweise und
macht sie halbleitend.
Die bekannten Mischungen zur Herstellung eines Widerstandes
in Zündkerzen erweisen sich in der Praxis als unbefriedigend.
In den letzten Jahren wurde die Funkenentladungsenergie für
Zündkerzen erhöht, um die erforderliche höhere Leistung der
Motoren zu erreichen. Bei bekannten Widerständen wie z. B.
dem aus DE-PS 12 06 209 kann der Kohlenstoff durch die
erhöhte Stromenergie der Funkenentladung, die durch den
Widerstand bei dessen Verwendung läuft, oxidiert werden, so
daß sich der Widerstandswert während des Betriebs ändert. Bei
Verwendung von Carbiden in Kombination mit Metalloxiden in
einer Mischung zur Herstellung eines Widerstandes (siehe
(DE-OS 24 55 023) läßt sich die Änderung des Widerstandswertes
bei Betrieb reduzieren, jedoch verschlechtert sich
gleichzeitig der Temperaturkoeffizient des Widerstandswertes.
Hierdurch sinkt die Wirksamkeit des Widerstands zur
Verhinderung der durch elektrische Wellen bedingten Störungen.
Ein Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer
verbesserten Pulvermischung zur Herstellung eines
elektrischen Widerstands in einer Zündkerze, die eine
wesentliche stabilisierte Lebensdauer unter Belastung bewirkt
und der erhöhten Funkenentladungsenergie entspricht, die für
die derzeitigen Motoren mit hoher Leistungsfähigkeit
erforderlich ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die Bereitstellung
verbesserter Pulvermischungen zur Herstellung eines
elektrischen Widerstands in Zündkerzen, die eine ausreichend
stabilisierte Lebensdauer des Widerstandes unter Belastung sowie eine
verbesserte Wirkung zur Verhinderung von durch elektrische
Wellen bedingten Störungen zeigen, die der erhöhten
Funkenentladungsenergie entspricht, die durch die heutigen
Motoren mit hoher Leistungsfähigkeit erzeugt werden.
Gemäß der Erfindung wird eine Pulvermischung zur Herstellung
eines elektrischen Widerstandes in einer Zündkerze
bereitgestellt, bestehend aus einer Komponente (A), die sich
wie folgt zusammensetzt:
- a) 2 bis 60 Gew.-% eines Bariumborat-Glases, das eine
Fließgrenze von 300° bis 700°C und eine Teilchengröße
von nicht mehr als 150 µm aufweist;
- b) 2 bis 65 Gew.-% eines anorganischen Aggregats, das aus
Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid, Zirkoniumsilikat, Mullit,
Siliziumdioxid, Magnesiumoxid, Siliziumnitrid,
Aluminiumnitrid und/oder Bornitrid oder einem Gemisch von mindestens 2 Gew.% eines oder mehrerer
der vorgenannten Stoffe mit
Ton besteht;
- c) 0,1 bis 7 Gew.-% eines Mittels, das aus Ruß oder einer
organischen kohlenstoffhaltigen Substanz oder einem
Gemisch von Ruß mit einer organischen kohlenstoffhaltigen
Substanz besteht; und
- d) 0,01 bis 10 Gew.-% eines Metallpulvers, das aus einem
oder mehreren der Metalle Al, Mg, Sn, Ti, Zr, Fe, Ag und
Ga und Legierungen dieser Metalle besteht;
wobei die Gewichtsprozentsätze der Bestandteile a) bis d) auf
das Gesamtgewicht der Pulvermischung bezogen sind und die
Summe der Prozentsätze der Bestandteile a) bis d) 10 bis 70
Gew.-% der Pulvermischung beträgt;
und bestehend aus
- - 30 bis 90 Gew.-% einer isolierenden Komponente (B) mit
einer Teilchengröße im Bereich von 100 µm bis 800 µm, wobei
die isolierende Komponente (B) ein Borosilikat- oder ein
Alumosilikat-Glas mit einer Fließgrenze von 550° bis 900°C
ist.
Die erfindungsgemäßen Pulvermischungen und ihre Verwendung
zur Herstellung eines Widerstandes in Zündkerzen mit
eingearbeitetem Widerstand bringen vorteilhafte Wirkungen mit
sich, die darin liegen, daß der Gehalt an Pulvern eines oder mehrerer Metalle mit
einer relativ hohen Reduktionswirkung in dieser
Zusammensetzung
die mögliche Steigerung
des Widerstandswertes des Widerstandes verhindert oder
unterdrückt, die durch Oxidation (Ausbrennen) des
Kohlenstoffgehaltes in den den Widerstand bildenden
Zusammensetzungen, bedingt durch die erhöhte
Funkenentladungsenergie, die in heutigen Motoren mit hoher
Leistungsfähigkeit auftritt, hervorgerufen wird, so daß der
Widerstandswert des hergestellten Widerstandes sehr
zufriedenstellend stabilisiert wird und auch die
Charakteristika, die zur Verhinderung der durch elektrische
Wellen bedingten Störungen erforderlich sind, während eines
langen Zeitraumes in zufriedenstellender Weise
aufrechterhalten werden.
Dieser Erfindungsgegenstand unterscheidet sich deutlich vom
bekannten Stand der Technik. So ist aus der DE-AS 18 14 548 ein
Widerstand für Zündkerzen für Brennkraftmaschinen bekannt, bei
dem die Pulvermischung zur Herstellung dieses elektrischen
Widerstandes sich von der erfindungsgemäßen in folgenden
wesentlichen Punkten unterscheidet: Erfindungsgemäß hat die
Komponente (A), a eine Fließgrenze von 300 bis 700°C und eine
Teilchengröße von nicht mehr als 150 µm; die Komponente A, d
besteht aus einem Metallpulver aus Al, Mg, Sn, Ti, Zr, Fe, Ag
und Ga und Legierungen dieser Metalle und nicht aus Zink,
Antimon oder Tellur;
Die Komponente B besteht aus Borosilikat- oder Alumosilikat-
Glas mit einer Teilchengröße im Bereich von 100-800 µm und
einer Fließgrenze von 550 bis 900°C. Die in der DE-AS 1 814
548 verwendeten Metalle Zink, Antimon und Tellur dienen einem
ganz anderen Zweck als nach der vorliegenden Erfindung; denn
diese Metalle sollen beim Schmelzen aus der Masse auswandern
und eine Zwischenschicht als Überzug des Mittelelektrodenendes
bilden, mit anderen Worten eine dichte Verbindung mit dem Kopf
der aus Nickel bestehenden Mittelelektrode herstellen
(vergleiche Anspruch 1, kennzeichnendes Merkmal und Spalte 4,
Zeilen 25 bis 29).
Mit Pulvern anderer Metalle als Zink lassen sich erheblich
bessere Ergebnisse erzielen. Wegen der verhältnismäßig hohen
Reduktionswirkung wird eine etwaige Steigerung des
Widerstandswertes des Widerstandes verhindert, die durch
Oxidation (Ausbrennen) des Kohlenstoffgehaltes in den den
Widerstand bildenden Komponenten hervorgerufen wird. Im
Vergleich zum Zink zeigen die anderen Metalle wie Aluminium,
Magnesium, Titan und Zink vorteilhafterweise eine höhere
Reduktionswirkung, und sie sind daher wirksamer bei der
Verhinderung der Oxidation (des Ausbrennens) des elementaren
Kohlenstoffs. Die Reduktionswirkung der genannten Metalle hängt
natürlich von ihrer Affinität zum Sauerstoff ab, so daß sie mit
deren Sauerstoffaffinität ansteigt.
Es bedurfte also einer ganz erheblichen erfinderischen
Tätigkeit, um neue Mischungen zu entwickeln, die die verlangten
hervorragenden Eigenschaften besitzen.
Von der DE-OS 22 45 404 unterscheidet sich der Gegenstand der
vorliegenden Erfindung wesentlich dadurch, daß die
erfindungsgemäßen Pulvermischungen in der Komponente (A) im
Bestandteil (a) Bariumborat-Glas und im Bestandteil (d) 0,01
bis 10 Gew.% eines Metallpulvers aus den obengenannten Metallen
aufweisen.
Aus der DE-OS 22 45 403 ist eine elektrisch leitende
Dichtungsmasse, insbesondere für Zündkerzen bekannt, bei der
die Komponenten und ihre Mengenverhältnisse so ausgewählt sind,
daß die Dichtungsmasse einen Widerstand zwischen 0,5 und 50 Ω
aufweist. Derartige Dichtungsmassen sind von
Widerstandsmischungen, deren Widerstandswert um wenigstens eine
Zehnerpotenz höher liegt, also mindestens 0,5 kΩ beträgt,
grundsätzlich verschieden. Bei dieser Sachlage ist es
unerheblich, daß in der DE-OS 22 45 403 auch ein Barium-
Borosilikatglas als Bestandteil erwähnt wird. Eine Kombination
mit der Lehre der DE-AS 18 14 548 scheidet schon dadurch aus,
daß nach der DE-OS 22 45 403 gerade das Austreten von
geschmolzenem Metall als unerwünscht angesehen wird (Seiten 5
und 6).
Aus der US-PS 4173731 ist eine Pulvermischung zur Herstellung
eines Widerstandes in einer Zündkerze mit Widerstandswerten von
0,5 bis 20 kΩ bekannt, die im wesentlichen aus 30 bis 70 Gew.%
Borosilikat-Glas-Pulver mit einer Teilchengröße von nicht mehr
als 100 µm (also einer geringeren Teilchengröße als
erfindungsgemäß) und 70 bis 30 Gew.% eines anorganischen
Aggregats mit unter anderem Mullit als Füller besteht. Ferner
enthält die dortige Pulvermischung 0,5 bis 7 Gew.% Kohlenstoff
und 0 bis 20 Gew.% unter anderem Metalloxide,
Übergangsmetallkarbide, SiC und P₄C. Die Kombination mit
Bariumborat-Gläsern und die Mitverwendung von Metallpulvern
wird darin nicht erwähnt.
Schließlich ist aus der US-PS 4001 145 eine Pulvermischung zur
Herstellung eines elektrischen Widerstandes in einer Zündkerze
bekannt, die im wesentlichen 35 bis 85 Gew.% Borosilikat-Glas,
1 bis 40 Gew.% eines Halbleiter-Metalloxides aus den Gruppen
IVa und Va des Periodensystems und einer Gruppe der Seltenen
Erdmetalle, 5 bis 35 Gew.% Metallpulver, unter anderem aus Ag
oder Fe, und 0,1 bis 30 Gew.% Karbidpulver, unter anderem B₄C
oder SiC enthält. Als Borosilikatglas wird einzig Blei-Boro-
Silikatglas offenbart. Derartige Mischungen unterscheiden sich
von denen der vorliegenden Erfindung deutlich dadurch, daß
erfindungsgemäß kein Blei-Boro-Silikatglas verwendet wird,
sondern Bariumboratglas in Kombination mit einem Boro-Silikat-
oder Alumo-Silikat-Glas. Außerdem unterscheiden sich die
bekannten Mischungen von den erfindungsgemäßen durch die
Abwesenheit einer kohlenstoffhaltigen Substanz.
Der Stand der Technik offenbart also weder die
erfindungsgemäßen Widerstandsmischungen noch lassen sich diese
durch eine sachgerechte Kombination aus dem Stand der Technik
herleiten.
Im folgenden wird die Erfindung genauer erläutert.
Als Bariumboratglas (a) kommt ein solches auf BaO-B₂O₃-Basis,
BaO-B₂O₃-SiO₂-Basis, BaO-B₂O₃-SiO₂-R₂O (RO)-Basis (worin RO
Na₂O, K₂O, Li₂O, MgO, CaO oder ZnO oder dergleichen bedeutet)
in Betracht. Es weist eine Fließgrenze im Bereich von 300°
bis 700°C und eine Teilchengröße von nicht mehr als 150 µm
auf. Es kann nach üblichen Verfahren hergestellt werden. Zur
Verwendung wird es in feiner Pulverform pulverisiert und
frittiert. Es zeigt ausgezeichnete Benetzungseigenschaften
für die kohlenstoffhaltigen Substanzen und dient im
wesentlichen als Bindemittel beim Sintern und Abdichten der
Widerstandszusammensetzung. Vorzugsweise ist seine
Fließgrenze höher als 300°C. Liegt die Fließgrenze des
Glases niedriger, ist es bei der praktischen Verwendung des
Widerstandes im Motor schwierig, eine dichte Bindung des
zentralen Elektrodenstabes und des terminalen
Elektrodenstabes in der Zündkerze zu erzielen, und der
Widerstandswert des Widerstandes kann fluktuieren. Darüber
hinaus dient es als Widerstandsmaterial. Liegt der Glasgehalt
unter der unteren Grenze von 2 Gew.-%, ist die Bindekraft zu
gering. Wenn der Glasgehalt die obere Grenze von 60 Gew.-%
überschreitet, wird die Dispergierbarkeit des
Steuerungsmittels für den Widerstandswert in der Matrix
derart verschlechtert, daß der Widerstandswert des
Widerstandes stark fluktuiert. Eine schlechte Abdichtung
wirkt sich nachteilig auf die Lebensdauer-Charakteristika des
Widerstandes unter Belastung aus.
Unter den gesamten anorganischen Bestandteilen der
Widerstandszusammensetzung enthält das Basisgemisch (das Glas
plus anorganisches Aggregat = (a) + (b)) 30 bis 70 Gew.-%
Glas. Wenn der Anteil des Glases weniger als 30% ist, so ist
die Bindung des Aggregates nicht ausreichend, so daß der
Widerstand porös wird und nicht nur die Abdichtung des Glases
und die Lebensdauer-Charakteristika des Widerstandes unter
Belastung verschlechtert werden, sondern auch das Einführen
des terminalen Elektrodenstabes unter Druck (vom
Schraubengewindetyp) erschwert wird und darüber hinaus die
Bindefestigkeit des Widerstandes an die Wandungsoberfläche
der zentralen Bohrung verringert werden kann.
Wenn andererseits der Anteil des Glases mehr als 70% in dem
Basisgemisch beträgt, so dringt das Glas in die Leerstellen
zwischen den Kohlenstoffteilchen ein, die als elektrisch
leitfähiges Material dienen, wodurch der Widerstandswert des
Widerstandes stark vergrößert und auch die Fluktuation des
Widerstandswertes verstärkt wird. Darüber hinaus kann beim
Heißpressen des Widerstandes der Widerstandskörper die
zentrale Bohrung des Kerzenisolators unter Druck auffüllen,
ohne daß die Endoberflächen des Widerstandskörpers einen
rechten Winkel mit der Längsachse der zentralen Bohrung des
Isolators bilden, so daß der Widerstandskörper mit den oberen
und unteren Endoberflächen des Widerstandes in sphärischer
Form abgedichtet wird, woraus sich ergibt, daß die effektive
Länge des Widerstandes kürzer wird als die Länge eines
vorgegebenen Entwurfswertes, und es wird schwierig, den
gewünschten Widerstandswert zu erzielen; außerdem wird auch
die Wirkung zur Verhinderung der durch elektrische Wellen
bedingten Störungen verschlechtert.
Das anorganische Aggregat (b) umfaßt Oxide und
Mineralsilikate und dergleichen, die gewöhnlich als
Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Keramiken verwendet
werden, und es ist Aluminiumoxid, Zirkon (Zirkoniumsilikat),
Zirkoniumdioxid, Mullit, Siliziumdioxid, Magnesiumoxid,
Siliziumnitrid, Aluminiumnitrid und/oder Bornitrid oder ein
Gemisch eines oder mehrerer der vorgenannten Stoffe mit Ton.
Die Substanzen können pulverförmig in kristalliner oder nicht-kristalliner Form vorliegen,
müssen aber wärmebeständig und
elektrisch schlecht leitfähig sein.
Die Mitverwendung von Siliziumnitrid,
Bornitrid und/oder Aluminiumnitrid mit einem der oxidischen
bzw. silikatischen Bestandteile ist bevorzugt.
Das anorganische Aggregat hat bevorzugt eine Teilchengröße
von nicht mehr als 150 µm.
Die Verwendung von Mullit und anderen inerten Werkstoffen als
Füller in Widerständen für Zündkerzen ist an sich bekannt.
Allerdings unterscheiden sich diese Widerstände mit inertem
Füller in weiteren Bestandteilen von der erfindungsgemäßen
Pulvermischung. So beschreibt DE-OS 18 15 697 einen
Widerstand, der Glas, einen inerten Füller sowie
Metallcarbonate und Metall enthält.
Als Siliziumdioxid wird vorzugsweise rein
Siliziumdioxid eingesetzt, das durch Schmelzen von
Siliziumdioxid, Entfernen von Verunreinigungen aus dem
geschmolzenen Siliziumdioxid, Abkühlen und Vermahlen
hergestellt wird. Gleiches gilt für das verwendete Aluminium-
und Magnesiumoxid.
Das anorganische Aggregat wird zugesetzt, um dem Widerstand
Wärmebeständigkeit zu verleihen und um die Endoberfläche des
Widerstandes daran zu hindern, sphärisch zu werden.
Insbesondere, wenn mehr als 0,1 Gew.-% der Nitride in der
Pulvermischung enthalten sind, dient dies dazu, die Wirkung
des Widerstandes zur Verhinderung von durch elektrische
Wellen bedingten Störungen zu verbessern.
Darüber hinaus verbessert das anorganische Aggregat die
Dispergierbarkeit der kohlenstoffhaltigen Substanz (c) im
Widerstand. Es sind mehr als 2 Gew.-% des anorganischen
Aggregates (b) notwendig, um die Dispergierbarkeit des
Steuerungsmittels (c) für den Widerstandswert zu verbessern.
Wenn der Gehalt an anorganischem Aggregat 65 Gew.-% in der
Pulvermischung übersteigt, läßt sich der daraus hergestellte
Widerstand schlecht sintern und weist eine poröse Struktur
auf, so daß die Lebensdauer-Charakteristika unter
Belastung verschlechtert werden.
Die Pulvermischung enthält zur Steuerung des
Widerstandswertes eine vorgegebene Menge von (c) Ruß und/oder
einer kohlenstoffhaltigen Substanz. Der Ruß ist z. B.
Kohlenstoffruß oder Acetylenruß. Sonst sind Graphit,
Pechpulver und - vorzugsweise wasserlösliche - organische
kohlenstoffhaltige Substanzen geeignet, die während des
Sinterns carbonisierbar sind. Die kohlenstoffhaltige Substanz
ist nach dem Sintern elektrisch leitfähig, und ihr
Anteil steuert den tatsächlichen Wert des Widerstandswertes
von 0,5-30 kΩ, der für den Effekt zur Verhinderung der durch
elektrische Wellen bedingten Störungen benötigt wird. Weniger
als 0,1 Gew.-% des Steuerungsmittels können den
Widerstandswert übermäßig steigern, während mehr als 7 Gew.-%
des Steuerungsmittels den Widerstandswert zu stark verringern
können, so daß in beiden Fällen der Widerstand unbrauchbar
wird.
Vorzugsweise handelt es sich bei der organischen
kohlenstoffhaltigen Substanz, die beim Sintern carbonisierbar
ist, um eine derartige Substanz, die auch als ein Bindemittel
für die Pulvermischung dienen kann, und daher können übliche
organische Bindemittelsubstanzen gewöhnlich hierfür verwendet
werden. Beispielsweise können für diesen Zweck jegliche
wasserlösliche organische Bindemittel, wie Dextrin,
Carboxymethylcellulose (CMC), Methylcellulose, Zucker wie
Rohrzucker, Laktose, Maltose, Raffinose, Glucose, Xylose,
ferner Glyzerin, Ethylenglykol, Propylenglykol,
Polyethylenglykol und Polyvinylalkohol (PVA) sowie als
Gleitmittel dienende Bindemittel wie Paraffinwachs verwendet
werden.
Das metallische Pulver (d) stellt eine Komponente zur
Stabilisierung des Widerstandswertes dar. Die genannten
Metalle können aufgrund ihrer relativ hohen Reduktionswirkung
eine mögliche Steigerung des Widerstandswertes des
Widerstandes verhindern, die durch Oxidation des
Kohlenstoffgehalts in dem den Widerstand bildenden Gemisch,
bedingt durch die erhöhte Funkenentladungsenergie, die in
heutigen Motoren mit hoher Leistungsfähigkeit auftritt,
hervorgerufen wird. Der Widerstandswert kann so während eines
langen Zeitraums stabilisiert werden. Der
Stabilisierungseffekt geht verloren, wenn der Gehalt des
Metallpulvers unter 0,01 Gew.-% liegt. In diesem Fall nimmt
der Widerstandswert zu, wodurch der Widerstand unbrauchbar
wird. Überschreitet der Metallpulver-Gehalt 10 Gew.-%, so
wird der Widerstandswert verringert, wodurch die Wirkung zur
Verhinderung der durch elektrische Wellen bedingten Geräusche
verschlechtert wird. Das Metallpulver hat zweckmäßig eine
Teilchengröße von nicht mehr als 150 µm und vorzugsweise von
nicht mehr als 60 µm.
Der Gehalt der Komponente (A) in der Pulvermischung beträgt
10 bis 70 Gew.-%. Eine geringere Konzentration der Komponente
(A) würde zu einer Verengung der Durchgänge für den
elektrischen Strom führen, so daß der Fluß des elektrischen
Stroms auf lokale Flächen bei Anwendung hoher Spannungen
konzentriert werden kann, wodurch der Widerstandswert
vergrößert wird. Überschreitet der Anteil der Komponente (A)
die Grenze von 70 Gew.-%, so kann die Isolationswirkung der
Komponente (B) nicht entwickelt werden, wodurch die
Eigenschaften, die die Geräuschbildung durch elektrische
Wellen verhindern, im Widerstand stark verschlechtert werden.
Aus dem gleichen Grund sollten die Komponenten (A) und (B)
möglichst gleichmäßig in der Pulvermischung verteilt sein.
Die Komponente (B) der Pulvermischung wirkt als isolierender
Bestandteil. Ihr Anteil an der Pulvermischung liegt im
Bereich von 30 bis 90 Gew.-%. Sie besteht aus einem
Borosilikat- oder Alumosilikat-Glas, wie Glas auf B₂O₃-SiO₂-
R₂O (RO)-Basis, B₂O₃-SiO₂-Al₂O₃-R₂O (RO)-Basis, B₂O₃-SiO₂-
Al₂O₃-Basis, B₂O₃-SiO₂-Basis, SiO₂-Al₂O₃-R₂O (RO)-Basis
(worin R₂O und RO jeweils Na₂O, K₂O, Li₂O, MgO, CaO oder ZnO
und dergleichen bedeuten). Geeignete Gläser sind z. B. die in
der Tabelle I aufgeführten oder das Glas der Zusammensetzung
aus 11 Gew.-% SiO₂, 45 Gew.-% B₂O₃, 8 Gew.-% Na₂O, und
36 Gew.-% ZnO. Das Glas hat eine Teilchengröße von 100 µm bis
800 µm und eine Fließgrenze von 550° bis 900°C. Die
Teilchengröße der Komponente (B) von 100 bis 800 µm bewirkt,
daß maximale Eigenschaften zur Verhinderung der durch
elektrische Wellen bedingten Geräusche des Widerstandes
erzielt werden. Wenn die Teilchengröße außerhalb dieses
Bereiches liegt, so können die Eigenschaften zur Verhinderung
der durch elektrische Wellen bedingten Geräusche
verschlechtert werden. Das aus dem Glas, dem anorganischen
Aggregatpulver, dem nachfolgend beschriebenen
Stabilisierungsmittel für den Widerstand unter Belastung, dem
Metallpulver und dem Steuerungsmittel für den Widerstandswert
bestehende Widerstandsmaterial sollte gleichmäßig verteilt
und um jedes Teilchen der Komponente (B) herum abgedichtet
sein, und es ist günstig, wenn die Teilchengröße jeder der
vorstehenden Komponenten des Widerstandsmaterials nicht mehr
als 150 µm und vorzugsweise nicht mehr als 100 µm beträgt.
Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung kann ein
Teil des anorganischen Aggregates (b), das einen Anteil von 2
bis 65 Gew.-% der Pulvermischung ausmacht, durch eines oder
mehrere der Oxide (wie TiO₂) und Carbide von Metallen der
Seltenen Erdmetalle und der Gruppen IVa, Va und VIa des
Periodensystems der Elemente sowie ZnO, B₄C, SiC, TiB und TiN
ersetzt werden, und zwar soweit, daß diese bis zu 30 Gew.-%
des Gesamtgewichtes der Pulvermischung ausmachen. Diese
wirken als Stabilisierungsmittel für den Widerstand unter
Belastung. Der Grenzwert von 30 Gew.-% hat sich als
vorteilhaft erwiesen, da ein darüber hinausgehender Zusatz an
den genannten Verbindungen den Temperaturkoeffizienten des
Widerstandswertes verschlechtern kann und auch die
Eigenschaften, die durch elektrische Wellen bedingten
Geräusche zu verhindern, herabsetzen kann.
Wie den obigen Ausführungen zu entnehmen ist, ist die
prozentuale Verteilung der angegebenen Bestandteile in der
Pulvermischung ebenso von Bedeutung wie die Kombination der
ausgewählten Bestandteile.
Zur Bildung der erfindungsgemäßen Pulvermischung zur
Herstellung eines elektrischen Widerstands in einer Zündkerze
werden die Komponente (A) und die Komponente (B) vermischt.
Vorzugsweise kann dazu ein organisches Bindemittel verwendet
werden. Als organisches Bindemittel für diesen Zweck wird
eine Lösung oder eine Emulsion von Dextrin, Methylcellulose,
Polyvinylalkohol oder Gummi Arabicum in Wasser oder in
organischem Lösungsmittel verwendet. Alternativ kann das
kohlenstoffhaltige Mittel der Komponente (A) selbst als
organisches Bindemittel verwendet werden. Wenn die Komponente
(B) mit der Komponente (A) vermischt wird, wird ein
gleichmäßiges Vermischen dieser Bestandteile durch Zusatz des
organischen Bindemittels gleichzeitig oder durch
vorhergehendes Vermischen mit einer der Komponenten
unterstützt.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
Beispiele erläutert.
Es wurden verschiedene Beispiele für die Komponente (A)
hergestellt durch Vermischen eines Glases der in der
nachstehenden Tabelle I gezeigten Zusammensetzung mit den
Bestandteilen anorganisches Aggregatpulver,
kohlenstoffhaltiges Mittel und Metallpulver, wie in der
nachstehenden Tabelle II gezeigt, in den in der Tabelle II
angegebenen Anteilen, worauf das resultierende Gemisch
gleichmäßig in einer Kugelmühle vermahlen und vermischt wurde
und weiter das so vermahlene Gemisch mit Komponente (B), wie
in der Tabelle II gezeigt, vermischt wurde. Man erhielt so
verschiedene teilchenförmige Widerstandszusammensetzungen mit
den in der Tabelle II angegebenen Formulierungen. Eine
Zündkerzenprobe wurde hergestellt durch Einführen einer
zentralen Elektrode in das untere Ende der zentralen Bohrung
in einem Isolator, hergestellt aus Aluminiumoxid, und
Beschicken in die zentrale Bohrung und auf die zentrale
Elektrode von 0,2 g eines elektrisch leitfähigen
Abdichtungsmaterials, anschließend 0,5 g der vermahlenen und
gemischten Formulierung der wie vorstehend hergestellten
Pulvermischung, anschließend weiterer 0,20 g des elektrisch
leitfähigen Abdichtungsmaterials und schließlich einer
terminalen Elektrode am oberen Ende der zentralen Bohrung.
Der gesamte Isolator mit der zentralen Bohrung, die mit den
vorstehenden Materialien gefüllt war, wurde dann bei 800° bis
1000°C erwärmt, und es wurde ein Belastungsdruck (40 kg) auf
die beschickten Materialien in der zentralen Bohrung von der
Seite der terminalen Elektrode her angelegt, so daß die
Formulierung der Widerstandszusammensetzung und die
elektrisch leitfähigen Abdichtungsmaterialien, die die
zentrale Bohrung auffüllten, sinterten und durch
Heißverpressen abgedichtet wurden. Auf der anderen Seite des
so verarbeiteten Isolators wurde ein Gehäuse befestigt, das
mit einer Erdungselektrode ausgerüstet war. Man erhielt so
eine Probe einer Zündkerze mit eingearbeitetem Widerstand,
mit einem Widerstandswert von 0,5 bis 30 kΩ, der für die
Verhinderung der durch elektrische Wellen bedingten Geräusche
erforderlich ist.
Um die Stabilität der Lebensdauer der Pulvermischung gemäß
der Erfindung unter Belastung zu testen, wurden folgende
Versuche durchgeführt: Die Zündkerzenprobe wurde einem
Zündungsbetrieb unterworfen, wobei ein Zündsystem vom
Transistortyp für Kraftfahrzeuge verwendet wurde und
derartige Bedingungen eingehalten wurden, daß die
Akkumulationsenergie im primären Ende der Zündspule 100
Milli-Joule betrug und die elektrische Entladungsspannung
30 kV und der Entladungszyklus 3600 Zyklen pro Minute
betrugen. Nach 100 Stunden Zündvorgängen wurde das Ausmaß (%)
der Änderung des Widerstandswertes des Widerstands bewertet
(als Durchschnitt von 10 Proben). Die erhaltenen Ergebnisse
sind nachstehend in der Tabelle II aufgeführt.