DE2239943C3 - Filtereinrichtung, insbesondere für Spinnflüssigkeiten - Google Patents

Filtereinrichtung, insbesondere für Spinnflüssigkeiten

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf jrne Filtereinrichtung. insbesondere fürSpinnflüssigkeiten, weicheeinen Einlaßkanal und einen Auslaßkana'i so\v;s zwei getrennte, zwischen dem Einlaßkanal und dem Auslaßkanal angeordnete Strömungskanäle, die je eine austauschbare Filtereinheit enthalten, aufweist und bei welcher Absperreinrichtungen vorgesehen sind, mit denen beim Umschalten von einem Strömungskanal auf den anderen der einzuschaltende Strömungskanal zum Auffüllen mit Flüssigkeit und Verdrängen von Luft durch ein Lüftungsventil an der Einlaßseite schon geringfügig geöffnet wird, während er an der Auslaßseite noch abgeschlossen ist
Bei der durch die CH-PS 487 730 bekannten, derartigen Filtereinrichtung zum Filtern von Kunststoffschmelzen sind die Absperreinrichtungen Teil eines Drehschiebers. Drehschieber sind aufwendige Bauelemente. Ferner werden bei dieser Vorrichtung die Filtergehäuse selbst verstellt und damit große Teile der Einrichtung bei den Verstellungen hin- und herbewegt, was ebenfalls als Nachteil empfunden wird.
Aus der US-PS 30 59 276 ist eine Filtereinrichtung bekannt, bei der jeweils getrennt voneinander drehbare Absperreinrichtungen in Form von Hähnen vorgesehen sind. In diesen sind Durchlaßausnehmungen solcher Größe und Gestalt vorgesehen, daß der Einlaß- und der Auslaßkanal jeweils nur entweder mit dem einen oder dem anderen Strömungskanal in Verbindung stehen können. Wenn zwecks Austauschens einer verschmutzten Filtereinheit vom einen Strömungskanal auf den anderen umgeschaltet wird, wird also zwangsläufig zunächst der eine Strömungskanal vollständig abgeschlossen ;dann vergeht einige Zeit, bis der einzuschaltende Strömungskanal mit dem zu filternden Medium gefüllt und die Luft daraus verdrängt ist. Erst dann gelangt das zu filternde Medium wieder in normaler Menge in den Auslaufkanal. Aus diesem Grund läßt es sich bei der bekannten Filtereinheit nicht vermeiden, daß im Auslaß kanal erhebliche Druckschwankungen auftreten. Solche Druckschwankungen sind insbesondere dann unangenehm, wenn die Filtereinheit zum Entfernen von Verunreinigungen aus Kunststoff-Spinnflüssigkeit dient Druckschwankungen im Spinnkopf können hier zu einem Abreißen es zu spinnenden Fadens oder zumindest zu Qualitätsminderungen im Faden führen. Drehbare Ventilkörper haben bei Filtereinrichtungen für Spinnflüssigkeiten außerdem den NachteiLdaß sie bei den hier austretenden hohen Temperaturen und Drücken sehr genau hergestellt werden müssen, wenn sie dicht sein sollen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Filtereinrichtung ohne die angegebene Nachteile der genannten bekannten Einrichtungen zu schaffen, also eine Einrichtung, die bei geringem Bauaufwand und einfacher Bedienung Drehschieber oder Hähne vermeidet und die wie gemäß der CH-PS 4 87 730 ein allmähliches, im wesentlichen stoßfreies Umschalten von einem Strömungskanal auf den anderen unter Aufrechtzo erhaltung einer weitgehend gleichmäßigen Strömung im Auslaßkana! ermöglicht
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß ausgehend von der erstgenannten Einrichtung dadurch gelöst daß die Absperreinrichtungen aus je zwei am Ende des Einlaßkanals bzw. am Anfang des Auslaßkanals angeordne ten und einen gemeinsamen Ventilkörper aufweisenden Ventilen bestehen, daß zum gemeinsamen Betätigen aller Ventile ein die Ventilkorper verbindender Steg vorgesehen ist daß zwischen dem Körper der Auslaßventile und dem Steg ein Totgang vorgesehen ist und daß der Körper der Auslaßventile mit einer eigenen Einstelleinrichtung versehen ist mit der er relativ zum Steg und zum Körper der Einlaßventile verstellbar ist Der zwischen dem Steg der Stelleinrichtung und dem Körper der Auslaßventile angeordnete Totgang ergibt in Zusammenwirkung mit der getrennten Einstelleinrichtung für den Körper der Auslaßventile eine baulich einfache, kompakte Filtereinrichtung. Die Füllung und Entlüftung des jeweils zuzuschaltenden Strömungskanals kann mit geringem Kraftaufwand feinfühlig geregelt werden, so daß beim Umschalten auf diesen gefüllten und entlüfteten Strömungskanal nahezu keine Druckschwankungen im Auslaßkanal auftreten und auch der Strömungsverlauf dort sehr gleichmäßig bleibt Die Bedienung ist einfach und bedarf keiner besonderen Geschicklichkiet Die getrennte Einstelleinrichtung für den Körper der Auslaßventile gestattet ein genaues Justieren der Auslaßventile in be;nig auf die Stellung der Einlaßventile. Außerdem kann damit der Totgang nach so dem Umschalten auf den anderen Strömungskanal wieder so ausgeglichen werden, daß in beiden Schaltrichtungen der gleiche Totgang vorliegt
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Filtereinheit, in einem normalen Arbeitszustand,
F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Darstellung beim Umschalten von einem Strömungskanal auf den anderen,
F i g, 3 eine den F i g, 1 und 2 entsprechende Darstellung nach dem Umschalten auf den anderen Strömungskanal und bei aus dem abgeschalteten Strömungskanal ausgebauter Filtereinheit und
F i g. 4 eine perspektivische Darstellung der erfin-6S dungsgemäßen Filtereinrichtung.
In der Zeichnung ist eine Filiereinrichtung zum Filtern von Kunststoff-Spinnflüssigkeit dargestellt und allgemein mit 10 bezeichnet. Die Filtereinrichtung 10
weist ein Ventilgehäuse 12 auf, in das am einen Ende ein Einlaßkanal 18 mündet, während vom anderen Ende ein AuslaBkanal 20 ausgeht. Am Ende des Einlaßkanals 18 befindet sich ein Einlaßventil 14 mit einem axial verschiebbaren Ventilkolben 30. Am Anfang des Auslaßkanals 20 ist ein Auslaßventil 16 mit einem Ventilkolben 32 vorgesehen. Zwischen den Ventilen 14 und 16 spaltet sich der Fließweg für die zu filternde Flüssigkeit in zwei getrennte Strömungskanäle 22,24 bzw. 22', 24' auf. Der Einlaßkanal 18 bzw. der Auslaßkanal 20 stehen mit den Strömungskanälen dabei über aus der Zeichnung ersichtliche Längsschlitze in den Ventilkörpern 30 bzw. 32 in Verbindung.
In jeden Strömungskanal 22, 24 bzw. 22', 24' ist eine Filtereinheit 26 bzw. 28 eingeschaltet, die aus einem Gehäuse besteht, welches ein Filterelement 34 bzw. 36 enthält Im Gehäuse jeder Filtereinheit ist ein Lüftungsventil 42 bzw. 44 vorgesehen.
Die beiden Ventilkörper 30,32 sind durch einen Steg 40 verbunden, an welchem eine eine Stellspindel und ein Handrad 38 aufweisende Stellvorrichtung 29 angreift. Der Ventilkörper 30 ist mit dem St-ig 40 test verbunden, während der Ventilkörper 32 gegenüber dem Steg 40 in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise einen Totgang aufweist Der Ventilkörper 32 ist außerdem relativ zum Ventilkörper 30 mittels einer Spindel-Einstelleinrichtung 48 verstellbar.
Wie in F i g. 1 gezeigt, strömt die Kunststoff-Spinnflüssigkeit aus dem Einlaßkanal 18 durch den Strömungskanal 22*, 24' in den Auslaßkanal 20. Dabei durchströmt sie das Filterelement 36, welches Verunreinigungen zurückhält Ist das Filterelement 36 mit Verunreinigungen vollgesetzt dreht die Bedienungsperson das Handrad 38 in der Weise, daß über den Steg 40 der Ventilkörper 30 des Einlaßventils 14 nach oben gezogen wird. Der Venlilkörper 30 wird dabei zunächst nur um ein sehr kleines Stück verschoben, so daß sich der Strömungskanal 22, 24 in der aus F i g. 2 ersichtlichen Weise geringfügig öffnet. Zu diesem Zeitraum hat sich der Vctilkörper 32 auf Grund des Totgangs zwischen ihm und dem Steg 40 noch nicht nach oben bewegt Dadurch füllt sich der Strömungskanal 22,24, einschließlich der Filtereinheit 26, allmählich mit Spinnflüssigkeit ohne daß der Druck im Auslaßkanal durch die geringfügige Abzweigung von Spinnflüssigkeit im Einlaßventil 14 wesentlich verringert werden würde. Bei dem allmählichen Anfüllen des Strömungskanals 22, 24 wird die Luft aus diesem durch das Lüftungsventil 42 verdrängt. An einer aus dem Lüftungsventil 42 austretenden Flüssigkeitsfahne 46 erkennt die Bedienungsperson, daü der Strömungskanal 22, 24 vollständig angefüllt ist. Die Lüftungsventile müssen dabei natürlich jeweils an der höchsten Stelle des Gehäuses der Filtereinheit liegen. Jedes Lüftungsventil schließt automatisch, wenn es sich mit abgekühltem, erstarrtem Kunststoff angefüllt hat.
Wenn die Bedienungsperson beobachtet, daß die
ίο Flüssigkeitsfahne 46 auftritt, betätigt sie die Stellvorrichtung 29 weiter, worauf nun nach Überwindung des Totgangs beide Ventilkörper 30 und 32 synchron bewegt werden und die Umschaltung der Strömung vom Strömungskanal 22', 24' auf den Strömungskanal 22, 24 vollendet wird. Das Umschalten wird durch Betätigen der Spindel-Einstelleinrichtung 48 ergänzt, wodurch der Ventilkörper 32 in die gleiche Position wie der Ventilkörper 30 gelangt, wie in F i g. 3 gazeigt Jetzt fließt die gesamte Strömung durch den Slrömungskanal 22, 24, während die Filtereinheit Ti ausgebaut und gewartet werden kann.
Nach Vollsetzen der Filtereinheit 26 mit Verunreinigungen geht man im umgekehrten Sinne vor.
Wie aus F i g. 4 ersichtlich ist, haben die beiden FiI-tereinheiten 26, 28 einen gleichartigen Aufbau. Jede Einheit weist ein Hauptgehäuse 86, ein Endgehäuse 88 und eine Entlüftungsbüchse 90 auf. Das Endgehäuse 88 ist am Hauptgehäuse mittels Schrauben 94 befestigt Die Entlüftungsbüchse 90 enthält das Lüftungsventil 42 bzw. 44 und ist in das jeweilige Endgehäuse 88 eingeschraubt. Jede Filtereinheit wird am Ventilgehäuse 12 mittels Schrauben 96 befestigt, wobei das Endgehäuse 88 über dem Auslaßventil 16 liegt.
In F i g.4 ist zu erkennen, daß das Ventilgehäuse 12 mit einem Flansch 78 versehen ist, welches mit einem Spinnkopf oder einer Zumeßpumpe zusammenwirkt, weiche mit Schrauben in Bohrungen 82 im Bereich des Auslaßkanals 20 befestigt ist. An der EinlaßseUe ist ebenfalls ein Befestigungsflansch 84 vorgesehen, weleher an die Strangpreßmaschine angeschraubt wird.
D;e gezeigte Ausführungsform ist speziell für die Verwendung in Verbindung mit Strangpreßmaschinen zum Herstellen von synthetischen Fäden geeignet. Ähnliche Ausführungsformen lassen sich jedoch mit Vorteil bei anderen Kunststoffmaschiner. einsetzen, wie sie z. B. zum Herstellen von dünnen Tafeln, Filmen, Bahnen oder geformten Gegenständen verwendet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Filtereinrichtung, insbesondere für Spinnflüssigkeiten, weiche einen EinlaBkanal und einen Auslaßkanal sowie zwei getrennte, zwischen dem Einlaßkanal und dem Auslaßkanal angeordnete Strömungskanäle, die je eine austauschbare Filtereinheit enthalten, aufweist und bei welcher Absperreinrichtungen vorgesehen sind, mit denen beim Umschalten von einem Strömungskanal auf den anderen der einzuschaltende Strömungskanal zum Auffüllen mit Flüssigkeit und Verdrängen von Luft durch ein Lüftungsventil an der Einlaßseite schon geringfügig geöffnet wird, während er an der Auslaßseite noch abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperreinrichtungen aus je zwei am Ende des Einlaßkanals (18) bzw. am Anfang des Auslaßkanals (20) angeordneten und einen gemeinsamen Ventilkörper (30, 32) aufweisenden Ventilen bestehen, daß zum gemeinsamen Betätigen alier Ventile ein die Ventilkörper (30,32) verbindender Steg (40) vorgesehen ist, daß zwischen dem Körper (32) der Auslaßventile und dem Steg (40) ein Totgang vorgesehen ist und daß der Körper (32) der Auslaßventile mit einer eigenen Einstelleinrichtung^) versehen ist, mit der er relativ zum Steg (40) und zum Körper (30) der Einlaßventile verstellbar ist
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