DE2239943B2 - Filtereinrichtung, insbesondere für Spinnflüssigkeiten - Google Patents
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Description
45 Die Erfindung bezieht sich auf eine Filtereinrichtung,
insbesondere für Spinnflüssigkeiten, mit einem Gehäuse, das einen Einlaß- und einen Auslaßkanal aufweist,
einem Einlaßventil am Ende des Einlaßkanals und einem Auslaßventil am Anfang des Auslaßkanals, wobei
zwischen den beiden Ventilen zwei getrennte Strömungskanäle vorgesehen sind, deren jeder eine austauschbare
Filtereinheit enthält, und mit einer Stellvorrichtung zum Betätigen der beiden Ventile in der Weise,
daß die Flüssigkeit wahlweise durch je einen der beiden Strömungskanäle fließt.
Bei einer bekannten Filtereinrichtung dieser Art (US-PS 30 59 276) sind in den getrennt voneinander
drehbaren Ventilkörpern der beiden Ventile Durchlaßausnehmungen solcher Größe und Gestalt vorgesehen,
daß der Einlaß- und der Auslaßkanal jeweils nur entweder mit dem einen oder dem anderen Strömungskanal
in Verbindung stehen können. Wenn zwecks Austauschens einer verschmutzten Filtereinheit vom einen
Strömungskanal auf den anderen umgeschaltet wird, wird also zwangläufig zunächst der eine Strömungskanal
vollständig abgeschlossen; dann vergeht einige Zeit, bis der einzuschaltende Strömungskanal mit dem zu filternden
Medium gefüllt und die Luft daraus verdrängt ist Erst dann gelangt das zu filternde Medium wieder in
normaler Menge in den Auslaufkanal Aus diesem
Grund läßt es sich bei der bekannten Filtereinheit nicht
vermeiden, daß im Auslaßkanal erhebliche Druckschwankungen auftreten. Solche Druckschwankungen
sind insbesondere dann unangenehm, wenn die Filtereinheit
zum Entfernen von Verunreinigungen aus Kunststoff-Spinnflüssigkeit dient Druckschwankungen
im Spinnkopf können hier zu einem Abreißen des zu spinnenden Fadens oder zumindest zu Qualitätsminderungen
im Faden führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Filtereinrichtung
der eingangs beschriebenen Art so aus zugestalten, daß ein allmähliches, im wesentlichen stoßfreies
Umschalten von einem Strömungskanal auf den anderen unter Aufrechterhaltung einer weitgehend
gleichmäßigen Strömung im Auslaßkanal möglich ist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Ventile durch die Steilvorrichtung
gleichzeitig betätigbar sind und daß zwischen dem Auslaßventil und der Stellvorrichtung ein Totgang solcher
Größe vorgesehen ist, daß beim Umschalten von einem Strömungskanal auf den anderen der einzuschaltende
Strömungskanal zur Anfüllung mit Flüssigkeit und Verdrängung von Luft durch ein Lüftungsventil an der Einlaßseite
geringfügig geöffnet werden kann, solange er an der Auslaßseite noch abgeschlossen ist.
Bei der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung wird beim Betätigen der Stellvorrichtung zunächst nur der
Ventilkörper des Einlaßventils bewegt. Dadurch kann der einzuschaltende Strömungskanal geringfügig geöffnet
werden, ohne daß der Durchfluß des abzuschließenden Kanals zunächst wesentlich beeinträchtigt wird.
Der einzuschaltende Strömungskanal ist am Auslaßende zu diesem Zeitpunkt noch vollkommen abgeschlossen.
Die Bedienungsperson kann nun abwarten, bis sich der einzuschaltende Strömungskanal durch die leichte
öffnung an der Einlaßseite vollständig mit zu filterndem Medium angefüllt hat und von Luft befreit ist.
Dann kann durch weitere Betätigung der Stellvorrichtung zügig auf den einzuschaltenden Strömungskanal
umgeschaltet werden. Aus dem bereits gefüllten, einzuschaltenden Strömungskanal gelangt dadurch sofort
genügend zu filterndes Medium in den Auslaßkanal, um dort unangenehm starke Drucksdiwankungen zu vermeiden.
Dadurch eignet sich die erfindungsgemäße Filtereinrichtung besonders zum Filtern von Spinnflüssigkeit
auf ihrem Wege zum Spinnkopf.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß die beiden Ventile axial verschiebbare Ventilkolben aufweisen, die
durch einen Steg verbunden sind, an dem die Stellvorrichtung angreift, und daß der Totgang zwischen dem
Steg und dem Auslaßventilkolben vorgesehen ist.
Axial verstellbare Ventilkolben lassen sich ohne weiteres von Hand betätigen, so daß ein feinfühliges Umschalten
von einem Strömungskanal auf den anderen mit einfachen baulichen Mitteln möglich ist.
Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, daß der Auslaßventilkolben mit einer eigenen
Einstelleinrichtung versehen ist, mittels derer er relativ zum Einlaßkolben verstellbar ist.
Auf diese Weise läßt sich das Auslaßventil sehr genau relativ zum Einlaßventil justieren. Außerdem
kann auf diese Weise der Totgang nach dem Umstellen von einem Strömungskanal auf den anderen jeweils
wieder so ausgeglichen werden, daß in beiden Umstellrichtungen jeweils der gleiche Totgang auftritt.
Schließlich ist zweckmäßigerweise das Lüftungsventil im Gehäuse der jeweiligen Filtereinheit vorgesehea
Diese Maßnahme ermöglicht es, nach dem Umschalten das Lüftungsventil des abgeschalteten Strömungskanals
mit der Filtereinheit aus der Einrichtung herauszunehmen und zu reinigen. Daikirch werden Druckschwankungen
im Auslaßkanal vermieden, die sich durch mangelhaftes Funktionieren des Lüftungsventils
ergeben könntea Bekannte Lüftungsventile sind im Ventükörper selbst vorgesehen und können daher nur
schwer zuverlässig funktionsfähig gehalten werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Filtereinheit, in einem normalen Arbeitszustand,
F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Darstellung beim Umschalten von einem Strömungskanal auf den
anderen,
F i g. 3 eine den F i g. 1 und 2 entsprechende Darstellung nach dem Umschalten auf den anderen Strömungskanal
und bei aus dem abgeschalteten Strömungskanal ausgebauter Filtereinheit und
F i g. 4 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung.
In der Zeichnung ist eine Filtereinrichtung zum FiI-tern
von Kunststoff-Spinnflüssigkeit dargestellt und allgemein mit 10 bezeichnet. Die Filtereinrichtung 10
weist ein Ventilgehäuse 12 auf, in das am einen Ende ein Einlaßkanal 18 mündet, während vom anderen
Ende ein Auslaßkanal 20 ausgeht. Am Ende des Einlaßkanals 18 befindet sich ein Einlaßventil 14 mit einem
axial verschiebbaren Ventilkolben 30. Am Anfang des Auslaßkanals 20 ist ein Auslaßventil 16 mit einem Ventilkolben
32 vorgesehen. Zwischen den Ventilen 14 und 16 spaltet sich der Fließweg für die zu filternde Flüssigkeit
in zwei getrennte Strömungskanäle 22,24 bzw. 22', 24' auf. Der Einlaßkanal 18 bzw. der Auslaßjcanal 20
stehen mit den Strömungskanälen dabei über aus der Zeichnung ersichtliche Längsschlitze in den Ventilkörpern
30 bzw. 32 in Verbindung.
In jeden Strömungskanal 22, 24 bzw. 22', 24' ist eine
Filtereinheit 26 bzw. 28 eingeschaltet, die aus einem Gehäuse besteht, welches ein Filterelement 34 bzw. 36
enthält. Im Gehäuse jeder Filtereinheit ist ein Lüftungsventil 42 bzw. 44 vorgesehen.
Die beiden Ventükörper 30,32 sind durch einen Steg 40 verbunden, an welchem eine eine Stellspindel und
ein Handrad 38 aufweisende Stellvorrichtung 29 angreift. Der Ventükörper 30 ist mit dem Steg 40 fest
verbunden, während der Ventükörper 32 gegenüber dem Steg 40 in der aus der Zeichnung ersichtlichen
Weise einen Totgang aufweist. Der Ventükörper 32 ist außerdem relativ zum Ventükörper 30 mittels einer
Spindel-Einstelleinrichtung 48 verstellbar.
Wie in F i g. 1 gezeigt, strömt die Kunststoff-Spinnflüssigkeit aus dem Einlaßkanal 18 durch den Strömungskanal
22', 24' in den Auslaßkanal 20. Dabei durchströmt sie das Filterelement 36, welches Verunreinigungen
zurückhält. Ist das Filterelement 36 mit Verunreinigungen vollgesetzt, dreht die Bedienungsperson
das Handrad 38 in der Weise, daß über den Steg 40 der Ventilkörper 30 des Einlaßventils 14 nach oben
gezogen wird. Der Ventilkorper 30 wird dabei zunächst nur um ein sehr kleines Stück verschoben, so daß sich
der Strömungskanal 22, 24 in der aus F i g. 2 ersichtlichen Weise geringfügig öffnet. Zu diesem Zeitraum hat
sich der Ventilkörper 32 auf Grund des Totgangs zwischen ihm und dem Steg 40 noch nicht nach oben bewegt
Dadurch füllt sich der Strömungskanal 22,24, einschließlich
der Filtereinheit 26 allmählich mit Spinnflüssigkeit, ohne daß der Druck im Auslaßkanal durch
die geringfügige Abzweigung von Spinnflüssigkeit im Einlaßventil 14 wesentlich verringert werden würde.
Bei dem allmählichen Anfüllen des Strömungskanals 22, 24 wird die Luft aus diesem durch das Lüftungsventil 42
verdrängt. An einer aus dem Lüftungsventil 42 austretenden Flüssigkeitsfahne 46 erkennt die Bedienungsperson,
daß der Strömungskanal 22, 24 vollständig angefüllt ist Die Lüftungsventile müssen dabei natürlich
jeweils an der höchsten Stelle des Gehäuses der Filtereinheit liegen, jedes Lüftungsventil schließt automatisch,
wenn es sich mit abgekühltem, erstarrtem Kunststoff angefüllt hat.
Wenn die Bedienungsperson beobachtet, daß die
Flüssigkeitsfahne 46 auftritt, betätigt sie die Stellvorrichtung 29 weiter, worauf nun nach Überwindung des
Totgangs beide Ventükörper 30 und 32 synchron bewegt werden und die Umschaltung der Strömung vom
Strömungskanal 22', 24' auf den Strömungskanal 22, 24 vollendet wird. Das Umschalten wird durch Betätigen
der Spindel-Einstelleinrichtung 48 ergänzt, wodurch der Ventükörper 32 in die gleiche Position wie der
Ventükörper 30 gelangt wie in F i g. 3 gezeigt. Jetzt fließt die gesamte Strömung durch den Strömungskanal
22, 24, während die Filtereinheit 28 ausgebaut und gewartet werden kann.
Nach Vollsetzen der Filtereinheit 26 mil Verunreinigungen
geht man im umgekehrten Sinne vor.
Wie aus F i g. 4 ersichtlich ist, haben die beiden Filtereinheiten
26, 28 einen gleichartigen Aufbau. Jede Einheit weist ein Hauptgehäuse 86, ein Endgehäuse 88
und eine Entlüftungsbüchse 90 auf. Das Endgehäuse 88 ist am Hauptgehäuse mittels Schrauben 94 befestigt.
Die Entlüftungsbüchse 90 enthält das Lüftungsventil 42 bzw. 44 und ist in das jeweilige Endgehäuse 88 eingeschraubt.
Jede Filtereinheit wird am Ventilgehäuse 12 mittels Schrauben 96 befestigt, wobei das Endgehäuse
88 über dem Auslaßventil 16 liegt
In F i g. 4 ist zu erkennen, daß das Ventilgehäuse 12 mit einem Flansch 78 versehen ist, welches mit einem
Spinnkopf oder einer Zumeßpumpe zusammenwirkt, welche mit Schrauben in Bohrungen 82 im Bereich des
Auslaßkanals 20 befestigt ist. An der Einlaßseite ist ebenfalls ein Befestigungsflansch 84 vorgesehen, welcher
an die Strangpreßmaschine angeschraubt wird.
Die gezeigte Ausführungsform ist speziell für die Verwendung in Verbindung mit Strangpreßmaschinen
zum Herstellen von synthetischen Fäden geeignet. Ähnliche Ausführungsformen lassen sich jedoch mit
Vorteil bei anderen Kunststoffmaschinen einsetzen, wie sie z. B. zum Herstellen von dünnen Tafeln, Filmen,
Bahnen oder geformten Gegenständen verwendet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Filtereinrichtung, insbesondere für Spinnflüssigkeiten,
mit einem Gehäuse, das einen Einlaß- und einen Auslaßkanal aufweist, einem Einlaßventil am
Ende des Einlaßkanals und einem Auslaßventil am Anfang des Auslaßkanals, wobei zwischen den beiden
Ventilen zwei getrennte Strömungskanäle vorgesehen sind, deren jeder eine austauschbare Filtereinheit
enthält, und mit einer Stellvorrichtung zum Betätigen der beiden Ventile in der Weise, daß die
Flüssigkeit wahlweise durch je einen der beiden Strömungskanäle fließt, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Ventile (14, 16) durch die Stellvorrichtung (29) gleichzeitig betätigbar sind
und daß zwischen dem Auslaßventil (16) und der Stellvorrichtung (29) ein Totgang solcher Größe
vorgesehen ist, daß beim Umschalten von einem Strömungskanal auf den anderen der einzuschaltende
Strömungskanal zur Anfüllung mit Flüssigkeit und Verdrängung von Luft durch ein Lüftungsventil
(4Z 44) an der Einlaßseite geringfügig geöffnet werden kann, solange er an der Auslaßseite noch abgeschlossen
ist.
2. Filtereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ventile (14, 16) axial
verschiebbare Ventilkolben (30, 32) aufweisen, die durch einen Steg (40) verbunden sind, an dem die
Stelleinrichtung (29) angreift, und daß der Totgang zwischen dem Steg und dem Auslaßventilkolben
(32) vorgesehen ist.
3. Filtereinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaßventilkolben
(32) mit einer eigenen Einstelleinrichtung (48) versehen ist, mittels derer er relativ zum Einlaßventilkolben
(30) verstellbar ist.
4. Filtereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 uis>
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lüftungsventil (42, 44) im Gehäuse der jeweiligen Filtereinheit
(26,28) vorgesehen ist.
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