DE2236131A1 - Antiblockierungsbremssystem fuer fahrzeuge - Google Patents
Antiblockierungsbremssystem fuer fahrzeugeInfo
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Description
PHB. 52180.
r. Herbert Sehol* BOSS/KV.
Anmelder: N. V. Philips' Gloeilampenfabriekelö
Akte Na. PHB-32.180
Anmeldung vom: 2Oe Jtlli 1972
Anmeldung vom: 2Oe Jtlli 1972
Antiblockierungsbremssystem für Fahrzeuge.
Die Erfindung betrifft ein Antiblockierungsbremssystem für Fahrzeuge, d.h. ein Bremssystem mit Mitteln zur Verbesserung der Bremswirkung
eines Fahrzeuges durch Verringerung des auf ein Rad des Fahrzeugs ausgeübten Bremsdrucks, wenn das Rad infolge der Bremsbetätigung
zum Blockieren neigt, und durch darauffolgende erneute Erhöhung des Bremsdrucks, ohne dass ein weiterer Eingriff des Fahrers erforderlich
ist. Derartige Bremssysteme lassen sich mit Erfolg anwenden, um die Schleudergefahr infolge von Radblockierung zu verringern, die Lenkbarkeit
des Fahrzeugs beim Bremsen beizubehalten und den Bremsweg zu kürzen.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Antiblockierungsbremssysteme
für Fahrzeuge mit einer, mit einem Fahrseugrad und
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-2- PHB. 32180.
einer zugehörenden Radbremse zusammenwirkenden Druckmediumquelle, die :'
infolge 'einer Brems betätigung über eine Leitung der Bremse Druckmedium
liefert, welches an der Bremse einen auf das erwähnte Rad einwirkenden Bremsdruck hervorruft, mit einer Elektromagnetventilanordnung, einer
elektrischen Steueranordnung, die auf ein elektrisches Signal eines
Radgeschwindigkeitsdetektors anspricht und ein elektrische» Ausgangssignal
zur Betätigung der erwähnten Elektromagnetventilanordnung liefert,
wenn ein bestimmtes, mit der Drehbewegung des Rads zusammenhängendes Kriterium auftritt, und einer Druckminderleitung, die mit der erwähnten
Druckleitung oder mit der Bremse verbunden ist, und die durch die erwähnte Elektromagnetventilanordnung geöffnet werden kann, wenn letztere
erregt ist, so dass Druckmedium von der erwähnten Druckleitung oder von der Bremse aus zu der erwähnten Druckminderleitung abgeführt werden
kann, wodurch eine Druckminderung des Druckmediums und dadurch des Bremsdrucks verursacht wird. Ein übliches-jedoch nicht das einzige - Kriteriun
besteht darin, dass eine Radverzögerung einen vorgegebenen Wert überschreitet.
Das Antiblockierungsbremssyetem für Fahrzeuge der oben erwähnten
Art kann entweder vom Hauptzylindertyp sein, bei dem ein Druckmedium in einem Hauptzylinder durch einen Kolben unter Druck gebracht
wird, wenn eine Bremsbetätigung stattfindet, um Druckmedium in der erwähnten Druckleitung unter Druck zu bringen, oder es kann vom Speicherbremssystem
sein, wobei das Druckmedium ständig im Bremssystem gespeichert ist und durch eine Bremsbetätigung derart "moduliert" wird, dass
das Druckmedium über die erwähnte Druckleitung in dem durch die Modulation
bestimmten Ausmass der Bremse zugeführt wird. Die Bremsbetätigung
kann mit oder ohne Servo· oder Verstärkeranordnungen stattfinden. Im
309808/080/,
-3- - · PHB. 32180.
Hinblick darauf ist der Ausdruck "Druckmediumquelle", wie er in der
vorliegenden Beschreibung verwendet wird, entsprechend zu verstehen.
In einem Antiblockierungsbremssystem für Fahrzeuge vom oben
erwähnten Typ ist die Elektromagnetventilanordnung zur Verringerung
des Bremsdrucks während einer Zeit wirksam, die im folgenden eine Antiblockierungsperiode
genannt wird,· und am Ende dieser Periode wird sie freigegeben, damit der Bremsdruck wieder zunehmen kann. Dieser Ablauf
Verringerung und darauf erfolgende erneute Zunahme des Bremsdrucks, wird in aufeinanderfolgenden Antiblockierungsperioden jeweils wiederholt,
wenn das Rad zum Blockieren neigt, was zum Schleudern während einer Bremsung führen könnte.
Das Volumen des Druckmediums, das bei Betätigung der Elektromagnetventilanordnung
durch die erwähnte Druckminderleitung abgeführt wird, muss ausreichen, um den Bremsdruck zu verringern. Wenn auf einer
glatten Fahrbahn gebremst wird (einer nicht sehr griffigen Fahrbahn) muss zur Wiederbeschleunigung des abgebremsten Rades der Bremsdruck auf
einen niedrigeren Wert herabgesetzt werden, als wenn auf einer guten Fahrbahn gebremst würde (einer "griffigen" Fahrbahn). Ferner ist es für
eine optimale Wirkung erwünscht, dass der Bremsdruck nach der Freigabe
der Elektromagnetventilanordnung am Ende einer Antiblockierungsperiode wieder möglichst schnell auf den ursprünglichen Wert erhöht wird. Die
Praxis hat jedoch gezeigt, dass eine optimale Wirkung nicht unbedingt einfach dadurch erhalten wird, dass die Geschwindigkeit der Bremsdruckerhöhung
möglichst schnell auf den ursprünglichen Wert erhöht wird, nachdem die Elektromagnctventilanordnung freigegeben worden ist. Dies
kann wie folgt erklärt werden. Beim Bremsen auf einer glatten Fahrbahn
ist es wahrscheinlich, dass der Fahrer zu stark bremst, so dass der
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-A- PHB. 32180.
Bremsdruckwert in dem Moment des Anfangens einer Antiblockierungsperiode
für diese bestimmte Fahrbahn weit oberhalb des Blockierungswerts liegt
(d.h. eines Werts, bei dem das Rad zum Blockieren neigt). Ein Antiblockierungssystem
soll mithin die Wiederherstellung des Bremsdrucks auf einen kleineren Wert, der sich dem Blockierungswert für die glatte
Fahrbahn annähert, ermöglichen und danach eine weitere Antiblockierungswirkung geben. Wenn jedoch der Bremsdruck möglichst schnell beschleunigt,
so ist es wahrscheinlich, dass er den Blockierungswert beträchtlich
überschreiten und sich dem bestehenden ursprünglichen Wert annähern
wird (beispielsweise dem durch den Fahrer bestimmten bestehenden Hauptzylinderdruck),
bevor das System seine Trägheit überwinden und ansprechen kann, um die Elektromagnetventilanordnung wieder zu erregen
und den Bremsdruck wieder zu verringern.
Wird andererseits auf einer guten Fahrbahn gebremst, so ist
es wahrscheinlich, dass nicht zu stark gebremst wird. Der Blockierungewert
wird sich mithin nicht sehr von dem bestehenden ursprünglichen Wert unterscheiden, so dass der Bremsdruck am Ende einer Antiblockierungsperiode
möglichst schnell auf den Blockierungswert beschleunigt werden kann, ohne dase er diesen beträchtlich überschreitet.
Es wird daher einleuchten, daes die Wirkungsweise eines
Antiblockierungsbremesystems für Fahrzeuge des oben erwähnten Typs
durch eine Steuerung der Bremsdruckzunahme nach der Freigabe der Elektromagnetventilanordnung
am Ende jeder Antiblockierungeperiode verbessert werden kann, so dass sich der Bremsdruck von hoch nach niedrig
Il
entsprechend der Änderung des Reibungskoeffizienten (/u) zwischen einer
Oberfläche und einem Rad des Fahrzeugs von hohen nach niedrigen /U-Werten
ändert.
309808/08Oi
-5- . PHB. 32180
Die Erfindung bezweckt, ein Mittel für eine derartige Steuerung zu schaffen.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung enthält ein Antiblockierungsbremssystem
für Fahrzeuge vom oben erwähnten Typ ein Ausgleichsventil, das sich im Verbindungspunkt der erwähnten Druckmediumleitung,
(oder Bremse) und der erwähnten Druckminderleitung befindet und das bei Betätigung der Elektromagnetventilanordnung durch einen
Mediumstrom von der Bremse aus zur erwähnten Druckminderleitung verschiebbar
ist, um die Druckmediumleitung zwischen der Druckmediumquelle und der Bremse zu schliessen, wobei das erwähnte Ausgleichsventil nach
der darauf erfolgenden Freigabe der Elektromagnetventilanordnung geschlossen
bleiben kann, bis der Gesamtdruck des Mediums an der Bremsseite dieses Ventils auf einen vorbestimmten Wert in bezug auf den Wert
des Mediumdrucks an" der Druckmediumquellenseite dieses Ventils angestiegen ist, wobei die Druckerhöhung des Druckmediums und mithin die
Erhöhung des Bremsdrucks mit einer von einem Steuerventil gesteuerten Geschwindigkeit stattfindet, durch welches Ventil hindurch Druckmedium
von der Druckmediumquelle aus um das Ausgleichsventil herum strömt, um die Bremse zu erreichen, und das diese Geschwindigkeit je nach der Zunahme
des Bremsdruckswerts in bezug auf einen Bezugswert des Drucks progressiv erhöhen kann.
Der erwähnte Bezugswert des Drucks kann atmosphärischer Druck sein. Vorzugsweise ist der erwähnte Bezugswert des Drucks der
Druck des Druckmediums in einem Behälter in dem durch die erwähnte Verbindungsleitung
abgeführtes Druckmedium bei einer Betätigung der Elektromagnetventilanordnung
strömt. In einer als Beispiel der Erfindung zu beschreibenden besonderen Ausführungsform eines Antiblockierungs-
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-6- PHB. 32180.
bremssystems für Fahrzeuge wird das erwähnte Druckmedium aus dem Behälter
kontinuierlich zur Druckmittelquelle des Systems zurückgepumpt, so dass der erwähnte Druck des Druckmediums im Behälter im Vergleich
zum Wert des Mediumdrucks an der Bremse beim Bremsen auf einen verhältnismässig niedrigen Wert gehalten wird.
In einer bevorzugten,Ausführungsform der Erfindung enthält
das Steuerventil einen Strömungsmesskolben, der einer Druckmediumstrom ausgesetzt wird, der zum Erreichen der Bremse um das Ausgleichsventil
herum strömt, und das Steuerventil ist in eine vollständig geschlossene Stellung (in der es diese Strömung des Druckmediums verhindert durch
eine durch den erwähnten Bezugswert des Drucks darauf ausgeübte Kraft
und durch die von diesem üruckmediumstrom auf den Strömungsmesskolben
ausgeübte Kraft verschiebbar, wobei das Steuerventil auch in eine vollständig geöffnete Stellung (in der es einen maximalen Druckmediumstrom
zulässt) durch eine vom Mediumdruck an der Bremse auf den Strö"-mungsmesskolben
ausgeübte Kraft verschiebbar ist, und zwar derart, dass je nach der Zunahme des Mediumdrucks an der Bremse die von diesem Druck
ausgeübte zunehmende Kraft das Steuerventil in seine vollständig geöffnete Stellung progressiv verschiebt, dass infolgedessen der erwähnte
Mediumstrom progressiv zunimmt und eine progressiv zunehmende Auegleichskraft hervorruft, wodurch die Geschwindigkeit der Bremsdruokzunahme,
die durch den zunehmenden Mediumstrom hervorgerufen wird, vom
Wert dee Bremsdrucks abhängt und vom Wert des Mediumdrucka an der Druckmediumquelle
unabhängig ist, wenn dieeer letztere Druck grosser als der
Bremsdruck ist.
Für seine Verschiebung kann sich das Steuerventil in einer Kammer mit einem Spalt zwischen der Wand der Kammer und dem Strömungs-
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-7- - ■ PHB. 32.180.
messkolben befinden, damit der erwähnte Druckmediumstrom entlang dem
Strömungsmesskolb.en strömt. Wenn sich das Steuerventil vor seiner Verschiebung
in einer Kammer befindet, kann sein Strömungsmesskolben auch
mit einem oder mehreren Löchern versehen sein? die den erwähnten Druckmediumstrom
durchlassen, oder es kann eine von der Kammer getrennte, jedoch damit in Verbindung stehende Umlaufleitung zu beiden Seiten des
Kolbens vorgesehen werden.
Das erwähnte Ausgleichsventil steht vorzugsweise zur Verschiebung in eine geöffnete Stellung derart unter einer Federvorspannung,
dass es bei Nicht-Betätigung der Elektromagnetventilanordnung geöffnet
bleibt, dass es jedoch nicht geöffnet bleibt entgegen einer Kraft, die auf einen Kolben des Ausgleichsventils .durch einen Druckabfall
an diesem Kolben infolge des erwähnten Druckmediumstroms entlang diesem Kolben zur erwähnten Druckminderleitung ausgeübt wird, wobei die
Pedervorspannung des Ausgleichsventils auch derart ist, dass ihre Kraft ausreicht,um das Ausgleichsventil nur dann wieder zu öffnen, wenn der
Mediumdruck an der Bremsseite des Ventils .auf beinahe den Wert des
Mediumdrucks an der Seite der Druckmediumquelle angestiegen ist»
Die Erfindung wird anhand' eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Fig. 1 zeigt eine schematische
Darstellung eines Antiblockierungsbremssystems für Fahrzeuge entsprechend der Erfindung. Das Diagramm entsprechend Fig. 2 zeigt den
Druckverlauf der Bremse über der Zeit.
Das dargestellte Antiblockierungsbremssystem für Fahrzeuge
ist ein hydraulisches System vom Hauptzylindertyp, welches System einen Hauptzylinder 1 mit einem Kolben 2 enthält, der von einem Bremspedal
3 betätigt werden kann. Ferner enthält das System eine Elektromagnetventilanordnung
4» einen Radgeschwindigkeitsdetektor 5, eine
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-B- PHB. 32ΊΘΟ. '
elektrische Steueranordnung 6, eine Pumpe 7 und eine Antiblockierungssteuereinheit
8 (von der die Klektromagnetventilanordnung 4 und die
Pumpe 7 einen Teil bilden). Eine Fahrzeugbremse 9 für ein Rad 10 wird
durch das System gesteuert.
Im Betrieb des Systems wird zur normalen Bremsbe tätigung
Druckmedium in den Druckleitungen 11 und 12 durch den Hauptzylinder 1 unter Druck gebracht und zwar in einem Ausmass, das durch die Bremsbetätigung
des Fahrers bestimmt wird, und dies ergibt einen entsprechenden Bremsdruck in der Bremse 9· Ein Ausgleichsventil 13 in der Einheit
ist in diesem Moment geöffnet, so dass über die Einheit 8 eine ungehinderte Verbindung zwischen den Druckleitungen 11 und 12 besteht. Neigt
jedoch durch die Bremsbetätigung des Fahrers das Fahrzeug zum Schleudern, weil das Rad blockiert wird, so wird dies durch den Radgeschwindigkeitsdetektor
5 und die elektrische Steueranordnung 6 festgestellt, und die
Elektromagnetventilanordnung 4 wird wirksam. Einzelheiten der Wirkungsweise und Zusammenstellung der Elemente 4» 5 und 6 sind an sich bekannt
und verden zum Verständnis der Erfindung nicht für notwendig gehalten.
Infolge der Wirkung der Elektromagnetventilanordnung 4 wird ein Ventil 4a durch Verschiebung in der mit dem Pfeil A angegebenen
Richtung geöffnet, und durch die Druckleitungen 11 und 12 wird Druckmedium von der Bremse in eine Druckminderleitung I4 abgeführt, wodurch
der Bremsdruck verringert wird. Die Strömung von abgeführtem Medium entlang einem Kolbenteil 15 des Ausgleichsventils 13 verursacht einen
geringen Druckabfall an diesem Teil. Die durch diesen Druckabfall hervorgerufene
Kraft drückt das Ausgleichsventil 13 (wie aus der Zeichnung hervorgeht) entgegen der durch ein Feder 1b ausgeübten Kraft nach unten,
so dass ein Schliessteil 17 des Ausgleichsventils 13 eine Öffnung 1Θ
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-9- PHB, 32180.
schliesst und dadurch die Druckleitung 11 von der Druckleitung 12 und
von der Druckminderleitung 14 abschliesst.Dieses verhindert einen weiteren
Mediumabfuhr aus dem Hauptzylinder 1.
Der Bremsdruck nimmt weiterhin ab, solange die Elektromagnet
ventilanordnung 4 wirksam ist. Für eine normale Antiblockierungswirkung bleibt die Elektromagnetventilanordnung 4 nur während sehr
kurzer Zeit, die notwendig ist, damit der Bremsdruck auf einen ausreichend niedrigen Wert abnimmt, wirksam, so dass das Rad wieder beschleunigen
kann. Ein Teil des durch die Druckminderleitung 14 abgeführten Mediums strömt zu einem Behälter I9. Die Pumpe 7 pumpt das
Druckmedium aus dem Behälter 19 über eine Rückführleitung 20 zur Druckleitung
11 zurück. Wie mit der gestrichelten Linie 21 angegeben ist, kann die Pumpe 7 vom Rad 10 angetrieben werden.
Ist die Elektromagnetventilanordnung 4 am Ende der Antiblockierungsperiode
nicht mehr über die elektrische Steueranordnung 6 wirksam, so bleibt das Ausgleichsventil 13 vorläufig geschlossen, weil
die Feder 16 nicht stark genug ist, um es entgegen dem Druck des Hauptzylinders zu öffnen. Die erneute Erhöhung des Bremsdrucks in der Bremse
9 beginnt jedoch mit einer Geschwindigkeit, die von einem in einer Kammer 23 in einer Umlaufleitung 24 zwischen den Druckleitungen 11 und
12 befindlichen Steuerventil 22 gesteuert wird.
Erfolgt eine weitere Antiblockierungswirkung, während das Ausgleichsventil 13 noch geschlossen ist, so wird Druckmedium von der
Bremse 9 durch die Druckleitung 12 über die Druckminderleitung 14 wie
oben beschrieben abgeführt, um den Wert des Bremsdrucks zu verringern, (Jer über das Steuerventil 22 aufgebaut wurde. Erfolgt keine weitere
Antiblockierungswirkung, so wird der Bremsdruck x<rieder mit einer Ge-
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-10- PHB. 32180.
schwindigkeit erhöht, die vom Steuerventil 22 bestimmt wird, bis der
Bremsdruck beinahe gleich dem Druck im Hauptzylinder ist. In diesem
Zustand reicht die von der Feder 16 ausgeübte Kraft aus, um das Aus-
leichsventil 15 in die geöffnete Stellung zu verschieben, die von
einem Anschluss 2') begrenzt wird, so da3s die Druckleitungen 11 und 12
wieder mit einander in Verbindung kommen, um die Bremse 9 wieder unmittelbar
mit dem Hauptzylinder 1 zu verbinden.
Das Steuerventil 22 kann die Geschwindigkeit der Bremsdruck erhöhung derart steuern, dass diese Geschwindigkeit je nach der Zunahme
des wirklichen Werts des Bremsdrucks zunimmt, wobei die Geschwindigkeit stets proportional dem bestehenden Bremsdruck und unabhängig vom Druck
des Hauptzylinders ist. Fig. 2, in der der Bremsdruck P entgegen der Zeit T aufgetragen ist, zeigt die Auswirkung dieser Steuerung. Der
Abschnitt dieser Kurve über die Periode to bis ti stellt den Restmediumdruck
im System dar. Der Abschnitt der Kurve über die Periode ti bis t2
stellt den Mediumdruck an der Bremse infolge einer Bremebetätigung dar.
Wird vorausgesetzt, dass eine Antiblockierungswirkung im Zeitpunkt t„
beginnt, so wird die Betätigung der Elektromagnetventilanordnung 4 eine Verringerung des Mediumdrucks an der Bremse bewirken, wie der Abschnitt
der Kurve nach dem Zeitpunkt t? darstellt. Die Geschwindigkeit, mit der
der Mediumdruck an der Bremse verringert wird, kann einfach durch die Grßsse einer Durchströmöffnung bestimmt werden, die durch die Elektromagnetventilanordnung
4 gesteuert wird, um Druckmedium zur Druckverringerungsleitung 14 hindurchzulasBen, oder aber es können Mittel zur
Steuerung der Geschwindigkeit dieser Mediumdruckverringerung vorgesehen
werden. Wenn auf einer guten Fahrbahn mit einem hohen Reibungekoeffizienten
gebremst wird, so wird sich das abgebremste, zum Blockie-
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-11- PHB. 32180.
ren neigende Rad schnell beschleunigen, so dass der Mediumdruck an der
Bremse nur auf den Wert P nach einer kurzen Periode t? bis t, verringert
und danach wieder auf einen Blockierungswert erhöht wird» Zum Bremsen auf einer weniger günstigen Fahrbahn sinkt der Druck nach einer
längeren Periode t? bis t. auf einen niedrigeren Wert P?s bevor er wieder
auf den Blockieruhgswert erhöht wirds und zum Bremsen auf einer glatten
Fahrbahn mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten sinkt der Druck nach einer noch längeren Periode t» bis t^ auf einen noch niedrigeren Wert P,5
bevor er wieder auf den Blockierungswert erhöht wirdo Wie mit den drei
Kurvenabschnitten C1, C„ und C7 dargestellt wird} ist die Geschwindigkeit
mit welcher der Druck P an der Bremse erhöht xtfird, in jedem Abschnitt
für jeden Wert (beispielsweise P-) dieses Drucks die gleiche ι
und diese Geschwindigkeit nimmt mit steigendem Druck zu.
Um diese Steuerung zu erreichen^ wird das Steuerventil 22
einem Bezugswert des Drucks auf einer Flache A1 desselben unterzogen,
wobei dieser Druck der Mediumdruck im Behälter 19 ist, und er wird über
eine Keberileitung 50 zur Fläche A1 übertragen. Dieser Behälterdruck
wird durch die Wirkung einer auf einen Behälterkolben 26 wirkenden Feder 25 praktisch konstant gehalten, welcher Kolben entgegen der Federkraft
verschiebbar ist, um das verfügbare Volumen für zum Behälter abgeführtes Medium zu^vergrössern entsprechend der Volumenzunahme des abgeführten
Mediums. Eine Oberfläche A?(=A.) des Steuerventils steht unter
dem Mediumdruck an der Bremse. Die hervorgerufene Kraft auf A„ ist stets
grosser ale die Kraft auf A. (durch den Bezugswert des Drucks) beim
Il
Bremsen, so dass die Kraft auf A„ das Steuerventil von einer Öffnung 27
hebt, damit Mediumstrom von der Druckleitung 11 über die Kammer 2J zur
I3rem3e 9 strömen kann. Wenn das Ausgleichsventil 13 wie oben erwähnt
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-12- PHB. 32180.
während einer Antiblockierungswirkung geschlossen ist, so ist dies der
einzige zur Verfügung stehende Weg für den Mediumstrom vom Hauptzylinder
1 aus» um die Bremse 9 zu erreichen. Der Mediumstrom wirkt auf die
fläche Α., eines Strb'mungsmesskolbens 31 des Steuerventils 22 ein, und er
liefert eine die Kraft auf der Fläche A. unterstützende Kraft, die entgegengesetzt
der auf die Flüche A„ ausgeübten Kraft ist. Je mehr der Mediumdruck an der Bremse zunimmt, umsomehr nimmt die Kraft auf die
Il Il
Fläche A_ zu, um die Öffnung 27 weiter zu öffnen. Je mehr sich die Öffnung
27 öffnet, umsomehr steigt der Mediumstrom zur Bremse an, wodurch die Kraft auf die Fläche A, zunimmt. Die auf die Fläche A5 ausgeübte
Kraft versucht mithin immer, die Kraft auf die Fläche A„ auszugleichen,
It
und das Steuerventil 22 wird von der Öffnung 27 aus weiter verschoben,
um den Mediumstrom zu vergrössern, der für diesen Kräfteauegleich erforderlich
ist. Als Ergebnis ist die Geschwindigkeit des Mediumstroms zur Bremse und mithin die Geschwindigkeit der Druckzunahme an der Bremse
proportional dem Bremsdruck, und sie sind vom Druck im Hauptzylinder unabhängig, wenn nur der Bremsdruck kleiner als der Druck im Hauptzylinder
ist. Der Bezugswert des Druoks auf die Fläche A1 ergibt einfach eine
Anfangsausgleichekraft, und er könnte durch den atmosphärischen Druck
geliefert werden.
Die Fläche A„ wird durch die effektive Oberfläche der Öffnung
27 gebildet und stellt nicht die Gesamtfläche des Steuerventile dar, weil sich diese Fläche in der Praxie nur in geringem Abstand (z.B.
Il
U,25 mm)von der Kante der Öffnung 27 befindet, sogar bei völlig geöffneter
Stellung des Steuerventils. Die Fläche A„ muss praktisch gleiche
der Fläche A. sein, so dass die Kraft auf die Fläche A, und mithin der
Mediumstrom proportional der Kraft auf A_ weniger der Kraft auf A.
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. ; -13- PHB. 32180.
bleibt. Es kann eine Feder 28 vorgesehen sein, die das Steuerventil geöffnet
hält, wenn die Kraft auf A? gleich derjenigen auf A1 wird.
Es sei bemerkt, dass das Ausgleichsventil und die Steuerventilanordnung
entsprechend der Erfindung auch zur Anwendung in Luftdruckbremssystemen angepasst werden könnten. Bei einer derartigen Anwendung
mündet die Druckminderleitung 14 in die Atmosphäre, um von der
Bremse abgeführte Luft entweichen zu lassen, und der Bezugswert des Drucks wäre der atmosphärische Druck.
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Claims (1)
- Patentansprüche:1. J Antiblockierungsbremssystem für Fahrzeuge, mit einer Druckmediumquelle, einer Druckleitung zwischen der Druckmediumquelle und einer Bremse eines Fahrzeugrads, einer Druckminderleitung und einer Elektromagnetventilanordnung, die zwischen der Bremse und der Druckminderleitung angeordnet ist und die über eine elektrische Steueranordnung infolge eines von einem Radgeschwindigkeitsdetektor herrührenden Signals betätigt werden kann, gekennzeichnet durch ein Ausgleichsventil (13), das im Verbindungspunkt der Druckleitung (11, 12) und der erwähnten Druckminderleitung (14) angeordnet ist, und das bei Betätigung der Elektromagnetventilanordnung (4) zwecks Trennung von Drackmediumquelle (1^ und Bremse (9) unter der Wirkung des von der Bremse (9) zur Druckminderleitung (14) strömenden, abgeführten Mediums verschiebbar ist, wobei das Ausgleichsventil (13) nach der darauf erfolgenden Freigabe der Elektromagnetventilanordnung (4) geschlossen bleiben kann, bis der Mediumdruck an der Bremsseite dieses Ventils auf ' einen vorbestimmten Wert in bezug auf den Wert des Mediumdrucks an der Seite der Druckmediuraquelle (1) ansteigt, wobei diese Zunahme des Mediumdrucks und mithin des Bremsdrucks mit einer von einem Steuerventil (22) gesteuerten Geschwindigkeit stattfindet, durch welches Ventil(22) hindurch Medium von der Druckmediumquelle (1) um das Ausgleichsventil (13) herum zur Bremse (9) strömt, wobei das Steuerventil (22) eine progressive Geschwindigkeitszunahme bewirkt, je nach der Zunahme des Bremsdrucks in bezug auf einen Bezugswert.-15-309808/08042. Antiblockierungsbremssystem nach Anspruch 1,. dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (22) einen Strömungsmeßkolben (31) aufweist, der einem Mediumstrom ausgesetzt wird, der zum Erreichen der Bremse (9) um das Ausgleichsventil (13) herum strömt, und daß das Steuerventil (22) von einer durch den erwähnten Bezugswert des Drucks darauf ausgeübten Kraft und von der durch diesen Mediumstrom auf den Strömungsmeßkolben (31) ausgeübten Kraft in eine vollständig geschlossene Stellung verschiebbar ist, wobei das Steuerventil (22) durch die vom Druck an der Bremse. (9) auf seinen Strömungsmeßkolben (31) ausgeübte Kraft auch.in eine vollständig geöffnete Stellung verschiebbar ist, wobei die Anordnung derart ist, daß je nach der Zunahme des Mediumdrucks an der Bremse (9) die durch diesen Druck ausgeübte zunehmende Kraft das Steuerventil (22) in seine vollständig geöffnete Stellung progressiv verschiebt, daß infolgedessen der erwähnte Mediumstrom progressiv zunimmt und eine progressiv, zunehmende Ausgleichskraft hervorbringt, wodurch die Geschwindigkeit der Bremsdrückzunahme, die durch den zunehmenden Mediumstrom verursacht wird, vom Wert des Bremsdrucks abhängig und vom. Wert des Mediumdrucks an der ,Druck-. quelle (1) unabhängig ist, wenn dieser letztere Druck größer ist als der Bremsdruck.3. Antiblockierungsbremssystem für Fahrzeuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (22) in einer Kammer angeordnet ist, wobei ein Spalt zwischen der Wand der Kammer (23) und dem Strömungsmeßkolben (31) einen Durchflußkanal für den erwähnten Mediumstrom bildet.309 80 8/080/.4. Antiblockierungsbremssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (22) in einer Kammer (23) angeordnet ist, wobei.der Strömungsmeßkolben (31) mit einer oder mehreren Bohrungen versehen ist, welche als Durchflußkanäle für den Mediumstrom dienen.5. · Antiblockierungsbr einsäst em nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (22) in einer Kammer (23) angeordnet ist, wobei eine Umlaufleitung (24) mit der Kammer (23) an einander gegenüberliegenden Seiten des Strömungsmeßkolbens (31) in Verbindung steht und die Strömung von Medium um den Strömungsmeßkolben (31) herum ermöglicht.6. Antiblockierungsbremssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche/ dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugswert des Drucks der atmosphärische Druck ist.7. Antiblockierungsbremssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Behälter (19) zur Aufnahme des über eine Druckminderleitung (14) abgeführten Mediums.8. Antiblockierungsbremssystem nach Anspruch 7t dadurch gekennzeichnet, daß das System eine Pumpe (7) zum Zurückpumpen von Medium im Behälter (19) zur Druckmediumquelle (1) des Systems aufweist.9. Antiblockierungsbremssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (7) von einem Fahrzeugrad (10) mit einer vom Bremssystem gesteuerten Bremse (9) angetrieben wird.-17-309808/080410. Antiblockierungsbremssystem für Fahrzeuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aus-' gleichsventil (13) zur Verschiebung in eine geöffnete Stellung derart unter Federvorspannung steht, daß es bei Betätigung der Elektromagnetventilanordnung (4) geöffnet bleibt, daß es jedoch nicht geöffnet bleibt entgegen einer Kraft, die auf einen Kolben (15) des Ausgleichsventils (13) durch einen Druckabfall· am Kolben (15) infolge des erwähnten Mediumstroms entlang dem Kolben (15) zur Druckminderleitung (14) ausgeübt wird, wobei die Federvorspannung des Ausgleichsventils (13) auch derart ist, daß ihre Kraft ausreicht, um das Ausgleichsventil (13) nur dann wieder zu öffnen, wenn der Mediumdruck an der Bremsseite des Ventils auf nahezu den Wert des Mediumdrucks an der Seite der Druckmediumquelle (1) angestiegen ist.30.9 808/08OiL e e r s e i t e
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