DE2231440A1 - Verbessertes verfahren zu der herstellung einer loesung eines hydroxylammoniumsalzes - Google Patents
Verbessertes verfahren zu der herstellung einer loesung eines hydroxylammoniumsalzesInfo
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Description
Kennzeichen 2422 D
Dr. F. Zumstein sen. - Dr. E. Asr.mann
Dr.R.Koanigcbcrgor - Dip!. Phys. R. Huizbauer
Dr. F. Zunisteni jun.
Patentanwälte
8 München 2, Bräuhaujsrraße A /III
Verbessertes Verfahren zu der Herstellung einer Lösung eines Hydroxylammoniumsalzes
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zu der Herstellung
von hydroxylammoniumsalzhaltigen Losungen, bei denen Nitrationen in saurem
Medium auf katalytischem Wege mit molekularem Wasserstoff zu Hydroxylammoniumionen
reduziert werden und zwar gemSss der Reaktionsgleichung:
2 H+ + NOg + 3 H2 -—+- TNHgOH 1 + + 2 H3O (1)
Als Katalysator werden bei einem solchen Verfahren Hydrierungskatalysatoren
angewandt, welche als wirksame Komponente ein Edelmetall oder Edelmetalloxyd der Platingruppe enthalten ^iehe die niederländische
Patentschrift 108802).
Die Erfindung nun betrifft insbesondere die Anwendung eines verbesserten
Katalysators, wodurch mehr Hydroxylamin je g Edelmetallkatalysator je Stunde
erzeugt werden kann als bisher unter denselben Bedingungen möglich war.
Es hat sich bei Nachprüfung des obengenannten bekannten Verfahrens
ergeben, dass fur die katalytisch^ Reduktion von Nitrationen zu Hydroxylamin
■it Hilfe von molekularem Wasserstoff eigentlich nur Palladiua oder Palladiumoxyd,
ggf. auf einem TrSgerstoff, als wirksame katalytisch^ Komponente in
Betracht kommt, weil hiermit im Vergleich zu den anderen Edelmetallen oder
9 883/1042 ORIGINAL INSPECTED'
2 | H+H | NO3 | 4H2 |
2 | H+. | NO3 | - + 5 |
2 | H+- | - + 4 | |
fNO3 + | |||
l· 2 | |||
h 2 |
NH. H 4 |
H2° |
N + | H2° |
NO H | «2° |
h 3 | |
6 | |
(· 5 |
Edelmetalloxyden der Platingruppe die Reduktion mit weitaus höherer Selek1
tivitat Und Aktivität erfolgen kann. Wie sich zeigt fördern die anderen"
Edelmetalle aus der Platingruppe besonders andere Reduktionen von Nitrationen, nömlich solche, die zu der Bildung von Ammoniumionen, Stickstoff und
Distickstoffoxyd fuhren, und zwar gemäss den Reaktionsgleichungen:
(2) (3) (4)
So wurde z.B. bei zweistündiger Erprobung verschiedener Katalysatoren
unter atmosphärischen Bedingungen und Reaktionstemperaturen von 30 C sowie
bei einer Konzentration von 150 g Edelmetall je Liter Reaktionsflüssigkeit
mit einem Nitratgehalt von etwa 2,3 Molar für einen Palladiumkatalysator
(10 Gew.-% homogen auf Kohle verteiltes Pd) eine Ausbeute von 18,7 g Hydroxylamin
je g Edelmetall je Stunde festgestellt, gegenüber einer Ausbeute von nur
0,9 g Hydroxylamin je g Edelmetall je Stunde bei Anwendung eines Platinkatalysators
(10 Gew.-% homogen auf Kohle verteiltes Pt). Ausserdem war auch die Selektivität des Palladiumkatalysators bedeutend höher. Mit Hilfe des
Palladiumkatalysators wurden 88 % der verbrauchten Nitrationen in Hydroxylamin umgesetzt, gegenüber nur 47 % bei Verwendung des Platinkatalysators. Bei
Erprobung eines anderen Palladiumkatalysators - gleichfalls 10 Gew.-% Pd
auf Kohle, das Palladium ist dabei aber nicht homogen verteilt, sondern befindet
sich hauptsächlich an der Aussenseite eines aus Trägerstoff bestehenden
Kerns (Mantelkatalysator genannt) - wurde unter übrigens denselben PrUfbedingungen
eine etwas höhere Ausbeute gefunden und zwar 21,9 g Hydroxylamin je g Edelmetall je Stunde, während die Selektivität der Reduktion jetzt
87 % betrug.
Es wurde nunmehr gefunden, dass bei Anwendung von Katalysatoren, welche
als wirksame Komponente ausser Palladium als Hauptkomponente eine gewisse Menge
Platin als Nebenkomponente enthalten, eine höhere Hydroxylaminproduktion erreichbar ist, d.h. dass sich mehr Hydroxylamin je g Edelmetall je Stunde
bildet als unter vergleichbaren Bedingungen mit einem nur Palladium als wirksame Komponente enthaltenden Katalysator zu verwirklichen ist. Die günstige
Wirkung der Anwesenheit von Platin neben Palladium im Katalysator macht sich
2 0,9883/1042
2231
bereits bemerkbar bei einer relativ geringen Menge Platin in der Grossenordnung
von 0,1 Gew.-%, berechnet auf die gesamte Gewichtsmenge von Palladium und
Platin. Sehr günstige Ergebnisse liegen vor bei Anwendung von Katalysatoren,
welche 3-20 Gew.-% Platin, bezogen auf die Gesamtmenge Edelmetall, enthalten.
Die nächsten Versuchsergebnisse auf Basis diskontinuierlicher Versuche
vermitteln einen Eindruck von der Wirkung eines Zusatzes von Platin zu einem Palladiumkatalysator. Die diskontinuierlichen Versuche erfolgten schon bei
30 °C und einem Wasserstoffdruck von 1 ata. Die Reaktorflüssigkeit enthielt je Liter 200 ml einer reinen 85 Gew.-%-igen H3PO4-LOsUn6 in Wasser sowie
84 g Natriumhydroxyd und 198 g Natriumnitrat.
Ferner enthielt die ReaktorflUssigkeit je Liter etwa 150. mg Palladium
oder 150 mg Palladium+Platin in Form von 5 Gew.-% Edelmetall auf Aktivkohle
als Tragerstoff. Ausserdem wurden je g Edelmetall 16 mg Germaniumoxyd .(GeO2)
als Aktivator in die ReaktorflUssigkeit eingemischt.
Die platinhaltigen Katalysatoren bilden zieh auf Basis eines Palladiumauf
Kohle-Katalysators mit 5 Gew.-% Pd unter Zusatz einer Platinmenge in Form
einer H PtCl -Lösung zu der ReaktionsflUssigkeit. Es zeigt sich, dass sich
2 6 ·
dieses in gelöster Form beigegebene Platin wahrend des Versuchs beim
Hindurchleiten von Wasserstoff durch die ReaktorflUssigkeit auf die Katalysatorteilchen ablagert.
Damit der Katalysator in der Suspensionsform bleibt und eine feine
Verteilung von Wasserstoffgas in der ReaktionsflUssigkeit gewährleistet ist,
wird die ReaktorflUssigkeit während der Versuche mit einem Rührer mit 2000 U/min gerührt. Die weiteren Versuchsbedingungen sowie die dabei erhaltenen
Resultate sind in nachstehender Tabelle zusammengefasst:
Tabelle | I | Katalysator system |
Pd/C | Gew.-Verhältnis PD χ 100 |
Ausbeute amin in |
an Hydroxy1- | Seleotivität in |
(mg/Liter) | PdA; | Pt+Pd x 10° | g je g Pd je h |
g je g Pd+ Pt je h |
% des N0„- Verbrauchs |
||
Versuch | 3000 mg 5 % Pd/C |
Pd/C | 100 | 18,7 | 18,7 | 88,2 | |
3000 mg 5 % 1,04 mg Pt |
Pd/C 2 |
99,4 | 23,4 | 23,45 | 88,5 | ||
1 | 2700 mg 5 % 3,12 mg Pt |
98 | 25,7 | 26,3 | 82,5 | ||
2 | 2100 mg 5 % 44 mg Pt |
70,5 | 21,4 | 15,0 | 78,3 | ||
3 | 1500 mg 5 % 75 mg Pt |
50 09883/1042 |
11,8 | 5,9 | 51,7 | ||
4 | |||||||
5 | |||||||
Es wurde rait derselben Reaktionsflüssigkeit unter denselben
Bedingungen eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei denen entweder in der
ReaktionsflUssigkeit eine Menge Katalysator in Form von Palladium auf Kohle, oder Platin auf Kohle oder ein Gemisch der 2 Katalysatoren auf Kohle suspendiert
worden ist. Es sind ingesamt stets 150 mg Edelmetall je Liter ReaktorflUssigkeit
vorhanden. Nachstehende Tabelle II enthält die weiteren Versuchsbedingungen
sowie die dabei anfallenden Resultate.
Versuch Katalysatorsystem
(mg/Liter)
Gew.-Verhältnis Ausbeute an Hydroxyl- Selektivität
Pd
Pt+Pd
χ 100
amin in in
g je g Pd g je g Pd+ % des NO-
je h Pt je h Verbrauchs
10
11
2970 mg 5 % Pd/C 99
30 mg 5 % Pt/C
2700 mg 5 % Pd/C 90
300 mg 5 % Pt/C
2100 mg 5 % Pd/C 70
900 rag 5 % Pt/C
1500 mg 5 % Pd/C 50
1500 mg 5 % Pt/C
1000 mg 5 % Pd/C 33,3
2000 mg 5 % Pt/C
3000 mg Pt/C 0
18,4
18,4
18,4
18,2
18,2
18,4
18,4
18,2
18,2
18,2
16,6
12,9
9,1
6,1
0,9
87,5
85,7
81,7
83,7
47,1
Vergleicht man die Versuchsergebnisse der Versuche 6-11 mit denen der Versuche 1-5 so ergibt sich klar, dass nur dann von einer gunstigen Wirkung
des Platinzusatzes gesprochen werden kann, wenn dieses Platin zusammen mit Palladium auf dem Tragerstoff anwesend ist. Ist ausser einem Palladium-auf-Kohle-Katalysator
zugleich ein Platin-auf Kohle-Katalysator in der ReaktionsflUssigkeit
suspendiert, so bleibt die Ausbeute an Hydroxylamin - unter den Versuchsbedingungen etwa 18 g -, berechnet in g je g Palladium je Stunde, bei wechselnden
Platinmengen nahezu konstant, oder m.a.W. die Produktion von Hydroxylamin nimmt
3/1042
-S-
denselben Verlauf als wenn Platin nicht anwesend wäre.
Enthält dahingegen der katalytische Tragerstoff sowohl Palladium als Platin, so ergibt sich aus diesen Versuchsergebnissen, dass bei Anwesenheit
einer geringen Platinmenge die Ausbeute an Hydroxylamin, sowohl berechnet in g je g Palladium je Stunde als in g je g Edelmetall (Pd+Pt) je Stunde, ansteigt,
bei einer bestimmten Pt-Menge einen Höchstwert erreicht, um anschliessend abzusinken, worauf - je nachdem die Berechnung erfolgt auf Basis der Gesamtmenge
an Edelmetall oder auf Basis von Palladium - bei einer Menge von etwa 20 bzw. Platin die Ausbeute unter die mit einem platinfreien Katalysator gewonnene
Menge zurückgeht.
Die Beziehung zwischen dem Verhältnis Palladium: Gesamtmenge an Palladium und Platin und der Hydroxylaminausbeute in g je g Bdel-Vatfojul
(Pd+Pt) je Stunde ist graphisch im Diagramm der beiliegenden Figur
Pd dargestellt, wobei auf die Abszisse das Gewichtsverhältnis χ 100 = η und
JrQ+.rt
auf die Ordinate die erzeugte Hydroxylaminmenge in g aufgetragen ist.
Kurve a bezieht sich auf die Hydroxylaminausbeute, berechnet je g
Edelmetall (Pd+Pt) wahrend Kurve b die Ausbeute, berechnet je g Palladium,
darstellt.
Dass mit Hilfe der erfindungsgemessen Massnahme eine Steigerung der
Hydroxylaminproduktion möglich ist, findet ihre Bestätigung durch unter
Betriebsbedingungen mit im Handel erhaltlichen Palladium- und Platinhaltigen
Katalysatoren durchgeführte Dauerversuche. Bei diesen Versuchen geht einem mit Kühlmantel, Rührer und einem aus mehreren Filterkerzen bestehenden
Filtrationssystem versehenen rostfreien Stahlreaktor mit einem Inhalt von
5 Liter kontinuierlich eine Prozessflüssigkeit zu, welche je kg:
2,1 gMol H3PQ4, und
2,8 gMol NH.NO '
enthalt.
2,8 gMol NH.NO '
enthalt.
Die Zufuhr dieser Menge wird durch Einstellung des pH-Werts der aus
dem Reaktor abfliessenden hydroxylaminhaltigen Lösung geregelt; dieses pH wird
nämlich auf einem Wert von 1,8 gehalten. Die Reduktion erfolgt bei einer
Temperatur von 60 C unter einem Wasserstoffdruck von 10 at bei einer Rührgeschwindigkeit
von 2000 U/min. Die Flüssigkeit im Reaktor enthalt 35 g Edelmetallkatalysator
in Form von 10 Gew.-%.Edelmetall auf Aktivkohle (Teilchengrösse
1-10 μ ); die Aufgabemenge enthalt zugleich Germaniumoxyd als Aktivator ■
für den Katalysator und zwar in solcher Menge, dass je g Edelmetall 10 mg GeO
209883/1042
im Reaktor anwesend sind. Einige Tage nach dem Anfahren hat sich die Produktion
meistens schon auf einem bestimmten Stand stabilisiert und sie kann monatelang auf diesem Stand gehalten werden.
In obenerwähnter Weise sind drei Katalysatoren mehrere Monate getestet
worden und zwar;
Katalysator A, 10 Gew.-% Pd auf Aktivkohle,
Katalysator B, 10 Gew.-% Pd auf Aktivkohle in Form eines Mantelkatalysators,
Katalysator C, 3,8 Gew.-% Pd und 0,33 Gew.-% Pt auf Aktivkohle.
In diesen Monaten wurde folgendes Resultat erreicht:
Kat. | A | 50-55 |
Kat. | B | 80-85 |
Kat. | C | 120-140 |
Hydroxylaminausbeute Selektivität in % des in g je g Edelmetall NitratVerbrauchs
je Stunde
88
87
89
87
89
Aus diesen Resultaten ergibt sich klar, dass die Anwesenheit von Platin neben Palladium im Katalysator einen wichtigen produktionssteigernden
Einfluss hat und zugleich dass die sog. "Mantelkatalysatoren" bei der katalytischen
Reduktion von Nitrationen in saurem Medium den Katalysatoren, bei denen die aktive Komponente homogen Über den Trägerstoff verteilt ist, vorzuziehen
sind. Merkwürdigerweise wird nur bei Anwendung platinhaltiger Palladiumkatalysatoren
eine Zunahme der Produktion festgestellt. Eine Ersetzung des Platins durch andere Edelmetalle der Platingruppe oder durch Gold hat nicht zu einem
entsprechend günstigeren Resultat gefuhrt, die Produktion blieb vielmehr auf
derselben Höhe oder sie wurde durch die höhere Ammoniakbildung sogar nachteilig
beeinflusst.
Weil sich auch herausgestellt hat, dass die Stabilität des Palladiumkatalysators
durch die Anwesenheit von Platin bedeutend grosser ist, d.h. dass der Katalysator unter den Reaktionsbedingungen länger seine ursprungliche
Aktivität beibehält je nachdem der Platingehalt höher ist, wird man ausgezeichnet
mit Katalysatoren arbeiten können, die bis zu 40 Gew.-% Platin, berechnet
auf die Gesamtmenge an Edelmetall, enthalten, da in diesem Fall der günstige
209R83/1042
223-1U0
Einfluss von Platin als aktivitätssteigerndem Element auf Palladium sinnvoll
mit dem stabilisierrenden Einfluss dieses Platins auf die Lebensdauer des Katalysators zu kombinieren ist.
Claims (3)
- 223UA0PATENTANS PRUC HEVerbessertes Verfahren zu der Herstellung von Losungen von Hydroxylammoniumsalzen mittels katalytischer Reduktion von Nitrationen mit molekularem Wasserstoff in saurem Medium und in Anwesenheit eines palladium- oder palladxumoxydhaltigen Katalysators, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Katalysator benutzt, der als wirksame Komponente ausser Palladium als Hauptkomponente Platin als Nebenkomponente enthalt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator 0,1-40 Gew.-% Platin berechnet auf die Gesamtmenge an Edelmetall, enthalt.
- 3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator ein Edelmetallkatalysator auf einem Tragerstoff ist, wobei sich das Edelmetall hauptsachlich an der Aussenseite eines aus Trägerstoff bestehenden Kerns befindet.203 8 83/1042
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