DE1806537A1 - Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HydroxylammoniumsalzenInfo
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Description
f R'n K K O
LEVERKU S EN-Bayeiwerk
Piient-Abteilung
3 /, ϋΚΐ.
Verfahren zur Hera-gellung von flydroxylemmoniumsalzen
pie vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
!(atalytischen Abscheidung von Hydroxylammoniumsalzen
Lo. saurer Lösung aus Stickoxid und Wasserstoff, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Umsetzung in Gegenwart von Kohlendioxid erfolgt.
JSs ist bekannt, daß Wasserstoff und Stickoxid im sauren
Medium an Edelmetallkatalysatoren zu Hydroxy!ammoniumsalzen
umgesetzt werden können (deutsche Patentschrift 968.363 und deutsche Auslegeschrift 1.177.118)· Daneben kann die
Bildung von Ammoniumsulfat und !^stickstoffmonoxid erfolgen.
3ur Unterdrückung der Reaktion zum Ammoniumsulfat sind verschiedene Vorschläge gemacht worden, so zum Beispiel
der Einsatz von Blei, Quecksilber, Schwefel oder Selen
3or selektiven Kontaktvergiftung (deutsche Patentschriften
945.752 und 956.038). Ferner wurde gefunden, daß Kohlenmonoxid oder Ameisensäure, nicht jedoch höhere Carbonsäuren
für den gleichen Zweck eingesetzt werden konnten (belgische
Patentschrift 692.976).
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Bei weiteren Untersuchungen über optimale Herstellungsbedingungen für Hydroxylamin stellte sich überraschenderweise
heraus, daß Kohlendioxid ein wirksames Mittel zur Verbesserung der Selektivität bei der Hydroxylammoniumsulfatsynthese aus
Stickoxid und Wasserstoff ist. Dies war um so weniger zu erwarten, als Kohlendioxid bei vielen Reaktionen als Inertgas
verwendet wird. Es hat gegenüber dem schon erwähnten Kohlenmonoxid den Vorteil problemloser Dosierung, da es
auch bei Anwendung größerer Mengen nicht zu einer Desaktivierung des Kontaktes führt. Im Vergleich zur
Ameisensäure ist es wirtschaflicher. Die Mindestkonzentration ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Nach den vorliegenden Erfahrungen kann davon ausgegangen werden, daß optimale Ergebnisse erzielt werden, wenn die aktiven
Zentren des Kontaktes durch Reaktion mit dem Kohlendioxid im gewünschten Sinne, d.h. im Hinblick auf maximale Hydroxylaminbildung
modifiziert werden.
Es muß also zunächst für eine ausreichende CO^-Konzentration
w gesorgt werden, um eine möglichst vollständige Belegung der
aktiven Zentren des Kontaktes zu erzielen. Im weiteren Verlauf der Reaktion muß dann lediglich soviel CO2 nachgeliefert
werden, um die erforderliche Belegung des Kontaktes aufrecht zu erhalten. Bei Durchführung der Reaktion im sauren pH-Bereich
sind dazu außerordentlich geringe COg-Mengen, die praktisch
im Bereich der Nachweisbarkeitsgrenze liegen, notwendig. Die anzuwendenden COp-Konzentrationen hängen somit weitgehend
von den Reaktionsbedingungen ab. Bei einem Rührreaktor wird
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z.B. ein Teil des Abgases ständig wieder eingesaugt und
umgewälzt; dadurch wird der effektive COp-Gehalt im Reaktionsgas größer als der im Synthesegas eingestellte
Wert.
Optimale Ergebnisse wurden erzielt, wenn mit CCU-Konzentrationen
im Synthesegas auf etwa 0,01 bis 2 Volumen-% gearbeitet
wurde. Größere Mengen sind nicht notwendig und damit unwirtschaftlich,
während mit wesentlich kleineren Mengen die gewünschte Modifizierung des Kontaktes erst nach
längerer Durchführung der Synthese erreicht wird. |
Bas Verfahren wird im übrigen nach den Bedingungen aus dem
Stand der Technik durchgeführt; die Umsetzung erfolgt in mineralsaurer, vorzugsweise schwefelsaurer Lösung, in der
das Kontaktmaterial, vorzugsweise Platin, auf Graphit oder Aktivkohle suspendiert wurde. Die Umsetzung erfolgt in
Rührgefäßen, die einzeln, in Reihen oder in Form von Kaskaden geschaltet sein können. Das Kohlendloxid wird
vorzugsweise dem Synthesegas zugemischt, es kann jedoch auch separat in. die Reaktionsgefäße eingeführt werden·
Das Kohlendioxid kann ferner auch in Form von
Carbonaten bzw. Garbaminaten zugeführt werden.
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t/
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Nachstehend wird das Verfahren anhand von Beispielen näher erläutert:
Zu 1 1 4 η H SO, wurde 30 g eines ca. 1 % Pt enthaltenden
Pt/(Jraphitkatalysators zugegeben und unter Rühren bei bis 450C ein Gemisch von 10 bis 12 1 Stickoxid/Stunde
nit der doppelten Menge Wasserstoff eingeleitet. Nach 8 ,Stunden wurde der Katalysator abfiltriert und nach
Zugabe frischer Schwefelsäure von neuem eingesetzt» In den ersten zwei Durchgängen des Beispiels erfolgte ■
kein COg-Zusatz zum Synthesegas, während der letzten
beiden Fahrperioden wurden ca» 2 % CO2 zudosiert.
Es wurden die nachstehend aufgeführten Umsätze erzielts
Durchgang- C02-Gehalt im iCQ2-Gehalt
Synthesegas (%) jim Abgas (%)
Umsatz; Umsatz Selek-
zu isu I9O 'tivi-
Hydr. t%) Δ tat
Sulfat I "(Ji)
1 : ο Io
2 0 0
3 1,9 11,6
20 ' 9 ! 22
22 ; 5 ; 24
72 2 75
4 2,0 9,8 75 1
Die Werte für den Umsatz beziehen sich auf das eingesetzte Stickoxid. Die Selektivität ist definiert als das
100-fache des Verhältnisses: gebildete Mole Hydroxylammoniumsulfat/Summe
der gebildeten Mole Hydroxylammoniumsalz, Ammoniumsalz und N2O.
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Der Zusatz der Kohlensäure macht sich speziell gegen Ende der jeweiligen Fahrperioden bemerkbar. Dies zeigt der Verlauf
des Umsatzes zu N9O (Uw n) für zwei der oben angegebenen
ά ii2u
Fahrperioden im Abstand von jeweils 2 Stunden:
2. Durchgang (ohne CO2) Un q (#) = 0; 1; 1; 20.
4. Durchgang (mit CO0) Uw ,, ($>) = Oj 1; 1; 2.
ά N2U
Der Kohlensäurezusatz ist also speziell für kontinuierliche Synthese interessant, bei denen eine möglichst säurearme
(d.h. abreagierte) Lösung erhalten werden soll.
Zu 1 1 4 η H2SO. wurden 25 g eines ca. 1 i» Platin enthaltenden
Pt/Graphitkatalysators zugegeben und unter Rühren bei ca.
400C ein Gemisch von 10 - 12 1 Stickoxid mit der etwa
1,7-fachen Menge Wasserstoff eingeleitet. Nach jeweils 8 Stunden wurde der Katalysator abfiltriert und nach Zugabe
von frischer H2SO. von neuem eingesetzt.
Das Stickoxid für diesen Versuch wurde entweder mit gereinigtem j
Flußwasser oder mit NaOH in einem Rieselturm behandelt.
Während das Gas nach einer NaOH-Wäsche OO2-frei war, konnte
es durch Flußwasser mit geringen Mengen CO2, das in diesem
gelöst war, auf bequeme Weise versetzt werden.
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1808537
Durchgang | Art der NO-Wäsche |
COg-Gehalt im Synthese gas (%) |
COg-Gehalt im Abgas |
Ümsa'tz Hydr.- Sulfat * |
T | Selekti vität |
3 | HgO | 0,1 | 0,3 | 52 | 4 | 75 |
4 | HgO | 0,4 | 1,0 | 59 | 3 | 78 |
5 | NaOH | 0,0 | 0,0 | 48 | 6· | 63 |
6 | NaOH | 0,0 | 0,0 | 25 | 14 | 33 |
7 | NaOH | 0,0 | 0,0 | 22 | 13 | 34 |
Vc | HgO | 0,6 | 1,5 | 65 | 2 | 88 |
13 | HgO | 0,6 | 1,5 | 68 | 3 | 89 |
Die Analyse auf COg erfolgte gaschromatographisch im Abgas
ohne vorherige Anreicherung. Der nur geringe Abfall der Selektivität im 5. Durchgang ist dadurch zu erklären,
daß die wassergefüllte NO-Gasuhr vom 4. Durchgang her noch COg-Reste gelöst enthielt, die zwar gaschromatographisch
nicht mehr erfaßt werden konnten, trotzdem aber für eine Selektivitätsverbesserung noch ausreichend waren.
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Claims (3)
1. Verfahren zur katalytisehen Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen
in saurer Lösung aus Stickoxid und Wasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart
von Kohlendioxid erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein COp-haltiges Synthesegas verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Synthesegas mit einem Kohlendioxidgehalt von 0,01 bis
2 Volumen-^ verwendet wird.
09821/1643 - 7 -
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