DE2447972B2 - Platin-traegerkatalysator zur herstellung von hydroxylammoniumsalzen - Google Patents
Platin-traegerkatalysator zur herstellung von hydroxylammoniumsalzenInfo
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- C01B21/14—Hydroxylamine; Salts thereof
- C01B21/1409—Preparation
- C01B21/1418—Preparation by catalytic reduction of nitrogen oxides or nitrates with hydrogen
Description
Es ist bekannt, daß platinmetallhaltige Katalysatoren
die Hydrierung von Stickoxid in saurem Medium zu Hydroxylammoniumsalzen katalysieren. Neben den
erwünschten Hydroxylammoniumsalzen wird ein Teil des Stickoxides zu Ammoniumsalzen, Stickstoff und
Lachgas reduziert. Diese unerwünschten Nebenprodukte verschlechtern die Ausbeute an Hydroxylamin
und beeinträchtigen die Wirtschaftlichkeit technischer Ausführungen des Prozesses.
Es sind Methoden für eine selektivere Reduktion von Stickoxid zu Hydroxylamin in saurem Medium
unter Einsatz von platinmetallhaltigen Katalysatoren bekannt. Sie bestehen unter anderem darin, daß man
die Katalysatoren durch die Elemente As, Se, Sb, Te, S oder Bi gemäß der DT-PS 9 56 038 oder durch die
Elemente Hg, As, Sb oder Bi gemäß der JA-PS 54 750/ 1966 vergiftet.
Aus der DT-OS 15 42 219 ist es bekannt, Platin-Trägerkatalysatoren
in einer wäßrigen Lösung von Schwefelsäure, Hydroxylammoniumsulfat und Ammonsulfat
zu suspendieren. Die dabei erhaltenen Katalysatoren sind bezüglich Selektivität und Aktivität der
Hydrierung von Stickoxyd zu Hydroxylammoniumsalzen ebenfalls noch verbesserungsbedürftig.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen Platin-Trägerkatalysator zu schaffen, der bezüglich
der Hydrierung von Stickoxyd zu Hydroxylamin in saurem Medium eine weiter verbesserte Selektivität
und Aktivität aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Platin-Trägerkatalysator, der mit einer wäßrig sauren Lösung, welche
eine Schwefelverbindung und Hydroxylammoniumsulfat enthält, behandelt wird, erhalten dadurch,
daß der Behandlungslösung zusätzliche Salze der schwefligen Säure, der dithionigen Säure und/oder der
Thioschwefelsäure, die 15 bis 150 Atomprozent Schwefel, bezogen auf die Menge des Platinmetalls, enthalten,
zugegeben werden.
Als Trägermaterialien werden vorzugsweise Aktivkohle oder Graphit verwendet.
Bei der Behandlung des erfindungsgemäßen Trägerkatalysators dürfen keine Reduktionsmittel voi liegen,
welche schweflige Säure zu Sulfid reduzieren können, da sonst die erwünschten hohen Kalalysatoraktivitäten
und -Selektivitäten nicht erzielt werden können.
Es ist auch möglich, den erfindungsgemäßen Katalysator zuerst mit den angegebenen Schwefelverbindungen
in saurem Medium und dann mit Hydroxylammoniumsulfat zu behandeln. Auch bei dieser Methode
dürfen keine Reduktionsmittel der genannten Art vorliegen.
Nach der Behandlung können die Katalysatoren auf übliche Art isoliert oder auch gleich anschließend
an die Behandlung im vorhandenen Medium verwendet werden.
Als Schwefelverbindungen, die in saurei.i Medium
H-SO3 freisetzen, werden die Salze der schwefligen
Säure, der dithionigen Säure und der Thioschwefelsäure verwendet. Hierbei kommen überall Alkalis.alze,
namentlich das Natriumsalz, vorzugsweise zum Einsatz.
Die Menge der zugesetzten Schwefelverbindungen enthält vorteilhafterweise 30 bis 100 Atomprozent
Schwefel, bezogen auf die Menge des angewendeten Platinmetalls.
Die Behandlung der Katalysatoren erfolgt in zweckmäßiger Weise in einer Lösung, die eine Konzentration
von 1 bis 5 η an Hydroxylammoniumsalzen und 0 bis 5 η an Schwefelsäure aufweist.
Die bevorzugte Ausführung der Behandlung erfolgt in einer Lösung von 2 bis 4 η an Hydroxylammoniumsalzen
in 0,5 bis In Schwefelsäure, somit ist bevorzugtes Hydroxylammoniumsalz das Hydroxylammoniumsulfat.
Wenn die Katalysatoren erst mit den Schwefelverbindungen in saurem Medium behandelt werden,
so ist die bevorzugte Konzentration an Schwefelsäure 1 bis 5 /J. Für die Konzentration an Hydroxylammoniumsalzen
gelten die vorstehend gemachten Angaben. Die Temperatur wird während der Behandlung zwischen
15 und 1000C gehalten.
Zur Erzielung der gewünschten Effekte ist es empfehlenswert, die Behandlung über eine Zeitspanne von
0,1 bis 15 Stunden, vorzugsweise 0,5 bis 5 Stunden, auszuführen, bevor man den Katalysator isoliert bzw.
für die Reduktionsreaktion direkt verwendet.
Die Katalysatorbehandlung wird vorzugsweise unter einem Schutzgas (z. B. Argon oder Stickstoff) durchgeführt.
Besondere Vorteile der gemäß dieser Vorschrift erhaltenen platinmetallhaltigen Katalysatoren gegenüber
nicht behandelten Katalysatoren sind die sehr stark erhöhte Aktivität und Selektivität, insbesondere
bei der Hydrierung von NO zu Hydroxylamin, was aus den nachfolgenden Beispielen ersichtlich ist.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung:
In einen 2-1-Rührreaktor werden 2 1 einer wäßrigen Lösung folgender Zusammensetzung eingefüllt:
3,1 η Hydroxylammoniumsulfat,
0,4 η Ammoniumsulfat,
1,0 η Schwefelsäure.
0,4 η Ammoniumsulfat,
1,0 η Schwefelsäure.
7 g l,O%iges Platin auf Aktivkohle als Träger pro
1 1 Reaktorlösung werden als Katalysator zugegeben. Die Suspension wird 5 Minuten mit Stickstoff begast.
Die in Tabelle I aufgeführten Zusätze werden zugegeben. Die Suspension wird unter N2-Atmosphäre
bei 25 bis 30°C entsprechend den in Tabelle 1 angegebenen
Zeiten gerührt.
Nach der Behandlung wird ein Gasgemisch aus 25 7i 1 Stickoxyd und 75 /i 1 Wasserstoff pro Stunde
bei 4O0C eingeleitet. Die Reaktionsdauer beträgt 8 Stunden. Die Säurekonzentration wird durch eine
stündliche Produktabnahme und Schwefelsäurezugabe (etwa 4,8 /i) konstant gehalten.
Die Tabelle II gibt die jeweilige Aktivität, Selektivität und die Ausbeuten der behandelten Katalysatoren
sowie als Vergleich die entsprechenden Angaben für einen unbehandelten Katalysator wieder.
Katalysater- | Zusatz | H2O | H2O | 4,55 | Zusatz | Ausbeute | Schwefel, bezogen | Reaktionszeit | Raum-Zeit- | |
bezeichnung | ■ H2O | 7,3 | 100 g Katalysator | zSOj (NH-,OH),SO. | auf Pt | Ausbeute (NH3OH)2SO4 |
||||
■ H2O | 6,88 | (mg) | (Atomprozent) | (Stunden) | 1-h | |||||
K, | Na2S2O4 . | H2O | Selektivität | 22,4 | 75 | 15,3 | 0,5 | (E) | ||
K2 | Na2S2O4 | 5H2O | VaI(NH3OH) | 6,81 | 150 | r/o) | 30,6 | 0,5 | 24,6 | |
K3 | Na2S2O4 | VaI (NH ) SO | 6,4 | 300 | 69,0 | 61,2 | 1 | 27,0 | ||
K4 | Na2S2O4 ■ | 1 2 | 490 | 79,3 | 100 | 14 | 28,7 | |||
K5 | Na2S2O3 : | 196 | 78,9 | 30,6 | 1 | 31,1 | ||||
K6 | Na2SO3 | ohne Zusatz | 1,09 | 198,5 | 91.6 | 30,6 | 1 | 26,1 | ||
Zum | Na2S2O4 · | 0,5 | 79,4 | 30,0 | ||||||
Vergleich | Na2S · 9H | 6,39 | 83,0 | |||||||
K0 | ||||||||||
K7 | Umsatz an | 15,0 | 3,06 | 1 | 13,4 | |||||
K8 | Stickoxyd | 378 | 42,8 | 30,6 | 1 | 9,0 | ||||
Tabelle II | 27,4 | 9,0 | ||||||||
Katalysator | Mol | (Χ) | 53,1 | |||||||
bezeichnung (aus |
NO-Eingang | 77,6 | (NHJ2SO4 | N2OZN8 | ||||||
Tabelle 1) | 75,5 | |||||||||
(Stunde) | 82,2 | |||||||||
K1 | 1,12 | 77,7 | 15,0 | 16,0 | ||||||
K2 | 1,1 | 72,7 | 10,9 | 9,8 | ||||||
K3 | 1,08 | 77,4 | 11,5 | 9,6 | ||||||
K4 | 1,06 | 4,1 | 4,3 | |||||||
K6 | 1,1 | 11,7 | 8,9 | |||||||
K6 | 1,14 | 70,5 | 13,2 | 3,8 | ||||||
Zum | 72,5 | |||||||||
Vergleich | 37,3 | |||||||||
K0 | 1,08 | 39,4 | 17,8 | |||||||
K, | 1,1 | 55,0 | 17,6 | |||||||
K8 | 1,11 | 8,3 | 38,6 | |||||||
In einem 2-1-Rührreaktor werden 2 1 einer wäßrigen Lösung folgender Zusammensetzung vorgelegt:
3,1 η Hydroxylammoniumsulfat,
0,4 « Ammoniumsulfat,
1,0 η Schwefelsäure.
0,4 « Ammoniumsulfat,
1,0 η Schwefelsäure.
7 g l,O%iges Platin auf Aktivkohle als Träger pro
11 der Reaktorlösung werden zugegeben. 490 mg Natriumdithionit (Na2S2O4 · H2O)/100 g Katalysator
(entsprechend 100 Atomprozent Schwefel, bezogen auf Platin) werden zugesetzt. Die Lösung wird 4 Stunden
bei 4O0C unter einen N2-Strom gerührt. Dann wird
der Katalysator abfiltriert und gewaschen, bis das Waschwasser sulfatanionfrei ist.
Der behandelte Katalysator wird zur Stickoxydhydrierung
gemäß Beispiel 1 eingesetzt.
Die Aktivität, Selektivität und die Ausbeuten für
den behandelten und unbebandelten Katalysator sind wie folgt:
<t
Umsatz an N | <J(%) | |
(Katalysator) behandelt |
(Katalysator) unbehandelt |
|
76,4 | 70,5 | |
Mol NO-iiingang pro Stunde |
1,12 | 1,08 |
Selektivität | ||
VaI (NH3OH)2SO4 | 10,63 | 1,09 |
VaI (NH4)2SO4 | ||
Ausbeute | 78,6 | 42,8 |
(NH3OH)2SO4 | 7,4 | 39,4 |
(NH4)2SO4 | 14,0 | 17,8 |
Νί/ΝϋΟ | 27,6 | 13,4 |
Raum-Zeit-Ausbeute | ||
g (NH3OH)2SO4 |
1-h
B e i s D i e 1 3 25 FanrPer'ocle dauert 8 Stunden. Die Katalysatoren
werden zwischen den Fahrperioden nicht isoliert,
Dieses Beispiel zeigt das Verhalten der behandelten sondern in der Reaktorlösung gelassen.
Katalysatoren beim wiederholten Gebrauch. Die Aktivität, Selektivität und die Ausbeuten für
Die Katalysatorbehandlung und die Hydrierung von die behandelten und unbehandeken Katalysatoren sind
NO werden wie im Beispiel 1 durchgeführt. Jede 30 in Tabelle III aufgeführt.
K,
K1
(s. Tabelle I)
K0
(unbehandelter Katalysator)
Fahrperiode | 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 1 | 2 | 3 |
Mol NO-Eingang pro Stunde |
1,1 | 1,08 | 1,1 | 1,06 | 1,12 | 1,11 | 1,1 | 1,08 | 1,14 | 0,99 |
Umsatz an NO (%) | 77„2 | 74,3 | 75,0 | 70,0 | 77,6 | 73,4 | 73,5 | 70,5 | 68,4 | 69,0 |
Selektivität | ||||||||||
VaI (NH3OH)2SO4 | 16,3 | 17,4 | 41,1 |
OO
2) |
4,55 | 7,24 | 8,33 | 1,09 | 1,58 | 1,98 |
VaI (NH4)2SO4 | ||||||||||
Ausbeute (%) | 82,9 | 83,0 | 83,0 | 92 | 69,0 | 81,2 | 79,8 | 42,8 | 52,2 | 57,4 |
(NH3OH)2SO4 (%) | 5,1 | 4,77 | 2,0 | 0 | 15,0 | 11,2 | 9,6 | 39,4 | 33,0 | 29,0 |
(NH4)2SO4 (%) | 12 | 12,23 | 15,0 | 8 | 16,0 | 7,6 | 10,6 | 17,8 | 14,76 | 13,6 |
Ν,/Ν,Ο (%) | ||||||||||
Raum-Zeit-Ausbeute | 28,8 | 27,4 | 28,0 | 28,0 | 24,6 | 27,2 | 26,4 | 13,4 | 16,7 | 16,0 |
g(NH3OH)2SO4 |
') Behandelt mit 650 mg Na,SO3/:i00 g Katalysator (100 Atomprozent Schwefel, bezogen auf Pt).
Die Behandlung erfolgte 14 Stunden bei 27O0C.
*) Mit anderen Worten: Es entsteht hier praktisch ausschließlich Hydroxylammoniumsulfat.
*) Mit anderen Worten: Es entsteht hier praktisch ausschließlich Hydroxylammoniumsulfat.
Hydrierung von Stickoxyd werden analog Beispiel 1 durchgeführt. Die Zusätze werden zur Reaktor-Dieses
Beispiel zeigt die Einflüsse von Reduktions- 65 suspension während einer H2-Begasung und während
mitteln (Wasserstoff) auf das Verhalten der behan- der Begasung mit dem ΝΟ/Η,-Geinisch zugegeben.
delten Katalysatoren. Tabelle IV gibt das Verhalten der behandelten
Die Katalysatorbehandlung und die anschießende Katalysatoren bei der entsprechenden Besasune nn
100 g Katalysator
Schwefel, bezogen auf Pt
Atomprozent
Begasung Umsatz bei der an NO
Behandlung
Ci)
Ausbeute (%)
Na2S2O1 · H2O
Na2SO3
Na2S2O4 · H2O
Na2S2O4 · H2O
Na2SO3
150 300 300 198,5
1.50 300 198,5
30,6 61,2 61,2 30,6
30,6 61,2 30,6
H2 H2 N0/H2
H2
N2 N2 N2
Null Null 12 60
75,5 82,2 77,4
50,7
79,3 78,9 83,0
0 0 0 8,8
10,9 11,5 13,2
40,4
9,8 9,6 3,8
Claims (2)
1. Platin-Trägerkatalysator, der mit einer wäßrig sauren Lösung, welche eine Schwefelverbindung
und Hydroxylammoniumsulfat enthält, behandelt wird, erhalten dadurch, daß der Behandlungslösung
zusätzliche Salze der schwefligen Säure, der dithionigen Säure und/oder der Thioschwefelsäure,
die 15 bis 150 Atomprozent Schwefel, bezogen auf die Menge des Platinmetalls, enthalten, zugegeben
werden.
2. Verwendung des Katalysators gemäß Anspruch 1 zur Durchführung der katalytischen Hydrierung
von NO zu Hydroxylamin in saurem Medium.
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BHN | Withdrawal |