DE1567515B2 - Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HydroxylammoniumsulfatInfo
- Publication number
- DE1567515B2 DE1567515B2 DE1567515A DE1567515A DE1567515B2 DE 1567515 B2 DE1567515 B2 DE 1567515B2 DE 1567515 A DE1567515 A DE 1567515A DE 1567515 A DE1567515 A DE 1567515A DE 1567515 B2 DE1567515 B2 DE 1567515B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hydroxylammonium sulfate
- selectivity
- hours
- catalyst
- production
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
- C01B21/082—Compounds containing nitrogen and non-metals and optionally metals
- C01B21/14—Hydroxylamine; Salts thereof
- C01B21/1409—Preparation
- C01B21/1418—Preparation by catalytic reduction of nitrogen oxides or nitrates with hydrogen
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Catalysts (AREA)
Description
Es ist bekannt, daß Wasserstoff und Stickoxid im schwefelsauren Medium an Edelmetallkontakten zu
Hydroxylammoniumsulfat umgesetzt werden können (deutsche Patentschrift 9 68 363 und deutsche Auslegeschrift
11 77 118). Ferner ist bekannt, daß daneben die Bildung von Ammoniumsulfat abläuft, und
zwar um so.stärker, je weiter die Konzentration der Schwefelsäure abnimmt (resp. die Konzentration an
Hydroxylammoniumsulfat zunimmt). Verbesserungsvorschläge !bezüglich der Selektivität der Reaktion betreffen
die Verfahrenstechnik, besonders jedoch die Zusätze bei oder nach der Herstellung des Katalysators.
Ein Verbesserungsvorschlag bezüglich der Reaktionsgeschwindigkeit und damit der Raum-Zeit-Ausbeute
wird z. B. in der deutschen Patentschrift 8 85 396 beschrieben, bei dem die katalytische Reaktion
in Gegenwart organischer Verbindungen durchgeführt wird, die polare Gruppen und eine mittlere
Kohlenstoffzahl von 4 bis 10 Kohlenstoffatomen pro Molekül aufweisen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
auch diese Zusätze das Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat nicht wesentlich verbessern
konnten.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat aus Stickstoff und Wasserstoff
an Edelmetallkontakten in schwefelsaurem Medium bei Temperaturen von 0 bis 8O0C in Gegenwart
von Zusätzen gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Reaktion in Gegenwart von
Ameisensäure oder Kohlenmonoxid in Mengen von 0,1 mMol bis 4 Mol pro Liter Reaktionslösung durchgeführt
wird.
Hierbei liegt nämlich überraschenderweise, speziell bei Zugabe von Ameisensäure, einerseits die durchschnittliche
Aktivität und Selektivität der üblicherweise verwendeten Katalysatoren höher, andererseits
bleibt, was besonders hervorzuheben ist, die Selektivitat im Verlauf der Reaktion, also trotz zunehmender
Hydroxylammoniumsulfat-Konzentration, praktisch konstant.
Die zunehmenden Mengen der genannten Modifikatoren können in relativ weiten Grenzen schwanken;
vorzugsweise werden der Reaktionslösung Mengen von 0,1 mMol bis 4 Mol pro Liter Reaktionslösung
zugesetzt. Als Katalysatormetall wird vorzugsweise Platin verwendet.
Als Trägermaterialien für die Edelmetalle können säurefeste Stoffe, z. B. Aktivkohle oder Graphit, eingesetzt
werden. Die Reaktion selbst wird in bekannter Weise in schwefelsaurem Medium durchgeführt.
Es kann sowohl bei Normaldruck als auch bei erhöhtem Druck gearbeitet werden. Ferner
kann die katalytische Reduktion sowohl kontinuierlich wie auch diskontinuierlich durchgeführt
werden.
Die in der vorliegenden Anmeldung verwendeten Ausdrücke »Aktivität« und »Selektivität« sind wie
folgt definiert: Mit der Aktivität wird der prozentuale Anteil des im Hydroxylammoniumsulfat und Ammoniumsulfat
gebundenen NO, bezogen auf die Gesamtmenge des eingeleiteten NO, bezeichnet. Die Selektivität
ist definiert als das Hundertfache des Verhältnisses: gebildete Mole Hydroxylammoniumsulfat zu
Summe der gebildeten Mole Hydroxylammoniumsulfat und Ammoniumsulfat.
Im Laufe der Untersuchungen hat es sich herausgestellt, daß zwischen der mittleren Katalysatorbezugsspannung
V — wie sie gegen eine dynamische Wasserstoff-Elektrode (beschrieben von I. Gin er,
Journ. Electrochem. Soc. 111 [3], 376 und 377 [1964]) gemessen wird — und dem Hydroxylaminumsatz
U (U = 100 · Mole NH2OH/Mole NO, eingeleitet)
bzw. der Selektivität S (100 · Mole NH2OH/ Mole NH2OH + NH3) ein unmittelbarer Zusammenhang
besteht. Bei hohem Potential V sind Umsatz und Selektivität sehr schlecht, während bei niedrigen
Werten für V hoher Umsatz und gute Selektivität erzielt werden. Es muß demnach das Bestreben sein,
das Katalysatorpotential so weit wie möglich zu erniedrigen, und dies gelingt mit Ameisensäure und CO
besonders gut.
Die Vergleichsversuche zur Messung des Katalysatorpotentials wurden wie folgt durchgeführt:
Hydroxylammoniumsulfatlösung wird in einem Becherglas vorgelegt und ein Pt-Katalysator zugegeben.
Die Lösung wird mit einem Magnetrührer gerührt. Dabei prallen die Katalysatorpartikeln auf eine
eingehängte Goldelektrode, die daraufhin das Potential dieser Katalysatorpartikel annimmt. Als Referenzelektrode
zur Messung dieses Potentials dient die dynamische H,-Elektrode nach G i η e r. Sie besteht
aus einer platzierten Kathode und einer Pt-Anode, die an eine Fremdstromquelle angeschlossen sind. Bei
Stromdurchfluß entwickelt sich an der Kathode H2. H2 an platiniertem Platin hat definitionsgemäß
das Potential OmV; bei der beschriebenen Anordnung kann es, je nach Vergiftungsgrad der Kathode
und damit der !!,-Überspannung, etwas verschoben
sein. Die Referenzelektrode ist über einen Stromschlüssel mit der Hydroxylammoniumsulfatlösung
verbunden.
Wie man aus der folgenden Tabelle erkennt, erniedrigen nur HCOOH und CO das Potential so
beträchtlich, daß mit einer ungestörten NO-Hydrierung gerechnet werden kann. Andere Verbindungen
erhöhen es zum Teil noch, und wieder andere, wie Cyclohexanol und Amylalkohol, flocken überdies
den Katalysator weitgehend aus.
ORIGINAL INSPECTED
Potential ohne Zusatz
(mV)
(mV)
Zusatz von 3 ml (g)/300 ml Lösung = 3,2 n-Hydroxylammoniumsulfatlösung
Potential nach Zusatz (mV)
Bemerkungen
Essigsäure Dioxan Buttersäure Amylalkohol
Ameisensäure CO
Tetrahydrofuran Cyclohexanol
Hexahydrobenzoesäure
Isovaleriansäure
Cyclohexanonoxim
An Hand der folgenden Beispiele soll das erfindungsgemäße Verfahren noch näher erläutert werden.
Zu einem Liter 20%iger Schwefelsäure gibt man 250 mg Pt in Form· eines l%igen Pt-Katalysators auf
Graphitbasis und leitet unter Rühren bei 40 bis 45 0C in konstantem Strom ein Gemisch von ~ 12,5 1 NO
und 251 Wasserstoff pro Stunde ein. Alle zwei Stunden wird die Lösung auf Hydroxylammoniumsulfat
und Ammoniumsulfat analysiert und die Ergebnisse als Aktivitäts- bzw. Selektivitätswerte für das zugehörige
Intervall angegeben. Versuchsdauer: 8 Stunden.
Verlauf der Aktivität im Abstand von 2 Stunden: 35, 85, 47, 40; Mittel: 64.
Verlauf der Selektivität im Abstand von 2 Stunden: 08, 57,17, 0; Mittel: 33.
Während der letzten 2 Stunden wurden sogar fast 20% des vorher gebildeten Hydroxylammoniumsul-'ats
wieder abgebaut.
B e i s ρ i e 1 2
Bei im übrigen gleicher Arbeitsweise wie in Bei- ;piel 1 wurden vor. Beginn der Synthese 25 mMol
Ameisensäure zugegeben. Versuchsdauer: 8 Stunden.
Verlauf der Aktivität im Abstand von 2 Stunden: U, 79, 79, 80; Mittel: 81.
Verlauf der Selektivität im Abstand von 2 Stunden: •6, 96, 96, 99; Mittel: 98.
B e i s ρ i e 1 3
Bei im übrigen gleicher Arbeitsweise wie in Beipiel
1 wird die Kontaktsuspension vor Beginn der Katalysator flockt aus
Katalysator flockt aus
475
480
480
467
480
480
467
-8
-10
540
380
625
430
415
430
415
Synthese 15 Minuten lang, danach alle 2 Stunden je 1 Minute lang mit Kohlenmonoxid bei einer Strömungsgeschwindigkeit
von 201/Std. begast. Versuchsdauer: 8 Stunden.
Verlauf der Aktivität im Abstand von 2 Stunden: 75, 56, 65, 44; Mittel: 60.
Verlauf der Selektivität im Abstand von 2 Stunden: 68, 46, 81, 85; Mittel: 68.
Vergleichsversuche
In den folgenden Vergleichsversuchen wurden Zusätze wie Essigsäure oder Buttersäure zugesetzt.
In einem Liter 4-n-Schwefelsäure in einem Rührreaktor
gab man einen Platinoxid-Graphit-Katalysator, entsprechend 250 mg Platin. Nach der Reduktion
des Platins bei 400C mittels Wasserstoff wurden 25 mMol des jeweiligen Zusatzes zugesetzt und Stickoxid
mit einer Geschwindigkeit von 121/Std. zudosiert. Das Molverhältnis H2/NO betrug etwa 2, die
Reaktionstemperatur 40 bis 45 0C. Nach etwa 9 Stunden Laufzeit wurden die Mittelwerte für den Umsatz
und die Selektivität bestimmt. In der folgenden Übersicht sind die Ergebnisse tabellarisch dargestellt:
Zusatz | Umsatz | Selek |
Wo) | tivität | |
25 mMol Essigsäure | 22 | 31 |
25 mMol Buttersäure | 28 | 37 |
25 mMol Ameisenäure | 59 | 83 |
25 mMol Natriumformiat | 58 | 84 |
ohne Zusatz | 30 | 43 |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat aus Stickoxid und Wasserstoff
an Edelmetallkontakten in schwefelsaurem Medium bei Temperaturen von 0 bis 80° C in Gegenwart
von Zusätzen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion in Gegenwart von Ameisensäure oder Kohlenmonoxid in Mengen von 0,1 mMol bis 4 Mol pro Liter Reaktionslösung
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Ameisensäure
deren wasserlösliche Salze, bevorzugt Natriumformiat, verwendet werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0048222 | 1966-01-21 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1567515A1 DE1567515A1 (de) | 1970-04-16 |
DE1567515B2 true DE1567515B2 (de) | 1975-05-28 |
Family
ID=7102116
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1567515A Pending DE1567515B2 (de) | 1966-01-21 | 1966-01-21 | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3649170A (de) |
JP (1) | JPS4932713B1 (de) |
BE (1) | BE692976A (de) |
CH (1) | CH504381A (de) |
DE (1) | DE1567515B2 (de) |
FR (1) | FR1508715A (de) |
GB (1) | GB1176841A (de) |
NL (1) | NL6700814A (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1806537A1 (de) * | 1968-11-02 | 1970-05-21 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen |
US3954946A (en) * | 1974-07-18 | 1976-05-04 | Inventa Ag Fur Forschung Und Patentverwertung, Zurich | Process for reacting nitric oxide with hydrogen |
JPS60180809U (ja) * | 1984-05-10 | 1985-11-30 | 株式会社 宮崎金型 | 係着具 |
JPS60180810U (ja) * | 1984-05-10 | 1985-11-30 | 株式会社 宮崎金型 | 係着具 |
DE4125599A1 (de) * | 1991-08-02 | 1993-02-04 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von hydroxylammoniumsalzen |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL74063C (de) * | 1949-08-27 | |||
NL86978C (de) * | 1951-09-18 |
-
1966
- 1966-01-21 DE DE1567515A patent/DE1567515B2/de active Pending
-
1967
- 1967-01-04 CH CH6167A patent/CH504381A/de not_active IP Right Cessation
- 1967-01-05 GB GB723/67A patent/GB1176841A/en not_active Expired
- 1967-01-18 NL NL6700814A patent/NL6700814A/xx unknown
- 1967-01-20 BE BE692976D patent/BE692976A/xx unknown
- 1967-01-20 FR FR91944A patent/FR1508715A/fr not_active Expired
- 1967-01-21 JP JP42003894A patent/JPS4932713B1/ja active Pending
-
1970
- 1970-01-21 US US4448A patent/US3649170A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1567515A1 (de) | 1970-04-16 |
CH504381A (de) | 1971-03-15 |
FR1508715A (fr) | 1968-01-05 |
NL6700814A (de) | 1967-07-24 |
BE692976A (de) | 1967-07-20 |
US3649170A (en) | 1972-03-14 |
JPS4932713B1 (de) | 1974-09-02 |
GB1176841A (en) | 1970-01-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0616846B1 (de) | Verfahren zur Herstellung edelmetallhaltiger Hydrierkatalysatoren auf Aktivkohle | |
EP0287952B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen | |
DE885396C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylamin | |
DE1567515B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat | |
EP0629439A1 (de) | Platin auf Aktivkohle enthaltender sulfidierter Katalysator | |
DE1567532B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen | |
DE3809554A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hydroxylammoniumsalzen | |
EP0776699A1 (de) | Herstellung eines Hydrierkatalysators unter Verwendung von M(OR)mXn | |
DE4125599A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hydroxylammoniumsalzen | |
DE1202255B (de) | Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren fuer die Aktivierung von Wasserstoff bzw. Sauerstoff | |
DE2231440C3 (de) | Verfahren zu der Herstellung einer Lösung eines Hydroxylammoniumsalzes | |
DE1113448B (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen | |
DE2545803A1 (de) | Verfahren zur behandlung von platinmetallhaltigen katalysatoren | |
DE920963C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen | |
DE2150975C3 (de) | Nickel-Siliciumdioxid-Katalysator und seine Verwendung | |
DE1806537A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen | |
DE2512089A1 (de) | Verfahren zur erhoehung der aktivitaet und selektivitaet von platinmetallhaltigen katalysatoren | |
DE945752C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen | |
DE921145C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat | |
DE1667353A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Katalysators fuer die Herstellung von Hydroxylaminsalzen | |
EP1060124A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hydroxylammoniumsalzen | |
DE408181C (de) | Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen | |
DE2520734A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hydroxylammoniumsalzen | |
DE1251328B (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,1-Dialkylhydrazinen | |
DE2037611A1 (de) | Verfahren zur Verwertung von Abfall-Salpetersäure |