DE2231440B2 - Verfahren zu der Herstellung einet Lösung eines Hydroxylammoniumsalzes - Google Patents
Verfahren zu der Herstellung einet Lösung eines HydroxylammoniumsalzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zu der Herstellung von hydrosylammoniumsalzhaltigen
Lösungen, bei denen Nitrationen in saurem Medium auf katalytischem Wege mit molekularem Wasserstoff zu
Hydroxylammoniumionen reduziert werden und zwar gemäß der Reaktionsgleichung:
2 H+ + NO3" + 3 H2
(NH3OH-+ + 2 H2O
Als Katalysator werden bei einem solchen Verfahren Hydrierungskatalysatoren angewandt, welche als wirksame Komponente ein Edelmetall oder Edelmetalloxyd
der Platingruppe enthalten (siehe die niederländische Patentschrift 1 08 802).
Die Erfindung nun betrifft insbesondere die Anwendung eines verbesserten Katalysators, wodurch iiehr
Hydroxylamin je g Edelmetallkatalysator je Stunde erzeugt werden kann als bisher unter denselben
Bedingungen möglich war.
Es hat sich bei Nachprüfung df:s obengenannten bekannten Verfahrens ergeben, daß für die katalytischc
Reduktion von Nitrationen zu Hydroxylamin mit Hilfe von molekularem Wasserstoff eigentlich nur Palladium
oder Palladiumoxyd, ggf. auf einem Trägerstoff, als wirksame kataly.ische Komponente in Betracht kommt,
weil hiermit im Vergleich zu den anderen Edelmetallen oder Edelmetalloxyden der Platingruppe die Reduktion
mit weitaus höherer Selektivität und Aktivität erfolgen kann. Wie sich zeigt, fördern die anderen Edelmetalle
aus der Platingruppe besonders andere Reduktionen von Nitrationen, nämlich solche, die au der Bildung von
Ammoniumionen, Stickstoff und Distickstoffoxyd führen, und zwar gemäß den Reaktionsgleichungen:
2 ΙΓ + ΝΟΓ + 4 H2
» NH4 + 3 H3O
2 Hf + 2 NO1 + 5 H2
. N2 + (■> W1V
So wurde z, B, bei zweistündiger Erprobung verschiedener Katalysatoren unter atmosphärischen Bedingun-
gen und Reaktionstemperaturen von 30" C sowie bei einer Konzentration von 150 g Edelmetall je Liter
Reaktionsflüssigkeit mit einem Nitratgehalt von etwa 23 Molar für einen Palladiumkatalysator (10 Gew-%
homogen auf Kohle verteiltes Pd) eine Ausbeute von
-ι 5 18,7 g Hydroxylamin je g Edelmetall je Stunde
festgestellt gegenüber einer Ausbeute von nur 03 g Hydroxylamin je g Edelmetall je Stunde bei Anwendung
eines Platinkatalysators (10 Gew.-% homogen auf Kohle verteiltes Pt). Außerdem war auch die Selektivi
tat des Palladiumkatalysators bedeutend höher. Mit
Hilfe des Paiiadiumkatalysators wurden 88% der verbrauchten Nitrationen in Hydroxylamin umgesetzt
gegenüber nur 47% bei Verwendung des Platinkatalysators. Bei Erprobung eines anderen Palladiumkatalysa-
tors - gleichfalls 10 Gew.-% Pd auf Kohle, das Palladium ist dabei aber nicht homogen verteilt sondern
befindet sich hauptsächlich an der Außenseite eines aus Trägerstoff bestehenden Kerns (Mantelkatalysator
genannt) — wurde unter übrigens denselben Prüfbedin-
jo gungen eine eraas höhere Ausbeute gefunden und zwar
213 g Hydroxylamin je g Edelmetall je Stunde, während
die Selektivität der Reduktion jetzt 87% betrug.
Es wurde nunmehr gefunden, daß bei Anwendung von
(1) Katalysatoren, welche als wirksame Komponente außer
η Palladium als Hauptkomponente eine gewisse Menge
Platin als Nebenkomponente enthalten, eine höhere Hydroxylaminproduktion erreichbar ist, d. h. daß sich
mehr Hydroxylamin je g Edelmetall je Stunde bildet als unter vergleichbaren Bedingungen mit einem nur
χι Palladium als wirksame Komponente enthaltenden
Katalysator zu verwirklichen ist. Die günstige Wirkung der Anwesenheit von Platin neben Palladium im
Katalysator macht sich bereits bemerkbar bei einer relativ geringen Menge Platin in der Größenordnung
•r, von 0,1 Gew.-%, berechnet auf die gesamte Gewichtsmenge von Palladium und Platin. Sehr günstige
Ergebnisse liegen vor bei Anwendung von Katalysatoren, welche 3—20 Gew.-% Platin, bezogen auf die
Gesamtmenge Edelmetall, enthalten.
"><> Die nächsten Versuchsergebnisse auf Basis diskontinuierlicher Versuche vermitteln einen Eindruck von der
Wirkung eines Zusatzes von Platin zu einem Palladiumkatalysator. Die diskontinuierlichen Versuche erfolgten
schon bei 30° C und einem Wasserstoffdruck von I ata.
■>) Die Reaktorflüssigkeit je Liter 200 ml einer reinen 85
Gew.-%igen H3PO4-t.ösung in Wasser sowie 84 g
Natriumhydroxid und 198 g Natriumnitrat.
Ferner enthielt die Reaktorflüssigkeit je Liter etwa
150 mg Palladium oder 150 mg Palladium + Platin in
M) Form von 5 Gew.-% Edelmetall auf Aktivkohle als
Trägerstoff. Außerdem wurden je g Edelmetall 16 mg Germaniumoxyd (GeO2) als Aktivator in die Reaktorflüssigkeit eingemischt.
(2) Die platinhaltigen Katalysatoren bilden sich auf Basis h'· eines Palladium-auf-Kohle-Katalysators mit 5 Gew.-%
Pd unter Zusatz einer Platinmenge in Form einer H2PtCIf1-Lösung zu der Reaktionsfliissigkeit. Es zeigt
(3) sich, daß sich dieses in gelöster Form beigegebene Platin
während des Versuchs beim Hindurchleiten von
Wasserstoff durch die Reaktorflflssigkeit auf die KatalysatortiiHchen ablagert.
Damit der Katalysator in der Suspensionsform bleibt und eine feine Verteilung von Wasserstoffgas in der
Reaktionsfltlssigkeit gewährleistet ist, wird die Reaktorflössigkejt
wahrend der Versuche mit einem Röhrer mit 2000 U/min geröhrt. Die weiteren Versuchsbedingungen
sowie die dabei erhaltenen Resultate sind in nachstehender Tabelle zusammengefaßt:
Versuch | Katalysatorsystem | Gew.-Verhältnis | Ausbeut: an | Hydroxylamin in | Selektivität |
(mg/Liter) | PD | g je g Pd je h | gjeg Pd + Ptje h | in % des | |
Pt + Pd*100 | NO3-Verbrauchs | ||||
1 | 3000 mg, 5% Pd/C | 100 | 18,7 | 18,7 | 88,2 |
2 | 3000mg5%Pd/C | 99,4 | 23,4 | 23,45 | 88,5 |
1,04 mg Pt | |||||
3 | 2700 mg 5% Pd/C | 98 | 25,7 | 26,3 | 82,5 |
3,12 mg Pt | |||||
4 | 2100 mg 5% Pd/C | 70,5 | 21,4 | 15,0 | 78,3 |
44mg Pt | |||||
5 | 1500 mg 5% Pd/C | 50 | 11,8 | 5,9 | 51,7 |
75 mg Pt |
Es wurde mit derselben Reaktionsflüssigkeit unter denselben Bedingungen eine Reihe von Versuchen
durchgeführt, bei denen entweder in der Reaktionsflüssigkeit eine Menge Katalysator in Form von Palladium
auf Kohle oder Platin auf Kohle oder ein Gemisch der 2 Katalysatoren auf Kohle suspendiert worden ist. Es sind
insgesamt stets 150 mg Edelmetall je Liter Reaktorflüssigkeit vorhanden. Nachstehende Tabelle II enthält die
weiteren Versuchsbedingungen sowie die dabei anfallenden Resultate.
Tabelle II | Katalysatorsystem | Gew.-Verhältnis | Ausbeute an | Hydroxylamin in | Selektivität |
Versuch | (mg/Liter) | Pd | g je g Pd je h | g je g Pd + Pt je h | in % des |
X 100 Pt+Pd |
ΝΟ,ι-Verbrauchs | ||||
2970 mg 5% Pd/C | 99 | 18,4 | 18,2 | 87,5 | |
6 | + 30 mg 5% Pt/C | ||||
2700 mg 5% Pd/C | 90 | 18,4 | 16,6 | 85 | |
7 | + 300 mg 5% Pt/C | ||||
2100 mg 5% Pd/C | 70 | 18,4 | 12,9 | 85.7 | |
8 | + 900 mg 5% Pt/C | ||||
1500 mg 5% Pd/C | 50 | 18,2 | 9.1 | 81,7 | |
9 | + 1500 mg 5% Pt/C | ||||
100OmS 5% Pd/C | 33,3 | 18,2 | 6,1 | 83,7 | |
10 | + 2000 mg 5% Pt/C | ||||
3000 mg Pt/C | 0 | - | 0,9 | 47,1 | |
Π | |||||
Vergleicht man die Versuchsergebnisse der Versuche 6—11 mit denen der Versuche 1—5 so ergibt sich klar,
daß nur dann von einer günstigen Wirkung des Platinzusatzes gesprochen werden kann, wenn dieses
Platin zusammen mit Palladium auf dem Trägerstoft anwesend ist. Ist auBer einem Palladium-auf-Kohle-Katalysator
zugleich ein Piatin-auf-Kohle-Katalysator in
der Reaktionsflüssigkeit suspendiert, so bleibt die Ausbeute an Hydroxylamin — unter den Versuchsbedingungen
etwa 18 g —,berechnet in g je g Palladium je Stunde, bei wechselnden Platinmengen nahezu konstant,
oder m. a. W. die Produktion von Hydroxylamin nimmt denselben Verlatif als wenn Platin nicht
anwesend wäre.
Enthält hingegen der katalytische Trägerstoff sowohl Palladium als Platin, so ergibt sich aus diesen
Versuchsergebnissen, daß bei Anwesenheit einer geringen Platinmenge die Ausbeute an Hydroxylamin,
sowohl berechnet in g je g Palladium je Stunde als in g je g Edelmetall (Pd + Pt) je Stunde, ansteigt, bei einer
bestimmten Pt-Menge einen Höchstwert erreicht, um anschließend abzusinken, worauf - je nachdem die
Berechnung erfolgt auf Basis der Gesamtmenge an Edelmetall oder auf Basis von Palladium — bei einer
Menge von etwa ?0 bzw. 40% Platin die Ausbeute unter
die mit einem platinfreien Katalysator gewonnene Menge zurückgeht.
Die Beziehung zwischen dem Verhältnis Palladium zu
Gesamtmenge an Palladium und Platin und der
Hydroxylaminausbeute in g je g Edelmetell (Pd + Pt)Je
Stunde ist graphisch im Diagramm der beiliegenden Figur dargestellt, wobei auf die Abszisse das Gewichtsverhältnis
Pd
Pd + Pt
100 =
und auf die Ordinate die erzeugte Hydroxylaminmenge in g aufgetragen ist.
Kurve a bezieht sich auf die Hydroxylaminausbeute. berechnet je g Edelmetall (Pd + Pt) während Kurve b
die Ausbeute, berechnet je g Palladium, darstellt.
Daß mit Hilfe der erfindungsgemäOen Maßnahme
eine Steigerung der Hydroxylaminproduktion möglich ist, findet ihre Bestätigung durch unter Betriebsbedingungen
Ulli Uli Käiiucl ei näiuiinCTl palladium- Und
platinhaltigen Katalysatoren durchgeführte Dauerversuche. Bei diesen Versuchen geht einem mit Kühlmantel.
Rührerund einem aus mehreren Filterkerzen bestehenden
Filtrationssystem versehenen rostfreien Stahlreaktor mit einem Inhalt von 5 Liter kontinuierlich eine
Prozeßflüssigkeit zu, welche je kg:
2,1 gMol H3PO4, und
2,SgMoINH4NOj
2,SgMoINH4NOj
enthält.
Die Zufuhr dieser Menge wird durch Einstellung des pH-Werts der aus dem Reaktor abfließenden hydroxylaminhaltiger.
Lösung geregelt; dieses pH wird nämlich auf einem Wert von 1,8 gehalten. Die Reduktion erfolgt
bei einer Temperatur von 6O0C unter einem Wasserstoffdruck
von 10 at bei einer Rührgeschwindigkeit von 2CO0 U/min. Die Flüssigkeit im Reaktor enthält 35 g
Edelmetallkatalysator in Form von 10Gew.-% Edelmetall
auf Aktivkohle (Teilchengröße 1 — 10 μ); die Aufgabemenge enthält zugleich Germaniumoxyd als
Aktivator für den Katalysator, und zwar in solcher Menge, daß je g Edelmetall 10 mg GeO2 im Reaktor
anwesend sind. Einige Tage nach dem Anfahren hat sich die Produktion meistens schon auf einem bestimmten
Stand stabilisiert, und sie kann monatelang auf diesem Stand gehalten werden.
In obenerwähnter Weis« sind drei Katalysatoren mehrere Monate getestet worden und zwar;
Katalysator A, 10 Gew.-% Pd auf Aktivkohle.
Katalysator B. 10 Gew.-% Pd auf Aktivkohle in Form
Katalysator B. 10 Gew.-% Pd auf Aktivkohle in Form
eines Mantelkatalysators,
Katalysator C, 3,8 Gew.-% Pd und
Katalysator C, 3,8 Gew.-% Pd und
0,33Gew.% Pt auf Aktivkohle.
In diesen Monaten wurde folgendes Resultat erreicht:
Hydroxylamin;! usheule
in g je g lidelmetall
je Stunde
Kai. Λ
Kai B
Kat. C
Kai B
Kat. C
50-55
80-85
120-140
80-85
120-140
Selektivität in
- lies Nilral-
\erhr;uiehs
88
87
87
Aus diesen Resultaten ergibt sich klar, daß die Anwesenheit von Platin neben Palladium im Katalysator
einen wichtigen produktionssteigernden Einfluß hat und zugleich daß die sog. »Mantelkatalysatoren« bei der
katalytischen Reduktion von Nitrationen in saurem Medium den Katalysatoren, bei denen die aktive
Komponente homogen über den Trägerstoff verteilt ist, vorzuziehen sind. Merkwürdigerweise wird nur bei
Anwendung platinhaltiger Palladiumkatalysatoren eine Zunahme eier Produktion festgestellt. Eine Ersetzung
des Platins durch andere Edelmetalle der Platingruppe oder durch Gold hat nicht ζ·ι einem entsprechend
günstigeren Resultat geführt, die Produktion blieb vielmehr auf derselben Höhe oder sie wurde durch die
höhere Aminoniakbildung sogar nachteilig beeinflußt.
Weil sich auch herausgestellt hat, daß die Stabilität des Palladiiimkatalysators durch die Anwesenheit vor
Platin bedeutend größer ist, d. h. daß der Katalysator unter den Reaktionsbedingungen länger seine ursprüngliche
Aktivität beibehält je nachdem der Platingehall höher ist, wird man ausgezeichnet mit Katalysatorer
arbeiten können, die bis zu 40 Gew.-% Platin, berechne!
auf die Gesamtmenge an Edelmetall, enthalten, da ir diesem Fail der günstige Einfluß von Platin al«
aktivitätssteigendem Element auf Palladium sinnvoll mil
dem stabilisierenden Einfluß dieses Platins auf die Lebensdauer des Katalysators zu kombinieren ist.
Hierzu I Blatt Zeichnuncen
Claims (3)
1. Verfahren zu der Herstellung von Lösungen von Hydroxylammonmmsalzen durch katajytische Reduktion von Nitrationen mit molekularem Wasserstoff in saurem Medium und in ^anwesenheit eines
palladium- oder palladiumoxydftaltigen Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen Katalysator benutzt, der als wirksame Komponente außer Palladium als; Hauptkomponente Platin als Nebenkomponente enthält
2. Verfahren nach Anspruch Ij dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator 0,1 —40 Gew.-% Platin
berechnet auf die Gesamtmenge an Edelmetall, enthält
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß der Katalysator hauptsächlich an der Außenseite eines aus
einem S>igerstoff bestehenden Kerns befindet
2 H+ + 2 ΝΟΓ + 4 H2
> N2O + 5 H2O
> N2O + 5 H2O
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