DE2220408B2 - Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE2220408B2 DE2220408A DE2220408A DE2220408B2 DE 2220408 B2 DE2220408 B2 DE 2220408B2 DE 2220408 A DE2220408 A DE 2220408A DE 2220408 A DE2220408 A DE 2220408A DE 2220408 B2 DE2220408 B2 DE 2220408B2
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Description

Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend aus einem elektrisch leitenden Schichtträger und einei" photoleitfähigen Doppelschicht aus organischen Materialien, die aus einer Ladungsträger erzeugenden, Farbstoff enthaltenden Schicht und einer transparenten Deckschicht aus isolierenden Materialien mit mindestens einer Ladungen transportierenden Verbindung be&teht, sowie Verfahren zu seiner Herstellung.
Es ist bekannt (DT-OS 15 97 877, 17 97 342), bei elektrophotographischem Aufzeichnungsmaterial die spektrale Empfindlichkeit von Selenschichten durch Doppelschichtanordnung zum Beispiel mit Phthalocyanin-Dispersionsschichten in den roten Spektralbereich zu erweitern. Nachteilig hieran sind die hohen technischen Aufwand erfordernden Selen-Vakuumbedampfungen, die Sprödigkeit dickerer Selenschichten, die geringe Haftvermittlung aneinander grenzender, heterogener Bestandteile in diesen Schichten und die nur schwierig herstellbare, gleichmäßig benetzende Beschichtung mit den entsprechenden Dispersionslösungen. Außerdem sind durch das Absorptionsverhalten und den unterschiedlichen Ladungsleitungsmechanismus von Selen und Phthalocyanin in der Doppelschichtanordnung keine optimalen Lichtempfindlichkeiten erreichbar.
Es sind auch elektrophotographische Materialien bekannt (DT-OS 15 72 376) mit einer photoleitfähigen Einfachschicht aus glasförmigem Selen und mindestens einem Farbstoff, wie zum Beispiel Fluorescein. Die
Schicht wird durch gemeinsame Vakuumverdampfung oder in Dispersion aufgebracht. Auch hier gilt, daß eine gemeinsame Aufdampfung von Selen und Farbstoff, insbesondere die gleichmäßige Verteilung von Farbstoff im Selen über die Aufdampfzeit, technisch hohe Anforderungen stellen, die nur schwierig zu bewältigen sind. Dadurch ist die Reproduzierbarkeit der Herstellung kaum gewährleistet und die Homogenität der Lichtempfindlichkeit über die gesamte aufgedampfte Fläche ist nicht gegeben. ι η
Es sind auch photoleitfähige Doppelschichten bekannt (US-PS 35 73 906), die eine organische, gegebenenfalls photoleiifähige Isolierschicht zwischen elektrisch leitendem Schichtträger und aufgedampfter Selenschicht zur Haftvermittlung enthalten. Ein solcher Schichtaufbau behindert jedoch den notwendigen Ladungstransport stärker, so daß auch hier höhere Lichtempfindlichkeiten nicht zu erhalten sind.
Ferner ist bekannt (DT-OS 19 64 817), aufgedampfte Selenschichten mit einer Schicht aus einem organischen, photoleitfähigen, isolierenden Material, das im sichtbaren Spektralbereich im wesentlichen nicht lichtempfindlich ist, zu versehen. Man hat auch schon vorgeschlagen (DT-OS 2120 912), für elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien lichtempfindliche Schichtanordnungen zu verwenden, die als Ladungsträger erzeugende Schicht ein anorganisches Material wie Cadmium- oder Zinksulfid, -selenid, -sulfoselenid oder -telluric! und als Ladungsträger transportierende Schicht ein organisches Material mit mindestens 20 Gewichtsprozent jo 2,4,7-Trinitro-9-fluorenon enthalten. Nachteilig bei der Herstellung dieser Schichten mit anorganischen Photoleitern ist die genaue Einhaltung der Aufdampfbedingungen von Selen bzw. die genaue Einstellung der Mischphasen, damit eine gut photoleitende Modifika- ir> tion der anorganischen Materialien erhalten wird. Außerdem ist die Haftung von Selen auf leitfähigem Trägermaterial wie zum Beispiel Aluminium mangelhaft.
Ermüdungserscheinungen bei wiederholten Aufla- w dungs-Belichtungszyklen gestatten zudem keine Verwendung in elektrophotographischen Kopiergeräten.
Es sind auch bereits photoleitfähige Doppelschichten aus organischen Materialien auf einem leitfähigen Träger bekannt (J A-Anmeldung 43-26 710). Dort ist eine untere, relativ dicke Schicht aus einer sehr verdünnten, homogenen Lösung eines Sensibilisators in einem Bindemittel mit einer oberen durchsichtigen, lichtempfindlichen Schicht versehen. Dieser Schichtaufbau bietet jedoch nur eine relativ geringe, den technischen Erfordernissen nur wenig genügende Empfindlichkeitssteigerung. Ein anderer bekannter Vorschlag jjeht dahin (DT-OS 19 09 742), eine vorgegebene, photoleitfähige Schicht mehrfach mit einer Sensibilisatorlösung zu übergießen und das Lösungsmittel zu verdampfen. Nachteilig hieran ist, daß die mechanische Stabilität der aufgebrachten Schicht gering ist wegen der ungenügenden Co- und Adhäsion des aufgebrachten Sensibilisators. Außerdem ist das mehrfache Beschichten umständlich.
Ferner ist ein elektrophotographisches Kopiermaterial bekannt (DT-OS 17 72 511), das aus einem rückseitig leitfähig gemachten Trägerblatt, vorwiegend Papier, besteht und das vorderseitig eine konventionelle Photoleiterschicht besitzt, in welche von der Trägerblattseite her eine zuvor aufgetragene Elektronenakzeptorsubstanz als Hilfssensibilisator eindringen soll. Diese Photoleitermaterialien sind für einen einmaligen Einsatz analog ZnO-Papier ausgelegt und folglich als Photoleiterschichten in Hochleistungskopiergeräten nicht einsatzfähig.
Es sind auch photoleitfähige Doppelschichten mit Farbstoff enthaltender Schicht (BE-PS 7 63 540, 7 63 542) bekannt. Es wurde auch schon vorgeschlagen, deutsche Patentanmeldung P 21 08 935.0, als Farbstoff Algolgelb als Photogenerator und Injektor zu verwenden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei einem solchen Schichtaufbau Deckschichten verwendet werden, die keine höchsten Ansprüchen genügende Empfindlichkeit erlauben und welche auch in Hinsicht der Haftung zwischen der Farbstoff- und der Deckschicht keine Optimierung darstellen und mechanischem Angriff, wie er zum Beispiel in elektrophotographischen Kopiergeräten, insbesondere infolge Reinigung der Photoleiterschicht auftritt, nicht genügend standhalten.
Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine für den xerographischen Kopierprozeß hochlichtempfindliche, organische Photoleiterschicht zu schaffen, die die beschriebenen Nachteile vermeidet und bei der die Haftung zwischen den verschiedenen Schichten technisch höchsten Ansprüchen genügt, bei der im wesentlichen keine Abnutzungs- bzw. Ermüdungserscheinungen auftreten und die auch nach wiederholtem Gebrauch schnell wiederverwendet werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial der eingangs erwähnten Art und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ladungsträger erzeugende Farbstoffschicht homogen und farblich abdeckend ist und aus Indanthrenblau (C. I. 69 800), Decacyclen, Indanthrenbrillantviolett RK (C. I. 63 365), Cibanongelb GC (C. I. 67 300), Indanthrenrot F3B (C. I. Vat Red 31), Indanthrenmarineblau R (C. I. 70 500), Algolgelb GR (C. I. 66 500), Cibaorange G (C. I. 73 870), Trifluormethylaminoacridon (C. 1.67 920), 2-(Dimethylaminobenzal)-indandion-1,3, 2,5-Bis-(piperonal)-cyclopentanon-1, 2,5-Bis-(3,4-dimethoxybenzahl)-cyclopentanon-l, 2,5-Bis-(p-diäthylaminobenzal)-cyclopentanon-l,. Cellitongelb 3GE (C. 1.48 005), Cellitongeib 7G (C. 1.48 000) oder Indanthrengoldorange GG (C. I. Vat Orange 26) und die transparente Deckschicht aus einem Gemisch einer Ladungen transportierenden monomeren, heterocyclischen Verbindung mit wenigstens einem — gegebenenfalls ankondensierten — aromatischen, carbocyclischen oder heterocyclischen Ring, welche durch mindestens eine Dialkylaminogruppe oder mindestens zwei Alkoxygruppen substituiert ist oder aus einem Kondensationsprodukt aus 3-Brompyren und Formaldehyd oder aus 3,6-Dinitro-N-t-butyl-naphthalimid und jeweils einem polymeren Bindemittel besteht.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß hochlichtempfindliche, photoleitfähige Doppelschichten für das erfindungsgemäße elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial erhalten werden, die eine hohe mechanische Stabilität aufweisen und zum Beispiel auf einer zylindrischen Trommel angeordnet werden können oder als endloses Band umlaufen können, ohne besondere Verschleißerscheinungen zu zeigen, und demgemäß für c";e Verwendung in elektrophotographischen Kopiergeräten sehr geeignet sind. Die große Lichtempfindlichkeit beruht insbesondere darauf, daß die in der transparenten Deckschicht vorhandene, Ladungen transportierende Verbindung durch die Ladungsträger erzeugende Farbstoffschicht sensibilisiert wird, indem die Ladungsträger, wie Elektronenoder Defektelektronen von der Deckschicht übernom-
men werden.
In bevorzugter Ausführungsform weist die organische Farbstoffschicht eine Dicke auf, die von etwa 0,005 bis etwa 2 μίτι reicht. Hierdurch wird eine hohe Konzentration an angeregten Farbstoffmolekeln in der Farbstoffschicht und an der Grenzfläche zwischen Farbstoffschicht und Deckschicht erreicht. Außerdem wird die Haftung zwischen elektrisch leitfähigem Trägermaterial und der Deckschicht nicht beeinträchtigt.
Die transparente Deckschicht weist eine Dicke auf, die von etwa 5 bis etwa 20 μηι reicht. Hierdurch ist Gewähr für eine ausreichende Aufladungshöhe gegeben.
Als elektrisch leitfähiges Trägermaterial sind Materialien, welche auch bisher zu diesem Zweck verwendet wurden, geeignet. Hierzu gehören zum Beispiel Aluminiumfolien oder mit Aluminium, Zinn, Blei, Antimon oder Wismut bedampfte oder kaschierte Kunststoffe. Die Auswahl des Metalls wird durch die erzielbaren Empfindlichkeiten, Aufladungshöhen und deren Konstanz während vielfacher Kopierzyklen bestimmt. Die Art des Trägermaterials wird auch durch seine Verwendungsart bestimmt, ob beispielsweise die Unterlage steif, selbsttragend oder biegsam verwendet werden soll.
Für die homogene, farblich abdeckende, Ladungsträger erzeugende organischen Farbstoff enthaltende Schicht werden Farbstoffe verwendet, die unter folgenden Bezeichnungen bekannt sind:
1. Indanthrenblau, Color Index (C. I.) 69 800
2. Decacyclen (E. Cl ar, Aromatische Kohlenwasserstoffe, Springer Verlag, Berlin 1952, Seite 424)
3. Indanthrenbrillantviolett RK, C. 1.63 365
4. CibanongelbGCC. I.67 30C
5. Indanthrenrot F3B, C. I. Vat Red 31
6. Indanthrenmarineblau R, C. 1.70 500
7. Algolgelb GR, C. 1.66 500
8. Cibaorange G, C. 1.73 870
9. Trifiuormethylaminoacridon,
freie Base von Vat Blue 21 (C. 1.67 920)
10. 2-(p-Dimethylaminobenzal)-indandion-1,3,
Fp. 102° C, Beilstein 14,227
11. 2,5-Bis-(piperonal)-cyclopentanon-l,
Fp. 258° C, Beilstein 19,447
12. 2,5- Bis-^^-dimethoxybenzalJ-cyclopentanon-1,
Fp. 197°C, Beilstein 8,530
13. 2,5-Bis-(p-diäthylaminobenzal)-cyclopentanon-1,
Fp. 202°C, analog der Dimethylamino-Verbindung aus Diäthyiaminobenzaldehyd anstelle von Dimethylaminobenzaldehyd, Beilstein 14,122
14. Cellitongelb 3GE, C. 1.48 005
15. Cellitongelb 7G, C. 1.48 000
16. Indanthrengoldorgane GG, C. I. Vat Orange 26
Stoffmaterials in das elektrisch leitfähige Trägermaterial, durch chemische Abscheidung etwa einer zi oxidierenden Leukobase, durch elektrolytische bzw elektrochemische Prozesse oder durch Gun-Spray-Technik. Das Aufbringen wird jedoch vorzugsweise durch Aufdampfen des Farbstoffs im Vakuum vorgenommen. Hierdurch wird eine dicht gepakte, homogene Auftragung erzielt.
Die Auftragung in dicht gepackter Anordnung machi es unnötig, zur Erzielung einer hohen farblicher Abdeckung dicke Farbstoffschichten herzustellen. Die dichte Packung der Farbstoffmolekeln und die extrerr niedrige Schichtdicke erlauben in besonders günstigei Weise den Transport von Ladungsträgern, so daß e; völlig ausreicht, wenn die Ladungsträger lediglich an dei Grenzschicht erzeugt werden.
Für das Aufbringen der Farbstoffschicht durch Aufdampfen im Vakuum sind Farbstoffe mit thermi scher Stabilität in dem anzuwendenden Aufdampftem peraturbereich notwendig. Die hohe Extinktion de: Farbstoffes ermöglicht eine hohe Konzentration ar angeregten Farbstoffmolekeln. Nach folgenden Reak tionsgleichungen finden Anregung (1) bzw. Ladungs trennung(2) in der Farbstoffschicht statt:
1. S + hv >S*
2. S* + S ► S® + 'S®
mit S — Farbstoffmolekel
S* — angeregte Farbstoffmolekel und
S® Se — Farbstoffradikalionen .
An der Grenzfläche zwischen der organischer Farbstoff Schicht und der transparenten Deckschicht werden Reaktionen der angeregten Farbstoffmoloke oder der entstandenen Ladungsträger in Form dei Farbstoffradikalionen mit den Molekeln der der Ladungstransport bewirkenden Verbindung in dei Deckschicht nach folgenden Gleichungen möglich:
55
3. S* + F1 - —► 'Se + 'Ff
4. S* + F2 - —> 'S51 -t- 'Ff
5.· Sffl + F1 - * S + 'Ff
θ." QQ ι F2 - — S + "Ff
mit F1 - Donatormolekel
F2 - Akzeptormolekel
"Ff/Ff - Donator- bzw. Akzeptor
radikalion .
Die Farbstoff enthaltende Schicht ist ein bedeutsamer Teil des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials. Sie bestimmt im wesentlichen die spektrale Lichtempfindlichkeit der erfindungsgemäßen photoleitfähigen Doppelschicht. Die Farbstoffschicht muß extrem gleichmäßig sein, da erst ihre Gleichmäßigkeit eine gleichmäßige Injektion von Ladungsträgern in die Deckschicht garantiert.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Farbstoff- e>5 schichten nach speziellen Bcschichtungsmethoden aufgebracht. Hierzu gehören das Aufbringen durch mechanisches Einreiben des feinst gepulverten Färb-Die Reaktionen 3 und 5 verlaufen dann bevorzug! wenn als π-Elektronensystem in der Deckschicht eini Verbindung gewählt wird, die als Donatorverbindunj leicht Elektronen abgeben kann. Dies ist z. B. be 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-l,3,4-oxdiazol der Fall Mit einer Substanz in der Deckschicht, die al: Elektronenakzeptor leicht Elektronen aufnimmt, wi< z. B. 3,6-Dinitro-N-t-butyl-naphthalimid, sind bevorzug die Reaktionen 4 und 6 möglich.
Erfindungsgemäß ist es für die Wirksamkeit de; Farbstoffs ausreichend, wenn er neben seiner intensiver
Absorption lediglich entweder Elektronen anziehende Substituenten wie z. B. > C = O, -NO2. -CF3 oder Elektronen abstoßende Substituenten wie z.B. -NH2, — NAlkyb oder — O — Alkyl besitzt, je nachdem, ob er für die Reaktionen 3, 5 bzw. 4, 6 bevorzugt geeignet ist. Die Erfindung erlaubt nämlich einen durch besonders geringen Energieaufwand begünstigten Weitertransport der Ladungsträger innerhalb der in dichter Packung angeordneten Farbstoffschichi nach den folgenden Reaktionen:
7. 'S® + S
8. S + -
S +'S®
Bei allen herkömmlichen Sensibilisierungsverfahren ist dagegen der Transport über die in geringer Konzentration vorliegenden Farbstoffmolekeln wegen ihres großen Abstandes voneinander erschwert.
Analog verläuft der Ladungstransport in der Deckschicht mit:
9. Ff + F1
10. 'Ff + F2
F1 + Ff (p-Ieitend)
F2 + Ff (n-leitend).
Als praktische Konsequenz der Reaktionen 1 — 10 folgt, daß bei Verwendung von Elektronendonatoren in der Deckschicht die Doppelschichtanordnung negativ aufgeladen wird, damit die Reaktionen 3,5, 8,9 ablaufen können. Umgekehrt werden Schichten mit Elektronenakzeptoren in der Deckschicht positiv aufgeladen, damit die Reaktionen 4,6,7 und 10 stattfinden können.
Die transparente Deckschicht aus organischen, isolierenden Materialien mit mindestens einer Ladungen transportierenden Verbindung wird wie folgt beschrieben:
Die transparente Deckschicht besitzt einen hohen elektrischen Widerstand und verhindert im Dunkeln das Abfließen der elektrostatischen Ladung. Bei Belichtung transportiert sie die in der organischen Farbstoffschicht erzeugten Ladungen.
Die transparente Deckschicht besteht vorzugsweise aus einem Gemisch aus einer Elektronendonatorverbindung und einem Bindemittel, wenn negativ aufgeladen werden soll. Andererseits jedoch besteht die transparente Deckschicht vorzugsweise aus einem Gemisch aus einer Elektronenakzpetorverbindung mit einem Bindemittel, wenn das erfindungsgemäße elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial für eine positive Aufladung eingesetzt werden soll.
Demgemäß werden in der transparenten Deckschicht dem Ladungstransport dienende Verbindungen eingesetzt, die als Elektronendonatoren bzw. Elektronenakzeptoren bekannt sind. Sie werden in Verbindung mit Bindemitteln bzw. Haftvermittlern verwendet, die im Hinblick auf den Ladungstransport, auf die: Filmeigenschaft, die Haftvermittlung und Oberflächeneigenschaft mit der dem Ladungstransport dienenden Verbindung abgestimmt sind. Weiterhin sind vorzugsweise zusätzlich herkömmliche Sensibilisatoren oder Ladungsübertragungskomplexe bildende Verbindungen vorhanden. Diese sind aber nur insoweit einsetzbar, als die notwendige Transparenz der Deckschicht ,nicht beeinträchtigt wird. Schließlich können auch noch übliche weitere Zusätze wie Verlaufmittel, Weichmacher unc Haftvermittler vorhanden sein.
Als dem Ladungstransport dienende Verbindunger sind vor allem solche organischen Verbindunger geeignet, die ein ausgedehntes π-Elektronensysterr besitzen. Hierzu gehören monomere, heterocyclische Verbindungen, die durch mindestens eine Dialkylaminogruppe oder mindestens zwei Alkoxygruppen substitu-
ίο iert sind und wenigstens einen ankondensierten Benzolring und/oder wenigstens einen aromatischen carbocyclischen oder heterocyclischen Rest aufweisen Bewährt haben sich besonders heterocyclische Verbindungen wie Oxdiazol-Derivate, die in der deutschen Patentschrift 10 58 836 genannt sind. Hierzu gehört insbesondere das 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4. Weitere geeignete monomere Elektronendonatorverbindungen sind zum Beispiel Triphenylamin-Derivate, höher kondensierte aromatische Verbindungen wie Anthracen, benzokondensierte Heterocyclen, Pyrazolin- oder Imidazol-Derivate; hierher gehören auch Triazol- sowie Oxazol-Derivate, wie sie in den deutschen Patentschriften 10 60 260 bzw. 1120 875 offenbart sind.
Geeignet sind auch Formaldehyd-Kondensationsprodukte mit verschiedenen Aromaten, wie z. B. Kondensate aus Formaldehyd und 3-Brompyren.
Neben diesen genannten Verbindungen, die vorwiegend p-leitenden Charakter besitzen, werden auch η-leitende Verbindungen eingesetzt. Diese sogenannten Elektronenakzeptoren sind z. B. aus der deutschen Patentschrift 11 27 218 bekannt. Insbesondere hat sich 3,6-Dinitro-N-t-butylnaphthalimid bewährt.
Als polymere Bindemittel sind hinsichtlich der Flexibilität, der Filmeigenschaften und der Haftfestigkeit Natur- bzw. Kunstharze geeignet. Hierzu gehören insbesondere Polyesterharze, die Mischpolyester aus Iso- und Terephthalsäure mit Glykol darstellen. Auch Silikonharze, die insbesondere dreidimensional vernetzte Phenyl-methyl-Siloxane darstellen, haben sich als geeignet erwiesen. Ferner sind Mischpolymerisate aus Styrol und Maleinsäureanhydrid gut einsetzbar.
Das Mischungsverhältnis der ladungstransportierenden Verbindung zu dem Bindemittel kann variieren.
4s Jedoch sind durch die Forderung nach maximaler Photoempfindlichkeit, d. h., möglichst großem Anteil an ladungstransportierender Verbindung, und nach zu vermeidender Auskristallisation, d. h., möglichst großem Anteil an Bindemittel, relativ bestimmte Grenzen gesetzt. Es hat sich ein Mischungsverhältnis von etwa 1 :1 Gewichtsteilen als bevorzugt erwiesen, jedoch sind auch Verhältnisse zwischen etwa 3:1 bis 1:4 oder größer fallweise geeignet.
Die zusätzlich einsetzbaren herkömmlichen Sensibilisatoren können den Ladungstransport vorteilhaft begünstigen. Sie können darüber hinaus in der transparenten Deckschicht Ladungsträger erzeugen. Als Sensibilisatoren können z. B. Rhodamin B extra, Schultz, Farbstofftabellen, I.Band, 7. Auflage, 1931, Nr. 864, Seite 365, Brillantgrün, Nr. 760, Seite 314, Kristallviolett, Nr. 785, Seite 329 und Kryptocyanin, E. H. R ο d d, Chem. of Carbon Compounds IV B, 1067, Elsevier Verlag, Amsterdam (1959) eingesetzt werden. Im gleichen Sinne wie die Sensibilisatoren können auch zugegebene Verbindungen wirken, die mit der ladungstransportierenden Verbindung Ladungsübertragungskomplexe bilden. Hiermit ist eine weitere Steigerung der Photoempfindlichkeit der beschriebenen Doppel-
schichten zu erreichen. Die Menge des zugesetzten Sensibilisators bzw. der den Ladungsübertragungskomplex bildenden Verbindung ist so bemessen, daß der entstehende Donator-Akzeptor-Komplex mit seiner charge-transfer-Bande noch genügend transparent für die darunter liegende organische Farbsloffschicht ist. Der optimale Konzentrationsbereich liegt bei einem molaren Donator/Akzeptor-Verhältnis von etwa 10:1 bis etwa 100 : 1 und umgekehrt.
Neben der Transparenz der Deckschicht ist auch ihre Schichtdicke eine weichtige Größe für die optimale photoempfindlichkeit: wie bereits ausgeführt, sind Schichtdicken zwischen etwa 5 und etwa 20 μπι bevorzugt. Ganz allgemein muß bei Schichtdicken unter etwa 5 μιτι mit geringerer maximaler Aufladungshöhe gerechnet werden.
Der alleinige Zusatz von Haftvermittlern als Bindemittel insbesondere zu polymeren, ladungstransportierenden Verbindungen zeigt bereits eine gute Photoempfindlichkeit. Hier hat sich beispielsweise niedermolekulares Polyesterharz, wie z. B. ein Äthyl-Terephthalat-Äthyl-Isophthalat-Copolymer 60/40, besonders bewährt.
Die Deckschichten haben in der beschriebenen Art die Eigenschaft, eine hohe Aufladung bei kleiner Dunkelentladung zu ermöglichen. Während bei allen herkömmlichen Sensibilisierungen eine Steigerung der Photoempfindlichkeit verknüpft ist mit einem Ansteigen des Dunkelstroms, kann die erfindungsgemäße Anordnung diese Parallelität verhindern. Damit sind diese Schichten verwendungsfähig sowohl in elektrophotographischen Kopiergeräten mit kleiner Kopiergeschwindigkeit und sehr kleiner Lampenenergie als auch in solchen mit hohen Kopiergeschwindigkeiten und entsprechend höheren Lampenleistungen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch das erfindungsgemäße elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial. In Fig. 1 ist die photoleitfähige Doppelschicht aus Ladungsträger erzeugender Farbstoff enthaltender Schicht 2 und transparenter Deckschicht 3 aus isolierenden, organischen Materialien und mindestens einer Ladungen transportierenden Verbindung auf einem metallischen Träger I1 in Fig. 2 auf einer metallisierten Kunststoffolie 1,4 wiedergegeben.
Es hat sich gezeigt, daß durch die Verwendung der obengenannten Farbstoffe in der Schicht 2 mit der in der transparenten Deckschicht 3 enthaltenen Ladungen transportierenden Verbindung mit ausgedehntem jr-Elektronensystem, wie zum Beispiel 2,5-Bis-(4'-diäthyl-amino-phenyl)-oxdiazol-1,3,4, und der elektrisch leitfähigen Unterlage t beträchtliche Empfindlichkeitssteigerungen gegenüber der in der Deckschicht 3 enthaltenen Verbindung erzielt werden können.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials geschieht durch Aufbringen einer unteren Farbstoffschicht auf das elektrisch leitfähige Trägermaterial und durch Aufbringen einer darüber angeordneten transparenten Deckschicht aus organischen isolierenden Materialien mit mindestens einer Ladungen transportierenden Verbindung. Wie schon ausgeführt, kann die Farbstoffschicht nach speziellen Beschichtungsmethoden aufgebracht werden, wie etwa mechanisches Einreiben des feinst gepulverten Farbstoffes in das elektrisch leitfähige Trügermateilal oder durch chemische Abscheidung einer zu oxidierenden Lcukobase, durch elektrolytischen bzw. elektrochemischen Prozeß oder durch Gun-Spray-Technik. Es hat sich jedoch gezeigt, daß das Aufdampfen des Farbstoffes im Vakuum ganz besonders geeignet ist.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb auch ein Verfahren zur Herstellung eines
r, elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials, bei dem auf einem elektrisch leitenden Schichtträger eine photoleitfähige Doppelschicht aus einer Ladungsträger erzeugenden, einen organischen Farbstoff enthaltenden Schicht und einer transparenten Deckschicht aufge-
H) bracht wird, wobei auf die Farbstoffschicht die Lösung einer Ladungen transportierenden Verbindung, eines Bindemittels, gegebenenfalls eines Sensibilisators und/ oder einer Ladungsübertragungskomplex bildenden Verbindung aufgetragen und das Lösungsmittel verdampft wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der organische Farbstoff bei einer Temperatur zwischen 100 und 5000C im Vakuum auf den Schichtträger aufgedampft wird. Hierdurch wird eine relativ dichte Packung der Farbstoffmolekeln erzielt, die bei niedriger Schichtdicke die Erzeugung der Ladungsträger von hoher Konzentration insbesondere an der Grenzschicht ermöglicht.
In bevorzugter Ausführungsform wird der organische Farbstoff bei einer Temperatur zwischen 150 und 3500C in einem Vakuum von etwa 10~3 bis etwa 10~6 Torr, vorzugsweise 10-3 bis 10~4 Torr, auf den Schichtträger aufgedampft. Die Aufdampfung muß homogen erfolgen und geschieht möglichst kurzzeitig, so daß eine schonende Behandlung des Farbstoffes auch bei
jo höherer Temperatur gewährleistet ist.
Die Aufdampfungsdauer hängt von verschiedenen Faktoren, wie herrschender Temperatur, angewendetem Druck und dem Dampfdruck des Farbstoffes ab. Eine Dauer von etwa 10 Minuten ist möglich. Es hat sich
J5 jedoch gezeigt, daß vorteilhaft der organische Farbstoff innerhalb von zwei bis vier Minuten auf den Schichtträger, der eine Temperatur zwischen 20 und 100°C hat, aufgedampft wird.
Hierdurch wird erreicht, daß der organische Farbstoff unzersetzt sublimieren oder verdampfen kann. Man kann den Farbstoff durch direkte Heizung, bevorzugt durch indirekte Beheizung seiner Oberfläche oder seiner Schmelze zur Verdampfung bringen. Es kann hierbei von Vorteil sein, den Schichtträger zu kühlen.
Die Überschichtung der Farbstoff schicht erfolgt nach herkömmlicher Methode, zum Beispiel durch Vergießen oder Rakeln der Lösungen, wobei Lösungsmittel verwendet werden, die entweder schnell verdampfen oder wobei die Methode so gewählt wird, daß eine
so schnelle Verdampfung gewährleistet ist. Die Überschichtung kann auch nach anderer herkömmlicher Methode, zum Beispiel durch Kaschieren, erfolgen.
Das Beschichten wird vorzugsweise so vorgenommen, daß die die Ladungen transportierende Verbindung enthaltende Lösung mit Hilfe einer Breitschlitzdüse auf das Material aus Schichtträger und Farbstoffschicht aufgebracht und in einem Trockenkanal getrocknet wird. Hierdurch kann eine kurze Kontaktzeit zwischen Lösung und Farbstoffschicht gewährlei-
bo stet werden, wenn zum Beispiel das zu beschichtende Material, etwa ein Band, nach dem Aufbringen der Lösung in einen Trockenkanal geführt wird, dessen Temperatur je nach seiner Länge und der Siedetemperatur des Lösungsmittels zwischen 60 und etwa 1400C
ds liegt.
Als Lösungsmittel haben sich vorteilhaft für die beschriebenen Deckschichtmaterialicn insbesondere Tetrahydrofuran, Dioxan und Glykolmonomethyliither
bewährt. Es können jedoch auch andere bekannte Lösungsmittel eingesetzt werden, die die als brauchbar erwiesenen Deckschichtmaterialien leicht und schnell auflösen.
Die Erfindung wird anhand der Beispiele näher erläutert.
Lösung von Tetrahydrofuran (THF) geschleudert. Nach der Trocknung beträgt die Schichtdicke ca. 8— ΙΟμίη. Die Photoempfindlichkeit dieser doppellagigen Schicht wird mit der einer O-Schicht gleicher Deckschichtdicke verglichen, wobei die Meßbedingungen von Beispiel 1 gelten.
Beispiele
1. Zur Herstellung einer photoleitfähigen Doppelschicht wird Indanthrenblau, Colour Index Nr. 69 800, z. B. Paliogenblau 6470, (Formel 1) in einem Vakuumpumpstand bei 10-3—10-4 Torr, auf eine im Abstand von ca. 15 cm entfernt installierte Aluminiumfolie von 100 μπι Dicke aufgedampft. Innerhalb von 1 bis 3 Minuten wird bei einer Aufdampftemperatur von ca. 360—3900C eine sehr homogene, abdeckende, blaugefärbte Schicht erhalten.
Zur Prüfung der elektrophotographischen Eigenschaften wird eine Deckschicht von ca. 10 μίτι Dicke auf die Farbstoffschicht gebracht. Hierzu werden ein Gewichtsteil 3,6-Dinitro-N-t-butyl-naphthalimid (DNI), ein Gewichtsteil Polyesterharz und 10-3 Gewichtsteile Kryptocyanin als Sensibilisator, als 20%ige Lösung in Tetrahydrofuran, aufgeschleudert. Anschließend wird die homogene, glänzende Schicht 5 Minuten bei 120° C getrocknet. (DNl wurde analog N-Methyl-naphthalimid — Beilstein 21, 527 — aus 3,6-Dinitronaphthaisäureanhydrid und t-Butylamin - Beilstein 17, II, 496 hergestellt.
Zum Vergleich der Photoempfindlichkeit wird eine gleiche Deckschicht auf einer Aluminiumfolie analog hergestellt (Nullschicht = O-Schicht).
Zur Messung der Photoempfindlichkeit wird die doppellagige Photoleiterschicht auf eine positive Spannung aufgeladen, wobei sie dreimal durch ein Aufladungsgerät (7,5 kV) hindurchgefiihrt wird. Dann wird die Schicht mit einer Xenonlampe belichtet. Die Beleuchtungsstärke in der Meßebene beträgt ca. 300 Lux. Aufladungshöhe und photoinduzierte Hellabfallkurve der Photoleilerschicht werden mit einem Elektrometer durch eine Sonde nach der von A r η e t h und Lorenz in Reprographie 3, 199 (1963) beschriebenen Methode gemessen.
Die Photoleiterschicht wird durch die Aufladungshöhe (Uo) und diejenige Zeit (TxI1) charakterisiert, nach der die Hälfte der Aufladung UJ2 erreicht ist:
Schicht
U0 (V)
(Negative
Aufladung)
Tin
(msec;
O-Schicht
Doppelschicht
1200
1175
525
245
3. Auf Farbstoffschichten aus Indanthrenblau, C. I. 69 800, z.B. Cromophthalblau A3R (Formel 1), die analog Beispiel 1 aufgedampft werden, kommen transparente Deckschichten folgender Zusammensetzung:
a) 1 Gewichtsieil 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4
1 Gewichtsteil Polyesterharz (20% in THF)
b) neben a) zusätzlich 0,1 Gewichtsteile 3,5-Dinitrobe i/.oesäure
Die Dicke der Deckschichten beträgt ca. 10 μΐη.
jo Die Bestimmung der Photoempfindlichkeit dieser Proben bei negativer Aufladung wird bei stärkerer Lichtintensität und nach einer modifizierten Methode vorgenommen: auf einem sich langsam drehenden Teller bewegt sich die Photoleiterschicht durch eine
j5 Aufladungsvorrichtung (Coronaeinstellung 6 —7 kV, Gitter 1 — 1, 5 kV) hindurch zur Belichtungsstation, wo sie mit einer Xenonlampe belichtet wird. Ein Wärmeabsorptionsglas und ein Neutralfilter mit 10% Transparenz sind der Lampe vorgeschaltet, so daß die Lichtintensität in der Meßebene ca. 750 μ W/cmbeträgt.
Die Aufladungshöhe und die photoinduzierte Hellabfallkurve werden über ein Elektrometer und über eine transparente Sonde oszillographisch aufgezeichnet.
Die Bestimmung der Aufladungshöhe (Uo) und der Halbwertszeit (T,,,) ergibt folgende Werte für die Doppelschichten sowie die vergleichbar hergestellten O-Schichten.
Schicht
O-Schicht
Doppelschicht
Un(V)
(Positive
Aufladung)
(msec)
1100
520
9500
260
'JlJ ■ —
Schicht
U0(W)
(Negative
Aulladung)
71 η
(msec)
55 a 1200 110
O-Schicht 900 240
b 800 210
O-Schicht 1150 720
2. Eine gelbfarbene Schicht auf einer Aluminiumfolie von 100 μπι Dicke wird durch Aufdampfen von Decacyclen (Formel 2) über ca. 15 Minuten bei ca. 310-3300C im Vakuum von 10-'— ΙΟ-4 Torr hergestellt.
Auf diese Schicht wird eine Lösung aus einem Gewichtsteil 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiuzol-1,3,4, und einem Gewichtsteil Polyesterharz in 20%igcr
4. Eine Reihe weiterer Farbstoffe zeigt nach Aufdampfen in Doppelschichtanordnung eine wesentlich verbesserte Photoenipfindlichkeit im Vergleich zu der einer Deckschicht ohne Farbstoffschicht. Die Farbstoffschichten wurden in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur unter folgenden Bedingungen aufgedampft:
Farbstoff
Formel Zeit (min)
Temperatur (C)
Die Messung der Photoempfindlichkeit bei negativer Aufladung gemäß Beispiel 3 erigbt folgende Werte:
Schicht
Indanthrenbrillantviolett 3
RK C. I. 63 365
320
U0 (V)
(msec)
Cibanongelb GC C. I.
67 300
4 ->
J
350-380 10 0-Schicht 900 240
Indanthrenrot F3B C. I.
Vat Red 31
5 10 450 a
b
1200
1160
42
125
Indanthrenblau C. I.
69 800
1 2 370 C 900 115
Die Schichtgewichte der aufgedampften Farbstoffe liegen in der Größenordnung von ca. 0,01—0,5 g/m2, was etwa einer Dicke von 0,01— 0,5 μΐπ, bei einer angenommenen Dichte d = 1, entspricht.
Auf diese Schichten wird je eine Deckschicht aus 1 Gewichtsteil 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4, 1 Gewichtsteil Polyesterharz und 10~3 Gewichtsteilen Brillantgrün als Sensibilisator aufgebracht. Die Deckschichtdicke beträgt jeweils ca. 9 μ. Eine 0-Schicht wird analog hergestellt.
Die Photoempfindlichkeit wird wie in Beispiel 1 bestimmt (negative Aufladung, 300 Lux in der Meßebene):
Schicht
FarbstofT <./0(V) 71,
gemäß (Negative
Formel Aufladung) (msec)
0-Schicht 3 1400 280
Doppelschicht 4 920 195
Doppelschicht 5 1100 89
Doppelschicht 1 1225 156
Doppelschicht 950 190
is 6. Analog Beispiel 1 wurden Schichten des Farbstoffs Cibaorange G, C. I. 73 870, (Formel 8), auf Aluminiumbleche während 4 Minuten bei einer Temperatur von 350°C im Vakuum von 10"3—10-4 Torr aufgedampft Zur Bestimmung der Dicke der Farbstoffschicht wird folgender Vergleichsversuch herangezogen:
Bedampft man eine transparente Polyesterfolie von 50 μπι Dicke mit dem Farbstoff der Formel 8, so erhall man für die angegebenen Bedingungen eine Schicht, die bei 410 nm eine Extinktion von 1,3 aufweist. Bei einem angenommenen Extinktionskoeffizienten vor ε = 1,0 ■ 105 (410 nm) errechnet sich auf eine 2cm:
große Probe eine Schichtauflage von 0,08 g/m' oder eine Dicke der Farbstoffschicht vcn 0,08 μπι.
Die Deckbeschichtung erfolgte ebenfalls analog Beispiel 1. Als Deckschichtmaterialien wurden 1 :1 Gemische von 3,6-Dinitro-N-t-butyl-naphthalimid (DNI) und einem Polyesterharz oder von 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-l,3,4 (To) und einen· Mischpolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydric
j5 verwendet. Den Deckschichten wurden auch Sensibilisatoren wie Rhodamin B (RhB) zu 0,3%, bezogen au! feste Schichtbestandteile und Brillantgrün (BG) zi 0,05% zugesetzt. Vergleichsweise wurden entsprechende Deckschichten ohne Farbstoffschicht (0-Schtchten hergestellt. Die Meßwerte der Empfindlichkeiten gemessen nach Beispiel !,betragen:
5. Folgende weitere Farbstoffe eignen sich ebenfalls ganz vorzüglich für die elektrophotographischen Doppelschichten. Analog Beispiel 1 können diese Materialien unter relativ schonenden Bedingungen aufgedampft werden:
50
Farbstoff
Formel Zeit bzw. Nr.
Temperatur (min) (0C)
a) Algolgelb GR
C. I. 66 500
b) Indanthrengoldorange GG
C. I. Vat Orange 26
c) Indanthrenmarineblau R C. I. 70 500
2 370
3 350
6 410
55
Auf diese homogenen, glänzenden Farbstoffschichten wird eine Deckschicht aus 1 Gewichtsteil 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-l,3,4 und 1 Gewichtsteil Polyesterharz in ca. iö μ Dicke aufgetragen.
Deckschicht
(msec)
DNI
DNI + RhB
To To+ RhB
To+ BG
0-Schicht DNI
0-Schicht To
+ 460
+ 400
-1040
- 750
-1020
+ 510
- 420
>>48
46
68
32
36
>1000
>1000
7. Analog Beispiel 1 wurde der blaue Farbstoff dei Formel 9 über 6 Minuten bei 310°C im Vakuum be ΙΟ-3— ΙΟ-4 Torr aufgedampft. Die Herstellung dei Doppelschicht wurde analog Beispiel 6 und di< Vermessung analog Beispiel 1 durchgeführt.
Bedampft man analog vorstehendem Beispiel 6 eim transparente Polyesterfolie ohne leitfähige Aluminium schicht mit dem Farbstoff 6, so erhält man unter der angegebenen Bedingungen eine Schichtdicke, die be 650 nm eine Extinktion von etwa 2,0 hat. Unter dei Annahme, daß ein Exiinkiiönskoeffizient vor
Beschichtung von Dicke bei einer
(■ = 0,5 · iO'' gill, ergibt sich cine
0,15 g/m2 bzw. 0,15 μηι für die
angenommenen Dichte von d = 1.
Die Werte der gefundenen Empfindlichkeiten sind:
Deckschicht + ι (V) 7i ?
- (msec)
a) DNl+ RhB - 690 115
b) To + 730 92
c) To+ BG _ 1200 164
d) O-Schicht DNI 510 >1000
e) O-Schicht To 420 >1000
Mit einem Gerät zur Vermessung der Empfindlichkeit ten wurde mit dem Gelbfilter der Faktor der
Empfindlichkeit
U0
U0: Ausgangsspannung
Uh: Spannung nach 2 see Belichtung und
I Ud: Dunkelabfall nach 2 see
bestimmt.
Für Schicht a wurde A= 1,7 und für die Schicht c /■= 1,6 gefunden. Für die O-Schichten ergibt sich (= 1,0.
8. Analog Beispiel 1 wurden die gelb und orange gefärbten Farbstoffe der Formeln 10—13 aufgedampft die Beschichtung mit der Deckschicht und die Vermessung erfolgte ebenfalls nach Beispielen G bzw. 1 Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefaßt.
Die Bedampfung erfolgte bei 1800C und 10-J—10-" Torr. Die Ladungen transportierenden Substanzer wurden in einem 1 :1 Gemisch mit einem Polyesterharz in 15%iger Feststoffkonzentration in Tetrahydrofuran aufgebracht.
Farbstoff Bedampfungsdauer Deckschicht £/()(V) Π/2
(min) (msec)
10 0,5 To - 700 520
11 2,5 To -1240 610
12 2,5 To -1170 520
13 2,5 To -1000 580
13 2,5 DNI+ RhB + 1540 350
- - O-Schicht DNI + 510 >1000
_ _ O-Schicht To - 420 >1000
Weitere Kondensationsprodukte werden in den bindungen der Formeln 14 und 15 aufgedampft, mit
folgenden Beispielen behandelt. 4i> einer Deckschicht versehen und vermessen. Folgende
9. Analog Beispiel 1 wurden die gelben Farbstoffe aus Ergebnisse wurden erzielt: aromatischen Aldehyden mit aktivierten Methylenver-
Farbstoff Bcdampfungsbedingungen 5-10"4 Deckschicht i/o (V) (msec)
( C, min, Torr) 5-30· 10"4 250
14 250° 1, To -600 148
15 200° 1, To -590 >1000
O-Schicht -420
10. Der feinst gepulverte Farbstoff nach Formel 8 wird mit einem Leder auf einer Aluminiumplatte sorgfältig verrieben, bis eine gute Haftung zum Metall hergestellt ist. Anschließend überschichtet man, wie in Beispiel 2 beschrieben, mit einer Lösung aus einem Gewichtsteil 2,5-Bis-(4'-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3.4 und einem Gewichtsteil Polyesterharz in Tetrahydrofuran (20%). Nach Trocknen über 5 Minuten bei 1200C wird unter den Bedingungen des Beispiels 3 vermessen. Dabei erhält man für eine Aufladung von -580 V eine Halbwertszeit des Spannungsabfalls von 120 msec.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (12)

Patentansprüche:
1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger und > einer photoleitfähigen Doppelschicht aus organischen Materialien, die aus einer Ladungsträger erzeugenden, Farbstoff enthaltenden Schicht und einer transparenten Deckschicht aus isolierenden Materialien mit mindestens einer Ladungen trans- in portierenden Verbindung besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladungsträger erzeugende Farbstoffschicht homogen und farblich abdeckend ist und aus Indanthrenblau (C. 1.69 800), Decacyclen, Indanthrenbrillantviolett RK. (C. I. 63 365), Cibanongelb GC (C. I. 67 300), Indanthrenrot F33 (C. 1. Vat Red 31), Indanthrenmarineblau R (Cl. 70 500), Algolgelb GR (C. 1.66 500), Cibaorange G (C. I. 73 870), Trifluormethylaminoacridon (C. 1.67 920), 2-(Dimethylaminobenzal)-indandion-1,3, 2,5-Bis-(piperonal)-cyclopentanon)-1,
2,5-Bis-(3,4-dimethoxybenzal)-cyclopentanon-1,
2,5-Bis-(p-diäthylaminobenzal)-cyclopentanon-l,
Cellitongelb 3GE (C. 1.48 005), Cellitongelb 7G (C. 1.48 000) oder Indanthrengoldorange GG (C. I. Vat Orange 26) und die transparente Deckschicht aus einem Gemisch einer Ladungen transportierenden, monomeren, heterocyclischen Verbindung mit wenigstens einem — gegebenenfalls ankondensierten — aromatischen, carbocyclischen jo oder heterocyclischen Ring, welche durch mindestens eine Dialkylaminogruppe oder mindestens zwei Alkoxygruppen substituiert ist oder aus einem Kondensationsprodukt aus 3-Brompyren und Formaldehyd oder aus 3,6-Dinitro-N-t-butyl-naphthalimid J5 und jeweils einem polymeren Bindemittel besteht.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die heterocyclische Verbindung aus einem jeweils substituierten Oxazol, Oxdiazol, Triazol, Imidazol oder Pyrazol besteht.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die heterocyclische Verbindung aus 2,5-Bis-(4-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-1,3,4 oder 2-Phenyl-4-(2-chlorphenyl)-5-(4-diäthylaminophenyl)-oxazol besteht.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbstoffschicht 0,005 bis 2 μΐη und die transparente Deckschicht 5 bis 20 μιτι dick ist.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die transparente Deckschicht auf ein Gewichtsteil Ladungen transportierende Verbindung ein Gewichtsteil polymeres Bindemittel enthält.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Bindemittel aus einem Polyester, Mischpolyester, Silikonharz, Reaktivharz aus Polyäthern und polyfunktionellen Isocyanaten, oder einem Styrol-Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisat besteht. eo
7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Bindemittel aus einem Polycarbonat oder aus einem Mischpolyester aus Isophthal- und Terephthalsäure mit einem Alkylenglykol besteht.
8. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die transparente Deckschicht zusätzlich einen Sensibilisator und/oder eine Ladungsübertragungskomplexe bildende Verbindungenthält.
9. Verfahren zur Herstellung eines elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials, bei dem auf einen elektrisch leitenden Schichtträger eine photoleitfähige Doppelschicht aus einer Ladungsträger erzeugenden, einen organischen Farbstoff enthaltenden Schicht und einer transparenten Deckschicht aufgebracht wird, wobei auf die Farbstoffschicht die Lösung einer Ladungen transportierenden Verbindung, eines Bindemittels, gegebenenfals eines Sensibilisators und/oder einer Ladungsübertragungskomplexe bildenden Verbindung aufgetragen und das Lösungsmittel verdampft wird, dadurch gekennzeichnet, daß der organische Farbstoff bei einer Temperatur zwischen 100 und 5000C im Vakuum auf den Schichtträger aufgedampft wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der organische Farbstoff bei einer Temperatur zwischen !50 und 3500C in einem Vakuum von 10~3 bis 10~6, vorzugsweise zwischen ΙΟ-3 und ΙΟ-4 Torr, auf den Schichtträger aufgedampft wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der organische Farbstoff innerhalb von zwei bis vier Minuten auf den Schichtträger, der eine Temperatur zwischen 20 und 1000C hat, aufgedampft wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ladungen transportierende Verbindung enthaltende Lösung mit Hilfe einer Breitschlitzdüse auf das Material aus Schichtträger und Farbstoffschicht aufgebracht und in einem Trockenkanal getrocknet wird.
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