DE2216139A1

DE2216139A1 - Stoffgemisch, insbesondere zum abdichten laengswasserdichter kabel, sowie laengswasserdichtes kabel

Info

Publication number: DE2216139A1
Application number: DE2216139A
Authority: DE
Inventors: Gerd Joepen; Bertram Dipl Chem Dr Laurs
Original assignee: KERPENWERK GmbH
Current assignee: KERPENWERK GmbH
Priority date: 1972-04-01
Filing date: 1972-04-01
Publication date: 1973-10-04
Also published as: NL7304581A; BE795126A

Description

Bezeichnung: Stoffgemisch, insbesondere zum Abdichten längswasserdichter Kabel, sowie längswasserdichtes Kabel Unser Zeichen: 39 pg 721 Die Erfindung betrifft ein Stoffgemisch, welches beispielsweise zum Abdichten längswasserdichter Kabel oder auch zum Vergießen von Verbindungsmuffen, Endverschlüssen, Einführungs- und Schaltkästen verwandt werden kann, sowie ein längswasserdichtes Kabel, insbesondere Starkstromkabel mit einem, die Hohlräume in der Kabelseele und diejenigen zwischen Kabelseele und Kabelmantel ganz oder überwiegend ausfüllenden plastischen Stoff.
Bei Kabel besteht das Bedürfnis, nicht nur das Eindringen von Feuchtigkeit in du verlegte Kabel weitergehend verhindern, sondern dennoch eingedrungenes Wasser auf einer kurzen Länge des Kabels zu lokalisieren, möglichst auf der Länge einer Muffe, damit das Kabel durch Setzen einer Muffe repariert werden kann und es nicht erforderlich wird. das da auszuwechseln.
Es ist ein Verfahren bekannt, bei Stahlwellmantel-Kabeln die Wellhohlräume des Stahlmantels mit einem bei Wasserzutritt quellförmigen Pulver, z.B. Carboximethylzellulose, zu füllen.
Dieses Verfahren beichrnkt sich jedoch auf die Längswasserdichtigkeit dee Stahlwellmantels; die Kabelseele wird davon nicht berührt. Die Aufgabe, einen Wassereinbruch auf Muffenlänge zu beschränken, läßt sich auch innerhalb des Mantels bei dieses Verfahren nur schwer lösen.
Bei Fernmeldekabeln, die mit Polyäthylen isoliert sind, hat man versucht, die Längswasserdichtigkeit durch Füllen der Kabelseele mit Petrolat zu erreichen. Es ist aber nicht auszuschließen, daß nach starkem Biegen dea Kabels innerhalb der Kabelseele Hohlräume entstehen, so daß keine Längswasserdichtigkeit auf Muffenlänge gegeben ist. Dieses Verfahren versagt außerdem bei Eaergie- und Fernmeldekabeln mit einer Isolation aue PVC, da durch das Petrolat die Eigenschafte OB PVC stark verschlechtert werden.
Eine andere Möglichkeit, Längswasserdichtigkeit bei Fernmeldekabeln zu erzielen, besteht in der Füllung der Kabelseele mit Polyurethan-Schaum. Dieses Verfahren findet aber kaum Anwendung, da durch den PU-Schaum Montageschwierigkeiten entstehen. Außerdem wird du Kabel nach Pullung der Seele steif.
Um die Biegsamkeit des Kabels su verbessern, wird durch die DT-OS 1 790 202 eine Änderung des Verfahrens vorgeschlagen.
Es wird ein vorwiegend offenporiger Schaut verwandt, in dessen Poren ein bei Wasserzutritt quellendes material, wie z.B.
Zellulose, vorzugsweise Carboximethylzellulose, vorhanden ist.
Es werden durch diesen Vorschlag zwar die Längswasserdichtigkeit und die Biegsamkeit verbessert, die Montageschwierigkeiten werden aber nicht beseitigt.
Ausgehend von den dargelegten Nachteilen und Bedürfnissen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Stoffgemisch zu schaffen, welches dazu verwandt werden kann, die Längswasserdichtigkeit bekannter Kabel zu verbessern, insbesondere diejenige PVC-isolierter Energie- und Fernmeldekabel sowie PE-isolierter Fernceldekabel. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Stoffgemisch plastisch ist und zumindest einen wasserabweisenden Stoff sowie zuinindest einen im Wasser quellenden Stoff enthält.
Besondere Bedeutung hat die Verwendung des erfindungsgemäßen Stoffgemisches bei armierten Kabeln. Hier können bei dem Biegen durch das "Arbeiten" der Armierung Hohlräume entstehen, die bestehen bleiben und die Längswasserdichtigkeit des Kabels beeinträchtigen. Der in dem Stoffgemisch enthaltene quellende Anteil würde bei Wasserzutritt diese Hohlräume schließen, so daß hier die Längswasserdichtigkeit erhalten bleibt.
Neben den bisher genannten Verwendungsbeispielen ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Stoffgemisches speziell wichtig bei Kabeln, in denen Werkstoffe vorhanden sind, die bei Zutritt von Feuchtigkeit korrodieren können, z. B. Kabel mit Leitern aus Aluminium oder einer Armierung zum Schutze der Kabelseele, wie Eisenbänder, -flach- und -runddrähten. Als weitere wichtige Verwendung sind Kabel au nennen, die ua elektrischen oder mechanischen Gründen Aufbauelemente aufweisen, deren Geometrie durchgehende kleine Hohlräume erwarten läßt, wie Querwendel bei Schirmen oder Armierungen aus Eisenbändern, -flach- und -runddrähten.
Als vorteilhaft ist hervorzuheben, daß das erfindungsgemäße Stoffgemisch meist einen höheren Tropfpunkt als Petrolat hat.
In diesem Fall ist eine höhere Betriebssicherheit bei Erwärmung gegeben, die 1. B. b Starkstromkabeln besteht.
Die Erfindung kant so ausgestaltet werden, daß der wasserabweisende Stoff aus einem a) flüssigen bis festen Kohlenwasserstoff, beispielsweise Paraffinöl oder Vaseline, b) Mineralöl, c) festen bis flüssigen Kunststoff, vorzugsweise Polyisobutylen oder Polyäthylen oder d) Weichmacher (DIN 55 945, Blatt 1) hergestellt ist, während der quellende Stoff aus e) Tonen, beispielsweise feingemahlenem Bentonit, f) Cellulosen, beispielsweise Cellulosemethylester oder Carboxymethylcellulose, g) einem Polysaccharid, beispielsweise Stärke oder Dextrin, h) einem Eiweißkörper, beispielsweise Gelatine oder Leim, i) einem Pflanzenschleim, beispielsweise Alginat, oder j) Kieselsäuren, beispielsweise hochdisperser gefällter Kieselsäure, besteht, und das Stoffgemisch kann einen oder mehrere der Stoffe a) bis b) mit einem oder mehreren der Stoffe e) bis j) kombiniert enthalten. Vorzugsweise kann der Anteil d98 oder der wasserabweisenden Stoffe und derjenige des oder der in Wasser quellenden Stoffe etwa 20 bis 80 bzw. bis 20 Gewichtsprozent betragen. Aus Gründen der Wirtschaftlichtkeit kann die Erfindung weiterhin so ausgestaltet werden, daß das Stoffgemisch einen nicht in Wasser quellenden, feingemahlenen mineralischen Füllstoff, beispielsweise Kreide, enthält.
Die Verwendung des Stoffgemisches zum Abdichten längswasserdichter Kabel, insbesondere Starkstromkabel mit einem, die HohirtLuis in der Kabelseele sowie diejenigen zwischen Kabelseele und Kabelmantel ganz oder überwiegend ausfüllenden plastischen Stoff, ist erfindungsgemäß und bevorzugt, doch ist die Verwendung nicht hierauf beschränkt. Dieo ergibt sich aus den anfange genannten weiteren Verwendungsmöglichkeiten.
Die Verwendung für Kabel ist besondere zweckmäßig, wenn die Isolierung aus Kunststoff besteht und das Kabel mit einer Stahlband-Bandagierung versehen ist. Die Verwendung des Stoffgemisches verbessert aber auch die Längswasserdichtigkeit von Schwachstromkabeln.
Ansprüche

Claims

Ansprüche 1. Stoffgemisch, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß es plastisch ist und zumindest einen wasserabweisenden Stoff sowie zumindest einen in Wasser quellenden Stoff enthält.
2. Stoffgemisch nach Anspruch 1., dadurch g e k e n n z e i c hn e t , daß der wasserabweisende Stoff aus einem flüssigen bis festen Kohlenwasserstoff, beispielsweise Paraffinöl oder Vaseline, hergestellt ist.
3. Stoffgemisch nach Anspruch 1., dadurch g e k e n n Z O i i c c hn e t , daß der wasserabweisende Stoff aus einem Mineralöl hergestellt ist
4. Stoffgemisch nach Anspruch 1., dadurch g 0 k e n n s e i c hn e t , daß der wasserabweisende Stoff aus einem festen bis flüssigen Kunststoff, vorzugsweise Polyisobutylen oder Polyäthylen, hergestellt ist.
5. Stoffgemisch nach Anspruch 1., dadurch g e k c n n so e i c hn e t , daß der wasserabweisende Stoff aus einem Weichmacher hergestellt ist.
6. Stoffgemisch nach Anspruch 1., dadurch g e k e na so 1 c h n e t , daß der quellende Stoff aus Ton, beispielsweise feingemahlenem Bentonit, besteht.
7. Stoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c hn e t , daß der quellende Stoff aus Cellulose, beispielsweise Cellulosemethylester oder Carboxymethylcellulose, besteht.
8. Stoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c hn e t , daß der quellende Stoff aus einem Polysaccharid, beispielsweise Stärke oder Destrin, besteht.
9. Stoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c hn e t , daß der quellende Stoff aus einem Eiweißkörper, beispielsweise Gelatine oder Leim, besteht.
10. Stoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c hn e t , daß der quellende Stoff aus einem Pflanzenschleim, beispielsweise Alginat, besteht.
11. Stoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c hn e t , daß der quellende Stoff aus Kieselsäuren, beispielsweise hochdisperser gefällter Kieselsäure, besteht.
12.Stoffgemischt nach Anspruch 1, g e k e n n z e i c h n e t durch die Kombination einer oder mehrerer Stoffe gemäß den Ansprüchen 2 bis 5 mit einem oder mehreren Stoffen gemäß den Ansprüchen 6 bis 11.
13.Stoffgemisch nach einen oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Anteil des oder der wasserabweisenden Stoffe und derjenige des oder der in Wasser quellenden Stoffe etwa 20 bis 80 bzw. 80 bis 20 Gewichtsprozent betragen.
14. Stoffgemisch nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß es einen nicht in Wasser quellenden mineralischen Füllstoff, beispielsweise Kreide, enthält.
15. Längswasserdichte Kabel, insbesondere Starkstromkabel mit einem, die Hohlräume in der Kabelseele sowie diejenigen zwischen Kabelseele und Kabelmantel ganz oder überwiegend ausfüllenden plastischen Stoff, g e k e n n z e i c h n e t durch die Verwendung eines Stoffgemisches gemäß einen oder mehreren der vorstehenden Ansprüche.
16. Längswasserdichtes Kabel nach Anspruch 15, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Isolierung aus Kunststoff besteht.
17. Längswasserdichte Kabel nach Anspruch 15 oder 16, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß es mit einer Stahlband-Bandagierung versehen ist.