DE950655C

DE950655C - Kunststoffkabelmantel

Info

Publication number: DE950655C
Application number: DES14305D
Authority: DE
Inventors: Dr Phil Hans Mueller
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1937-09-02
Filing date: 1937-09-02
Publication date: 1956-10-11

Description

Kunststoffkabelmantel In letzter Zeit hat man angestrebt, die früher üblichen Bleimäntel durch Mäntel aus anderen Stoffen, und zwar insbesondere den neu entwickelten hochpolymeren, Kunststoffen, zu ersetzen. Diese Versuche waren zunächst nicht von Erfolg begleitet, da es sich herausstellte, daß alle diese Stoffe mehr oder weniger feuchtigkeitsdurchlässig sind, was für die Zwecke von Kabelmänteln unzulässig ist. Dabei hat sich auch noch ergeben., äaB in der Regel gerade die Stoffe, die aus mechanischen Gründen zur Herstellung von Kabelmänteln besonders geeignet wären., in bezug auf die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit besonders ungünstig sind. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Kabelmäntel. aus mehreren Schichten aufzubauen, von denen; die eine Schicht aus einem mechanisch widerstandsfähigen" aber feuchtigkeitsdurchlässigen Stoff besteht, während' die zweite Schicht von einem möglichst feuchtigkeitsundurchlässigen Stoff gebildet ist, der dann nicht mechanisch fest zu sein braucht. Die Kombination derartiger Stoffe ist jedoch nicht einfach, insbesondere auch aus dem Grunde, weil die Stoffe bzw. die ihnen zum Zweck ihrer Verarbeitbarkeit zugesetzten; Zusatzstoffe sich häufig untereinander chemisch nicht vertragen.
Gemäß der Erfindung gelingt es nun, einen; aus mehreren Schichten aus verschiedenen Kunststoffen bestehenden Kunststoffkabel'mantel herzustellen, der allen Ansprüchen bezüglich Festigkeit und Feuchtigkeitsundurchlässigkeit genügt, indem zwischen einer Schicht aus einem möglichst wasserundurchl.äs@sigen Stoff, wie Polybutylen, insbesondere Polyisobutylen und einer Schicht aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Polyvinyl'chlorid die gegenseitige chemische Beeinflussung der Schichten verhindernde Zwischenlagen aus Zelluloseglashaut, Metallfolien od. dgl., angeordnet werden.
Es ist zwar bereits bekannt, zur Verhinderung des Austritts der Kabeltränkmasse über einer mit einem Gummimantel zu versehenden Kabelseele eine Trennschicht aus Papier oder Zelluloseestern oder -äthern anzubringen. Hier handelt es sichab-er nicht um: die Trennung zweier sich chemisch nicht vertragender Mantelschichten. Außerdem wären die angegebenen Trennschichten für die Zwecke der Erfindung nicht geeignet, da Papier porös ist- und Zelluloseester und -äther in den. für die Kunststoffe eines Kabelmantels-gemäß der Erfindung in Betracht kommenden Weichmachern löslich sind. Weiter ist es bekannt, zum Zweck der Verhinderung des Wasserdurchtritts bei Seekabeln zwischen zwei aus gleichen Stoffen bestehenden Isolierschichten eine Schicht aus Metallfolien anzubringen. Eine gegenseitige Beeinflussung der beiden Isolationsschichten, die durch -die Metallfolie unterbunden werden könnte, kann hier also nicht auftreten.
Bei einem Kabelmantel gemäß der Erfindung kann. die wasserundurchlässige Schicht, z. B. aus Polyis-obutylen, entweder direkt über der Kabelseele angeordnet sein, was z. B.. bei luftraumisolierten Schwachstromkabeln, bei denen unmittelbar über der Kabelseele ein wasserdichter Absc.hluß erwünscht ist, vorteilhaft sein wird. Bei ölgeträn'kten,-_Kabeln-" z. B: Starkstromkabeln, dagegen, wird vorteil'hafterweise die wasserundurchlässige Schicht, z. B. aus Polyisobutylen, nicht direkt über der Kabelseele angeordnet, da sie durch COl. angegriffen werden kann. In solchem Fall wird, zweckmäßigerweise über der Kabelseele zunächst -eine- Kunststoffhülle angeordnet, die von Öl nicht angegriffen wird und erst hierüber die wasserundurchlässige Schicht: aufgebracht.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von Kabelmänteln ---emäß der Erfindung dargestellt.
In Fig. z ist über der Kabelseele i ,eine wasserundurchlässige Schicht z aus Polybutylen, insbesondere- Polyisobutylen,_ aufgebracht. Darüber befinden sich eine oder mehrere, vorzugsweise überlappt aufgebrachte Bandlagen 3 aus Zel'luloseglashaut. Diese Zwischenlage schürzt die Schicht aus Polybutylen vor den Einwirkungen der darüber angeordneten Schicht 4 aus Polymerisaten oder Mschpolymerisaten von Polyvinylchlorid'. In Fig: z ist über der Kabelseele i i zunächst eine geschlossene Hülle 15 aus Polyrnerisaten oder Mischpolymerisaten von Polyvinylchlorid, darüber ,eine Bandlage 13 aus Zell'ul.oseglashaut, darüber eine geschlossene Schicht 12 aus Polyisobutylen, hierüber eine Bandlage r'6 aus Zelluloseglashaut und hierüber ein äußerer Mantel 14 aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Polyvinylch.lorid aufgebracht.
Über dem Kabelmantel können in der Zeichnung nicht dargestellte Schutzschichten oderBewehrungen üblicher Ausführung, z. B. in Form von Textilbandbespinnungen oder in getränkte Jutepolster eingebettete Band- oder Drahtbewehrungen, z. B. aus einer Aluminium-Magnes,ium-Silizium-Legierung angeordnet werden.
Die wasserundurchlässige Schicht wie auch die darüber und darunter befindlichen Kunststoffschichten können durch Spritzen als nahtloser Mantel auf die darunter befindliche Schicht aufgebracht sein. Sie können aber auch, in dem bekannten Bedeckungsverfahren oder auf jede andere geeignete Weise aufgebracht sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kunststoffkabelmantel, bestehend aus mehreren Schichten aus verschiedenen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer Schicht aus einem möglichst wasserundurchlässigen Stoff, wie Polybutylen., insbesondere Polyisobutylen, und einer Schicht aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Polyvinylchlorid die gegenseitige chemische Beeinflussung der Schichten verhindernde Zwischenlagen aus Zelluloseglashaut, Metallfolien od. dgl., angeordnet sind.
2. Kunststoffkabelmantel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Schicht aus. Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Polyvinylchlorid, eine Bandlage aus Zelluloseglashaut, eine Schicht aus -Polyisobutylen, eine Bandlabe aus Zelluloseglasbaut und eine äußere Schicht aus Polymerisaten oder Mischpolimerisaten von Polyvinylchlorid. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 490428', 474418; Zeitschrift »Die chemische Fabrik«, 1937, S. 13 bis 17; _ _ VDE, Vorschriftenbuch; 1930, 17. Auflage, S. 657; VDE-Vorschriften o2,5o,U/1936; ETZ, 1937, S. 767; österreichische Patentschrift Nr. 41 532; britische Patentschriften Nr. 175 753, 40'9 780.