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Als Werkstoff für die Mäntel elektrischer Kabel ist das Aluminium
dem bisher meist verwendeten Blei wegen seines viel kleineren spezifischen Gewichtes,
seiner höheren mechanischen Festigkeit und seiner besseren Wärmeleitfähigkeit deutlich
überlegen. Dagegen ist die geringere chemische Beständigkeit des Aluminiums, insbesondere
gegen Alkalien und gegen Chloride, ein Nachteil, der bisher noch seiner allgemeinen
Verwendung für Kabelinäntel im Wege steht. Gegen die genannten Agentien, die einen
häufigen Bestandteil der Bodenfeuchtigkeit darstellen, versagt der natürliche Schutz
des Aluminiums, die Oxydhaut, die sich auf der Aluminiumoberfläche an der freien
Luft bildet, weil sich Aluminiumoxyd in alkalischen und in chloridhaltigen Flüssigkeiten
löst. Wegen dieser Unbeständigkeit des Aluminiumoxyds haben: auch die eigens für
Aluminium entwickelten oxydischen Schutzschichten, wie sie beispielsweise nach dem
sogenannten Eloxalverfahren erhalten werden, für Aluminiummäntel nur einen bedingtem
Wert. Andererseits kann man sich bei einem Aluminiummantel auch nicht darauf verlassen,
daß die Kabel zur Verlegung im Erdboden oder unter Wasser in der Regel durch eine
mit Bitumen getränkte Faserstoffhülle geschützt sind. Die Erfahrung hat nämlich
gelehrt, daß in den Bitumenschichten solcher Hüllen trotz des Faserstoffgerüstes
mitunter Risse und Sprünge auftreten, durch die dann- das Wasser bis zum Kabelmaniel
vordringt. Enthält das auf diese Weise eingedrungene Wasser Alkalien oder Chloride
gelöst, so kann dies zu einer Zerstörung des Aluminiummantels durch Korrosion führen.
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Nach der Erfindung ist über dem Aluminiummantel des Kabels eine Korrosionsschutzhülle
aufgebracht, die aus einer überdeckenden Wicklung aus mit Metallfolie beklebtem
Papier mit abdichtenden Zwischenlagen aus einer Masse, wie Bitumen, besteht. Die
Wicklung kann einlagig aus mit Metall beklebtem Papierband derart gewickelt sein,
daß sich jeweils benachbarte Windungen des Bandes ein Stück überlappen. Vorteilhaft
besteht aber die Wicklung aus, zwei oder mehreren Lagen des mit Metallfolie beklebten
Papiers. Dabei können die einzelnen Lagen auch anstoßend gewickelt sein. Es müssen
nur die einzelnen Lagen derart übereinanderliegen, daß jeweils die Stoßfuge der
Windungen der einen Lage von den Windungen der folgenden Lage überdeckt ist. Für
die Abdichtung der Lagen eignet sich besonders gut ein innerhalb weiter Temperaturgrenzen
plastisch bleibendes Asphalt-Bitumen-Gemisch.
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Die erfindungsgemäß über dem Aluminiummantel angeordnete Körrosionsschutzhülle
ist an sich als Ersatz für den Bleimantel eines Kabels bekannt und ist häufig schon
in den Fällen angewandt worden, in denen die Gefahr eines Eindringens von Feuchtigkeit
in das Kabel nicht allzu groß ist. Es wird dabei weitgehend von der unbedingten
Wasserdichtigkeit der Metallfolien Gebrauch gemacht. In den schmalen, zwischen diesen
Metallfolien befindlichen Bitumenschichten ist der Diffusionsweg für Wasser derart
groß, daß die umgebende Feuchtigkeit nur äußerst langsam und in äußerst kleinen
Mengen eindringen kann. Außerdem ist dabei durch die Verwendung von Papier als Träger
der Metallfolie erreicht, daß sich die Windungen der Unterlage besser anschmiegen
und infolgedessen besser abdichten lassen als Metallfolie allein. Die Erfindung
beruht auf der Erkenntnis, daß sich gerade dieser bisher nur als Ersatz für einen
Bleimantel verwendete Mantel als Korrosionsschutzhülle für einen Aluminiummantel
in besonderem Maße eignet. Durch diese erfindungsgemäß aufgebrachte Korrosionsschutzhülle
können auch unter erschwerenden Bedingungen allenfalls nur derart geringe Feuchtigkeitsmengen
eindringen, daß der Aluminiummantel nicht nennenswert geschädigt werden kann. Der
Aluminiummantel wird dadurch für elektrische Kabel in größerem Maße verwendbar als
bisher.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise ein Ausführungsbeispiel eines elektrischen
Kabels nach der Erfindung.
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Es bezeichnen i die isolierte Kabelseele mit dem Leiter a und 3 den
Aluminiummantel. Darüber sind in zwei Lagen 4 und 5 die mit Metallfolie 6 beklebten
Papierbänder 7 aufgebracht und mit Schichten 8 und 9 aus Asphalt-Bitumen-Gemisch
abgedichtet. Die beiden Lagen 4 und 5 sind in gleichem Sinne anstoßend gewickelt,
jedoch derart gegeneinander versetzt, daß die Stoßfuge io der unteren Lage 4 durch
die Windungen der oberen Lage 5 überdeckt ist. Die Metallfolien 6 der aufeinanderfolgenden
Lagen 4 und 5 sind einander zugekehrt. Falls die über dem Aluminiummantel des Kabels
aufgebrachte Korrosionsschutzhülle beispielsweise aus drei Lagen des mit Metallfolie
beklebten Papiers aufgebaut ist, so empfiehlt es sich, für die mittlere Lage ein
Papier zu verwenden, das beiderseitig mit Metallfolie beklebt ist: