DE1011025B - Gleichstromhochspannungskabel - Google Patents

Description

Für die Übertragung von hochgespanntem Gleichstrom werden bisher in der Regel Einleiterkabel vorgesehen, d. h., es wird entweder für jeden Pol ein Einleiterkabel verlegt oder für einen Pol die Erde (bzw. bei Seelegung das Seewasser) als Rückleiter verwendet. In neuerer Zeit ist man in der Kabeltechnik bestrebt, den früher allgemein üblichen Metallmantel durch einen Kunststoffmantel zu ersetzen. Nun ist es aber bekannt, daß der negative Pol einer metallmantellosen elektrischen Leitung besonders stark zur Wasseraufnahme neigt. Dadurch stellen sich der Verlegung metallmantelloser Kabel für Gleichstromübertragung große Schwierigkeiten entgegen. Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, für die Übertragung von hochgespanntem Gleichstrom konzentrisch aufgebaute Kabel vorzusehen, bei denen die negative Ader konzentrisch von der positiven Ader umgeben wird, so daß letztere gleichzeitig den Schutz der negativen Ader gegen Feuchtigkeitsaufnahme übernimmt. Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, daß bei einem solchen konzentrischen Aufbau zwischen dem Innenleiter und dem konzentrisch angeordneten Außenleiter die volle verkettete Spannung ansteht, wogegen die Isolierung der äußeren positiven Ader nur von der einfachen Phasenspannung beansprucht wird. Die Isolierung des Innenleiters muß daher die doppelte Spannungsfestigkeit als die Isolierung der äußeren Ader besitzen. Andererseits ist aber, wie vorerwähnt, die Isolierung der innen angeordneten negativen Ader infolge des konzentrischen Aufbaus des Kabels gegen Wasseraufnahme besonders gut geschützt. Man kann also hierfür auch feuchtigkeitsempfindliche hochwertige Isolierstoffe vorsehen.

Gemäß der Erfindung wird deshalb bei einem elektrischen Kabel für die Übertragung von hochgespanntem Gleichstrom mit die negative Ader konzentrisch umgebender positiver Ader und nichtmetallischem Schutzmantel die Isolierung der negativen Ader aus oder unter Verwendung von Isolierstoffen gebildet, die nicht völlig wasserunempfindlich sind, während die Isolierung der positiven Ader aus einem weitgehend wasserunempfindlichen und wasserundurchlässigen Stoff aufgebaut wird.

Insbesondere kommen für die Zwecke der Erfindung als Isolierung für die negative Ader mit mehr oder weniger zähflüssigen Massen getränkte Faserstoffe, insbesondere Papier, in Betracht, die sich durch hohe Spannungsfestigkeit auszeichnen und dabei verhältnismäßig preiswert, aber feuchtigkeitsempfindlich sind. Als innere Isolierung kann aber auch das gegen Gleichspannung besonders widerstandsfähige, jedoch feuchtigkeitsempfindliche PVC eingesetzt werden.

Für die Isolierung der positiven Ader werden vorzugsweise hochpolymere Kunststoffe vorgesehen, die Gleichstromhochspannungskabel .

Anmelder:

" Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Dipl.-Ing. Christian Held, Berlin-Charlottenburg,
ist als Erfinder genannt worden

sich durch hohe Wasserbeständigkeit auszeichnen. Besonders geeignet für diese Zwecke ist beispielsweise Polyäthylen.

Die so aufgebaute Kabelseele kann dann mit einem Schutzmantel aus einem Kunststoff ausreichender mechanischer Festigkeit, beispielsweise auf Basis von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylchlorid, umgeben werden. Man kann für den Aufbau des Mantels aber auch an sich bekannte Mischungen besonders hoher Wasserundurchlässigkeit, z. B. auf Basis von Polyisobutylen mit Rußzusatz, anwenden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Kabels gemäß der Erfindung dargestellt. Der die negative Ader bildende Leiter 1 ist mit einer Isolierung 2 versehen, die aus elektrisch hochwertigen, aber nicht völlig wasserunempfindlichen Isolierstoffen aufgebaut ist. Darüber ist konzentrisch der die positive Ader bildende Leiter 3 aufgebracht, der seinerseits mit einer Isolierschicht 4, beispielsweise aus Polyäthylen, umgeben ist. Darüber liegt ein Mantel 5 aus einer weitgehend wasserundurchlässigen Mischung auf Basis von Isobutylen oder Butylkautschuk mit hohem Rußgehalt, der durch einen weiteren Schutzmantel 6 hoher mechanischer Festigkeit, beispielsweise auf Basis von Polyvinylchlorid, geschützt werden kann. Falls die Isolierung 2 der innenliegenden negativen Ader wie bei dem dargestellten Beispiel aus mit mehr oder weniger zähflüssigen ölharzmassen getränkten Faserstoffen, insbesondere Papierbändern, aufgebaut ist, empfiehlt es sich, über dieser Isolierung 2 unterhalb des konzentrischen Leiters 3 eine ölundurchlässige Schutzschicht 7 anzubringen, die beispielsweise aus einer aufgesponnenen Metallfolie oder

■·■.-·. ; ■;;. 709 550/310

1 Oil

einer geeigneten ölfesten Kunststoffolie gebildet werden kann.

Claims (7)

PatentanspkOche:

1. Elektrisches Kabel für die Übertragung von hochgespanntem Gleichstrom mit die negative Ader konzentrisch umgebender positiver Ader und

, nichtmetallischem Schutzmantel, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung 'der negativen Ader aus oder unter Verwendung von Isolierstoffen ge- ίο bildet ist, die nicht völlig wasserunempfindlich sind, aber hohe Spannungsfestigkeit besitzen, während" die Isolierung der positiven Ader aus - einem weitgehend wasserunempfindlichen und wasserundurchlässigen Stoff besteht.

2. Elektrisches Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung der negativen Ader aus mit mehr oder weniger zähflüssigen Massen getränkten Faserstoffen, insbesondere Papier, gebildet ist.

3. Elektrisches Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung der negativen Ader aus einem Kunststoff auf Basis von Polyvinylchlorid gebildet ist.

4. Elektrisches Kabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung der positiven Ader aus Polyäthylen besteht.

5. Elektrisches Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Schutzmantel aus einem möglichst wasserundurchlässigen Stoff.

6. Elektrisches Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzmantel aus einer Kunststoffmischung auf Basis von Polyisobutylen oder Butylkautschuk mit hohem Rußgehalt besteht.

7. Elektrisches Kabel nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Schutzmantel hoher mechanischer Festigkeit, insbesondere auf Basis von Polyvinylchlorid.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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