DE1065490B

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Publication number: DE1065490B
Application number: DENDAT1065490D
Authority: DE
Publication date: 1959-09-17

Description

bundesre

DEUTSCHES

PATENTAMT

kl. 21 c 3/12

INTERNAT. KL. HOlb

S 37029 VIIId/21 c

ANMELDETAG: 31. dezember 1953

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER

AUS LE GE S CH RI FT: 17. september 1959

Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kabel, insbesondere Fernmeldekabel, mit einem vorzugsweise aus Blei bestehenden wasserdichten Kabelmantel und einem oder mehreren Prüf leitern für die Überwachung der Dichtigkeit des Kabelmantels gegen Feuchtigkeit. Eine derartige Prüfleiteranordnung hat die Aufgabe, das Eindringen von Feuchtigkeit durch den Bleimantel so rechtzeitig anzuzeigen, daß schnell für Abhilfe gesorgt werden kann, unter Umständen, ohne das Kabel außer Betrieb setzen zu müssen.

Zu gleichem oder ähnlichem Zweck sind bereits mehrere Prüfleiteranordnungen bekanntgeworden. So wurden Prüfleitereinrichtungen geschaffen, bei denen zwei zur Vermeidung von Induktionserscheinungen bifilar gewickelte Eisen- oder Kupferdrähte mit einem Faserstoff isoliert sind. Diese mit hygroskopischem Material elektrisch isolierten Prüfdrähte wurden wendelförmig auf die den Leiterkern umgebende Isolierschicht gewickelt oder so herum gewickelt, daß sie darin leicht eingebettet waren.

Weiterhin gibt es Kabel mit einer Prüfleiteranordnung, bei der die Prüfleiter aus Drähten oder Metallbändern bestehen, die um die oberste Isolierschicht des Kabels herumgewickelt werden. Uber diesen Prüf ■ leiter wird eine saugfähige Isolierschicht und darüber der Bleimantel angeordnet.

Ferner ist es bekannt, Kabel mit Prüfleitern zu versehen, bei denen die Hilfsleiter einerseits vom Bleimantel durch eine hochsaugfähige, in trockenem ■Zustand isolierende Schicht getrennt sind, während sie andererseits gegen eine eventuell ölgetränkte Kabelseele durch eine für öl undurchlässige Schicht geschützt sind.

Neben anderen Nachteilen haben alle bisher bekannten Vorrichtungen zum Anzeigen von Undichtigkeiten in Bleimänteln den Nachteil, daß sie zum Anzeigen eine verhältnismäßig lange Ansprechzeit benötigen, weil die hygroskopische Isolierung des Prüfleiters die Feuchtigkeit nur langsam an den Prüfleiter gelangen läßt, und dies insbesondere deshalb, weil alle bisher bekannten Ausführungsformen Prüfleiter mit geschlossener Isolierung vorsehen. Im übrigen bedeutet die bekannte und übliche Anordnung einer geschlossenen Isolierschicht zwischen dem Prüfleiter und dem Bleimantel einen unerwünschten Materialaufwand.

Diese Nachteile werden bei' einem elektrischen Kabel, insbesondere Fernmeldekabel, mit einem vorzugsweise aus Blei bestehenden wasserdichten Kabelmantel und einem oder mehreren Prüfleitcrn für die Überwachung der Dichtigkeit des Kabelmantels gegen Feuchtigkeit dadurch vermieden, daß erfindungsgemäß der Prüfleiter mit einer offenen Isolierschicht aus unhygroskopischen bzw. nahezu unhygroskopi-Elektrisches Kabel,
insbesondere Fernmeldekabel,
mit einem vorzugsweise aus Blei
bestellenden wasserdichten Kabelmantel und einem oder mehreren Prüfleitern
für die überwachung der Dichtigkeit
des Kabelmantels gegen Feuchtigkeit

Anmelder:

Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2

Dipl.-Ing. Walter Röhricht, Berlin-Siemensstadt, ist als Erfinder genannt worden

sehen Stoffen versehen und unmittelbar unter dem Kabelmantel angeordnet ist.

Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in einer Prüflitze zu sehen, die aus einem blanken Mittelleiter und sechs gleich dicken, darüber verteilten Drähten, vorzugsweise Lackdrähten, besteht, die eine geschlossene Verseillage bilden. Unter einer ge schlossenen Verseillage ist zu verstehen, daß die isolierten Drähte dieser Lage in normaler Weise um den blanken Mittelleiter verseilt werden, so daß die isolierten Drähte sich zwar berühren, aber kleine Lücken zwischen den Drähten verbleiben, durch die etwaige durch den Kabelmantel eingedrungene Feuchtigkeit bis zum blanken Mittelleiter gelangen kann. Der besondere Vorteil einer Prüflitze aus einem blanken Mittelleiter und einer Verseillage von isolierten Drähten besteht darin, daß die isolierten Drähte den blanken Prüfleiter elektrisch gegen den Bleimantel isolieren und wegen Fehlens einer hygroskopischen Zwischenschicht Feuchtigkeit ungehindert an den blanken Kernleiter der Prüflitze heranlassen. Damit wird es möglich, bei entsprechender elektrischer Schaltung ein Absinken des Isolationswiderstandes sofort, d. h. ohne Ansprechverzögerung, zu erkennen, was insbesondere noch dadurch gefördert wird, daß nach einer weiteren Ausführung der Erfindung der Prüfleiter unmittelbar unter dem Kabelmantel liegt. Um für Meßzwecke den gesamten Querschnitt des

909 628/294

Claims

Prüfleiters ausnutzen zu können, z. B. zur Anpassung des Ohm-pro-Meter-Wertes an eine vorhandene Meßbrücke, können die sieben Drähte der Prüflitze an den Enden elektrisch parallel geschaltet werden. Außer in der angegebenen Form kann der Prüfleiter auch aus einem blanken Mittelleiter und herumverseilten Strängen aus Nichtleitermaterial, z. B. Polyvinylchlorid oder sonstigen möglichst unhygroskopischen Stoffen, bevorzugt Kunststoffe, bestehen. Eine weitere Ausführungsform der Erfindung wird durch einen blanken Mittelleiter gebildet, um den herum Kunststoff stränge, z. B. Fäden oder Bänder oder auch lackierte Drähte, mit geringer Wicklungshöhe wendelförmig aufgewickelt sind. In den Figuren ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. So zeigt Fig. 1 eine Ausführung eines Kabels mit einem einzigen Prüfleiter. Die aus mehreren Adergruppen bestehende Kabelseele ist mit 10 bezeichnet; sie ist durch eine für Wasser und Öl zumindest nahezu undurchlässige Schicht 11 geschützt. Zwischen dieser Schicht 11 und dem wasserdichten Kabelmantel 12 ist die Prüflitze 13 angeordnet. Die Fig. 2 bis 4 zeigen drei Ausführungsbeispiele von Prüfleitern gemäß der Erfindung. Nach der Fig. 2 besteht der im Querschnitt dargestellte Prüfleiter aus einem blanken Kerndraht 14 und sechs darüber verseilten Drähten 15, die mit einer dünnen unhygroskopischen Isolierschicht 16, vorzugsweise Lackschicht, versehen sind. An Stelle dieser Drähte 15 sind nach der Fig. 3 um den blanken Kerndraht 14 sechs Stränge 17 aus einem Kunststoff od. dgl. verseilt'Fig. 4 zeigt in Seitenansicht einen Prüfleiter, bei dem um den blanken Kernleiter 14 ein Kunststoffstrang 18 mit geringer Wicklungshöhe wendelförmig herumgewickelt ist. Patentansprüche:

1. Elektrisches Kabel, insbesondere Fernmeldekabel, mit einem vorzugsweise aus Blei bestehenden wasserdichten Kabelmantel und einem oder mehreren Prüfleitern für die Überwachung der Dichtigkeit des Kabelmantels gegen Feuchtigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfleiter mit einer offenen Isolierschicht aus unhygroskopischen bzw. nahezu unhygroskopischen Stoffen versehen und unmittelbar unter dem Kabelmantel angeordnet ist.

2. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung des Prüfleiters durch eine den Prüfleiter umgebende Verseillage aus isolierten Drähten gebildet ist.

3. Kabel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die isolierten Drähte Lackdrähte sind.

4. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung des Prüfleiters durch eine den Prüfleiter umgebende Verseillage aus Kunststoffsträngen gebildet ist.

5. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfleiter mit einem oder mehreren Isolierstoffsträngen bzw. Fäden aus Kunststoffen in offenen Windungen umwickelt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 456 756, 543 483;
deutsche Patentanmeldung S 22692 VIIId/21c (bekanntgemacht am 21. 8. 1952).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen