DE2214610A1 - Dichlor-thiazolothiazol und ein verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Dichlor-thiazolothiazol und ein verfahren zu seiner herstellungInfo
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- C07D513/04—Ortho-condensed systems
Description
Dichlor-thiazolothiazol und ein Verfahren zu seiner-Herstellung
Die Erfindung betrifft das neue 2,5-Dichlor-thiazolo/i, 5-d/
thiazol sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Es wurde gefunden, daß man 2,5-Dichlor-thiazolo/zi,5-d7thiazol
der Formel
Cl (I)
erhält, wenn man Tetrachloräthylen-bis(isocyaniddichlorid) der
Formel
Cl Cl Cl Cl
NC = N-C-C-N=C/ (II)
/ ι ι \ Cl Cl Cl Cl
im Temperaturbereich von 150 bis 35O0C mit mindestens der
stöchiometrisch erforderlichen Menge Schwefel umsetzt.
Bevorzugt wird im Temperaturbereich von 180 bis 2800C gearbeitet.
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309839/117$
Das Verfahren sei an folgendem Beispiel erläutert:
Cl CL Cl Cl S\/N
^=N-C-C-N=C + 8 S ► Cl-(^ Jj^ %-Cl + 3 S2Cl2
Cl7 ClCl NC1 N^^S
Im allgemeinen setzt man mindestens 8 Mole Schwefel pro Mol (II) ein. Vorteilhafterweise verwendet man einen Überschuß, der
das Doppelte bis Dreifache der stöchiometrisch erforderlichen
Menge Schwefel betragen kann. Der überschüssige Schwefel kann dann gegebenenfalls in den Reaktionskreislauf zurückgeführt
werden. Das Arbeiten mit weniger als 8 Mol Schwefel pro Mol (II) würde zu einer hier unerwünschten Bildung einer Verbindung der
Summenformel C^Cl^N-S führen.
Die Ausgangsverbindung ist bekannt.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung mischt man diese mit mindestens der stöchiometrisch erforderlichen Menge an
Schwefel und erhitzt bis zum Einsetzen der Reaktion, bevorzugt auf 180 bis 2800C. In einer bevorzugten Ausführungsform legt
man den Schwefel im Reaktionsgefäß vor und gibt bei der jeweiligen Reaktionstemperatur die Ausgangsverbindung (II)
portionsweise zu, je nach Ansatzgröße z.B. in einer halben bis zehn Stunden. Man kann im offenen oder im geschlossenen
Gefäß arbeiten. Im geschlossenen Gefäß, z.B. einem Autoklaven oder einem Bombenrohr, erhitzt man die Ausgangskomponenten
auf den erwähnten Temperaturbereich und trennt dann nach dem Abkühlen das gebildete Dischwefeldichlorid (neben geringeren
Mengen Schwefeldichlorid) z.B. durch fraktionierte Destillation ab. Man kann aber auch das Rohgemisch z.B. mit Wasser behandeln,
den entstandenen Schwefel zusammen mit dem Reaktionsprodukt (I) abfiltrieren, trocknen und den Schwefel z.B. durch
Lösen in Schwefelkohlenstoff von dem Reaktionsprodukt (i) abtrennen.
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Beim Arbeiten im offenen Gefäß ist es zweckmäßig, die gebildeten Schwefelchloride laufend abzudestillieren, um die Reaktionstemperatur
auf der erforderlichen Höhe halten zu können und um damit zu einem möglichst vollständigen Umsatz zu ge-,
langen. Das Ende der Reaktion wird angezeigt, wenn praktisch keine Schwefelchloride mehr überdestillieren. Je nach Ansatzgröße beträgt die Reaktionszeit im allgemeinen etwa 1/2 bis
10 Stunden.
Das Verfahren wird im allgemeinen ohne Lösungsmittel durchgeführt.
Man kann aber auch in Anwesenheit von im angewendeten Temperaturbereich siedenden, gegenüber den Reaktionspartnern
inerten organischen Lösungsmitteln, wie"beispielsweise
1,2,4-Trichlorbenzol, Naphthalin, Methylnaphthalinen, Acenaphthylen
und dergleichen arbeiten. Selbstverständlich kann das Verfahren auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Das nach dem Verfahren der Erfindung erhaltene neue Dichlorthiazolothiazol
der Formel (I) kann zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln Verwendung finden, zeigt aber auch
selbst insektizide Eigenschaften.
Dros ophila-Test
Lösungsmittel: 3 Gewichtsteile Dimethylformamid
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebenen Menge
Lösungsmittel, das die angegebene Menge Emulgator enthält, und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte
Konzentration.
1 cnr der Wirkstoffzubereitung wird auf eine Filterpapierscheibe
mit 7 cm Durchmesser aufpipettiert. Man legt sie naß
Le A 14 342 -3- 309839/1175
<f 22H610
auf ein Glas, in dem sich 50 Taufliegen (Drosophila melanogaster) befinden und bedeckt sie mit einer Glasplatte.
Nach den angegebenen Zeiten bestimmt man die Abtötung in %.
Dabei bedeutet 100 %, daß alle Fliegen abgetötet wurden, 0 %
bedeutet, daß keine Fliegen getötet wurden.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen, Auswertungszeiten und
Abtötungsgrad gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Wirkstoff Wirkstoffkonzen- Abtötungsgrad
tration in % in % nach 1 Tag
ci-<N (T ^Ci 0,1 60
Die neue Verbindung zeigt weiterhin Wirkung gegen:
Rhopalosiphum padi 0,1 80
(System. Wirkung) (nach 4 Tagen)
Plutella 0,1 60
(nach 3 Tagen)
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Ein Dreihalskolben, der mit Rührer, Thermometer und Destillationsbrücke
versehen ist, wird mit 512 g (16 Mol) Schwefel gefüllt und anschließend in ein Metallbad von 245 bis 25O0C
gesetzt. Nun werden 360 g (1 Mol) Tetrachloräthylen-bis(isocyaniddichlorid)
portionsweise innerhalb von etwa 3 Stunden unter Luftausschluß zugegeben. Die zugegebenen Portionen
sollen hierbei so bemessen sein, daß die Innentemperatur nicht unter 2350C sinkt. Nach beendeter Zugabe wird noch etwa 1/2
Stunde auf der Badtemperatur von 245 bis 2500C gehalten. Nach
dem Abkühlen werden zunächst im siedenden Wasserbad im Wasserstrahlvakuum die restlichen Schwefelchloride abgezogen.
Anschließend wird an der Ölpumpe (ca. 0,5 Torr) unter allmählicher Temperatureteigerung bis zu einer Metallbadtemperatur
von 2500C, zuletzt kurz (ca. 15 Minuten) 30O0C, fraktioniert.
Hierbei verbleibt die Hauptmenge des überschüssigen Schwefels im Rückstand. Das in der Vorlage erstarrende Destillat
wird aus Waschbenzin umkristallisiert. Etwas mit auskristallisierter Schwefel wird mit Schwefelkohlenstoff weggelöst. Es
hinterbleiben 62 g (29,4 % der Theorie) 2,5-Dichlor-thiazolo
/5,5-d7thiazol der Formel
vom Schmelzpunkt 171 bis 1720C. Die Verbindung zeigt ein sehr
charakteristisches IR-Spektrum mit scharfen Banden bei 1410, 1287, 1071, 889, 495 und 398 cm"1.
Die während der Reaktion rasch über die Brücke abdestillieren den Schwefelchloride reißen deutliche Mengen des Thiazolothia
zols mit. Nochmalige Destillation der Schwefelchloride über eine Kolonne hinterläßt einen Rückstand, der nach entsprechen
der Aufarbeitung nochmals 16 g reines 2,5-Dichlor-thiazolo
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/5,5-d7thiazol liefert; die Gesamtausbeute beträgt demnach
37 % der Theorie.
Man verfährt analog Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß die Metallbad-Temperatur auf 2800C gehalten wird. Gesamtausbeute
nach Aufarbeitung wie in Beispiel "1 48 g (22,8 % der Theorie) 2,5-Dichlor-thiazolo/5,5-d/thiazol.
Man verfährt analog Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß nur
256 g (8 Mol) Schwefel eingesetzt werden. Gesamtausbeute 56 g (26,5 % der Theorie) 2,5-Dichlor-thiazolo/5,5--d7thiazol.
360 g (1 Mol) Tetrachloräthylen-bisiisocyaniddichlorid) und
256 g (8 Mol) Schwefel werden gemischt und in einer Apparatur wie in Beispiel 1 beschrieben bei einer Metallbad-Temperatur
von 2400C in etwa 3 Stunden umgesetzt. Nach Aufarbeitung wie
in Beispiel 1 erhält man 42,5 g (20,1 % der Theorie) 2,5-Dichlor-thiazolo/4",
5-d/thiazol.
Le A 14 342 -6- 309839/117$
Claims (3)
1. 2,5-Dichlor-thiazolo/5,5-d7thiazol der Formel
2. Verfahren zur Herstellung von 2,5-Dichlor-thiazolo
/i^-d/thiazol, dadurch gekennzeichnet, daß man Tetrachloräthylen-bis(is
ocyaniddichlorid) der Formel
Cl Cl Cl ßl
C = N-C-C-N = C
Cl Cl Cl Cl
im Temperaturbereich von 150 bis 3500C mit mindestens
der stöchiometrisch erforderlichen Menge Schwefel umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei 180 bis 2800C arbeitet.
Le A 14 342 f;.;■ -7- 309839/1175
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