DE2444383C2 - 1H-2,1,3-Benzothiadiazin-4(3H)-on-2,2-dioxidverbindungen enthaltende Herbizide - Google Patents
1H-2,1,3-Benzothiadiazin-4(3H)-on-2,2-dioxidverbindungen enthaltende HerbizideInfo
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- DE2444383C2 DE2444383C2 DE19742444383 DE2444383A DE2444383C2 DE 2444383 C2 DE2444383 C2 DE 2444383C2 DE 19742444383 DE19742444383 DE 19742444383 DE 2444383 A DE2444383 A DE 2444383A DE 2444383 C2 DE2444383 C2 DE 2444383C2
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- Nitrogen And Oxygen Or Sulfur-Condensed Heterocyclic Ring Systems (AREA)
Description
in der
X Halogen oder NO2 bedeutet,
R C1 _4-Alkyl bedeutet,
R' Wasserstoff bedeutet,
R C1 _4-Alkyl bedeutet,
R' Wasserstoff bedeutet,
neben üblichen Zusatzstoffen enthält
(D
einen modifizierenden Effekt auf das Wachstum von Pflanzen ausübt Solche Modifizierungseffekte schließen
alle Abweichungen von der natürlichen Entwicklung ein, z. B. die Abtötung, die Verzögerung, die
Entlaubung, die Entwässerung, die Regulierung, die Verkümmerung, die Bestockung und dergleichen. Unter
»Pflanzen« sollen emporkommende Sämlinge und ausgebildetes Pflanzenwachstum mit Einschluß der
Wurzeln und der oberirdischen Teile verstanden
ίο werden.
Die Bezeichnung »Halogen« bedeutet Jod, Chlor, Fluor und Brom.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe sind, wenn sie rein sind, normalerweise kristalline Feststoffe, die in den
üblichen organischen Lösungsmitteln löslich sind und in Wasser etwas löslich sind. Die erfindungsgemäßen
Wirkstoffe sind allgemein als Herbizide einsetzbar.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können hergestellt werden, indem man eine Sulfamidoverbindung der
allgemeinen Formel II
Die Erfindung betrifft bestimmte substituierte
lH-2,l,3-Benzothiadiazin-4(3H)-on-2,2-dioxidverbindungen enthaltende herbizide Mittel.
Die Verwendung von 4(3H)-Oxobenzo-2,l,3-thiadiazin-2,2-dioxiden,
die einzelne Halogen-, Nitro- oder Niedrigalkylsulfamoylsubstituenten in 6- und 7-Stellung
tragen, als Arzneimittel ist bekannt. Die Eignung als herbizide Mittel dieser Verbindungen ist jedoch bislang
noch nicht beschrieben worden. Jedoch ist schon die Verwendung von 3-(Methyläthyl)-lH-2,l,3-benzothiadiazin-4(3H)-on-2,2-dioxid
als Herbizid bekannt.
Durch die Erfindung werden nun bestimmte neue substituierte (3H)-Benzo-2,l,3-thiadiazinverbindungen
enthaltende herbizide Mittel zur Verfügung gestellt. ^o
Gegenstand der. Erfindung ist ein herbiziJes Mittel,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß es neben üblichen Zusatzstoffen wenigstens eine Verbindung der allgemeinen
Formel 1
45
50
55
enthält, in der X Halogen oder NO2, R Ci _4 Alkyl und R'
Wasserstoff bedeutet.
Zur Vereinfachung sollen die hierin verwendeten Bezeichnungen »Wirkstoff« und »Wirkstoffe« die neuen
Verbindungen der Formel I sowie diejenigen Verbindüngen bezeichnen, die bei dem Verfahren gemäß der
Erfindung verwendet werden.
Hierin soll fernerhin unter »Herbizid« ein Wirkstoff verstanden werden, der bei Verwendung in einer
wachstumskontrollierenden Menge das Wachstum von unerwünschten Pflanzen kontrolliert oder modifiziert.
Unter einer »wachstumskontrollierenden Menge« soll die Menge einer Verbindung verstanden werden, die
COT
25
N-S(O)2N-R
R'
R'
worin X, R und R' die angegebenen Bedeutungen haben und T für einen leicht abspaltbaren Rückstand, wie eine
Hydroxy-, Alkoxy-, Aryloxy- oder Halogengruppe steht, cyclisiert wird.
Bei der Herstellung der Verbindungen wird die ausgewählte Sulfamidoverbindung mit einem Kondensationsmittel
zu dem gewünschten entsprechenden Wirkstoff cyclisiert. Repräsentative Beispiele für Kondensationsmittel
sind Phosphoroxychlorid, Thionylchlorid und wäßrige oder alkoholische alkalische Lösungen,
wie von Natriummethylat Die Umsetzung kann unter Umgebungs-Atmosphärendruck vorgenommen werden
und in Gegenwart von inerten organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol, höheren Äthern
oder halogenierten Kohlenwasserstoffen, durchgeführt werden. Obgleich die Ausgangsstoffe in stöchiometrischen
Mengen eingesetzt werden können, wird doch vorzugsweise eine überschüssige Menge des Kondensationsmittels
eingesetzt.
Die Reaktion wird gewöhnlich bei Temperaturen von 0 bis 1500C, üblicherweise von 25 bis 1100C
durchgeführt. Die Reaktion wird vorzugsweise in der Weise vorgenommen, daß man das Reaktionsgemisch
auf Rückflußtemperatur erhitzt. Die Reaktion ist üblicherweise in einem Zeitraum von 3 bis 24 Stunden
beendigt. Nachdem die Reaktion im wesentlichen beendigt wird, wird das Reaktionsgemisch abgekühlt,
angesäuert, und das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt. Der auf diese Weise erhaltene Rückstand wird
mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid, Chloroform oder Cyclohexan,
extrahiert, und die Extrakte werden kombiniert und abgekühlt, wodurch das angestrebte Produkt
als kristalliner Feststoff erhalten wird. Alternativ wird das Lösungsmittel vor der Ansäuerung entfernt, und der
erhaltene Rückstand wird in Wasser aufgelöst, mit Äther extrahiert, und die wäßrige Schicht wird auf einen
pH-Wert von 1,0 bis 3,0 angesäuert, um das gewünschte Produkt daraus auszufällen. Gewünschtenfalls kann das
gewonnene Produkt durch Umkristallisation aus einem
geeigneten Lösungsmittel, wie es oben genannt wurde, weiter gereinigt werden.
Die Ausgangsmaterialien der Formel II sind nach bekannten Methoden hergestellt Herstellungsmethoden
und Literaturreferenzen finden sich z. B. in der US-PS 30 41 336.
Die Erfindung wird an einem Beispiel erläutert:
Methyl-S-chlor^-^l-methyläthylarninoJ-sulfonylamino)benzoat
(2631 g, 0,08 Mol) wurde mit 200 ml Methanol vermischt und mit Natriummethoxid (8,84 g,
0,164 Mol) versetzt Das resultierende Reakiionsgemisch
wurde 5 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt Das Lösungsmittel wurde sodann im Vakuum entfernt
wodurch ein fester brauner Rückstand zurückblieb, der in 200 ml Wasser aufgelöst wurde. Natriumbicarbonat
(20 g) wurde zu dem wäßrigen Gemi^h gegeben, v.nd
Eigenschaften und Analysen
die resultierende ölige Schicht wurde von der wäßrigen Schicht abgetrennt Die wäßrige Schicht wurde mit
verdünnter Salzsäure angesäuert, und das Gemisch wurde mit Äther extrahiert Der Ätherextrakt wurde im
Vakuum eingedampft, wodurch ein leicht-gelbes öl erhalten wurde, das in Benzol aufgelöst wurde, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet wurde, filti
iert wurde und im Vakuum zu einem hellgelben Pulver eingedampft wurde. Die Umkristallisation des Pulvers
aus Methytenchlorid und Hexan lieferte das angestrebte
8-ChIor-3-( 1 -methyläthyl)-1 H-2,13-benzothiadiazin-4(3H)-on-2,2-dioxid
als weißen kristallinen Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 142 bis 144° C.
Weitere Wirkstoffe der Formel I wurden in ähnlicher Weise nach analogen Verfahren wie im Beispiel 1 und
durch Cyclisierung einer ausgewählten /f-Sulfamidocarbonsäure
mit einem Kondensationsmittel hergestellt Sie sind in Tabelle I zusammengestellt:
R'
Fp ° C
CI IC3H7 H 84,5-86,5
F IC3H7 H 131-132
NO2 JC3H7 H 128-130,5
theoretisch gefunden |
43,72 43,6 |
4,01 4,08 |
10,20 10,08 |
11,66 11,6 |
theoretisch gefunden |
46,51 46,36 |
4,26 4,34 |
10,85 10,71 |
— |
theoretisch gefunden |
42,1 42,1 |
3,86 3,93 |
14,74 14,52 |
11,23 11,5 |
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind zur Vorlaufkontrolle von Unkräutern und von anderem
unerwünschten Pflanzenwuchs geeignet. Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß bestimmte
Wirkstoffe gemäß der Erfindung gegenüber einem unerwünschten Pflanzenwuchs in Anwesenheit von
gewünschten Pflanzen wirksam sind, wobei sie nur einen vernachlässigbaren Effekt auf die gewünschten Pflanzen
ausüben. Für solche Anwendungszwecke können nicht-modifizierte Wirkstoffe gemäß der Erfindung
eingesetzt werden. Die Erfindung sieht aber auch die Verwendung dieser Wirkstoffe mit bekannten Materialien,
wie Hilfsmitteln, in fester oder flüssiger Form vor. Somit kann der Wirkstoff z. B. auf einem feinverteilten
Feststoff dispergiert und als Staub verwendet werden. Auch können die Wirkstoffe oder feste Mischungen, die
die Wirkstoffe enthalten, in Wasser typischerweise unter Zuhilfenahme eines Netzmittels dispergiert
werden, und die resultierende wäßrige Suspension kann als Spray eingesetzt werden. Bei anderen Verfahrensweisen
kann der Wirkstoff als Bestandteil von organischen flüssigen Mischungen, öl-in-Wasser- und
Wasser-in-Öl-Emulsionen oder wäßrigen Dispersionen mit oder ohne Zusatz von Netz-, Dispergierungs- oder
Emulgierungsmitteln verwendet werden.
Geeignete Hilfsmittel des vorstehenden Typs sind bekannt. Auch die Aufbringuiigsmethoden der festen
oder flüssigen herbiziden Formulierungen sind bekannt.
Als organische Lösungsmittel können Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Kerosin, Dieselöl,
Heizöl und Petroleumnaphtha, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon oder Cyclohexanon, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Trichloräthylen oder Perchloräthylen, Ester, wie Äthylacetat,
Amylacetat oder Butylacetat, Äther, z. B.
Äthylenglykolmonomethyläther und Diäthylenglykolmonomethyläther,
Alkohole, z. B. Methanol, Äthanol, Isopropanol, Amylalkohol, Äthylenglykol, Propylenglykol,
Butyldiglykolacetat und Glycerin, verwendet werden. Auch Gemische aus Wasser und organischen
Lösungsmitteln, entweder als Lösungen oder Emulsionen, können verwendet werden.
Die Wirkstoffe können auch als Aerosole aufgebracht werden, indem sie z. B. in Luft mit komprimierten
Gasen, wie Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan, dispergiert werden.
Die Wirkstoffe der Erfindung können auch zusammen mit Hilfsmitteln oder Trägern angewendet werden.
Es ist häufig zweckmäßig, in die erfindungsgemäßen Wirkstoffe ein oberflächenaktives Mittel einzuarbeiten.
Solche oberflächenaktive Mittel oder Netzmittel werden mit Vorteil sowohl in festen als auch in flüssigen
Mischungen verwendet. Das oberflächenaktive Mittel kann anionischer, kationischer oder nicht-ionogener Art
sein.
Die Konzentration der Wirkstoffe in den flüssigen Mitteln beträgt im allgemeinen 0,0001 bis 95 Gew.-%
oder mehr. Konzentrationen von 0,0001 bis 50 Gew.-°/o werden oftmals angewendet. Bei Stäuben oder trockenen
Formulierungen kann die Konzentration des Wirkstoffs 0,0001 bis 95 Gew.-°/o oder mehr betragen,
wobei Konzentrationen von 0,0001 bis 50 Gew.-% oftmals geeigneterweise angewendet werden. Bei
Mitteln, die als Konzentrate verwendet werden, kann der Wirkstoff in einer Konzentration von 5 bis 98
Gew.-°/o vorhanden sein. Die Wirkstoffmischungen können auch andere verträgliche Zusatzstoffe, z. B.
Düngemittel, phytotoxisch^ Mittel, Regulierungsmittel für das Pflanzenwachstum und Pestizide, enthalten.
Bei der allgemeinen Behandlung zur Modifizierung
und Kontrolle des Pflanzenwachstums werden die Pflanzen und/oder ihre Standorte mit genügenden
Mengen eines Mittels in Berührung gebracht, das einen oder mehrere Wirkstoffe enthält, daß eine Dosierungsrate von 0,56 bis 22,4 kg/ha erhalten wird. Bei selektiven
Nachlaufbehandlungen in Gegenwar: der gewünschten Nutzpflanzen werden die Wirkstoffe mit einer Rate von
0,13 bis 2,24 kg/ha aufgebracht. Naturgemäß ist zu beachten, daß die hierin in Betracht gezogenen
Wirkstoffe und diese enthaltenden Mittel bei ähnlichen Konzentrationen gegen die gleiche Pflanzenart nicht
notwendigerweise gleich wirksam zu sein brauchen.
Um die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindungen zu zeigen, werden die erfindungsgemäßen
Verbindungen mit einem bekannten Herbizid, nämlich der in Anspruch 2 der DE-PS 15 42 836 und der
auf Seite 359 der Literaturstelle von R. Wegler, Chemie der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel,
Band 2, 1970, beschriebenen Verbindung, verglichen. Gemäß der Literaturstelle ist die bekannte Verbindung
ein Selektivherbizid bei Getreide und Mais. Aus den folgenden Versuchen geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen ebenfalls ein selektives Herbizid sind.
Senf (Brassica arvensis)% Kaffeeunkraut (Cassia spp.)-
und Mais (Zea mays)-Pflanzen, die 2,5 Wochen alt sind, werden mit 2 ml wäßriger Dispersion besprüht, die
bekannte Mengen der Testchemikalien in ppm enthält. Die Kontrolle bei den behandelten Pflanzen (ausgedrückt
als % Kontrolle) wird mit den unbehandelten Pflanzen verglichen, und zwar 10 Tage nach der
Anwendung der Testchemikalien.
Man erhält die folgenden Ergebnisse.
sN_ CH(CHj)2
SO,
SO,
R'
Oral LD50 | Herbizidtests | % Kontrolle | Cassia spp. |
Ratte | ppm | Brassica | |
mg/kg | arvensis | 60 | |
90 | 50 | ||
1100 | 250 | 40 | 10 |
125 | 0 | ||
63 | 100 | ||
igen | 100 | 100 | |
800 | 250 | 100 | 90 |
125 | 100 | 100 | |
63 | 99 | 90 | |
800 | 250 | 95 | 70 |
125 | 90 | 100 | |
63 | 100 | 90 | |
- | 250 | 100 | 80 |
125 | 95 | ||
63 | |||
Zea Mays
Bekannte Verbindungen
H H
H H
Erfindungsgem. Verbindungen
Cl H
Cl H
NO,
Claims (1)
1. Herbizides Mittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel I
(D
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-
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