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Selektivrufauswerter für einen Empfänger in Sprechfunkanlagen Die
Erfindung bezieht sich auf einen Selektivrufauswerter für einen Empfänger in Sprechfunkanlagen
zum Auswerten von aus einer oder mehreren, gleichzeitig oder nacheinander ausgesendeten
Tonfrequenzen bestehenden Selektivrufen, der nach dem Erkennen eines richtigen,
dem Empfänger zugeordneten Slektivrufs die Betätigung einer optischen oder akustischen
Signalvorrichtung veranlaßt.
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In Sprechfunkanlagen mit mindestens einem Sender und mehreren Empfängern
ist jedem Empfänger ein anderer, nur für diesen charakteristischer Selektivruf zugeordnet,
der aus einer oder mehreren, gleichzeitig oder nacheinander ausgesendeten Tonfrequenzen
besteht. Jeder Empfänger enthält einen Selektivrufauswerter zum Erkennen seines
Selektivrufs. Der Selektivrufauswerter gibt nur dann ein bestimmtes, das Vorliegen
eines Anrufs kennzeichnendes Signal ab, wenn seine Selektionsmittel alle Tonfrequenzen
des Selektivrufs als richtig erkannt haben Es ist auch ein Verfahren bekannt, das
zur Verbesserung der Rufsicherheit von einer mehrfachen Aussendung ein und desselben
Selektivrufs Gebrauch macht, wobei ein Selektivrufauswerter erst dann das bestimmte,
den Anruf kennzeichnende Signal abgibt, wenn
wenn der eigene Selektivruf
mehrmals hintereinander empfanqen und als richtig erkannt worden ist (vgl. Offenlegungsschrift
2 020 222).
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Der Erfindung liegt folgende Aufgabe zugrunde: Bei den üblichen Selektivrufverfahren
gibt der von einer Zentralstation gerufene Empfänger, wenn sein Selektivrufauswerter
den Selektivruf als richtig erkannt hat, über seinen Lautsprecher zum Beispiel einen
Summerton ab, wodurch die Bedienungsperson auf das Vorliegen eines Anrufs aufmerksam
gemacht wird. Befindet sich die Bedienungsperson gerade nicht an dem Empfänger,
so zeigt eine sich bei als richtig erkanntem Selektivruf automatisch einschaltende
Kontrollampe des Empfängers den während der Abwesenheit eingegangenen Anruf an.
Die an den Empfänger zurückgekehrte Bedienungsperson kann sich also später bei der
Zentralstation nach ihrem Anruf erkundigen.
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Es gibt aber Fälle, in welchen es unbedingt nötig wäre, die Bedienungsperson
zu erreichen, auch wenn sie sich nicht in unmittelbarer Nähe des Empfängers befindet.
Ein Beispiel, das die Notwendigkeit eines zusätzlichen Rufs zeigt, ist ein Notruf,
mit dem ein Arzt gerufen werden soll, der einen Sprechfunkempfänger in sein Kraftfahrzeug
eingebaut hat und das Fahrzeug zeitweili<j verläßt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe, einen zusätzlichen Ruf zu über mitteln
und empfängerseitig wahrnehmbar zu machen, bei einem Selektivrufauswerter der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß
da eine dem Selektivrufauswerter
nachgeschaltete Zusatzeinrichtung Jie Betätigung einer zweiten Signalvorrichtung
veranlaßt, wenn der auswerter mindestens eine vorbestimmte Anzahl von innerhalb
einer vorgegebenen Zeit ausgesendeten Selektivrufen als richtig erkannt hat.
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Wird also zum Beispiel in einer Zentralstation festgestellt, daß sich
die Bedienungsperson des gerufenen Empfängers beziehungsweise Kraftfahrzeugs nach
der Aussendung des üblichen Selektivrufs nicht meldet, so kann ein zusätzlicher
Ruf an den Empfänger übermittelt werden, indem in der Zentralstation der gleiche
Selektivruf innerhalb einer vorgegebenen Zeit mehrmals hintereinander ausgesendet
wird. Erkennt der Selektivrufauswerter des gerufenen Empfängers innerhalb der vorgegebenen
Zeit die vorbestimmte Anzahl von gleichen Selektivrufen als richtig, so veranlaßt
die Zusatzeinrichtung des Empfängers eine zweite Signalvorrichtung zur Abgabe des
zusätzlichen Signals, also zum Beispiel eines Notrufs, den ein außen an dem Kraftfahrzeug
ängeordnetes Signalhorn abgibt0 In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist die Zusatzeinrichtung derart ausgebildet, daß sie jede letzte von dem Selektivrufauswerter
als richtig erkannte Tonfrequenz der ausgesendeten Selektivrufe registriert und
die zweite Signalvorrichtung erst dann betätigt, wenn sie "eine der vorbestimmten
Anzahl entsprechende Zahl yon letzten Tonfrequenzen innerhalb der vorgegebenen Zeit
festgestellt hat.
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Gemå einer anderen Ausgestaltung der ErEindung ist ein Selektiv rufauswerter,
der bei jedem als richtig erkannten Selektivruf einen Impuls
Impuls
definierter Größe und Dauer abgibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzeinrichtung
eine die Impulserintegrierende Inteqrationsschaltung enthält, deren Ausgangsspannung
bei der vorbestimmten Anzahl von innerhalb der vorgegebenen Zeit erhaltenen Impulsen
einen bestimmten Wert hat, der zum Betätigen der zweiten Signalvorrichtung ausreicht.
Einen solchen Impuls definierter Größe und Dauer gibt beispielsweise eine unter
der Bezeichnung Folgeschaltung bekannte Einrichtung ab, die dem Selektivrufauswerter
nachgeschaltet ist und an der die-Dauer und Größe der Gleichspannunssimpulse auf
feste, für die Zusatzeinrichtung geeignete Werte eingestellt werden können.
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Das Prinzip sowie nähere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand
eines in der Zeichnung als Blockschaltbild dargestellten Ausführungsbeispiels einer
Zusatzeinrichtung für einen Selektivrufauswerter (Fig. 1) sowie zweier Diagramme
(Fig. 2) erläutert.
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Eine Zusatzeinrichtung gemäß Fig. 1 hat zwei Eingangsklemmen 1, 2,
von denen die Eingangsklemme 2 mit Masse verbunden ist. An die Eingangsklemme 1
schließen sich drei in Serie geschaltete Widerstände 3, 4 und 5 an und an den Widerstand
5 die Basis eines Transistors 6, dessen Emitter über einen Emitterwiderstand 7 mit
Masse und dessen Kollektor über eine Wicklung eines Relais 8 mit einer Anschlußklemme
9 verbunden ist, an welcher der, zum Beispiel positive, Pol einer Betriebsgleichspannung
UB liegt.
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Zwischen den miteinander verbundenen Enden der Widerstände 3 und 4
ist ein Pol, zum Beispiel der positive Pol, eines Integrationskondensators 10
kondensators
10 angeschlossen, dessen anderer, zum Beispiel negativer, Pol das Massepotential
hat.
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Das Relais 8, dem eine Diode 11 parallel geschaltet ist, besitzt vier
gemeinsam betätigbare Umschalter 12, 13, 14 und 15,r die in ihrer aus der Zeichnung
ersichtlichen Ruhelage folgende Verbindungen herstellen: Der erste Umschalter 12
legt das nicht mit Masse verbundene Ende einer Reihenschaltung aus einem Widerstand
16 und einem Einstellwiderstand 17 an einen nicht beschalteten Leerkontakt dieses
Umschalters. Der bewegliche Kontakt des zweiten Umschalters 13 verbindet einen mit
seinem negativen Pol auf dem Massepotential liegenden Kondensator 18 über einen
Widerstand 19 mit der Anschlußklemme 9, das heißt mit dem positiven Pol der Betriebsspannung
UB. Ein beweglicher Kontakt des dritten Umschalters 14 legt das Massepotential an
einen Leerkontakt dieses Umschalters und hält auf diese Weise das Massepotential
von einer über einen ersten Ausgang 20 verlaufenden Quittungsleitung fern rund unterbindet
damit die Auslösung eines Quittungsrufs. Der bewegliche Kontakt des vierten Umschalters
15 liegt an einem Leerkontakt dieses Umschalters und unterbricht damit einen Signalstromkreis,
der über einen zweiten und dritten Ausgang 21, 22 verläuft und eine Wechselstromquelle
23 sowie eine akustische Signalvorrichtung, zum Beispiel ein Signalhorn 24, enthält.
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Bei nicht erregtem Relais 8 nehmen also die Umschalter 12 bis 15 die
aus der Zeichnung ersichtliche Lage ein, so daß sich der Kondensator 18
Kondensator
18 über den beweglichen Kontakt des zweiten Umschalters 13 und den dazu in Reihe
liegenden Widerstand 19 annähernd auf den Wert der Betriebsgleichspannung UB aufladen
kann. Solange das Relais 8 noch nicht erregt worden ist und alle Umschalter des
Relais in ihrer aus der Fig. 1 ersichtlichen Schalterstellung verharren, werden
etwaige Ladungsverluste des Kondensators 18 laufend ausgeglichen.
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Die Zusatzeinrichtung gemäß Fig. 1 steht mit einem in der Zeichnung
nicht dargestellten Selektivrufauswerter eines Sprechfunkgerätes in Verbindung,
das bei jedem für das Gerät bestimmten und als richtig erkannten Selektivruf an
seinem Ausgang einen Gleichspannungsimpuls Pl, P2 ... bestimmter Dauer und Größe,
zum Beispiel mit dem logischen Wert L, abgibt; vgl. Diagramm A in Fig. 2.
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Hat der Selektivrufauswerter des Empfängers seinen ersten Selektivruf
als richtig erkannt, so gibt er beziehungsweise eine ihm nachgeschaltete Folgeschaltung
zu einem Zeitpunkt t0 einen Impuls P1 an die Eingangsklemmen 1, 2 der Zusatzeinrichtung
ab, wodurch sich der Integrationskondensator 10, das ist vorzugsweise ein Elektrolytkondensator,
über den Widerstand 3 etwas aufladen kann; vgl. Anstieg der Integrationsspannung
Ui zwischen den Zeitpunkten to und t in dem Diagramm B in Fig. 2. Der Integrationskondensator
10 behält zunächst auch nach dem Zeitpunkt tl seinen Ladungszustand annähernd bei,
weil er sich innerhalb der Impulspause zwischen den Zeitpunkten tl und t2 nur geringfügig
über die Widerstände 4, 5, die Basis-Emitterstrecke des Transistors 6 und den Emitterwiderstand
7 entladen kann.
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Um
Um die dem Empfänger zugeordnete zweite Signalvorrichtung,
also zum Beispiel das Signalhorn 24, einzuschalten, werden in gleichmäßigen Abständen
noch drei weitere Selektivrufe ausgesendet. Sofern der Selektivrufauswerter des
Empfängers auch diese Selektivrufe innerhalb der vorgegebenen Zeit von zum Beispiel
5 s als richtig erkennt, steigt die Integrationsspannung Ui an dem Integrationskondensator
10 in der aus dem Diagramm B in Fig. 2 ersichtlichen Weise stufenförmig an. Zu einem
Zeitpunkt t7, das heißt während des Gleichstromimpulses P4, erreicht die Integrationsspannung
Ui einen bestimmten Wert Uis, bei dem der Transistor 6 derart in den Sättigungszustand
gesteuert ist, daß die Spannung an der Wicklung des Relais 8 zu dessen Erregung
ausreicht.
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Die Umschalter 12 bis 15 des nunmehr erregten Relais 8 gelangen in
ihre zweite Schalterstellung, in welcher ihre beweglichen Kontakte an dem linken,
feststehenden Kontakt anliegen.
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Die Diode D setzt die beim Ein- und Ausschalten des Relais 8 unerwünschterweise
auftretenden Spannungsspitzen herab, die dem Transistor 6 Schaden zufügen könnten.
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Durch die Umschaltung geschieht folgendes: Der erste und zweite Umschalter
12, 13 schalten dem Integrationskondensator 10 eine Parallelschaltung, die aus einer
Reihenschaltung mit den Widerständen 16, 17 und dem Kondensator 18 besteht, parallel.
Durch den vor dem Umschalten annähernd auf die Betriebsgleichspannung UB aufgeladenen
Kondensator 18 wird verhindert, daß die Integrationsspannung Ui nach dem Einschalten
des Relais 8 zu schnell unter den bestimmten Wert Uis sinkt.
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Beide
Beide aufgeladenen Kondensatoren können sich
über die Widerstände 16, 17 innerhalb einer bestimmten, durch den Einstellwiderstand
17 voreinstellbaren Zeit entladen. Der dritte Umschalter 14 sorgt dafür, daß der
erste Ausgang 20 das die Abgabe des Quittungsrufs für die Zentralstation auslösende
Massepotential erhält, und der vierte Umschalter 15 schließt den das Signalhorn
24 enthaltenden Signalstromkreis.
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Das Signalhorn ruft die Bedienungsperson an den Empfänger zurück,
wenn sie sich gerade nicht in dessen unmittelbarer Nähe befindet und deshalb das
Signal für einen normalen Selektivruf nicht bemerken konnte. An die Stelle des Signalhorns
24 kann gegebenenfalls eine Sirene oder ein auch aus der Ferne gut erkennbares Blinklicht
treten.
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Das Relais 8 bleibt solange erregt, bis die Steuerspannung für den
Transistor 6 infolge der Entladung der Kondensatoren 10 und 18 derart gesunken ist,
daß die Haltespannung für das Relais 8 unterschritten wird. Dann schaltet das Relais
seine Umschalter 12 bis 15 wieder in die aus Fig. 1 ersichtliche Schalterstellung
zurück, wodurch der Signalstromkreis und die Quittungsleitung unterbrochen werden
und der Ladestromkreis für den Kondensator 18 wieder geschlossen wird.
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Bei den aus Fig. 1 zu ersehenden Widerstands- und Kapazitätswerten
läßt sich mit dem Einstellwiderstand 16 eine Abfallzeit des Relais 8 von etwa 1
bis 4 s einstellen. Wird der Wert des Widerstands 16 von 1 kn auf 4,7 kn bei sonst
unveränderter Dimensionierunq
rung der Schaltung erhöht, so kann
die Abfallzeit des Relais 8 auf einen Wert zwischen 5 und 10 s eingestellt werden.
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Sendet die Zentralstation in Abständen von mehr als 15 s jeweils denselben
Selektivruf aus, so spricht die Zusatzeinrichtung nicht an, weil dann die Integrationsspannung
Ui am Ausgang der Integrationsschaltung niemals den bestimmten Wert Uis erreichen
kann.