DE2207687B2 - Verfahren zur Erzeugung eines polymeren Filmes auf der Oberfläche einer Faser - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines polymeren Filmes auf der Oberfläche einer FaserInfo
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- D06M23/00—Treatment of fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, characterised by the process
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- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines polymeren Filmes auf der Oberfläche einer Faser,
die zur Sorption von polaren Substanzen fähig ist, in einem zweistufigen Verfahren, bei dem in der ersten
Verfahrensstufe ein erster, polarer Reaktionspartner in einem unpolaren Lösungsmittel und in der zweiten
Verfahrensstufe ein zweiter Reaktionspartner zur Bildung des polymeren Filmes auf die Faser appliziert
wird.
Zur Erzeugung eines polymeren Filmes auf der Oberfläche einer Faser ist es bekannt, die beiden
Reaktionspartner (Monomere, Oligomere, evtl. Katalysator) aus einer homogenen Phase auf die Faser
aufzubringen, das Verdünnungsmittel abzutrocknen und den Film zu polymerisieren. Dieses einfache Verfahren
kann jedoch dann nicht angewandt werden, wenn die beiden Reaktionspartner im Bad miteinander reagieren.
In diesem letzteren Falle muß die Erzeugung des polymeren Filmes in einem zweistufigen Verfahren
erfolgen, wobei in der ersten Verfahrensstufe ein erster Reaktionspartner und in der zweiten Verfahrensstufe
ein zweiter Reaktionspartner appliziert wird. Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird die Faser mit der
Lösung des ersten Reaktionspartners imprägniert; die Flotte (einschließlich der Chemikalien, die den ersten
Reaktionspartner bilden) sitzt dann in allen Zwischenräumen des Faserverbandes. Taucht man nun das so
imprägnierte Material in ein den zweiten Reaktionspartner enthaltendes Bad ein, so bildet sich der
polymere Film überall dort, wo der erste Reaktionspartner vorliegt, also insbesondere auch in den Zwischenräumen
und an den Kreuzungspunkten des Faserverbandes. Hieraus resultiert ein unerwünschter harter
Griff bzw. ein Verkleben der Fasern.
Bei einem weiteren bekannten zweistufigen Verfahren wird in der ersten Verfahrensstufe ein erster polarer
Reaktionspartner in einem unpolaren Lösungsmittel,
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nämlich in Form einer wäßrigen Lösung appliziert Bei
der üblichea Foulard-Applikation ist es dabei nicht möglich, die von der Ware aufgenommene Menge an
Flüssigkeit unter etwa 80% zu senken, wenn ein BaumwoU-, Zellwoll- oder Schafwoll-Gewebe vorliegt
Diese hohe Flüssigkeitsmenge wird nun von der Faser nicht absorbiert; der absorbierte Prozentsatz liegt bei
den genannten Fasern vielmehr zwischen 25 und 40% (bezogen auf das Warengewicht). Es dringt infolgedessen
nur ein Teil der polaren ersten Komponente mit der wäßrigen Flüssigkeit in die quellbare Fasersubstanz ein.
Der größere Anteil bleibt dagegen mit dem Haftwasser in den Räumen zwischen den Fasern. Findet dann bei
der anschließenden Applikation des zweiten, unpolaren Reaktionspartners die Polymerbildung statt, so führt das
sich in den Faserzwischenräumen bildende Polymer zu Verklebungen und Versteifungen, die sich in einem
harten Griff des Textilgurtes bemerkbar machen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser Nachteile ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich ein weicher Griff des Textilgutes ergibt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der erste, polare Reaktionspartner in Form einer Emulsion appliziert wird.
Diese Emulsion besteht nur zu dem Teil aus Wasser, den die Faser vollkommen zu absorbieren vermag. Die
Emulsion wird in den Zwischenräumen des Faserverbandes, insbesondere an den Kreuzungsstellen nur
mechanisch gehalten. Diese Bereiche verarmen infolgedessen (im Vergleich zur Faser) an dem polaren ersten
Reaktionspartner. Da die gesamte polare Komponente in dem von der Faser absorbierten Wasser gelöst ist,
bildet sich bei der anschließenden Polymer-Reaktion kein Polymer in den Faserzwischenräumen. Man erhält
damit den erwünschten weichen Griff des Textilgutes. Ein Verkleben der Fasern wird vermieden.
Zwischen der ersten und der zweiten Verfahrensstufe läßt man zweckmäßig eine begrenzte Verweilzeit
verstreichen, um ein Aufziehen des ersten Reaktionspartners auf die Faseroberfläche zu gewährleisten.
Die zur Polymerfilmbildung verwendeten Reaktionspartner können in Form von Monomeren oder von
Oligomeren vorliegen.
Zweckmäßig emulgiert man den polaren Reaktionspartner in Wasser verdünnt. Der zweite Reaktionspartner
kann in einem unpolaren Lösungsmittel gelöst appliziert werden.
Besondere Bedeutung besitzt die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung eines
polymeren Filmes auf Wollkammzug, bei dem es bisher besonders schwierig war, einen weichen Griff zu
erzielen und ein Verkleben von Fasern zu vermeiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei an folgendem Beispiel näher erläutert:
Zur Herstellung eines polymeren Filmes auf WoII-kammzug bringt man zunächst als ersten, polaren
Reaktionspartner 20 g/l Hexamethylendiamin, 30 g/l Wasser und 10 g/l Emulgator in ein unpolares
Lösungsmittel, nämlich 1000 ml Perchloräthylen ein; die
Flottenaufnahme beträgt 100 Volumen-Prozent.
Diese Emulsion appliziert man in der ersten Verfahrensstufe auf die Faser und läßt eine kurze Zeit
verweilen, ehe man die imprägnierte Faser in ein zweites Bad einbringt, das 20 g/l Sebacylsäurechlorid in
1000 ml Perchloräthylen enthält
Der sich sofort bildende polymere Fiim entsteht nur an der Faseroberfläche., Der Wollkammzug ist unver-
klebt und besitzt einen weichen Griff.
Das Applizieren der beiden Reaktionspartner kann
kontinuierlich (z. B. durch Klotzen, Sprflhen, Begießen,
Pflatschen) oder diskontinuierlich (z. B. durch Tauchen
und anschließendes Schleudern oder durch Behandeln der Ware in einem Zirkulationsapparat) erfolgen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Erzeugung eines polymeren Filmes auf der Oberfläche einer Faser, die zur
Sorption von polaren Substanzen fähig ist, in einem zweistufigen Verfahren, bei dem in der ersten
Verfahrensstufe ein erster, polarer Reaktionspartner in einem unpolaren Lösungsmitte! und in der
zweiten Verfahrensstufe ein zweiter Reaktionspartner zur Bildung des polymeren Filmes auf die Faser
appliziert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der erste, polare Reaktionspartner in Form
einer Emulsion appliziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zwischen der ersten und der zweiten Verfahrensstufe eine begrenzte Verweilzeit
verstreichen laßt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Polymerfilmbildung verwendeten Reaktionspartner in Form von Monomeren oder
Oligomeren vorliegen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den polaren Reaktionspartner in
Wasser verdünnt emulgiert
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den zweiten Reaktionspartner in
einem unpolaren Lösungsmittel gelöst appliziert
Priority Applications (6)
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