DE129450C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M15/693—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural or synthetic rubber, or derivatives thereof
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- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Zur Herstellung wasserdichter Gewebe, Leder, Papier, Pappe oder dergl., besonders dicker
Stoffe aus Leinen, Jute oder Wolle, werden im Wesentlichen zwei Verfahren mit einigen
Abänderungen angewendet. Nach dem einen Verfahren überzieht man das Gewebe mit einer
mehr oder weniger, dünnen Schicht Oelkitt, welche aufser Oliven-, Leinöl und dergl. noch
Salze schwererer Metalle enthält; gemä'fs dem zweiten Verfahren wird das Gewebe, besonders
wollenes Gewebe, mit einer dünnen Kautschukschicht überzogen, bei hoher Temperatur geprefst
und nach Bestreuen des Kautschuks mit Schwefel oder Schwefelverbindungen hoch erhitzt,
um den Kautschuk zu vülkanisiren. Die aus Kameel- oder anderer Wolle hergestellten
Gewebe werden dadurch wasserdicht gemacht, dafs man das Gewebe mit einer Kautschukschicht
überzieht, hierauf eine zweite Gewebelage bringt, so dafs die Kautschukschicht zwischen
zwei Gewebelagen zu liegen kommt, und alsdann das Ganze bei hoher Temperatur einer starken Pressung unterwirft, worauf vulkanisirt
wird.
Leinene Gewebe werden bis jetzt hauptsächlich durch Anwendung einer Mischung aus
Alaun, Seife, Leim und Bleizucker wasserdicht gemacht. Ein solches Verfahren ist nicht allein
ungenügend, sondern das Gewicht des Gewebes wird hierbei auch um 14 bis 22 pCt. vermehrt.
Beide Verfahren zeigen ferner die grofsen Uebelstände, dafs einerseits der Oelkitt bei
niedriger Temperatur springt, während bei höherer Temperatur das OeI entweicht, dafs
die Salze neue chemische Verbindungen bilden und infolgedessen die Wasserdichtigkeit wieder
verloren geht, und dafs andererseits der Kautschuk hart wird und bricht. Derartig präparirte
Gewebe sind ferner für G'ase^iwidurchdringlich.
Bei dem neuen Verfahren werden diese Uebelstände vermieden. Dasselbe beruht auf der
Anwendung zweier Lösungen bezw. Mischungen, welche man in folgender Weise bereitet:
1. 100. Gewichtstheile Benzol werden mit
5 bis 25 Gewichtstheilen Lanolin und 5 bis '25 Gewichtstheilen Talk erwärmt. ■
2. In 100 Gewichtstheilen Benzol-löst man
5 bis 2 5^Gewichtstheile Guttapercha oder Balata (den Saft der Pflanze Sapota Muelleri).
Entsprechend der Qualität und der Eigenschaft des zu behandelnden Gewebes, Leders,
Papiers oder dergl., wird die zur ersten Lösung beigemengte Quantität Talk um so geringer genommen,
je dichter das Gewebe oder dergl. ist; so genügt z. B-. für dicke baumwollene
oder wollene Stoffe ein Zusatz von 5 pCt. Talk, wobei man denselben entweder zu der Lösung
während des Erwärmens hinzufügt oder ihn in der schon bereiteten Lösung suspendirt.
Bei Behandlung weniger dicker Gewebe, wie z. B. Leinen, mufs man je nach Umständen
mehr Talk hinzusetzen; dichtes Leinen erfordert bis 10 pCt., dünnes bis 25 pCt. Talk.
Die Anwendung dieser Lösung bezw. Mischung hat den Zweck, mittelst des darin enthaltenen
Lanolins den Talk in den Poren des Gewebes festzuhalten, dasselbe weich bezw. weicher als
das ursprüngliche Gewebe zu machen und so indirect der Wasserdichtigkeit des Gewebes zu
dienen.
Zur Herstellung der zweiten Lösung verwendet man nicht vulkanisirte, technische Gutta-
percha oder Balata. Der Zweck derselben ist, den gegebenen Stoff fest, elastisch und undurchdringlich
für Wasser und Feuchtigkeit ' zu machen, sowie die in den Poren des Gewebes eingetrocknete und geprefste Masse der ersten
Lösung festzuhalten.
Guttapercha und Talk werden um so weniger zugefügt, je dichter das Gewebe ist. Zum
Wasserdichtmachen z. B. eines Soldatenmantels genügen 5 bis ι ο pCt. Guttapercha, einer Soldatenmütze
10 bis 15 pCt., von Tuch für Zelte 20 bis 25 pCt., von Seide ca. 5 pCt., von Wollstoffen
5 bis iopCt. u. s. w. In manchen Fällen (besonders bei Seide) kann man beide Lösungen
vereinigen. In allen Fällen ist jedoch die Anwendung beider Lösungen, d. h. aller Bestandtheile
derselben, erforderlich. Ein einzelner Bestandtheil würde für den beabsichtigten Zweck
nicht ausreichend sein. So könnte man z. B. Guttapercha nicht allein anwenden, da man
dann in den Poren nur eine sehr zarte und dünne Schicht erhalten würde,. während bei
starken Concentrationen das zu behandelnde Material sehr theuer und nicht zweckentsprechend
sein würde.
Die Vortheile des vorliegenden Verfahrens gegenüber den bekannten Verfahren bestehen
darin, dafs irgend ein beliebiges Gewebe, Leder, Papier oder dergl., gegen Feuchtigkeit vollständig
wasserdicht, weich bezw. weicher und durchlässig für Gase erhalten werden kann, dafs die
Eigenschaften und die Qualität der Stoffe, besonders deren Weichheit und Farbe nicht leiden,
da die so behandelten Gewebe gegen atmosphärische Einflüsse, Auslaugung u. s. w. äufserst
widerstandsfähig sind, und dafs das Gewicht des Gewebes im . Wesentlichen nicht erhöht
wird. . ■ .
Leinen und Wolle konnte man bis jetzt nur bis zu einem gewissen Grade gegen Feuchtigkeit
wasserdicht machen und nur in den Fällen, wenn die Gewebe sehr stark waren.
Vorliegende Erfindung unterscheidet sich von den bekannten Verfahren in den anzuwendenden
Mischungen und auch durch die Bearbeitung der Gewebe, sowie in der allgemeinen Anwendung, da gemäfs vorliegendem Verfahren
alle, auch sehr dünne Stoffe, wasserdicht gemacht werden können.
Die Ausführung des Verfahrens geschieht in folgender Weise.
Zuerst wird das Gewebe eine gewisse Zeit lang mit der warmen ersten Mischung getränkt,
sodann wird die ganze Oberfläche des Gewebes eventuell mit einer pulverförmigen, trockenen
Talkschicht bedeckt, worauf das Gewebe stark geprefst und getrocknet wird. Billige Gewebe
bezw.. solche, weiche zwischen den einzelnen Fäden bezw. Fasern das Licht stark durchschimmern
lassen, müssen mit der ersten Flüssigkeit mehrmals getränkt bezw. bedeckt werden,
indem man nach jeder Behandlung wie oben verfährt. ,
Nach dem vollständigen Trocknen wird das Material bezw. das Gewebe mit der zweiten
Lösung behandelt. Zu diesem Zweck überzieht man eine oder beide Seiten mit einer Schicht
der zweiten Lösung in erwärmtem Zustande und preist und trocknet von Neuem. Gewebe
mit grofsen Poren unterliegen mehrere Male diesen Operationen, wobei man jedesmal prefst
und vollständig trocknet.
Das so behandelte Gewebe, Leder, Papier oder dergl., ist alsdann wasserdicht, weich und
fest. Infolge des grofsen Talkgehaltes ist dasselbe schwerer verbrennlich als zuvor.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Wasserdichtmachen von Geweben, Leder, Papier, Pappe oder dergl. mittels benzolh'altiger Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dafs man zwei Flüssigkeiten anwendet, von denen die eine aus Benzol, Talk und Lanolin, die andere aus Benzol und Guttapercha oder Balata besteht, welche entweder nach einander oder gleichzeitig zur Anwendung gelangen können.Berlin, gedruckt in> der reichsdruckerei.
Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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