DE2200766A1 - Neue Dioxolanderivate,Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Arzneimittelwirkstoffe - Google Patents
Neue Dioxolanderivate,Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als ArzneimittelwirkstoffeInfo
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Description
"Neue Dioxolanderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Arzneimittelwirkstoffe"
Die Erfindung betrifft neue Dioxolanderivate, ein Verfahren zur Herstellung dieser Dioxolanderivate sowie ihre Verwendung
als Arzneimittelwirkstoffe.
Gegenstand der Erfindung sind neue 2-Methyl-4~dialkylamino-.:-
methyl-2-(3', 4', 5'-trimethoxyphenyl)-dioxolane_der Formel
I,
κ,σ
in der Ry. un<1 ΕΛ gleich oder vernohieden sind und je einen
CL ,-Alkylre8t bedeuten oder zusammen mit dem Stickstoffatom,
209830/1194
an das sie gebunden sind, eine Pyrrolidino-, Piperidino-
oder Morpholinogruppe bilden.
Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß man Epibromhydrin der Formel
CH0 - CH - CH0 Br II
in Gegenwart von Zinnchlorid . und in Tetrachlorkohlen stoff mit 3, 4-, 5-Triinethoxyacetophenon der Formel
CH5 -CO-(^
OCH
OCIIV
zu 2-Methyl-4—brommethyl-2-(3'» 4'» 5'-trimethoxyphenyl)-
——y- CHp Br
vi=<ocH5 iv
^0CH3 umsetzt, das dann mit einem Amiη der Formel
H-< ■ .v,
H2
in der H^ und Rp wie in der allgemeinen Formel I definiert
sind, kondensiert.
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Durch Umsetzen der Dioxolanderiv.ate der Formel I mit
Mineralsäuren oder organischen Säuren, insbesondere Maleinsäure, erhält man die entsprechenden Salze.
Das Beispiel erläutert die Herstellung von 2-Methyl-2-(31»
4-1» 5l-trimethoxyphenyl)~4--piperidinoinethyl-dioxol8n.
1. Stufe: Herstellung von 2-Methyl-4--brommethyl-2-(3',4-',5'~
trimethoxyphenyl)-dioxolan.
Kodenummer: 69 279
Es werden 400 g 3»4-,5-Trimethoxyacetqphenon in der erforderlichen
Menge kaltem Tetrachlorkohlenstoff gelöst, worauf man die Lösung mit 322 g Epibromhydrin versetzt und die Mischung
auf +50C abkühlt. Dann setzt man unter kräftigem Rühren
76 g in 570 ml (Tetrachlorkohlenstoff gelöstes Zinntetrachlorid zu. Das Reaktionsgemisch wird mit überschüssigem Natriumhydroxid
(113 g NaOH in 280 ml Wasser) hydrolysiert, worauf man dekantiert, die organische Phase mit Wasser wäscht bis
sie neutral ist, trocknet, eindampft und destilliert. Daß dabei erhaltene 2-Methyl-4-brommethyl-2-(3', 4-', 5·-trimethoxyphenyl)-dioxolan
siedet bei 1650C unter einem Druck von 0,05 Torr.
2. Stufe: Herstellung von 2-Methyl-2-(3f,4-',5'-trimethoxyphenyl)-4-piperidinomethyl-dioxolan.
Kodenummer: 69
209830/1194
In einem 500 ml fassenden, mit einem Rückflußkühler,
einem Rührer und einem CaCIp Schutzrohr ausgerüsteten
Reaktor wird ein Gemisch aus 0,2 Mol der nach Stufe 1 erhaltenen Bromverbindung, 1 Mol Piperidin und 200 ml
Benzol 12 Stunden unter Rückfluß am Sieden gehalten.
Dann wird die dabei gebildete Fällung abfiltriert, überschüssiges Piperidin unter vermindertem Druck abgedampft,
der Rückstand mit 500 ml Äther aufgenommen und die Ätherlösung
zweimal mit gesättigter Kochsalzlösung gewaschen. Dann säuert man mit 0,2 Mol HCl (in 150 ml Wasser) an,
wäscht einmal mit Äther und macht die wässrige Phase mit Natriumhydroxid alkalisch. Dann trocknet man die Ätherlösung
über Natriumsulfat, dampft ein und destilliert.
Das dabei erhaltene 2-Methyl-2-(3',4·,5'-trimethoxyphenyl)-4—piperidi__nomethyl-dioxolan
siedet unter einem Druck von 0,05 Torr bei 180 bis 185°C.
3. Stufe: Herstellung von 2-Methyl-2-(3',4',5'-trimethoxyphenyl)-4—piperidinomethyl-dioxolanmaleat.
0,1 Mol der nach Stufe 2 erhaltenen Base, gelöst in 100 ml
Äthanol werden mit einer Lösung von 0,1 Mol Maleinsäure in 100 ml absolutem Alkohol behandelt. Die dabei erhaltene
Lösung wird zur trockene eingedampft, worauf der Rückstand aus einem Isopropanol-Isopropyläther-Gemisch umkristallisiert
wird. Das dabei erhaltene Produkt wird mit Äther gewaschen und unter vermindertem Druck bei 60°C getrocknet.
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Man erhält 2-Methyl-2-(3' ,4\5s~trimethoxyphenyl)-4-piperidinomethyl-dioxolanmaleat
in einer Ausbeute von % der Theorie, das folgende Kenndaten besitzt?
Schmelzpunkt: | 103 c | NO | N | % |
Summenformel: | C22 H33 | 3, | 00 | |
Molekulargewicht; | 465,60 | 3, | 02 | |
Elementaranalyse s | H % | |||
C % | 7,11 | |||
berechnet | 59,09 | 7,03 | ||
gefunden | 58,89 | |||
Die in der nachstehenden Tabelle I aufgeführten Verbindungen werden auf analoge Weise hergestellt»
.1 I
CK,
.OCH-
OCH-
MaIeat
^"3
Kode-
mer
Sumiaenformel
Molekularge wicht
Schmelz punkt
Ausbeute an Male at
Elementaranalyse
berechnet
gefunden
69303
69304
69316
69320 69332
-1H
CH
IO
C20H29N
469,^7
453,48
427,44
455,49 483,54
• 1220C
ΐ05βσ
• 1490C
93,5' 90eC
83;" 855?
58,27; 6,89 j 3,09 !53,1^6,65 3,11
90g
56,2C
6,84
;56,2äβ,90 ι 3,95
58,01 -7,30
ο /Cr τ T"
ι ·
? Γ
Die erfindungsgemäßen Dioxolanderivate der Formel I wurden
an Versuchstieren auf eventuelle phormakologische Wirkungen untersucht und zeigten dabei spasmolytiscne, choleretische,
hypotensive, periphere vasodilatatorische und antiarythmische
Eigenschaften.
1) Spasmolytische Eigenschoften
Die Verbindungen der Formel I können der von Bariumchiorid
auf den isolieren Hattenzwölffingerdarra ausgeübten kontraktierenden
Wirkung entgegenwirken, wenn man sie -dem Nährmedium
zusetzt, in dem das Organ aufbewahrt wird.
Stärke dieser Wirkung des als einschlägig wirksam
ill Vergleich zu derjenigen Papaverine bestimmt,
Beispielsweise erhält jaan mit einigen Verbindungen der Formel
I die in der nachfolgenden Tabelle II wiedergegebenen Ergebnisse.
Codenummer | Aktivität im Verhältnis au der von Papaverin |
69 303 | 1 χ Papaverin |
69 304- | 1 χ Papaverin |
69 305 | 1 χ Papaverin |
69 316 | 0,5 χ Papaverin |
69 320 | 1 χ Papaverin |
30/1194
2) Choleretische Eigenschaften
Die Verbindungen der Formel T können, intraduodenal verabreicht.,
bei der anästhesierten Ratte die Cholerese erhöhen.
Beispielsweise erhält man mit einigen Verbindungen der Formel I die in-der nachstehenden Tabelle III v/iedergegebenen
Ergebnisse.
Kodenummer | Verabreichte Dosis in mg/kg/ID |
maximaler Effekt |
Wirkungsdauer |
69 505 | 50 | 100 % | 1 h |
69 504 | 50 | 85 % | > 2 h |
69 505 | 50 | 55 % | > 2 h |
69 516 | 50 . | 40 % | > 2 h |
69 520 | 50 | 65 % | > 1 h 30 min |
69 532 | 50 | 51 % | 1 h 15 min |
5) Hypotensive Eigenschaften
Bei intravenöser Verabreichung rufen die Verbindungen der
Formel I bei der anästhesierten Ratte eine Senkung des arteriellen Blutdrucks hervor.
Beispielsweise erhält man mit 2 Verbindungen der Formel I die in der nachstehenden Tabelle IV wiedergegebenen Ergebnisse,
209830/1194
2200786
Kodenummer | Verabreichte Dosis in mg/kg/IV |
Senkung des arteriellen Blutdrucks |
Dauer |
69 316 | 2 | Intensität | y 30 min |
69 320 | 8 | 50 % | 15 roin |
50 % |
4) Periphere vasodilatatorische Eigenschaften
Die Verbindungen der Formel I verändern bei intraarterieller
Verabreichung den arteriellen Blutdruck nicht, führen jedoch beim anästhesierten Hund zu einer Erhöhung des Blutdurchsatzes
durch die Oberschenkelarterie, in deren Höhe sie injiziert werden, wobei die Messung mittels eines Rotameters erfolgt
die in der Höhe der Abzweigung bei dem anästhesierten Hund mit einer Qarota-Femoralis-Anastomose vorgenommen wird.
Beispielsweise ruft die Verbindung Nr. 6.9 316 in einer
Dosis von 125 ug/kg/I.I· eine 5 Minuten dauernde Erhöhung
des Schenkelschlagaderdurchsatzes um 60 % hervor.
5) Antiarvthmische Eigenschaften
I *
Bei intraperitonealer Verabreichung können die Verbindungen
der Formel I die Maus gegen durch Inhalieren von Chloroform hervorgerufenes Kammerflimmern schützen.
Die EDcQ beträgt beispielsweise für die Verbindungen Nr
69 316 und 69 320 jeweils etwa 150 mg/kg/I.P.
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Wie aus den vorstehend aufgeführten Versuchsergebnissen und den in der Tabelle V nachstehend wiedergegebenen
Versuchsergebnissen zu ersehen ist, ist bei den Verbindungen der Formel I der Abstand zwischen den pharmakologisch
wirksamen und den lethalen Dosen ausreichend hoch um die therapeutische Anwendung dieser Verbindungen zu gestatten.
Kodenummer | LD 50 bei der Maus |
mg/kg/PO | |
69 505 | 1 500 |
69»504 | 500 |
69 505 | 450 |
69 516 | 1 500 |
69 520 | 750 |
69 552 | 600 |
Die Indikation der Verbindungen der Formel I ist die Behandlung von Eingeweidekrampfen, Galle- und Leberleiden,
Hochdruckzuständen, peripheren Kreislaufleiden bzw. Durchblutungsstörungen und Herzrythmusstörungen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I werden in Form von Tabletten, Dragees und Kapseln mit einem Virkstoffgehalt von 10 "bis 150 mg (1 bis 5 x täglich) sowie von
in^izierbaren Ampullen mit einem Wirkstoffgehalt von 5 bis 100 mg (1 bis 3 x täglich) verabreicht.
209830/1194
Claims (7)
- P 4427-50/Ml " 7. Januar 1971- ... Patentansprüche2-Methyl-4-dialkylaminomethyl-2-(3',M- ·, 5'-trimethoxyphenyl)-dioxolane der Formel— CH,(D,^)CHin der R. und R2 gleich oder verschieden sind und je einen C,. ,-Alkylrest bedeuten oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine Pyrrolidino-, Piperidino- oder Morpholinogruppe bilden, und deren Säureadditionssalze (Dioxolane der Formel I).
- 2. Dioxolane der Formel I nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens einer der Reste R^ und R2 ein Methylrest ist.
- 3. Dioxolane der Formel I nach Anspruch 1, da.durch gekennzeich.net , daß mindestens einer der Reste R,. und R2 ein Äthylrest ist.
- 4. Dioxolanderivate der Formel I nach Anspruch 1, dadurch 'gekennzeichnet, daß mindestens einer der Reste R^. und Rp ein Propylrest ist.209830/1194
- 5. Maleate von 2-Nethyl-4-dialkylaminomethyl-2--(3l ,4' ,5'-trimethoxyphenylj-dioxolanen dep Formel I nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4.
- 6. Verfahren zur Herstellung von Dioxolanderivaten der Formel I nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, da durch gekennzeichnet, daß man Epibromhydrin der FormelCH^ - CH -Br(IDmit 3,4,5-Trimethoxyacetophenon der FormelOCH(III)in Gegenwart von Zinnchlorid und in Tetrachlorkohlenstoff zu 2-Methyl-4-brommethyl-2-(3',^',5'-trimethoxyphenyl)-dioxolan der Formel(IV)209830/1194umsetzt, das dann mit einem Amin der Formel.H-N'in der Rx. und R2 w^e in der allgemeinen Formel I definiert sind, zu einem 2-Methyl-4-dialkylaminomethyl-2-(3' ,4-' ,5'-trimethoxyphenyl)-dioxolan der Formel I kondensiert wird, und dieses dann gegebenenfalls in an sich bekannter Weise in ein Säureadditionssalz überführt.
- 7. Arzneipräparate, insbesondere zur Behandlung von Einge— weidespasmen, Gallen- und Leberleiden, Hochdruckzuständen, peripheren Kreislaufleiden bzw. Durchblutungsstörungen und Herzrythmusstorungen, dadurch gekennzeich net, daß sie als Wirkstoffkomponente mindestens ein Dioxolanderivat der Formel I nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 in Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes enthalten.209830/1194
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