DE2200502C2 - Verfahren zur Verbesserung der Isolierung aromatischer Polyäthersulfone - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Isolierung aromatischer PolyäthersulfoneInfo
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Description
oder
CH,
-SO2
/VV^V-O-
oder aus einem Copolymeren, das sich wiederholende Einheiten der Struktur
und der Struktur
enthält, ausgewählt sind, ein aus Diphenylsulfon, Bis(4-chlorphenyl)sulfon und Bis(4-methylphenyl)-sulfon
ausgewähltes, bei der Polymerisationstemperatur flüssiges, inertes, hochschmelzendes Lösungsmittel
für aromatische Polyäthersulfone hinzugibt, daß man das Gemisch aus Polyäthersulfon und
inertem, hochschmelzendem Lösungsmittel nach der Polymerisation unter den Schmelzpunkt des Lösungsmittels
abkühlen läßt, das erhaltene, verfestigte Materipl zerkleinert und mit einem flüchtigen,
flüssigen Lösungsmittel, in dem das Polyäthersulfon selbst nicht löslich ist, extrahiert.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung der Isolierung aromatischer Polyäthersulfone
aus dem Reaktionsgemisch, in dem sie gebildet wurden.
Aromatische Polysulfone und Verfahren zu deren Herstellung sind aus den GB-PS 1016 245, 10 60 546,
10 78 234, 1109 842, 1122 192, 1133 561, 1153 035,
11 53 528,11 77 183,12 34 301 und 12 46 035, der US-PS
34 32 468, den NL-PS 69 03 070 und 70 11 346 und der
DE-PS 19 38 806 bekannt. Auf den Inhalt dieser Patentschriften sei hier ausdrücklich Bezug genommen.
Die aus den vorstehend erwähnten Patentschriften bekannten aromatischen Polysulfone weisen sich
wiederholende Einheiten der Struktur:
-Ar-SO2-
auf, worin Ar ein zweiwertiger aromatischer Rest ist, der von einer Einheit zur anderen in der Polymerkette
variieren kann, so daß sich verschiedene Copolymere bilden. Thermoplastische Polysulfone weisen im allgemeinen
mindestens einige Einheiten der Struktur:
SO2-
auf, worin Y Sauerstoff oder Schwefel oder der Rest eines aromatischen Diols wie 4,4'-Bisphenol ist. Im
Handel erhältliche Beispiele für solche Polyäthersulfone weisen sich wiederholende Einheiten der
Struktur:
22 OO 502
oder copolymerisierte Einheiten in verschiedenen Anteilen der Struktur:
V-SO2-
Andere thermoplastische Polyethersulfone weisen sich wiederholende Einheiten der Struktur:
SO,—
Es ist oft erwünscht, die Herstellung aromatischer Polyethersulfone in Anwesenheit eines Verdünnungsmittels
oder Lösungsmittels für die Ausgangssubstanzen und/oder für das Polyäthersulfon durchzuführen, wie
dies beispielsweise aus den GB-PS 10 78 234, 11 53 035 und 11 77 183 für nucleophile Polymerisationsreaktionen
bekannt ist.
Die Polymerisation in Abwesenheit eines Lösungsmittels ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden.
Beispielsweise verliert das Gemisch mit dem Fortschreiten der Polymerisation an Beweglichkeit und wird
gegebenenfalls fest, und zwar trotz zunehmender Erhöhung der Temperatur. Um Polyethersulfone mit
hohem Molekulargewicht zu erhalten, kann es erforderlich sein, die Polymerisation anzuhalten, das feste
Produkt zur Pulverform zu mahlen und dann die Polymerisation in fester Phase weiterzuführen. Ein
solches Zweistufenverfabren ist beschwerlich und unwirtschaftlich. Ferner besteht bei den hohen Temperaturen,
die zur Erzielung von Polyäthersulfonen mit hohem Molekulargewicht nach diesem Verfahren
erforderlich sind, die Gefahr des Vernetzens, wenn die Reaktionsteilnehmer ein Disulfonylhalogenid enthalten.
Eine weitere Schwierigkeit ist der Verlust an flüchtigen Reaktionsteilnehmern während der Polymerisation bei
diesen hohen Temperaturen.
Die Anwesenheit eines Verdünnungsmittels oder Lösungsmittels führt daher im allgemeinen beispielsweise
zu einer leichteren Regulierung der Polymerisation und gestattet ein leichteres Hinzufügen von Substanzen
wie Monomeren und Reaktionsbeendigern zum Reaktionsgemisch. Die Anwesenheit bestimmter Verdünnungsmittel
oder Lösungsmittel als Verunreinigungen im Polyäthersulfon kann jedoch dazu führen, daß das
Polyäthersulfon schlechtere Eigenschaften, beispielsweise eine verminderte Schmelzstabilität oder Wärmestabilität,
hat.
Nunmehr wurde überraschenderweise gefunden, daß die Verwendung eines inerten, hochschmelzenden
Lösungsmittels die Entfernung des bei der nucleophilen Polymerisation verwendeten Verdünnungsmittels oder
Lösungsmittels zur Rückgewinnung erleichtern kann, während das Polyäthersulfon in einer Form gehalten
wird, die auf übliche Weise extrahiert werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist das im Patentanspruch gekennzeichnete Verfahren.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte, hochschmelzende Lösungsmittel ist bei der Temperatur
der Polymerisation oder bei der Temperatur, bei der das Polymerisationsverdün.iungsmittel oder -lösungsmittel
entfernt wird, inert und bei diesen Temperaturen flüssig; es ist jedoch bei den Temperaturen fest, bei denen das
Reaktionsgemisch weiterverarbeitet wird. Als inertes, hochschmelzendes Lösungsmittel für den Einsatz im
erfindungsgemäßen Verfahren wird Diphenylsulfon bevorzugt
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das inerte, hochschmelzende Lösungsmittel zu dem Reaktionsgemisch
hinzugegeben, und gegebenenfalls noch vorhandenes, leichter flüchtiges Lösungsmittel, das vorher
anwesend war, wird entfernt, indem man beispielsweise unter vermindertem Druck destilliert Das aromatische
Polyäthersulfon wird dann aus dem erhaltenen Gemisch extrahiert, indem man beispielsweise die beim Abkühlen
gebildete, feste Masse zerkleinert und die zerkleinerte Masse mit heißem Methanol und Wasser wäscht und
anschließend trocknet
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das inerte, hochschmelzende
Lösungsmittel im Reaktionsgemisch anwesend, bevor die Polymerisation einsetzt In diesem Falle kann
das inerte, hochschmelzende Lösungsmittel das einzige Polymerisationslcsungsmittel sein, vorausgesetzt, daß
alle Lösungsmittel, die gegebenenfalls vorher verwendet wurden, vollständig entfernt sind, bevor hohe
Polymerisationstemperaturen erreicht werden. Dies ist geeigneterweise der Fall, wenn beispielsweise zuvor
Dimethylsulfoxid verwendet worden ist, denn Spuren dieses Lösungsmittels beeinträchtigen eine zur Bildung
von Polyäthersulfonen bei Temperaturen über 1800C
angewandte, nucleophile Polymerisation.
Wenn Bis(4-chlorphenyl)sulfon im erfindungsgemäßen Verfahren als Lösungsmittelfeststoff eingesetzt
y> wird, liegt seine Verwendung aufgrund der Tatsache
daß Bis(4-chlorphenyl)sulfon selbst an nucleophilen Polymerisationen teilnehmen kann, insoweit nicht
innerhalb des Rahmens der Erfindung, als dieser Lösungsmittelieststoff als Polymerisationslösungsmittel
für nucleophile Polymerisationen dient. Innerhalb des Rahmens der Erfindung liegt nur der Einsatz von
Bis(4-chlorphenyl)sulfon zur Verbesserung der Isolierung aromatischer Polyethersulfone durch Zugabe zu
dem Reaktionsgemisch, bevor oder nachdem etwas Lösungsmittel für die Polymerisation (Polymerisationslösungsmittel) entfernt worden ist.
Das abgekühlte, feste Gemisch aus Polyäthersulfon und inertem, hochschmelzendem Lösungsmittel, das
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
5(i wurde, wird weiter verarbeitet, indem man es zu einem
groben Pulver zerkleinert und das Pulver mit einem flüchtigen, flüssigen Lösungsmittel für das inerte,
hochschmelzende Lösungsmittel extrahiert. Das inerte, hochschmelzende Lösungsmittel kann aus den Extrakten
zurückgewonnen und erneut verwendet werden. In dem zur Extraktion verwendeten, flüchtigen Lösungsmittel
sollte das gewünschte Polyäthersulfon selbst nicht löslich sein. Niedere Alkohole wie Methanol sind
zweckmäßige, flüchtige Lösungsmittel für die Extraktion der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
inerten, hochschmelzenden Lösungsmittel.
51,71 g (0,15 mol)4-(4-Chlorphenylsulfonyl)-4'-hydroxybiphenyl,
37,5 ml einer wäßrigen 4n KOH-Lösung
22 OO
(0,15 mol KOH), 0,258 g (0,9 mmol) Bis(4-chlorphenyl)-sulfon
und 132,5 ml SuIfolan (Tetramethylensulfon)
werden gerührt und unter einem Stickstoffstrom auf 1600C erhitzt Wasser und dann etwas Sulfolan (70 ml)
werden aus dem Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck (26,7 mbar) abdestilliert, worauf das Reaktionsgemisch
1 h lang unter einem Stiel· Uoffstrom auf 240°C
erhitzt wird.
Zu der erhaltenen, zähflüssigen Lösung werden 128 g
Diphenylsulfon hinzugegeben, und durch die Lösung wird 1 h lang gasförmiges Methylchlorid hindurchgeleitet
Das in der Polymerlösung verbleibende Sulfolan wird durch Abdestillieren unter vermindertem Druck
entfernt und die heiße Lösung des erhaltenen Polymeren in Diphenylsulfon wird auf eine Metallschale
gegossen, wo die Lösung unter Bildung eines fast weißen, spröden Feststoffs abkühlt. Der Feststoff wird
zu einem körnchenförmigen Pulver zerkleinert Das Pulver wird mit heißem Methanol und Wasser
extrahiert und dann getrocknet Man erhält ein aromatisches Polyäthersulfon mit sich wiederholenden
CH, Einheiten der Struktur:
und einer reduzierten Viskosität von 0,61 (Messung der Viskosität bei 25" C an einer Lösung in Dimethylformamid,
die 1 g Polyäthersulfon in 100 ml Lösung enthält).
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird wiederholt jedoch wird das Diphenylsulfon durch Bis(4-methylphenyl)sulfon
oder Bis(4-chlorphenyl)sulfon ersetzt In beiden Fällen erhält man eine spröde Feststofflösung
des Polyäthersulfons, die zu einem körnchenförmigen Pulver zerkleinert und mit Methanol und Wasser
extrahiert wird, wobei man das aromatische Polyäthersulfon erhält
Eine zähflüssige Lösung eines aromatischen Polyäthersulfons mit sich wiederholenden Einheiten der
Struktur:
f V-O-
CH3
in Dimethylsulfoxid wird gemäß Beispiel 1 der GB-PS 10 78 234 hergestellt. Zu dieser Lösung werden bei
135" C 35 g Diphenylsulfon hinzugegeben. \us der
erhaltenen Lösung wird unter vermindertem Druck Dimethylsulfoxid abdestilliert während die Temperatur
der Lösung auf 185° C erhöht wird. Die heiße Lösung
des Polyäthersulfons in Diphenylsulfon wird dann auf eine Metallschale gegossen, wo die Lösung unter
Bildung eines spröden Feststoffs abkühlt Der Feststoff wird zu einem körnchenförmigen, freifließenden Pulver
zerkleinert. Das freifließende Pulver wird mit heißem Methanol und dann mit Wasser extrahiert, wobei man
das Polyäthersulfon erhält.
51,67 g (0,15 mol) 4-(4-Chlorphenylsu!fonyl)-4'-hydroxybiphenyl,
37,5 ml einer wäßrigen 4 η KOH-Lösung (0,15 mol KOH), 0,172 g (0,6 mmol) Bis(4-chlorphenyl)-sulfon,
80 ml Dimethylsulfoxid und 66 g Diphenylsulfon werden gemeinsam unter einem Stickstoffstrom gerührt
und dann auf 15O0C erhitzt. Aus dem erhaltenen Reaktionsgemisch wird bei Atmosphärendruck Wasser
abdestilliert. Dann wird unter vermindertem Druck Dimethylsulfoxid entfernt, worauf die Temperatur des
halbfesten Reaktionsgemisches auf 2800C erhöht wird, während die Polymerisation beginnt. Nach 30 min
währendem, andauerndem Rühren bei 280° C wird die zähflüssige Lösung 1 h lang mit gasförmigem Methylchlorid
gesättigt, worauf die Lösung, während sie noch heiß ist, auf eine Metallschale gegossen wird. Die
Lösung kühlt unter Bildung eines spröden Feststoffs ab, der zu einem körnchenförmigen, freifließenden Pulver
zerkleinert wird. Das Pulver wird mit heißem Methanol und Wasser extrahiert. Man erhält ein Polyäthersulfon (,5
mit einer reduzierten Viskosität von 0,51 (Messung der Viskosität bei 25°C an einer Lösung in Dimethylformamid,
die 1 g Polyäthersulfon in 100 ml Lösung enthält).
8 mol (448 g) KOH werden in Form einer 50%igen Lösung in Wasser in einen Behälter aus rostfreiem Stahl
(Fassungsvermögen 51) hineingegeben, der mit einem Rührer, einem Rückflußkühler und einer Stickstoffspüleinrichtung
ausgestattet ist. Dann werden 21 Dimethylsulfoxid und 1148,8 g (4 mol) Bis(4-chlorphenyl)sulfon
hinzugegeben. Das erhaltene Gemisch wird einige Stunden lang unter stürmischem Rühren bei 135° C
erhitzt, wobei man eine Lösung des Kaliumsalzes von 4-(4-Chlorphenylsulfonyl)phenol in Dimethylsulfoxid
erhält. Diese Lösung wird abkühlen gelassen, und das gebildete Kaliumchlorid wird absitzen gelassen. 200 ml
der überstehenden Flüssigkeit werden unter Stickstoff aus dem Stahlbehälter in einen Glaskolben (Fassungsvermögen
11) umgefüllt der mit einer für Vakuumdestillation geeigneten Rühr- und Kondensiereinrichtung
ausgestattet ist. Es werden 120 g Diphenylsulfon hinzugegeben, und das Gemisch wird vorsichtig unter
Stickstoff bei vermindertem Druck (etwa 20 mbar) erhitzt, bis das gesamte Wasser und Dimethylsulfoxid
abdestilliert sind. Das Vakuum wird aufgehoben, und der Kolben wird bis zur Erzielung von Atmosphärendruck
mit Stickstoff gefüllt. Die restliche Flüssigkeit wird einige Stunden lang auf 26O0C erhitzt Das erhaltene,
zähflüssige Produkt wird auf eine Metallschale gegossen und abkühlen gelassen. Der erhaltene, spröde Feststoff
wird zu einem körnchenförmigen Pulver zerkleinert. Dieses Pulver wird zuerst mit heißem Methanol und
dann mit Wasser extrahiert und schließlich getrocknet. Das Produkt ist ein aromatisches Polyäthersulfon mit
sich wiederholenden Einheiten der Struktur:
-O —
und hat eine reduzierte Viskosität von 0,35 (Messung der Viskosität bei 25°C an einer lösung in Dimethylformamid,
die 1 g Polyäthersulfon in 100 ml Lösung enthält).
Claims (1)
- 22 OO 502Patentanspruch:Verfahren zur Verbesserung der Isolierung gemisch für die durch nucleophile Polymerisationaromatischer Polyäü.ersulfone aus dem Reaktions- 5 erfolgende Herstellung von aromatischen PoIy-gemisch, in dem sie gebildet wurden, dadurch äthersulfonen, die aus Polyäthersulfonen mit sichgekennzeichnet, daß man zu dem Reaktions- wiederholenden Einheiten der Struktur
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