DE218308C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■— JVl 218308 -' KLASSE 2\a. GRUPPE

SIEMENS & HALSKE AKT.-GES. in BERLIN.

liegende Vorrichtung außer Wirkung gesetzt wird.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1909 ab.

Bei Fernsprechämtern, in denen das Rufen der Teilnehmer vom Amte aus mittels einer selbsttätigen, insbesondere periodisch zur Wirkung kommenden Rufvorrichtung geschieht, sind Einrichtungen erforderlich, durch die beim Melden des Teilnehmers die Rufvprrichtung abgetrennt wird. Liegen die Vorrichtungen, die die Abschaltung einleiten sollen, während der Rufdauer an der Teilnehmerleitung, so müssen sie so ausgebildet werden, daß sie nicht durch den Rufstrom vorzeitig abgeschaltet werden. Zu diesem Zweck ist vorgeschlagen worden, die Vorrichtung mittels besonderer Hilfsschaltvorrichtungen jeweils während des Ruf ens außer Tätigkeit zu setzen. Die Erfindung macht die Anbringung besonderer Hilfsvorrichtungen entbehrlich. Gemäß der Erfindung dient zu diesem Zweck ein Relais, das beim Stöpselstecken dem Anrufrelais parallel geschaltet wird, so daß also beim Abheben des Hörers an der Teilnehmerstation der Speisestrombezug einerseits über die Anrufrelaiswicklungen, andererseits über das zur Einleitung der Abschaltung dienende Relais erfolgt. Während des Rufens erhalten die Relaiswicklungen ebenso wie die des Anrufrelais Rufstrom; doch hindern jeweils in dieser Periode eingeschaltete Gegenwicklungen in dieser Zeit das Relais am Ansprechen.

In dem durch die Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist mit T die Station eines verlangten Teilnehmers bezeichnet. ' Sobald die Beamtin einen Stöpsel S in die Klinke K der zu dieser Station führenden Leitung steckt, entsteht ein Strom vom — Pol der Batterie B über eine Relaiswicklung i, die c-Ader des Stöpsels, den Stöpselteil 2, die Buchse 3 der Klinke K, die Leitung 4, den Ruhekontakt 5 und Anker 6 des Anrufrelais AR und einen Widerstand 7 zum -f- Pol der Batterie B. Infolge dieses Stromflusses zieht das Relais 1 seinen Anker 8 an und legt dadurch das Rufrelais 9 über den Anker 23 und Ruhekontakt eines Relais 22 an den —Pol der Batterie. Das Relais 9 kommt zum Ansprechen, sobald ein rotierender Unterbrecher 10 in Kontaktstellung gelangt ist.

Beim Stecken des Stöpsels S ist die Wicklung Ii eines Relais 12 über den α-Zweig der Stöpselleitung und den Stöpselteil 13 parallel zur α-Wicklung des Anrufrelais an den α-Zweig der Teilnehmerleitung und eine zweite Wicklung 14 des Relais 12 über den δ-Zweig der Stöpselschnur und den Stöpselteil 15 parallel zur δ-Wicklung des Anrufrelais an den δ-Zweig der Teilnehmerleitung gelegt.

Gelangt nun der rotierende Unterbrecher 10 in Kontaktstellung, so legt das ansprechende Relais 9 durch seine Anker 16, 17 die Rufmaschine R über einen Transformator 18 an die Teilnehmerleitungszweige. Der Rufstrom durchfließt auch die Wicklung 11 und 14 des Relais 12, die an der Teilnehmerleitung liegen. Das Relais spricht aber nicht an, da der Anker 16 der Wicklung 11 eine Gegenwicklung 19 und der Anker 17 der Wicklung 14 eine Gegenwicklung 20 vorgeschaltet hat. Die Wirkung der Wicklungen hebt sich paarweise

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auf, das Relais 12 kann also die Rufabschaltung nicht einleiten.

Wenn sich der Teilnehmer T meldet, so wird einerseits über die Wicklungen des Anrufrelais .42?, andererseits über die Wicklungen Ii und 14 des Relais 12 Speisestrom fließen. Geschieht das Abnehmen des Fernhörers auf der gerufenen Stelle während des Rufens, so wird das Relais 12 infolge der gegensätzlichen Wirkung der Wicklungen 11 und 19 bzw. 14 und 20 unerregt bleiben. Sobald aber der Unterbrecher 10 das Relais 9 stromlos macht, schließen die Anker 16, 17 die Wicklungen 19, 20 kurz, und die einander unterstützenden Wicklungen 11 und 14 bringen das Relais 12 zum Ansprechen. Es schaltet durch seinen Anker 21 das Relais 22 ein, das sich mittels seines Ankers 23 in eine für die Dauer des Stöpselsteckens aufrecht erhaltenden, über den Anker 8 des Relais 1 geführten Haltestromkreis legt und gleichzeitig das Relais 9 dauernd abschaltet, so daß der Teilnehmer nicht mehr gerufen werden kann. Mittels seiner Anker 24, 25 kann das Relais 22 gleichzeitig die Abtrennung des Relais 12 von den Sprechadern a, b des Stöpsels und die Vereinigung derselben mit den Adern a¹, b¹ der Anrufseite der Stöpselschnur vornehmen.

Statt das Relais 12 mit zwei Wicklungen und zwei Gegen wicklungen auszurüsten, kann man es auch mit nur einer Wicklung versehen, die der einen Anruf relais wicklung im entsprechenden Leitungszweige parallel geschaltet wird; in diesem Falle ist natürlich auch nur eine Gegenwicklung erforderlich.

Claims (2)

Pate nt-An Sprüche:

1. Schaltung für Fernsprechämter, bei. denen eine selbsttätige Ruf vorrichtung beim Melden des Teilnehmers durch eine während der Rufdauer an der Sprechleitung liegende Vorrichtung außer Wirkung gesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einleitung der Abschaltvorgänge ein Relais (12) dient, das beim Stöpselstecken dem Anrufrelais (AR) des verlangten Teilnehmers (T) parallel geschaltet und durch beim Rufen eingeschaltete Gegenwicklungen (19, 20 zu 11, 14) am Ansprechen während der Rufstromgabe verhindert wird.

2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwicklungen (19, 20) gleichzeitig mit der Anschaltung des Rufstromes über Kontakte (16, 17) am Rufrelais (9) eingeschaltet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.