DE2167180B1 - Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-alpha-thiolincosaminid und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-alpha-thiolincosaminid und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
und dessen Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
A) eine Verbindung der allgemeinen Formel
CH.
Ac-N
Ac1O
—H
fr
Os
OAc1
(H)
S CH3
OAc1
OAc1
CH3
H-C-OCH1
H-C-OCH1
Ac—HN-C—H
Ac1O
Die Erfindung betrifft Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincosaminid
der Formel I und ein Verfahren zu dessen Herstellung
15
20
S-CH.
OAc1
der Hydrazinolyse unterwirft und die Verbindung gemäß Anspruch 1 isoliert.
(I)
S CHi
Die Verbindung der Formel I ist auf verschiedenen Wegen erhältlich. Bei allen Herstellungsverfahren wird
der Aziridin-Ring des Methyl-öJ-aziridino-e-desamino-7-desoxy-a-thioIincosaminids
der Formel
CH3
,—H
HN
25 HO
(Ac=Ac1=H)
(H)
S-CH,
OH
durch säurekatalysierte Methanolyse in Gegenwart von Acetanhydrid oder einem ähnlichen Carbonsäureanhydrid
unter gelindem Erwärmen geöffnet Die N-Acylierung durch das Anhydrid liefert den sauren Katalysator.
Durch die Öffnung des Aziridin-Rings erhält man ein acyliertes Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-«-thiolincosaminid
der Formel
40
in der Ac einen Acylrest und Aci ein Wasserstoffatom
oder einen Acylrest bedeuten, mit Methanol in Gegenwart eines Carbonsäureanhydrids
umsetzt,
B) die dabei entstehende Verbindung der allge- 45
meinen Formel
(IH)
S-CH,
50 OAq
in der Ac einen Acylrest und Aci Wasserstoff bedeuten.
Die Acylgruppe wird dann durch Hydrazinolyse in an
sich bekannter Weise (siehe US-JPS 31 79 565) entfernt, wobei man das Methyl-7(S)-methoxy-7-desoxy-a-thiolincosaminid
der Formel I erhält.
Die Verbindung der Formel I ist für die gleichen Zwecke verwendbar wie Methyl-a-thiolincosaminid
(Methyl-ö-amino-ß.S-didesoxy-l-thio-D-erythro-a-D-galacto-octopyranosid,
oc-MTL), die aus der US-PS 33 80 992 bekannt sind. Sie kann ferner durch trans-1
-Methyl-4-propyl-L-2-pyrrolidincarbonsäure unter
Bildung von 7-Desoxy-7(S)-methoxy-Iincomycin acyliert
werden, das antibakterielle Wirkung aufweist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Ausgangsverbindung der Formel II zunächst
mit Acetanhydrid oder einem ähnlichen Carbonsäureanhydrid in Methanol umgesetzt, wobei man ein
Methyl-N-acyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincos-
aminid (Methyl^-O-methyl-ö-acylamino-e.S-didesoxy-1-thio-L-threo-a-D-galacto-octopyranosid)
erhält. Die Reaktion verläuft bei Raumtemperatur glatt, obgleich auch höhere Temperaturen von bis zu etwa 300C angewandt
werden können. Auch niedrigere Temperaturen, die die Reaktion nicht zu sehr verlangsamen, können
angewandt werden.
Die N-Acylgruppe kann in an sich bekannter Weise durch Hydrazinolyse entfernt werden.
Gelegentlich ist es zweckmäßig, das Produkt der Methanolyse, d.h. das Methyl-N-acetyI-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincosaminid,
vollständig zu acetylieren, wodurch man ein Produkt erhält, welches leichter gereinigt
werden kann. Wird das Produkt der Methanolyse der Formel III, in welcher Aci Wasserstoff bedeutet,
mit Acetanhydrid oder einem ähnlichen Carbonsäureanhydrid in Pyridin in an sich bekannter Weise
acyliert, so erhält man unter diesen Bedingungen ein Produkt in Form eines Gemisches, welches hauptsächlich
das Produkt der Formel III enthält, in welchem Ac und Aci Acylgruppen sind, sowie eine geringere Menge
einer 2-0,3-O-Bis-acyl-verbindung (Ac=Acyl).
Das Reaktionsgemisch kann durch einfache Kristallisation oder einfache Chromatographie gereinigt und
dann durch Hydrazinolyse in die Verbindung der Formel I überführt werden, oder es kann durch an sich bekannte
Techniken wie Flüssigkeits-Flüssigkeits-Gegenstromextraktion
beispielsweise durch Craig-Gegenstromverteilung oder Verteilungschromatographie in
seine Komponenten zerlegt werden.
Ist die Ausgangsverbindung N-acyliert, so ist es nicht
notwendig, eine säurekatalysierte Methanolyse anzuwenden. Doch wird die Methanolyse durch mild-saure
Bedingungen stark beschleunigt. Es empfiehlt sich daher, die Methanolyse unter mild-sauren Bedingungen
durchzuführen, wie man sie mit Essigsäure oder ähnlichen Carbonsäuren erzielt.
Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Aziridin-Ausgangsverbindung
der Formel II mit Essigsäureanhydrid oder einem ähnlichen Carbonsäureanhydrid in einem Alkylcarbinol,
beispielsweise in Äthanol, Propanol oder Butanol, acyliert. Die Umsetzung findet leicht bei Raumtemperatur
statt. Auch höhere oder niedrigere Temperaturen können angewandt werden, doch müssen für eine Peracylierung
ausreichend hohe Temperaturen vermieden werden. Im allgemeinen sollten Temperaturen oberhalb
300C vermieden werden. Auf diese Weise findet eine Acylierung nur am Stickstoff statt, und man erhält
ein Produkt der folgenden Formel
Ac-N
Ac1O
CH3
H
H
h-H
(IV)
OAc1
in welcher Aci Wasserstoff bedeutet. Unterwirft man die resultierende Verbindung der Methanolyse in Gegenwart
von Essigsäure oder einer ähnliehen Carbonsäure bei gelindem Erwärmen, beispielsweise auf Rückflußtemperatur,
so erhält man eine Verbindung der Formel III, in welcher Ac einen Acylrest und Aci Wasserstoff
darstellen. Das resultierende Produkt kann in der bereits beschriebenen Weise zwecks Bildung der
gewünschten Verbindung der Formel I weiterbehandelt werden.
Verwendet man bei der letztgenannten Ausführungsform als Alkylcarbinol Äthanol, so erfolgen Acylierung
und Alkoholyse nebeneinander, so daß das Produkt zur Hälfte aus dem N-Acylaziridin der Formel IV mit Aci =
Wasserstoff, und zur anderen Hälfte aus dem durch
ίο Ringöffnung entstandenen Produkt der Formel HI mit
Aci — Wasserstoff besteht. Mit anderen Alkylcarbinolen erfolgt nur wenig oder keine Ringöffnung.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Ausgangs-Aziridin der
Formel II unter Verwendung von Acetanhydrid oder einem ähnlichen Carbonsäureanhydrid in Pyridin oder
einem anderen säurebindenden Mittel peracyliert, wobei man eine Verbindung der Formel IV erhält, in welcher
Ac und Aci Acylgruppen darstellen. Das resultierende
Produkt wird dann in Essigsäure unter Erwärmen in der bereits beschriebenen Weise einer Methanolyse
unterworfen, wobei man eine Verbindung der Formel III erhält, in welcher Ac und Aci Acylgruppen darstellen.
Dieses Verfahren besitzt den Vorteil, daß das resultierende Produkt leicht durch Kristallisation und
Absorption oder Verteilungschromatographie gereinigt und leicht durch Hydrazinolyse in der bereits beschriebenen
Weise in die gewünschte Verbindung der Formel I umgewandelt werden kann.
Die Ausgangsverbindungen der Formel II können durch Halogenwasserstoffabspaltung aus Methyl-7(S)-chlor-7-desoxy-a-thiolincosaminid
(siehe BE-PS 7 05 427) erhalten werden. Die Halogenwasserstoffabspaltung erfolgt mit wasserfreiem Natriumcarbonat in
Dimethylformamid unter Kochen am Rückfluß (siehe BE-PS 7 32 352).
Acyliert man das erfindungsgemäße Zwischenprodukt der Formel I mit trans-l-Methyl-4-propyl-L-2-pyrrolidincarbonsäure,
so erhält man 7(S)-Methoxy-7-desoxy-lincomycin, dessen antibakterielle Wirksamkeit
6- bis 7mal größer ist als die Wirksamkeit von 7-Epilincomycin.
In den folgenden Beispielen beziehen sich Lösungsmittelverhältnisse
auf Volumenteile, und unter »Teilen« werden Gewichtsteile verstanden, falls keine anderen
Angaben gemacht werden.
Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincosammid
Teil A-I
Teil A-I
Methyl-N-aeetyl-7-desoxy-7(S)-methoxya-thiolincosaminid
CH,
CH,
HN
—H
-H
Ac-
H-
-HN-
-HN-
HO
-OCH3
-H
-H
SCH,
OH
SCH,
OH
Eine Suspension von 2,35 g Methyl-6,7-aziridino-6-desamino-7-desoxy-a-thiolincosaminid
(H) wurde in
25 ml Methanol gerührt, dann wurden der Suspension 2,04 g Acetanhydrid zugegeben. Nach einstündigem
Rühren bei Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel auf einem Trommelverdampfer bei 40° C/7 mm entfernt.
Der resultierende Feststoff wurde an einer 4,8 χ 94-cm-Säule mit Silikagel unter Verwendung von
Methanol/Chloroform (1 :10) als Lösungsmittelsystem chromatographiert. Die Säule enthielt 750 g Kieselsäure.
Nach einem Vorlauf von 1000 ml wurden Fraktionen von jeweils 50 ml aufgefangen. Die Fraktionen
31 bis 85 wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft, wobei man 3,2 g Methyl-N-acetyl-7(S)-methoxy-7-desoxy-oc-thiolincosaminid
(HI) in Form eines farblosen, amorphen Feststoffs erhielt, dessen Molekulargewicht
gemäß Massenspektrometrie 309 betrug (berechnetes Molekulargewicht 309,38).
Teil B-I
Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-oc-thiolincosaminid (I)
(Methyl-6,8-didesoxy-7-O-methyl-6-amino-1-thio-L-threo-a-D-galacto-octopyranosid
(Methyl-6,8-didesoxy-7-O-methyl-6-amino-1-thio-L-threo-a-D-galacto-octopyranosid
(D
Eine Lösung von 3,2 g Methyl-N-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-«-thiolincosaminid
(III) in 25 g Hydrazinhydrat wurde unter Rühren in einem Ölbad bei 145° C über Nacht gelinde am Rückfluß gekocht. Aus der farblosen
Lösung wurde das Lösungsmittel durch Destillation aus einem Ölbad bei 100°C/15 mm und schließlich
im Hochvakuum soweit wie möglich entfernt, wobei man das Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-<x-thiolincosaminid
in Form eines farblosen Sirups erhielt. Der Sirup wurde an 750 g Silikagel in einer Säule von 4,8 χ 97 cm
unter Verwendung von Methanol/Chloroform (1 :10) als Lösungsmittelsystem chromatographiert. Nach
einem Vorlauf von 1,41 wurden Fraktionen von 50 ml aufgefangen. Die Fraktionen 281 bis 600 wurden vereinigt
und zur Trockne eingedampft, wobei man 2,06 g Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-oc-thiolincosaminid (I)
erhielt, welches beim Kristallisieren aus Acetonitril farblose Nadeln mit folgenden Eigenschaften bildet:
F. 154 bis 155° C.
[a]o+260° (c= 0,5634, H2O).
Analyse für C10H21NO5S:
[a]o+260° (c= 0,5634, H2O).
Analyse für C10H21NO5S:
Berechnet: C 44,92; H 7,92; N 5,24; S 12,00;
OCH3 11,61%;
gefunden: C 45,20; H 7,96; N 5,08; S 12,19;
gefunden: C 45,20; H 7,96; N 5,08; S 12,19;
OCH3 11,80%.
Mol-Gewicht:
Berechnet: 267,35;
gefunden: (Massenspektrum): 267.
Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincosaminid (I) Teil A-2
Methyl-N-acetyl-6,7-aziridino-6-desamino-7-desoxy-2,3,4-tri-O-acetyl-a-thiolincosaminid
(V)
Ac-N
AcO
CH3
TT
TT
(V)
S-CH,
OAc
Zu einer Lösung von 2,0 g Methyl-6,7-aziridino-6-desammo-7-desoxy-ix-thiolincosaminid
(II) in 20 ml Pyridin wurden unter Rühren 10 ml Acetanhydrid zugegeben, dann wurde das Reaktionsgemisch über Nacht
bei Raumtemperatur stehengelassen. Flüchtige Anteile wurden soweit wie möglich auf einem Trommelverdampfer
bei 40° C/7 mm und schließlich im Hochvakuum aus dem Reaktionsgemisch entfernt, wobei
man einen farblosen Feststoff erhielt. Dieser wurde in Chloroform gelöst, die Lösung wurde mit wäßrigem
Cadmiumchlorid gerührt, um das Pyridin zu entfernen, filtriert, dann wurde die Chloroformschicht 2 χ mit
Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Beim Entfernen des Lösungsmittels
auf einem Trommelverdampfer bei 40° C/7 mm erhielt man das Methyl-N-acetyl-ej-aziridino-e-desamino-?-
desoxy-2,3,4-tri-O-acetyl-«-thiolincosaminid (V) in Form eines farblosen kristallinen Feststoffs.
Ausbeute 3,1 g. Beim Umkristallisieren aus Äthylacetat/technischem
Hexan wurden farblose prismatische Nadeln mit folgenden Eigenschaften erhalten:
F. 173,5 bis 175° C.
[«]d+222°C (c= 0,912, CHCl3). Analyse für Ci7H25NO8S:
[«]d+222°C (c= 0,912, CHCl3). Analyse für Ci7H25NO8S:
Berechnet: C 50,61; H 6,25; N 3,47; S 7,95%; gefunden: C 50,43; H 6,33; N 3,41; S 8,31%.
Molgewicht:
Berechnet: 403,45;
Berechnet: 403,45;
gefunden: (Massenspektrum): 403.
Teil B-2
Methyl-N-acetyl-2,3,4-tri-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-oc-thiolincosaminid
(VI)
Ein Gemisch aus 5 g Methyl-N-acetyl-2,3,4-O-triacetyl-ej-aziridino-e-desamino-^-desoxy-iX-thiolincosaminid
(V), 50 ml Methanol und 50 ml Eisessig wurde in einem Ölbad von 130° C 6 Stunden gelinde am Rückfluß
gekocht. Das Lösungsmittel wurde bei 40° C/7 mm auf einem Trommelverdampfer aus der farblosen Lösung
entfernt, und man erhielt einen blaßgelben Sirup, welcher kristallisierte. Die Kristalle wurden in Methylenchlorid
aufgenommen, die Lösung wurde mit gesättigter wäßriger Natriumbicarbonallösung und dann mit Wasser
gewaschen und dann über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Beim Entfernen des Lösungsmittels
erhielt man das Methyl-N-acetyl-2,3,4-tri-O-acetyl-7(S)-methoxy-7-desoxy-a-thiolincosaminid
(VI) in Form farbloser Kristalle (5,31 g). Beim Kristallisieren aus
Äthylacetat/technischem Hexan wurden feine farblose Nadeln mit folgenden Eigenschaften erhalten:
F. 235 bis 236° C.
[a]p+205° (c= 0,9952, CHCl3). Analyse für Q8H29NO9S:
[a]p+205° (c= 0,9952, CHCl3). Analyse für Q8H29NO9S:
Berechnet: C 49,64; H 6,71; N 3,22; S 7,36;
OCH3 7,15%;
gefunden: C 49,77; H 6,92; N 3,65; S 7,90;
gefunden: C 49,77; H 6,92; N 3,65; S 7,90;
OCH3 7,38%.
Molgewicht:
Berechnet:
gefunden:
Berechnet:
gefunden:
10
15
435,49;
(Massenspektrum): 435.
(Massenspektrum): 435.
Durch Hydrazinolyse nach der Methode von Beispiel B-I erhält man das Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-athiolincosaminid
(I).
Beispiel 3 Teil A-3
Methyl-N-acetyl^^-tri-O-acetyl^-desoxy-7(S)-methoxy-«-thiolincosaminid
(VI) und Methyl-N-acetyl-2,3-di-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-iX-thioIincosaminid
(VII)
CH3
H-C-OCH3
H-C-OCH3
Ac—HN-C—H
AcO
AcO
(VI)
S-CH3
OAc
+ Ac—HN-C—H
(VII)
25
30
35
40
45
50
Zu 26,61 g Methyl-N-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxya-thiolincosaminid
(III) in 100 ml Pyridin werden unter Rühren 50 ml Acetanhydrid zugegeben, dann läßt man
das Gemisch bei Raumtemperatur über Nacht stehen. Leichtflüchtige Anteile werden dann auf einem Trommelverdampfer
bei 40°C/7 mm und schließlich im Hochvakuum abdestilliert. Der Rückstand wird in
Chloroform gelöst und mit gesättigter wäßriger Natriumbicarbonatlösung gewaschen. Die wäßrige Schicht
wird mit Chloroform gewaschen, und die vereinigten Chloroformextrakte werden zur Entfernung des Pyridins
mit wäßrigem Cadmiumchlorid verrührt.
Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Chloroform gut gewaschen, die Chloroformschicht wird abgetrennt,
2 χ mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Beim Entfernen des Lösungsmittels
auf einem Trommelverdampfer bei 40°C/7 mm erhält man einen blaßgelben Sirup, der beim Stehen
kristallisiert. Beim Umkristallisieren aus Athylacetat/ technischem Hexan wird ein Gemisch der Verbindungen
Methyl-N-2,3,4-tri-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincosaminid
und Methyl-N-acetyl-2,3-di-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincosaminid
in Form kleiner farbloser abgeflachter Nadeln erhalten. Es besitzt folgende Eigenschaften:
F. 245 bis 247° C.
[«]d+202° (c=0,7U2, CHCI3).
Durch Craig-Gegenstromverteilung mit dem Lösungsmittelsystem
Äthanol/Wasser/Äthylacetat/Cyclohexan (1:1:1:1) wurde gezeigt, daß das obige Gemisch
70% Methyl-N-acetyl-2,3,4-tri-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-«-thiolincosaminid
(VI) und 30% Methyl-N-acetyl-2,3-di-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-oc-thiolincosaminid
(VII) enthält. Nach 500 Übertragungen wurden die Fraktionen aus den Röhrchen 225—310 vereinigt (K-Wert 1,14) und zur Trockene
eingedampft. Nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat/technischem Hexan erhielt man das Methyl-N-aeetyl-2,3,4-tri-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-<x-thiolincosaminid
(VI) in Form feiner farbloser Nadeln. Diese Verbindung war identisch mit dem Produkt gemäß
Beispiel B-2.
Die Fraktionen aus den Röhrchen 115—220 (K-Wert
0,59) wurden ebenfalls vereinigt und zur Trockene eingedampft. Nach dem Umkristallisieren aus Athylacetat/
technischem Hexan erhielt man hieraus das Methyl-N-acetyl-2,3-di-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-«-thioIincosaminid
(VII) in Form farbloser klumpiger Nadeln mit folgenden Eigenschaften:
F. 189 bis 190° C.
[a]D+275°C (c= 1,0188, CHCl3).
Analyse für Ci6H27NO8S:
Berechnet: C 48,84; H 6,92; N 3,56; S 8,15;
[a]D+275°C (c= 1,0188, CHCl3).
Analyse für Ci6H27NO8S:
Berechnet: C 48,84; H 6,92; N 3,56; S 8,15;
OCH3 7,89%;
gefunden: C 48,71; H 7,11; N 3,93; S 7,96;
gefunden: C 48,71; H 7,11; N 3,93; S 7,96;
OCH3 7,98%.
Molgewicht:
Berechnet: 393,46;
gefunden: (Massenspektrum): 393.
Berechnet: 393,46;
gefunden: (Massenspektrum): 393.
Teil B-3
Acetylierung von Methyl-N-acetyl-2,3-di-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-«-thiolmcosaminid
(VII)
Zu einer Lösung von 200 mg MethyI-N-acetyl-2,3-di-O-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-«-thiolincosaminid
(VII) in 20 ml Pyridin wurden 10 ml Acetanhydrid unter Rühren zugegeben, dann wurde das Reaktionsgemisch
über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen. Das Lösungsmittel wurde aus der farblosen Lösung auf
einem Trommelverdampfer bei 40°C/7 mm und schließlich bei 40° C im Hochvakuum entfernt. Der sirupöse
Rückstand wurde in Chloroform gelöst, die Lösung wurde mit verdünnter wäßriger Salzsäure (0,5 normal),
2 χ mit Wasser, dann mit gesättigter Natriumbicarbonatlösung und 2 χ mit Wasser gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Dann wurde das Lösungsmittel auf einem Trommelverdampfer bei
40°C/7 mm entfernt, wobei man das Methyl-N-acetyl-
030 151/49
2,3,4-4ri-O-acetyI-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincosaminid
(VI) in Form eines farblosen Sirups erhielt, welcher beim Stehen kristallisierte.
Bei der Hydrazinolyse der Produkte gemäß den Beispielen A-3 und B-3 erhält man Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-flc-thiolincosaminid
(I).
Beispiel 4 Teil A-4
Methyl-N-acetyl-ej-aziridino-e-desamino-7-desoxy-a-thiolincosaminid
(VIII)
Ac-N
CH3
—H
—H
—H
(VIII)
S-CH3
OH
Zu einer Suspension von 2,3 g Methyl-6,7-aziridino-6-desamino-7-desoxy-oc-thiolincosaminid
(II) in 25 ml Isopropylalkohol wurden unter Rühren 2,04 g Acetanhydrid
zugegeben. Offenbar geht die Hauptmenge to
Feststoff in Lösung und wird durch einen neuen Feststoff ersetzt. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt, dann filtriert, und der Rückstand wird mit Isopropylalkohol gewaschen und
im Vakuumtrockenschrank bei 600C und 15 mm getrocknet.
Man erhält 2,28 g Methyl-N-acetyl-6,7-aziridino-6-desamino-7-desoxy-«-thiolincosaminid
in Form farbloser Plättchen mit folgenden Eigenschaften:
F. 145° C.
[«]o+253°C (c= 0,7916, H2O).
Analyse für CuHi9NO5S:
Analyse für CuHi9NO5S:
Berechnet: C 47,63; H 6,91; N 5,05; S 11,56%;
gefunden: C 47,57; H 6,71; N 5,23; S 11,29%.
gefunden: C 47,57; H 6,71; N 5,23; S 11,29%.
Molgewicht:
Berechnet: 277,34;
gefunden: (Massenspektrum): 277.
Berechnet: 277,34;
gefunden: (Massenspektrum): 277.
Teil B-4
Methyl-N-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxyoc-thiolincosaminid
(III)
Behandelt man das Methyl-N-acetyl-ej-aziridino-ödesamino^-desoxy-a-thiolincosaminid
(VIII) mit Methanol und Essigsäure unter Rückfluß, so erhält man das Methyl-N-acetyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-a-thiolincosaminid
(III), welches mit dem Produkt gemäß Beispiel A-I identisch ist.
Claims (1)
1. Methyl^-desoxy^SJ-methoxy-a-thiolincosaminid
der Formel 5
CH
10
(I)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US2611970A | 1970-04-06 | 1970-04-06 |
Publications (2)
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