DE2159614A1 - - Google Patents
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Description
«ATENlANWXlfE
DR.E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN 2 15961 Λ
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT ^ * ° 1^
/\ 1. Dezember 1971
W. 40864/71 7/RS
Unilever U.V.
Rotterdam (Niederlande)
Rotterdam (Niederlande)
Verfahren zur katalytisehen Umesterung
einer Glyceridmisohung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ausführung der katalytischen Umesterung von Glyceriden, insbesondere
Triglyceriden.
Bei der katalytischen Umesterung werden die Jettsäurereste, die in den Glyceriden vorhanden sind, wobei die
Fettsäuren im allgemeinen sowohl hinsichtlich der Anzahl der Kohlenstoffatome als auch des Grades der Ungesättigtheit
verschieden voneinander sind, umgelagert, und dementsprechend unterscheiden sich der Schmelzpunkt, die dilatomotrischen
Eigenschaften und andere Eigenschaften der Mischung von gebildeten Glyceriden von den Eigenschaften
der Ausgangsglyceridmischung.
209825/117.3
Unter "Umesterung" wird der Austausch der Fettsäurereste
der Glyceride an den Glycerylresten in willkürlicher
Weise verstanden. Dieser Austausch setzt sich dynamisch fort, wenn das Öl im flüssigen Zustand unter dem
Einfluß eines Katalysators ist, bis die Mischung von molekularen Konfigurationen ein Gleichgewicht gemäß den
Wahrscheinlichkeitsgesetzen erreicht. Der Ausdruck "Molekularkonfiguration"
bezieht sich auf die Identität der Fettsäurereste, die mit dem Glycerylrest vereinigt sind.
Umesterungsreaktionen können unter Temperaturbedingungen
ausgeführt werden, bei denen die ganze Mischung von Glyceriden flüssig ist (ungelenkte Umesterung) oder
teilweise kristallisiert ist (gelenkte Umesterung). Bei der letztgenannten Art von Umesterungsreaktion wird das
Gleichgewicht in dem flüssigen Reaktionsmedium gestört, wenn feste Glyceride auskristallisieren, bis ein neues
Gleichgewicht unter den vorherrschenden Temperaturbedingungen
in dem flüssigen Medium erreicht worden ist.
Die Erfindung ist besonders von Vorteil für gelenkte
oder gerichtete Umesterung, die ebenso wie die ungelenkte oder ungerichtete Umesterung in Gegenwart von sogenannten
Medrigtemperaturkatalysatoren, jedoch bei einer Temperatur, bei welcher die höher schmelzenden Glyceridmoleküle,
die in der Ausgangsglyceridmischung vorhanden sind, oder die gebildet werden, während die Reaktionsmischung
auskristallisiert, ausgeführt wird.
Die vorliegende Erfindung sieht ein Verfahren zur Beschleunigung von ungelenkten und gelenkten Umesterungsreaktionen
vor, indem die Reaktion in Gegenwart einer die Reaktionsgeschwindigkeit beschleunigenden Menge eines
aliphatischen Ketons ausgeführt wird. Vorzugsweise wird
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-3- 21596H
die Umesterungsreaktion in Gegenwart eines aliphatischen
Monoketons ausgeführt.
Die Reaktionsgeschwindigkeiten der bekannten Verfahren, insbesondere von gelenkten Urnesterungsreaktionen,
sind für praktische Zwecke häufig zu niedrig. Bei der gerichteten Umesterung von Palmöl, z.B. bei einer Temperatur
von 350C, unter Verwendung von o,15$ Natrium als
Katalysator zwecks Erzielung eines Öls,das wenigstens 25$ gesättigter Triglyceride enthält, sind Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten
von höchstens o,5 berechnet worden, während durch Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung
Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten von bis zu 1,5 erzielbar sind. In ähnlicher Weise betragen bei der
ungelenkten Umesterung von Kokosnußöl die Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten der bekannten Verfahren bei
etwa 3o°C etwa 1,1, während durch Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung diese Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten
auf Werte von 3o bis 85 und sogar iuehr erhöht
werden können. Pur die Zwecke der Erfindung ist unter der
"Reaktionsgeschwindigkeitskonstante" k der Paktor k zu ver-•stehen,
der für verschiedene Öle und Fette von der folgenden Gleichung abgeleitet werden kann.
Dt-Do t - t·
Doo - Do 6o
wobei Dt = gemessene Dilatation, z.B. bei 250C für Kokosnußöl,
nach Reaktionszeit t(mm /25 g)
Do = Dilatation bei der gleichen Temperatur des Ausgangsglycerids (mnr/25 β)
Doo = gemessene Dilatation bei der gleichen Temperatür
nach vollständiger Umesterung (nmr/25 s)
k = Keaktionsgeschwindigkeitskonstante (h ~ ) t = Reaktionszeit (min)
t1 = Induktionsperiode (min)
Die Induktionsperiode t1 kann von der graphischen
Darstellung abgeleitet werden, die durch Auftrag der Dilatationswerte, gemessen "bei einer bestimmten Temperatur,
gegen die Eeaktionszeit erhalten sind. Die Induktionsperiode ist diejenige Zeitdauer, während welcher
Do = Dt ist. Die Dilatationswerte werden bei einer Temperatur in der Nähe des Schmelzpunktes der Glyceridmischung
gemessen, weil dann die signifikanteste Änderung im Dilatationswert beobachtet werden kann. Eine geeignete Temperatur
zur Messung der Dilatationswerte von Kokosnußöl ist z.B. 25°0,von Palmöl z.B. 4ooC„
Die obenbeschriebene Gleichung ist auf die Annäherung gegründet, daß sowohl die ungelenkte als auch die
gelenkte Umesterung sich als Reaktionen erster Ordnung verhalten und daß der Umwandlungsgrad von nicht-umgeesterten
zu umgeesterten Glyceriden durch die Erhöhung der
Dilatationswerte als Folge der Umesterung dargestellt werden kann. Die Dilatationswerte wurden gemessen, wie
dies von H.A0 Boekenoogen in "Analysis and Characterization
of Oils, Pats and Pat Products", Bd. I, 1964, Interscience Publishers, London, Seiten 143 ff, beschrieben
ist. Gegebenenfalls kann der Portschritt der Umesterungsreaktion mittels der S.-3?.I.-Werte von Proben, die
von ausgewählten Versuchsansätzen während der Umesterungsreaktion gezogen worden sind, mittels Impuls-ITMR-Analyse
von solchen Proben oder mittels enzymatischer Hydrolyse und TLG-Analyse von solchen Proben verfolgt
werdenο
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Für die Zwecke der Erfindung sind unter "Ketonen" sowohl gesättigte als auch ungesättigte aliphatische
Verbindungen, die eine ketonische Carbonylgruppe enthalten, zu verstehen. Die Umesterungsreaktionsgeschwindigkeit
beschleunigenden Verbindungen, die aus Ketonen unter den Bedingungen der Reaktion gebildet werden, sind
in dieser Definition eingeschlossen.
Die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten Ketone können z.B. 3 bis 2o Kohlenstoffatome enthalten,
wobei die aliphatischen Monoketone besonders bevorzugt sind. Geeignete aliphatische Monoketone sind z.B.
Dimethylketon, Methyläthylketon, Diäthylketon, Dipropylketon,
Dibutylketon, Methylheptylketon, Methylnonylketon,
Pentylvinylketon und Methyltridecylketon»
Aceton (Dimethylketon), das allgemein als inerter
Bestandteil bei der Herstellung von Fettlebensmitteln angenommen wird, ist besonders bevorzugt, weil es technisch
in großen Mengen zu wirtschaftlich annehmbaren Preisen zur Verfugung steht und weil es infolge seiner hohen
Flüchtigkeit in einer nachfolgenden Desodorisierungsbehandlung vollständig entfernt werden kanno
Es können o,2 bis zu soviel wie 5o Gew.$ eines aliphatischen
Ketons, bezogen auf die Glyceridmischung, insbesondere
eines Monoketons, zur Anwendung gelangen. Ausgezeichnete Ergebnisse sind durch den Zusatz von o,5 bis
15$ Monoketone, bezogen auf das Gewicht der Glyceridmischung,
erhalten worden.
Die Umesterungsreaktionen können bei Temperaturen in
dem Bereich von -3o bis 15o°C in Abhängigkeit von der Art der angewendeten Umesterungsreaktion und von der Art der
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Glyceridmischung und des verwendeten Ketons ausgeführt
werden. Die untere Temperaturgrenze wird hauptsächlich durch den Schmelzpunkt der schweren G-lyceridfraktion der
Glyceridmischung unter gelenkten Umesterungsbedingungen bestimmt, und die obere Temperaturgrenze ist durch verfahrensökonomische
Betrachtungen und/oder die Flüchtigkeit des Ketons unter Bedingungen ungelenkter Umesterung gegeben.
Reaktionen mit ungelenkter Umesterung werden vorzugsweise bei Temperaturen von 25 bis loo°C, vorzugsweise
von 3o bis 600C ausgeführt. Gelenkte Umesterungen werden
vorzugsweise bei Temperaturen von.-2o bis 60 C, insbesondere von -Io bis 450C ausgeführt. Bei der gelenkten
Umesterung von Ölen, die gewöhnlich flüssig bei Umgebungstemperatur sind, ist es von Wichtigkeit, daß die
Temperatur, bei welcher die Umesterung ausgeführt wird, genügend niedrig ist, um zu verhindern, daß die schwerere
Glyceridfraktion sich in dem flüssigen Öl auflöst.
Die Katalysatoren für Ausführungen der Reaktionen bei niedriger Temperatur (Niedrigtemperaturkatalysatoren),
die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung Anwendung finden können, sind Alkalimetalle, ihre Legierungen
oder ihre katalytisch aktiven Derivate, z.B«, in einer Menge von o,ol bis o,5 Gew.$, bezogen auf die GIyceridmischung.
Geeignete Umesterungskatalysatoren sind Alkalimetalle (z.B. Natrium, Kalium, ihre Hydroxyde oder
ihre Alkoholate (Alkoxyde)), wobei diese Katalysatoren vorzugsweise in Anteilen von o,o2 bis o,3 Gew.^ zur Anwendung
gelangen.
Obwohl die Alkalimetalle und/oder Derivate allgemein
"Katalysatoren" oder "Niedrigtemperaturkatalysatoren11 genannt werden, ist die Natur des aktiven Katalysators bei
der Reaktion noch nicht völlig verständlich. In dem vor-
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liegenden Zusammenhang sind daher unter "Katalysatoren"
oder "Niedrigtemperaturkatalysatoren" die Alkalimetalle, ihre Legierungen oder ihre obengenannten Derivate,ebenso
wie die katalytisch aktiven Reaktionsprodukte, die sich in situ aus den "Katalysatoren" während der Umesterungsbehandlung
gebildet haben können, zu verstehen.
Die gemäß der Erfindung zu behandelnden Glyceride, vorzugsweise Triglyceride, enthalten Säurereste, die sowohl
gesättigte als auch ungesättigte Fettsäurereste mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen einschließen.
Die Triglyceride werden allgemein als "Öle" oder "Fette" bezeichnet, und für die Zwecke der Erfindung werden
unter Ölen sowohl die Triglyceride, die bei Umgebungstemperatur von etwa 15 bis 25°C fest sind und gewöhnlich
als Fette bezeichnet werden, als auch, die Triglyceride, die bei Umgebungstemperatur flüssig sind und
gewöhnlich als "öle" bezeichnet werden, verstandene
Wenn die Triglyceride, die gemäß der vorliegenden Erfindung behandelt werden, Öle sind, die Katalysatorgifte
(z.B. Wasser und freie Fettsäuren) in solchen Anteilen enthalten, daß ein wesentlicher Anteil des angewendeten
Katalysators inaktiviert wird, soll v/enigstens der Hauptteil solcher Gifte entfernt werden, bevor der Katalysator
und/oder das Monoketon zugegeben werden, weil die Yiirkung der Verwendung größerer Mengen von Katalysatoren
zur Kompensierung der Gegenwart von wesentlichen Mengen von Katalysatorgiften zu einer unannehmbar hohen Viskosität
der Öl/Seifen-Mischung, einem Blockieren von Füttern mit Seifengel, einer Seifenbildung auf der Innenwand
des Reaktors und einer beträchtlichen Herabsetzung der Reaktionsgeschwindigkeit führen kann.
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Die Anteile des vorgenannten. Katalysators sind auf
die G-lyceridmischungen bezogen, die frei von Katalysatorgiften sind. Wenn selbst nach einer Vorbehandlung zur
Entfernung solcher Gifte geringere Anteile von Katalysatorgiften noch in dem Öl verbleiben, soll so viel mehr
Katalysator zur Kompensierung der Katalysatorgifte zugegeben werden. Wenn so eine Rohölmischung mit z.B. einer
Säurezahl von 2 bis 5 und einer o,o5$ übersteigenden Wassermenge
umgeestert wird, soll das Katalysatorgewicht Um wenigstens o,3$ für die vollständige Umesterung erhöht
werden, aber dann können unerwünschte Nebenwirkungen noch eintreten. Da Wasser und freie Säure die Hauptkatalysatorgifte
sind, wird daher vorgezogen, sorgfältig die umzuesternde Mischung zu neutralisieren und den Wassergehalt
auf eine Höhe von unter o,o5/S, vorzugsweise unter
o,ol5$ und insbesondere unter o,ol$, vor der Umesterung
herabzusetzen.
Obwohl die Trocknungsstufe auf verschiedene V/eise ausgeführt werden kann, wenn ein Entsäuerungsverfahren
durch Destillation ausgeführt wird, wie dies in der Speiseölindustrie üblich ist, ist eine ergänzende Trocknung
für die Zwecke der Erfindung in der Regel nicht notwendig. Die Trocknung kann gegebenenfalls durch Behandlung der
Mischung bei erhöhter Temperatur mit einem trockenen, inerten Gas ausgeführt werden.
Die Trocknung wird jedoch vorzugsweise mittels einer Vorrichtung ausgeführt, in der ein verringerter Druck von
z.B. Io bis 5o mm Hg und eine erhöhte Temperatur von z.B. loo bis 14o°C aufrechterhalten werden, wobei die erhitzte
Mischung von Glyceriden an der Oberseite einer Kammer der Vorrichtung zerstäubt wird, in der ein Vakuum aufrechterhalten
wird, um eine rasche Verdampfung des meisten
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vorhandenen Wassers zu bewirken» Der Arbeitsvorgang kann
gewünsciitenfalls in sv/ei oder mehr Stufen ausgeführt werden.
Es ist gefunden worden, daß gute Ergebnisse mittels einer Doppelstufenvakuumtrocknungsvorrichtung erhalten
werden, die bei Drücken von 45 bzw. Io mm Hg bei einer öleinlaßtemperatur von 125 bis 14o°C arbeitete
Die Temperatur der zu zerstäubenden Flüssigkeit und die Vakuumsbedingungen werden so gewählts .daß der Feuchtigkeitsgehalt
des umzuesternden Produktes unter den obengenannten Prosentsätzen ist«
Yor der Umesterung werden die Estermischungen auch
vorzugsweise auf eine Säurezahl von weniger als o93s insbesondere
weniger als O9I entsäuert. Unter "Säurezahl'1
ist die Zahl von mg von Kaliumhydroxyd zu verstehen, die
erforderlich ist, um 1 g der umzuesternden Mischung zu neutralisieren. Die Säurezahl wird nach dem Verfahren bestimmt,
das von HoA. Boekenoogen "Analysis and Characterization
of Oils, Fats and Fat Products", Bd. I9 1964,
Interscience Publishers, London, Seiten 25 bis 24? be- .
schrieben ist= Da diese Bestimmung' bei Umgebungstemperatur in einem kurzen Zeitraum ausgeführt wird, werden die Ester
nicht verseift, so daß eine Säurezahl von O in Abwesenheit von freien Säuren erhalten wird« Die umzuesternde
Mischung kann durch Anwendung eines Entsäuerungsverfahrens
*)
durch Destillation/entsäuert werden, die Entsäuerung kann jedoch auch durch unmittelbare Berührung mit einer alkalischen Lösung ausgeführt werden, durch welche Seifen gebildet v/erden, die durch den Unterschied im spezifischen Gewicht zwischen dem Öl und der Seife abgetrennt werden können. Eine solche Alkalientsäuerung kann mittels einer o,2 bis 8n-Natriumhydroxydlö'sung ausgeführt werden,,
durch Destillation/entsäuert werden, die Entsäuerung kann jedoch auch durch unmittelbare Berührung mit einer alkalischen Lösung ausgeführt werden, durch welche Seifen gebildet v/erden, die durch den Unterschied im spezifischen Gewicht zwischen dem Öl und der Seife abgetrennt werden können. Eine solche Alkalientsäuerung kann mittels einer o,2 bis 8n-Natriumhydroxydlö'sung ausgeführt werden,,
*)" im Vakuum
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- Io -
Die Entsäuerung kann kontinuierlich in einer Zentrifugal vor richtung ausgeführt werden, welche eine kurze Berührungsdauer
zwischen dem Öl und der Alkalilösung gewährleistet. Außerdem kann auch eine kontinuierliche Entsäuerung
dadurch ausgeführt werden, daß man das Produkt rasch mit der alkalischen Lösung mischt und dann die Mischung in
einer mit Füllkörpern versehenen Kolonne wäscht. Die Entsäuerung wird jedoch vorzugsweise dadurch ausgeführt, daß
man das zu entsäuernde Öl im Gleichstrom oder im Gegenstrom durch eine mit Füllkör pem versehene Säule, die mit
der alkalischen Lösung gefüllt ist, wenn notwendig bei erhöhtem Druck und bei einer Temperatur von* 80 bis l6o°C
führt, wobei das Öl die dispergierte Phase darstellt. Ein
solches Entsäuerungsverfahren ist in den niederländischen Patentanmeldungen 6 5o3 471 und 6 6o3 47o "beschriebene
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Raffiniertes Kokosnußöl einer Säurezahl unter ο,Γ wurde 4o min bei 1250C und 2 mm Hg auf einen Feuchtigkeitsgehalt
unter o,ol$ getrocknet. Eine Menge dieses getrockneten Öls wurde'in einen Reaktor überführt, der mit einem
Rührer, einem Thermometer und einem Kühlmantel versehen v/ar, in dem das Öl auf 300O gekühlt wurde»
Ungelenkte Umesterungen wurden durch Zusatz von o,15 Gew.$ Natrium ( einer 33$igen Dispersion in Paraffinöl)
zu dem Öl und in Gegenwart von organischen Substanzen, wie Aceton (Beispiel 1), 1-Butanol (Kontrolle),·Diisopropyläther
(Kontrolle), Dimethylformamid (Kontrolle), ilorpho-
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lin (Kontrolle) und Pyridin (Kontrolle) ausgeführt.
Die organischen Substanzen wurden zu dem Öl (in . einem Anteil von 1 Gew.$, bezogen auf das Öl) 7 min
nach Zusatz des Katalysators zugegeben.
In regelmäßigen Zwischenräumen wurden Proben gezogen,
und es wurde der Dilatationswert bei 250O (D 25) gemessene
Die Roaktionsgeschwindigkeitskonstanten wurden aus der Dilatationserhöhung gemäß der vorbeschriebenen Gleichung
berechnet.
]Pür Kokosnußöl war Do = 6o und Doo = 35o.
Die Ergebnisse der Versuche sind in der Tabelle I zusammengefaßt und zeigen, daß der die Reaktionsgeschwindigkeit
erhöhende Effekt von Aceton sehr bedeutend ist.
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, Tabelle I
Zusatz | 205 | D 25 nächst .Minuten Reaktionszeit " |
D 25 | ,Reaktionsge schwindigkeit s konstante ■ |
3 |
-Aceton • .(Beispiel 1). |
t | 65 125 335 350 |
30 | ||
1-Butanol · ·"· (KontrQlIe) |
5 10 15 20 |
85 ' 145 165 170 175 |
4.4 | ||
Diisopropyl- äther (Kontrolle) |
5 10 15 20 70 |
70 160 265 310 325 |
4.2 | ||
. Dimethylform amid (.Kontrolle) |
20 30 40 60 80 |
60 150 . 285 325 350 |
1.5 | ||
Morpholin (Kontrolle) |
20 40 "80 120 - 180 |
60 155 270 270 270 |
1.5 | ||
Pyridin '"(Kontrolle) |
20 40 80 120 180 |
80 175 265 330 350 |
1.2 | ||
Ohne Zusatz (Kontrolle) |
40 80 120 160 200 |
60 140 235 335 |
1.1 | ||
;40 :80 ■ -J20 ^60 $40 |
|||||
I 8 2 b / 1 1 '/ |
21596H
Beispiele 2 bis 4
Das Beispiel 1 wurde unter identischen Bedingungen wiederholt, mit der Ausnahme, daß jetzt als Zusatz Methyläthylketon
(Beispiel 2), Diäthylketon (Beispiel 3). und Dibutylketon (Beispiel 4) verwendet wurden«
Aus den nach regelmäßigen Zwischenräumen, gemessenen
Dilatationswerten wurden die Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten, wie zuvor beschrieben! berechnet.
Die Werte sind in der Tabelle. II wiedergegeben»
Tabelle II | Reaktionsgeschwin- digkcitskohstante |
|
Beispiel Ur. |
Zusatz | 36 36 24 |
2 3 4 |
Methylethylketon Diäthylketon Dibutyl keton |
|
Beispiele 5 bis 7
Ungelenkte Umesterung
Das Beispiel 1 wurde unter identischen Bedingungen wiederholt, mit der Ausnahme, daß jetzt die Zusätze, nämlich
Dirnethylketon, Methyläthylketon und Diäthylketon, zugegeben
wurden, bevor die Katalysatordispersion zugefügt war.
Aus den Dilatationswerten wurden die Reaktionsgeschwindigkeitskonatanten
berechnete
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Die Werte sind in der Tabelle III wiedergegeben.
Tabelle III | Reaktionsgeschwin digkeitskons tant e |
|
Beispiel Nr. |
Zusatz | 32 36 33 |
5 6 7 |
Dirne thylketon Methylathylketon Diäthy!keton |
|
Beispiele 8 bis 11 üngelenkte Umesterung
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß die Umesterungsreaktion bei
350O in Gegenwart von Diäthylketon ausgeführt wurde, das
zu dem Öl zugesetzt war, bevor der Katalysator zugegeben wurde.
Die folgenden Konzentrationen von Diäthylketon wurden
angewendet:
5$> (Beispiel 8)
3$ (Beispiel 9)
Vfo (Beispiel lo)
o,5# (Beispiel 11).
Aus den Dilatationswerten wurden die folgenden Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten
(h~ ) berechnet:
Beispiel | 8 | : 83 |
Beispiel | 9 | : 66 |
Beispiel | Io | : 48 |
Beispiel | 11 | : 37. |
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Beispiele 12 bis 15 Ungelenkte Umesterung
Die Beispiele 8 bis 11 wurden wiederholt, wobei die gleichen Zusätze in den gleichen Anteilen bei einer
Reaktionstemperatur von 3o°C angewendet wurden.
Die folgenden Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten wurden berechnet:
Beispiel 12 (5# Diäthylketon) : 59
Beispiel 13 (3$ Diäthylketon) : 44
Beispiel 14 (1$ Diäthylketon) ϊ 32
Beispiel 15 (o,5# Diäthylketon) : 23.
Beispiele 16 bis 19 Ungelenkte Umesterung
Die Beispiele 7 bis 11 wurden wiederholt, wobei die gleichen Zusätze in den gleichen Anteilen bei einer
Reaktionstemperatur von 250C angewendet wurden.
Die folgenden Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten wurden berechnet:
Beispiel 16 (5$ Diäthylketon) : 37
Beispiel 17 (3$ Diäthylketon) : 29
Beispiel 18 (1$ Diäthylketon) : 2o
Beispiel 19 (o,5# Diäthylketon) : 15.
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Beispiel 2o Gelenkte Umesterung
Raffiniertes Palmöl mit einer Säurezahl unter o,l wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, getrocknet, bis. der
Y/assergehalt unter o,ol Gew.fi lag.
Eine Menge dieses getrockneten Öls wurde in einen Reaktor eingebracht, der mit einem Rührer, einem Thermometer
und einem Kühlmantel versehen war und in dem das öl auf eine Temperatur von 450G gebracht wurde. Danach
wurden o,o5 Gew.^ Natrium in Form einer 3o?£igen Dispersion
in Paraffinöl und 1 Gew.$ Aceton zu dem Öl zugegeben. Die Mischung von Öl und Katalysator wurde 1 Stunde
gerührt, während die Temperatur auf 450C gehalten wurde.
Die Mischung wurde jetzt auf 4o°C gebracht, um die gelenkte
Umesterung auszuführen, und es wurden Proben in regelmäßigen Zwischenräumen gezogen. Der Dilatationswert
bei 4o C wurde gemessen, bis keine weitere Änderung in den Dilatationswerten beobachtet werden konnte. Aus den
Dilatationsv/erten wurde die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante, wie oben beschrieben, berechnet. Der berechnete
Wert betrug o,16, während die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante einer Umesterung, die unter identischen Bedingungen,mit
der Ausnahme, daß kein Aceton zugesetzt wurde, nur o,ll betrug.
Beispiel 21 Gelenkte Umesterung
Das Beispiel 2o wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß die Umesterung bei 35 G durchgeführt wurde. Die aus
der Erhöhung der Dilatationswerte berechnete Reaktionsgeschwindigkeitskonstante betrug o,4 und diejenige einer
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identischen Reaktion, die ohne Aceton ausgeführt wurde,
betrug o,16.
Beispiel 22 Gelenkte umesterung
Das Beispiel 21 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß die Natriumkonzentration o,15$ betrug. Die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante
war o,7 und diejenige des Kontrollversuchs ohne Aceton betrug o,5.
Beispiel 23 Gelenkte Umesterung
Das Beispiel 2o wurde wiederholt, mit der Ausnahme, lie Reaktion bei 3o°C ausgeführt ^
geschwindigkeitskonstante betrug o,l.
daß die Reaktion bei 3o°0 ausgeführt wurde. Die Reaktions-
Beispiele 24 bis 28
' Gelenkte Umesterung
Verschiedene gelenkte Umesterungen wurden, wie in Beispiel 2o beschrieben, ausgeführt, wobei verschiedene
Anteile von Aceton und Hatrium bei Temperaturen von 2o bis 350O verwendet wurden. Die Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle IV zusammengefaßt.
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21596U
Tabelle IV
Reaktionsgeschwindigkeitskonstante (h )
Reaktionsgeschwindigkeitskonstante (h )
Temperatur 0C —> | 35 | 0.05 | 0.15 | 0.05 | 50 | • | 25 | 20 | |
V | Natrium- 0/ konzentration^ -""* |
A | B | C | 0.15 | 0.24 | 0.15 | 0.15 | |
'tro-lle- XXIV |
_> | D | 0.8 | E | F | ||||
XXV | ψ Acetonkonzentra- tion ■ .·---.· "-■- |
0.16 0.25 |
0.5 | ; | 1.3 | ||||
XXVI | O 0.5 |
0.22 | 0.75 | 0.17 | 1.1 | ||||
XXVII | 3 | - | 0.62 | 0.21 | - | - | - | ||
XXVIII | 5 ' | - | - | - | - | - | |||
10 | - | - | - | 1.3 | |||||
15 | 1.2 | 0.9 |
Beispiele 29 bis 3o
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß o,o5$ Natrium verwendet wurde und daß die Acetonkonzentrationen
2o$ (Beispiel 29) bzw. 5of° (Beispiel 3o),
berechnet auf die Pettmenge, betrugen»
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Die Reaktionsgesehwindigkeitskonstanten waren:
Beispiel 29 ': 22 .
Beispiel 3o : 19,5
Wenn dieser Versuch mit lootfo Aceton, bezogen auf das
Fett, wiederholt wurde, konnte überhaupt keine Änderung der Dilatationswerte beobachtet werden.
Beispiele 31 bis 32 Ungelenkte umesterung
Das Beispiel 3 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß o,o5# Natrium verwendet wurde und daß die Reaktion bei
6o°C (Beispiel 31) bzw. 9o°C (Beispiel 32) ausgeführt wurde.
Die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante war:
Beispiel 31 : 48
Beispiel 32 :. 126.
Beispiel 32 :. 126.
Beispiele 33 bis 37
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß verschiedene Ketone zur Anwendung gelangten.
Die Ketone und die Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten sind nachstehend aufgeführt:
209825/1173
- 8c -
21596U
Beispiel 33
Beispiel 34
Beispiel 35
Beispiel 36
Beispiel 37
Beispiel 34
Beispiel 35
Beispiel 36
Beispiel 37
Reaktionsgeschwindig- | |
Ketone | keitskonstante |
Diisobutylketon | 8,9 |
Methylheptylketon | 9,6 |
Methylnonylketon | 21 |
Pentylvinylketon | 6,8 . |
Methyltridecylke ton | 3,1 |
Beispiele 38 bis 4o
Raffiniertes Sonnenblumenöl einer Säurezahl von o,l wurde auf einen Feuchtigkeitsgehalt von unter o,ol$, wie
dies in Beispiel 1 beschrieben ist, getrocknet.
Drei Mengen dieses Öls wurden, wie dies in Beispiel 1 beschrieben ist, in Gegenwart von Ufo Aceton (Beispiel 38),
2$ Aceton (Beispiel 39) bzw. 3$ Aceton (Beispiel 4o) ungelenkt
ungeestert.
Der Fortschritt der Umesterungsreaktion wurde durch enzymatische Hydrolyse und ILC-Analyse der in regelmäßigen
Zwischenräumen gezogenen Proben verfolgt. Aus der Fettsäurezusammensetzung in der 2-Stellung des Triglyceridmoleküls
kann geschlossen werden, ob die Umesterungsreaktion vollendet ist oder nicht. Diese Analysentechnik ist
in Boekenoogen's "Analysis and Characterization of Oils, Fats and Fat Products", Bd. 2, 1968, Interscience Publishers,
London, Seiten 266 ff, beschrieben.
209825/1 173
Im Beispiel 38 war die Reaktion nach 8 min, in ■ Beispiel 39 nach 4 min und in Beispiel 4o nach 3 min
vollendet.
Bei- einem Kontrollversuch, der unter identischen
Bedingungen ausgeführt wurde, mit der Ausnahme, daß " kein Aceton zugegeben wurde, war die Reaktion in 15o
min vollendet.
Obwohl bei den vorstehenden Beispielen 1 bis 4o gelenkte und ungelenkte Umesterungen von Palmöl, Kokosnußöl
und Sonnenblumenöl beschrieben worden sind, werden ähnliche Ergebnisse erhalten, wenn andere pflanzliche
und/oder tierische Öle und Fette, z.B. Talk, Schmalz, Erdnußöl, Safloröl, Olivenöl, Rübsamenöl usw.,verwendet
werden. Bs können andere Umesterungskatalysatoren
für niedrige Temperatur als Natrium zur Anwendung gelangen, ohne daß die reaktionsgeschwindigkeitsbesehleunigende
oder -erhöhende Wirkung der Lösungsmittel beeinträchtigt wird, z.B. können Kalium oder eine Kalium/Natriumlegierung,
ebenso wie Alkalihydroxyde und -alkoxyde, wie Natriumäthylat oder -methylat, angewendet werden.
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Claims (12)
- ' Patentansprüchefl, \ Verfahren zur katalytischen Umesterung einer GIyeerifrffiischung, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart einer die Reaktion beschleunigenden Menge eines aliphatischen Ketons ausgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch.1, dadurch gekennzeichnet, daß das Keton aus einem Monoketon besteht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Keton verwendet wird, das 3 bis 2o Kohlenstoff atome enthält.
- 4· Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Keton aus Aceton besteht.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ο,2 bis 5o Gew.# des Ketons, bezogen auf die Glyceridmischung, verwendet werden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ο,5 bis 15 Gew.fo des Ketons, bezogen auf die Glyceridmis chung, verwendet werden.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei Temperatüren von -3o bis 15o°C ausgeführt wird.
- 8. Verfahren zur Ausführung einer ungelenkten Umesterung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei Temperaturen von 25 bis loo°C ausgeführt wird.20982S/1 17321596U
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei Temperaturen von 3o bis 6o°0 ausgeführt wird.
- Io· Verfahren zur Ausführung einer gelenkten Umesterung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion, bei Temperaturen von -2o bis 6o°C ausgeführt wird·
- 11. Verfahren nach Anspruch Io, dadurch gekennzeichdaß die Real
ausgeführt wird.net, daß die Reaktion bei Temperaturen von -Io bis 450C - 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart -von o,öl bis o,5 Gew.fo von Alkalimetallen oder deren katalytisch aktiven Derivaten ausgeführt wird.13· Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart von Natrium ausgeführt wird.14-· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion zwischen Mischungen von Triglyceriden ausgeführt wird.209825/1173
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