DE2159614B2 - Verfahren zur Umesterung von Fettsäureglyceridgemischen - Google Patents

Verfahren zur Umesterung von Fettsäureglyceridgemischen

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DE2159614B2 DE2159614A DE2159614A DE2159614B2 DE 2159614 B2 DE2159614 B2 DE 2159614B2 DE 2159614 A DE2159614 A DE 2159614A DE 2159614 A DE2159614 A DE 2159614A DE 2159614 B2 DE2159614 B2 DE 2159614B2
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Description

Bei der katalytischen Umesterung von Fettsäureglyceridgemischen werden die Fettsäurereste, die in den Glyceriden vorhanden sind, umgelagert, wobei die Fettsäuren im allgemeinen sowohl hinsichtlich der Anzahl der Kohlenstoff atome als auch des Grades der Umgesättigtheh verschieden voneinander sind. Dementsprechend unterscheiden sich die Schmelzpunkte, die uäiäiomeirischen Eigenschaften und andere Eigenschaften der Umesterungsprodukte von den Eigenschaften der Ausgangsglyceridgemische.
Bei der Umesterung erfolgt ein Austausch der Fettsäurereste der Glyceride an den Glycerylresten in willkürlicher Weise. Dieser Austausch setzt sich dynamisch fort, wenn das öl im flüssigen Zustand unter dem Einfluß eines Katalysators ist, bis ein Gleichgewichtszustand gemäß den Wahrscheinlichkeitsgesetzen erreicht ist.
Umesterungsreaktionen können unter Temperaturbedingungen ausgeführt werden, bei denen die ganze Mischung von Glyceriden flüssig ist (ungelenkte Umesterung) oder teilweise kristallisiert ist (gelenkte Umesterung). Bei der letztgenannten Art von Umesterungsreaktion wird das Gleichgewicht in dem flüssigen Reaktionsmedium gestört, wenn feste Glyceride auskristallisieren, bis ein neues Gleichgewicht unter den herrschenden Temperaturbedingungen in dem flüssigen Medium erreicht worden ist.
Aus der US-PS 27 26 158 ist ein Verfahren zur Herstellung von Hartfetten bekannt, bei dem eine ungelenkte Umesterung von Triglyceridgemischen unter Verwendung eines Umesterungskatalysators für niedrige Temperatur ausgeführt wird. Gemäß Beispiel 13 der US-Patentschrift werden auf 100 Teile Tryglyceridgemisch 10 Teile Xylol eingesetzt. Durch die Verwendung des Lösungsmittels erfolgt keine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit. Die Zeit bis zur Vollendung der Reaktion beträgt vielmehr ein Vielfaches der entsprechenden Zeit bei denjenigen Beispielen, bei denen kein Lösungsmittel eingesetzt wurde.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Umesterung von Fcttsäureglyceridgemischen, bei dem eine wesentliche Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit herbeigeführt wird. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Umesterung von Fettsäureglyceridgemischen in Gegenwart eines Alkalikatalysators, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man die Reaktion in Gegenwart von 0,2 bis 50 Gcw.-% eines aliphatischen Monokeions, bezogen auf die Glyceridmischiing, bei einer Temperatur von -30 bis 150'C durchführt.
Die Reaktionsgeschwindigkeit der bekannten Um-
esterungsverfahren, insbesondere von gelenkten Umesterungsreaktionen, sind für praktische Zwecke häufig zu niedrig. Bei der gelenkten Umesterung von Palmöl, z. B. bei einer Temperatur von 35"C1 unter Verwendung von 0,15% Natrium als Katalysator zwecks Erzielung eines Öls, das wenigstens 25% gesättigte Tryglyceride enthält, sind Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten von höchstens 0,5 berechnet worden, während durch Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung Reaküonsgeschwindigkeitskonstanten von bis zu 1,5 erzielbar sind. In ähnlicher Weise betragen bei der ungelenkten Umesterung von Kokosnußöl die Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten der bekannten Verfahren bei etwa 300C etwa 1,1, während durch Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung diese Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten auf Werte von 30 bis 85 und sogar mehr erhöht werden kränen. Unter der »Reaktionsgeschwindigkeitskonstante« k ist der Faktor k zu verstehen, der für verschiedene Öle und Fette von der folgenden Gleichung abgeleitet werden kann:
»,η
Dt - Do
Do \ ) =
t -
wobei
Dt =
gemessene Dilatation, z. B. bei 25° C für Kokosnußöl, nach Reaktionszeit i(mmV25 g),
Do = Dilatation bei der gleichen Temperatur des Ausgangsglyceridgemisches (mm3/25 g),
Doo = gemessene Dilatation bei der gleichen Temperatur nach vollständiger Umesterung (mmV 25g),
k = Reaktionsgeschwindigkeitskonstante (h-1),
t = Reaktionszeit (min),
t' = Induktionsperiode (min)
Die Induktionsperiode t' kann von der graphischen Darstellung abgeleitet werden, die durch Auftragen der Dilatationswerte, gemessen bei einer bestimmten Temperatur, gegen die Reaktionszeit erhalten sind. Die Induktionsperiode ist diejenige Zeitdauer, während welcher Do=Dt ist. Die Dilatationswerte werden bei einer Temperatur in der Nähe des Schmelzpunktes des Glyceridgemisches gemessen, weil dann die signifikanteste Änderung im Dilatationswert beobachtet werden kann. Eine geeignete Temperatur zur Messung der Dilatationswerte von KokosnuPöl ist z. B. 25°C, von Palmöl z. B. 40° C.
Die oben beschriebene Gleichung ist auf die Annäherung gegründet, daß sowohl die ungelenkte als auch die gelenkte Umesterung sich als Reaktionen erster Ordnung verhalten und daß der Umwandlungsgrad von nichtumgeesterten zu umgeesterten Glyceriden durch die Erhöhung der Dilatationswerte als Folge der Umesterung dargestellt werden kann. Die Dilatationswerte wurden gemessen, wie dies von H. A. Boekenoogenin »Analysis and Characterization of Oils, Fats and Fat Products«, Bd. I, 1964, lnterscience Publishers, London, Seiten 143 ff., beschrieben ist. Gegebenenfalls kann der Fortschritt der Umesterungsrcaktion mittels der S.F.I.-Werte von Proben, die von ausgewählten Versuchsansätzen während der Umesterungsreaktion gezogen worden sind, mittels Impuls-NMR-Analysc von solchen Proben oder mittels enzymatischer Hydrolyse und TLC-Analyse von solchen Proben verfolgt werden.
>■! hl
Die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten Ketone können 3 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, wobei geeignete aliphatische Monoketone, z. B. Dimetliylketon, Methylethylketon, Diäthylketon, Dipropylketon, Dibutylketon, Methylheptylketon, Methylnonylketon, Pentylvinylketon und Methyltridecylketon sind.
Aceton, das allgemein als inerter Bestandteil bei der Herstellung von Fett enthaltenden Lebensmitteln angenommen wird, wird besonders bevorzugt, weil es technisch in großen Mengen zu wirtschaftlich annehmbaren Preisen zur Verfügung steht und weil es infolge seiner hohen Flüchtigkeit in einer nachfolgenden Desodorisierungsbehandlung vollständig entfernt werden kann.
Ausgezeichnete Ergebnisse sind durch den Zusatz von 0,5 bis 15% von Monoketonen, bezogen auf das Gewicht des Glyceridgemisches, zu erhalten.
Die Umesterungsreaktionen werden in dem Temperaturbereich von —30 bis 1500C in Abhängigkeit von der Ari der angewendeten Umesterungsreaktion und von der Art des Glyceridgemisches und des verwendeten Ketons ausgeführt
Die untere Temperaturgrenze wird hauptsächlich durch den Schmelzpunkt der schweren Glyceridfraktion des Glyceridgemisches unter gelenkten Umesterungsbedingungen bestimmt, und die obere Temperaturgrenze ist durch verfahrensökonomische Betrachtungen und/oder die Flüchtigkeit des Ketons unter Bedingungen ungelenkter Umesterung gegeben. Reaktionen mit ungelenkter Umesterung werden vorzugsweise bei Temperaturen von 25 bis 1000C, insbesondere von 30 bis 600C, ausgeführt Gelenkte Umesterungen werden vorzugsweise bei Temperaturen vcn —20 bis 6O0C, insbesondere von -10 bis 45° C, ausgeführt. Bei der gelenkten Umesterung von Ölen, die gewöhnlich flüssig bei Umgebungstemperatur sind, ist es von Wichtigkeit, daß die Temperatur, bei welcher die Umesterung ausgeführt wird, genügend niedrig ist, um zu verhindern, daß die schwerere Glyceridfraktion sich in dem flüssigen Öl auflöst
Die Katalysatoren, die für die Ausführung der Reaktionen bei dem Verfahren gemäß der Erfindung Anwendung Finden können, sind übliche Niedrigtemperaturkatalysatoren, wie Alkalimetalle, ihre Legierungen oder ihre katalytisch aktiven Derivate, z. B. in einer Menge von 0,0! bis 0,5 Gew.-°/o, bezogen auf das Glyceridgemisch. Geeignete Umesterungskatalysatoren sind z. B. Natrium, Kalium, ihre Hydroxyde oder ihre Alkoholate, wobei diese Katalysatoren vorzugsweise in Anteilen von 0,02 bis 0,3 Gew.-% zur Anwendung gelangen.
Die gemäß der Erfindung zu behandelnden Glyceride, vorzugsweise Triglyceride, enthalten Säurereste, die sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fettsäurereste mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen einschließen.
Für die Zwecke der Erfindung werden unter ölen sowohl die Triglyceride, die bei Umgebungstemperatur von etwa 15 bis 25°C fest sind und gewöhnlich als Fette bezeichnet werden, als auch die Triglyceride, die bei Umgebungstemperatur flüssig sind und gewöhnlich als »öle« bezeichnet werden, verstanden.
Die Glyceridgemische, die gemäß der vorliegenden Erfindung behandelt werden, sollen keine Katalysatorgifte (z. B. Wasser und freie Fettsäuren) in wesentlichen Anteilen enthalten, um eine Inaktivierung der Katalysatoren, eine zu hohe Viskosität der Öl/Seifen-Mischung, ein Blockieren von Filtern mit Seifengcl. einer Seifenbildung auf der Innenwand des Reaktionsgefäßes und einer beträchtlichen Herabsetzung der Reaktionsgeschwindigkeit zu vermeiden.
Die Anteile des Alkalikatalysators sind auf die Glyceridgemische bezogen, die frei von Katalysatorgiften sind. Wenn trotz Vorbehandlung zur Entfernung solcher Gifte geringere Anteile von Katalysatorgiften noch in dem öl verbleiben, muß etwas mehr Katalysator zur Kompensierung der Katalysatorgifte zugegeben werden. Wenn so eine Rohölmischung mit z. B. einer Säurezahl von 2 bis 5 und einer 0,05% übersteigenden Wassermenge umgeestert wird, soll das Katalysatorgewicht um wenigstens 03% für die vollständige Umesterung erhöht werden, aber dann können unerwünschte Nebenwirkungen noch eintreten. Da Wasser und freie Säure die Hauptkatalysatorgifte sind, wird daher vorgezogen, sorgfältig die umzuesternde Mischung zu neutralisieren und den Wassergehalt auf eine Höhe von unter 0,05%, vorzugsweise unter 0,015% und insbesondere unter 0,01%, vor der Umesterung herabzusetzen.
Die Trocknung wird vorzugsweise mittels einer Vorrichtung ausgeführt, in der ein verringerter Druck von z. B. 10 bis 50 mm Hg und eine erhöhte Temperatur von z. B. 100 bis !400C aufrechterhalten werden, wobei die erhitzte Mischung von Glyceriden an der Oberseite einer Kammer der Vorrichtung zerstäubt wird, in der ein Vakuum aufrechterhalten wird, um eine rasche Verdampfung des meisten vorhandenen Wassers zu bewirken. Der Arbeitsvorgang kann gewünschtenfalls in zwei oder mehr Stufen ausgeführt werden. Es ist gefunden worden, daß gute Ergebnisse mittels einer Doppelstufenvakuumtrocknungsvorrichtung erhalten werden, die bei Drücken von 45 bzw. 10 mm Hg bei einer öleinlaßtemperatur von 125 bis 140° C arbeitet.
Vor der Umesterung werden die Estermischungen auch vorzugsweise auf eine Säurezahl von weniger als 0,3, insbesondere weniger als 0,1 entsäuert. Unter »Säurezahl« ist die Zahl von mg vo>:\ Kaliumhydroxyd zu verstehen, die erforderlich ist, um 1 g der umzuesternden Mischung zu neutralisieren. Die Säurezahl wird nach dem Verfahren bestimmt, das von H. A. Boekenoogen, »Analysis and Characterization of Oils, Fats and Fat Products«, Bd. I, 1964, Interscience Publishers, London, Seiten 23 bis 24, beschrieben ist. Da diese Bestimmung bei Umgebungstemperatur in einem kurzen Zeitraum ausgeführt wird, werden die Ester nicht verseift, so daß eine Säurezahl von 0 in Abwesenheit von freien Säuren erhalten wird. Das umzuesternde Gemisch kann durch Anwendung eines Entsäuerungsverfahrens durch Destillation im Vakuum durch Alkalientsäuerung mittels einer 0,2 bis 8 n-Natriumhydroxydlösung entsäuert werden.
Geeignete spezielle Entsäuerungsverfahren sind in
« den NL-OS 65 03 471 und 66 03 470 beschrieben worden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend anhand von EJeispielen näher erläutert.
h0 Beispiel 1
Ungelenkte Umesterung
Raffiniertes Kokosnußöl einer Säurezahl unter 0,1
H5 wurde 40 min bei 125°C und 2 mm Hg auf einen Feuchtigkeitsgehalt unter 0,01% getrocknet. Eine
Menge dieses getrockneten Öls wurde in einen Reaktor überführt, der mir. einem Rührer, einem Thermometer
und einem Kühlmantel versehen war, in dem das öl auf 300C gekühlt wurde.
Ungelenkte Umesterungen wurden durch Zusatz von 0,15 Gew.-% Natrium (einer 33%igen Dispersion in Paraffinöl) zu dem Ol und in Gegenwart von organischen Stoffen, wie Aceton (Beispiel 1), 1-Butanol (Kontrolle), Diisopropyläther (Kontrolle), Dimethylformamid (Kontrolle), Morpholin (Kontrolle) und Pyridin (Kentrolle) ausgeführt
Die organischen Stoffe wurden zu dem öl (in einem Anteil von 1 Gew.-%, bezogen auf das Öl) 7 min nach Zusatz des Katalysators zugegeben.
In regelmäßigen Zwischenräumen wurden Proben gezogen, und es wurde der Dilatationswert bei 253C (D 25) gemessen.
Die Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten wurden aus der Dilatationserhöhung gemäß der vorbeschriebenen Gleichung berechnet
Für Kokosnußöl war Do=60 und Doo=350.
Die Ergebnisse der Versuche sind in der Tabelle I zusammengefaßt and zeigen, daß der die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhende Effekt von Aceton sehr bedeutend ist
Tabelle I
B e i s ρ i e I ε 2 bis 4 Ungelenkte Umesterung
Das Beispiel 1 wurde unter identischen Bedingungen wiederholt mit der Ausnahme, daß jetzt als Zusatz Methylethylketon (Beispiel 2), Diäthylketon (Beispiel 3) und Dibutylketon (Beispiel 4) verwendet wurdea
Aus den nach regelmäßigen Zwischenräumen gemessenen Dilatationswerten wurden die Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten, wie zuvor beschrieben, berechnet
Die Werte sind in der Tabelle Il wiedergegeben.
Tabelle II
Beispiel Nr. Zusatz
Zusatz
D 25 nach t Minuten Reaktionszeit
/ D25
Reaktionsgeschwindigkeitskonstante
Aceton
(Beispiel 1)
1-Butanol
(Kontrolle)
Diisopropyläther
(Kontrolle)
Dimethylformamid
(Kontrolle)
Morpholin
(Kontrolle)
Pyridin
(Kontrolle)
Ohne Zusatz
(Kontrolle)
10
15
20
5
10
15
20
70
20
30
40
60
80
20
40
80
120
180
20
40
80
120
180
40
80
120
160
200
40
80
120
160
240
65 125 335 350
85 145 165 170 175
70 160 265 310 325
60 150 285 325 350
60
155 270 270 270 80 175 265 330 350
60 140 235 335 350
30
4,4
4,2
1,5
1,5
1,2
1,1 Reaklionsgeschwindigkeitskonstante
Methyläthylketon
Diäthylketon
Dibutylketon
36 36
24
Beispiele 5bis7 Ungelenkte Umesterung
Das Beispiel 1 wurde unter identischen Bedingungen wiederholt, mit der Ausnahme, daß jetzt die Zusätze, nämlich Dimethylketon, Methyläthylketon und Diäthylketon, zugegeben wurden, bevor die Katalysatordispersion zugefügt war.
Aus den Dilatationswerten wurden die Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten berechnet Die Werte sind in der Tabelle III wiedergegeben.
Tabelle III Zusatz Reaktions-
geschwin-
digke iis
konstante
Beispiel Nr. Dimethylketon
Methyläthylketon
Diäthylketon
32
36
33
5
6
7
Beispiele 8 bis 11 Ungelenkte Umesterung
Der in Beispiel I beschriebene Versuch wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß die Umesterungsreaktion bei 35°C in Gegenwart von Diäthylketon ausgeführt wurde, das zu dem öl zugesetzt war, bevor der Katalysator zugegeben wurde.
Die folgenden Konzentrationen von Diäthylketon wurden angewendet:
5% (Beispiel 8)
3% (Beispiel 9)
1% (Beispiel 10)
0,5% (Beispiel II)
Aus den Dilatationswerten wurden die folgenden Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten (h -') berechnet:
Beispiele: 83
Beispiel 9: 66
Beispiel 10: 48
Buspiel 11: 37
Beispiele 12 bis 15 Ungelenkte Umesterung
Die Beispiele 8 bis 11 wurden wiederholt, wobei die gleichen Zusätze in den gleichen Anteilen bei einer Reaktionstemperatur von 30 C angewendet wurden.
Die folgenden Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten wurden berechnet:
Beispiel 12 (5% Diäthylketon): 59
Beispiel 13(3% Diäthylketon): 44
Beispiel 14(1% Diäthylketon): 32
Beispiel 15(0.5% Diäthylketon): 23
Beispiele Ib bis 19 Ungelenkte Umesterung
Die Beispiele 8 bis Il wurden wiederholt, wobei die gleichen Zusätze in den gleichen Anteilen bei einer Reaktionstemperatur von 25°C angewendet wurden.
Die folgenden Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten wurden berechnet:
Beispiel 16(5% Diäthylketon): 37
Beispiel 17 (3% Diäthylketon): 29
Beispiel 18(1% Diäthylketon): 20
Beispiel 19 (0.5% Diäthylketon): 15
Beispiel 20 Gelenkte Umesterung
Raffiniertes Palmöl mit einer Säurezahl unter 0.1 wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, getrocknet, bis der Wassergehalt unter 0.01 Gew-% lag.
Eine Menge dieses getrockneten Öls wurde in einen Reaktor eingebracht, der mit einem Rührer, einem Thermometer und einem Kühlmantel versehen war und in dem das öl auf eine Temperatur von 45°C gebracht wurde. Danach wurden 0.05 Gew.-% Natrium in Form einer 30%igen Dispersion in Paraffinöl und 1 Gew.-% Aceton zu dem Öl zugegeben. Die Mischung von Öl und Katalysator wurde 1 Stunde gerührt, während die
Tabelle IV
Reaktionsgeschwindigkeitskonstante (h"') Temperatur auf 450C gehalten wurde. Die Mischung wurde jet/i auf 40" C gebracht, um die gelenkte Umesterung auszuführen, und es wurden Proben in regelmäßigen Zwischenräumen gezogen. Der Dilatationswert bei 40°C wurde gemessen, bis keine weitere Änderung in den Dilatationswerten beobachtet werden konnte. Aus den Dilatationswerten wurde die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante, wie oben beschrieben, berechnet. Der berechnete Wert betrug 0,16, während die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante einer Umesterung, die unter identischen Bedingungen, mit der Ausnahme, daß kein Aceton zugesetzt wurde, nur 0.1 1 betrug.
ii Beispiel 21
Gelenkte Umesterung
Das Beispiel 20 wurde wiederholt, mit der Ausnahme. uaB die Umesterung bei jj"C uuiLrigefülii i wuidc. Die -'<> aus der Erhöhung der Dilatationswerte berechnete Reaktionsgeschwindigkeitskonstante betrug 0.4 und diejenige einer identischen Reaktion, die ohne Aceton ausgeführt wurde, betrug 0,16.
B e i s ρ i e I 22
Gelenkte Umesterung
Das f.-eispiei 21 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß die Natriumkonzentration 0.15% betrug. Die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante war 0,7 und diejenige des Kontrollversuchs ohne Aceton betrug 0,5.
Beispiel 23
Gelenkte Umesterung
Das Beispiel 20 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß die Reaktion bei 3O0C ausgeführt wurde. Die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante betrug 0.1.
B e i s ρ i e I e 24 bis 28
Gelenkte Umesterung
Verschiedene gelenkte Umesterungen wurden, wie in Beispiel 20 beschrieben, ausgeführt, wobei verschiedene Anteile von Aceton und Natrium bei Temperaturen von 20 bis 35° C verwendet wurden. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV zusammengefaßt.
Beispiel Temperatur C -> 35 0.15 30 0.15 25 20
Natriumkon B D
zentration % -* 0,05 0.05 0,15 0,15
Beispiel -► A C E F
Acetonkon- 0.5 0,24
zentration - -
Kontrolle 0 0.16 0.75 - 0.8 - -
24 0.5 0,25 0.62 - - -
25 3 0.22 - 0.17 1.1 - -
-}(. - η τι _ - -
27 10 - - 1.3 -
28 15 _ 1.2 0.9
Beispiele 29 bis 30
Ungelenkte Umesterung
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß 0,05% Natrium verwendet wurde und daß die Acetonkonzentrationen 20% (Beispiel 29) bzw. 50% (Beispiel 30), berechnet auf die Fettmenge, betrugen.
Γ-'ί Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten waren:
Beispiel 29:
Beispiel 30:
22
19.5
Wenn dieser Versuch mit 100% Aceton, bezogen auf das Fett, wiederholt wurde, konnte überhaupt keine Änderung der Dilatationswerte beobachtet werden.
Beispiele 31 bis 32
Ungelenkte Umesterung
Das Beispiel 3 wurde wiederholt, mit der Ausnahmt.·. Haß O.fiso/n Natrium vrrwrnrlet wurde und daß di ' Reaktion bei 600C (Beispiel 31) bzw. 900C (Beispiel 32) ausgeführt wurde.
Die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante war:
Beispiel 31:
Beispiel 32:
48
126
Beispiele 33 bis 37
Ungelenkte Umesterung
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß verschiedene Ketone zur Anwendung gelangten.
Die Ketone und die Reaktionsgeschwindigkeitskonstai 'en sind nachstehend aufgeführt:
33 Ketone Reaktionsge
34 schwindigkeits
35 konstante
Beispiel 36 Diisobutylketon 8,9
Beispiel 37 Methylheptylketon 9,6
Beispiel Metyhlnonylketon 21
Beispiel Pentylvinylketon 6,8
Beispiel Methyltridecylketon 3.1
Beispiele 38 bis 40
Raffiniertes Sonnenblumenöl einer Säurezahl von 0,1 wurde auf einen Feuchtigkeitsgehalt von unter 0,01%, wie dies in Beispiel I beschrieben ist, getrocknet.
Drei Mengen dieses Öls wurden, wie dies in Beispiel I beschrieben ist, in Gegenwart von 1% Aceton (Beispiel 38), 2% Aceton (Beispiel 39) bzw. 3% Aceton (Beispiel 40) ungelenkt umgeestert.
Der Fortschritt der Umesterungsreaktion wurde durch enzymatische Hydrolyse und TLC-Analyse der in regelmäßigen Zwischenräumen gezogenen Prohon verfolgt. Aus der Fettsäurezusammensetzung in der 2-Stellung des Triglyceridmoleküls kann geschlossen werden, ob die Umesterungsreaktion vollendet ist oder nicht. Diese Analysentechnik ist in Boekenoogens »Analysis and Characterization of Oils, Fats and Fat Products«. Bd. 2. 1968. lnterscience Publishers. London. Seiten 266 ff., beschrieben.
Im Beispiel 38 war die Reaktion nach 8 min. in Beispiel 39 nach 4 min und in Beispiel 40 nach 3 min vollendet.
Bei einem Kontrollversuch, der unter identischen Bedingungen ausgeführt wurde, mit der Ausnahme, daß kein Aceton zugegeben wurde, war die Reaktion in 150 min vollendet.
Obwohl bei den vorstehenden Beispielen I bis 40 gelenkte und ungelenkte Umesterungen von Palmöl, KokosnuQöl und Sonnenblumenöl beschrieben worden sind, werden ähnliche Ergebnisse erhalten, wenn andere pflanzliche und/oder tierische öle und Fette, z. B. Talk, Schmalz, Erdnußöl, Safloröl, Olivenöl, Rübsamenöl usw. verwendet werden. Es können andere Umesterungskatalysatoren für niedrige Temperatur als Natrium zur Anwendung gelangen, ohne daß die reaktionsgeschwindigkeitsbeschleunigende oder -erhöhende Wirkung der Lösungsmittel beeinträchtigt wird, z. B. können Kalium oder eine Kalium/Natriumlegierung, ebenso wie Alkali hydroxyde und -alkoxyde, wie Natriumäthylat oder -methylat, angewendet werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Umesterung von Fettsäureglyceridgemischen in Gegenwart eines Alkalikatalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart von 0,2 bis 50 Gew.-% eines aliphatischen Monoketons, bezogen auf die Glyceridmischung, bei einer Temperatur von —30 bis 150° C durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart von Aceton durchführt.
DE2159614A 1970-12-04 1971-12-01 Verfahren zur Umesterung von Fettsäureglyceridgemischen Expired DE2159614C3 (de)

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