DE2838529C2 - - Google Patents
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- C11C3/123—Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom by hydrogenation using catalysts based principally on nickel or derivates
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
selektiven Hydrierung natürlicher Öle in Gegenwart eines Nickelkatalysators
nach den Ansprüchen 1 bis 4.
Verschiedene natürliche Öle und Fette, wie Sojabohnen-, Sonnenblumen-,
Rüb-, Mais-Öl, enthalten mehrfach ungesättigte Verbindungen
(Polyene), wie z. B. Triene (3 Doppelbindungen) und Diene (2 Doppelbindungen),
sowie einfach ungesättigte Verbindungen (Monoene)
und gesättigte Verbindungen. Sojabohnenöl enthält, z. B., Linolsäuretriglyceride
(Fettsäure mit 18 Kohlenstoffatomen und 3 C=C
Doppelbindungen; ungefähr 10%), Linolsäure (Säure mit 18 Kohlenstoffatomen
und 2 Doppelbindungen; ungefähr 50%), Oleinsäure
(Säure mit 18 Kohlenstoffatomen und einer Doppelbindung; ungefähr
25%) und gesättigte Säuren (Stearin- und Palmitinsäure).
Um stabilere Öle zu erhalten, ist es notwendig den Gehalt an
Linolsäure (in Form von Triglycerid) stark und den Gehalt an
Diensäuren teilweise herabzusetzen. Die Erniedrigung des Gehaltes
an mehrfach ungesättigten Verbindungen wird meist durch Hydrierung
vorgenommen. Für verschiedene Anwendungsgebiete, wie z. B. zur
Verwendung dieser Öle in der Küche oder zur Herstellung von
Fettsäuren für Farben und Lacke, muß diese Hydrierung selektiv
und partiell vorgenommen werden, um die Ausbildung von Feststoffen
zu vermeiden oder zumindest auf ein Minimum zu beschränken.
Es wurde schon vorgeschlagen die selektive Hydrierung natürlicher
Öle in Gegenwart von Kupferkatalysatoren durchzuführen. Kupferkatalysatoren
haben jedoch verschiedene Nachteile. So muß, z. B.,
das Kupfer vollständig aus den Ölen entfernt werden, da schon
Kupferspuren eine Oxydierung der Produkte herbeiführen. Auch sind
Kupferkatalysatoren weit weniger aktiv als Nickelkatalysatoren.
Die Hydrierung in Gegenwart von Nickelkatalysatoren ist jedoch
weit weniger selektiv und der Gehalt an Feststoffen in den Endprodukten
ist zu hoch.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
partiellen und selektiven Hydrierung natürlicher Öle in Gegenwart
eines Nickelkatalysators zur Verfügung zu stellen, bei dem
- 1. Öle eingesetzt werden, die mindestens 2 Kohlenstoff-Kohlenstoff- Doppelbindungen aufweisen.
- 2. Die selektive Hydrierung der natürlichen Öle unter hoher Ausbeute, hoher Qualität und hoher Reaktionsgeschwindigkeit durchgeführt werden kann und die Verfahrensprodukte in stabiler Form vorliegen.
- 3. Die Ausbildung von Feststoffen und damit folgender Verbindungen
auf ein Minimum beschränkt wird:
- a) Gesättigte Verbindungen, d. h. eine selektive Hydrierung in Diene und Monoene muß vorgenommen werden;
- b) trans-Isomere; bei der Hydrierung werden immer trans-Isomere ausgebildet, welche zu einer Verfestigung des Öles führen, da sie einen, mit Bezug auf cis-Isomere, weit höheren Schmelzpunkt aufweisen;
- c) konjugierte Diene.
Um stabile, hydrierte Produkte im flüssigen Zustand zu erhalten,
sollte die Jodzahl der Öle (die Jodzahl bewegt sich bei Sojabohnenöl
um etwa 120 bis 140) durch Hydrierungsverfahren um
einen Wert von etwa 10 bis 40 gesenkt werden. Der Gehalt an
Verbindungen mit mehr als 3 Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
im hydrierten Öl sollte unter 2% liegen und der Gehalt an
gesättigten Verbindungen und trans-Isomeren sollte minimal gehalten
werden. Die Ausbildung von Verbindungen mit konjugierten
Doppelbindungen, welche unstabil sind, sollte auch vermieden
werden.
Als Nickelkatalysator kann ein beliebiger Katalysator, welcher für
die Hydrierungsreaktion bekannt ist, wie z. B. metallisches Nickel,
eine Mischung aus Nickel und einer geringeren Menge Nickeloxyd,
Mischungen oder Legierungen aus Nickel mit einer kleinen Menge
eines katalytischen Metalles oder Metalloxydes für die Hydrierungsreaktion,
wie Kobalt, Palladium, Ceriumoxid, Zirkonoxid, usw.,
eingesetzt werden. Die Katalysatoren können auf einen Trägerstoff,
wie z. B. Kieselerde, Tonerde, Kieselgur, Mischungen aus Kieselerde
und Tonerde, Titanoxyd usw., aufgebracht werden.
Die Nickelkatalysatormenge, welche zur Durchführung der selektiven
Hydrierungsreaktion eingesetzt wird, kann in weiten Bereichen
schwanken. Die Katalysatormenge ist von verschiedenen Faktoren
abhängig, wie z. B. dem Typ des zu hydrierenden Öles, der Reinheit
des Öles, des Katalysatortyps und der Reaktionsbedingungen. Um
die Hydrierungsreaktion bei einer annehmbaren Geschwindigkeit
unter hoher Selektivität durchzuführen und um hydrierte Produkte,
bei einer Senkung der Jodzahl um einen Wert von wenigstens 10 bis
40, zu erhalten, wird normalerweise eine Katalysatormenge von
etwa 0,01 bis 0,75 Gew.-% Nickel, mit Bezug auf das zu hydrierende
Öl, eingesetzt. Größere Katalysatormengen können auch eingesetzt
werden, sind jedoch wirtschaftlich nicht vertretbar.
Die katalytische Hydrierung des natürlichen Öles mit Wasserstoff
findet in Gegenwart einer basischen Stickstoffverbindung aus
der Gruppe: Harnstoff, Hexamethylentetramin, aliphatische
Amine mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen statt. Amine mit einem
niedrigeren Molekulargewicht sind für das Verfahren der Erfindung
zu leichtflüchtig. Durch Verwendung von Aminen mit mehr als 22
Kohlenstoffatomen in der Molekel würden schwere Verbindungen in die
Reaktionsmischung eingeführt. Bevorzugt werden Amine oder Aminmischungen
eines annehmbaren Molekulargewichtes, i.e. 12 bis 14
Kohlenstoffatome, oder im Handel erhältliche Mischungen von
Aminen, wie z. B. Laurinamine, Kopraamine und ähnliche, eingesetzt.
Die basische Stickstoffverbindung wird normalerweise in einer
solchen Menge eingesetzt, daß der prozentuale Anteil an Stickstoffatomen
in der Reaktionsmischung, mit Bezug auf die Nickelatome
des Katalysators, bei ungefähr 5 bis 40 liegt.
Die Hydrierungsreaktion wird unter Druck, welcher in weiten
Bereichen schwanken kann, durchgeführt. Normalerweise wird die
Reaktion bei einem absoluten Wasserstoffdruck von etwa 0,49 bis
9,87 bar durchgeführt. Bei einem solchen Druck wird ein hydriertes
Öl, welches die oben angegebenen Bedingungen erfüllt, erhalten.
Die Hydrierungstemperatur kann hierbei etwa 100 bis 175°C betragen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Hydrierung unter einem absoluten Wasserstoffdruck von 0,49
bis 6,91 bar und einer Temperatur von etwa 115 bis 150°C durchgeführt.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird Bezug genommen auf
die nachfolgende Beschreibung einiger Beispiele.
In einem zylindrischen Reaktor einer Kapazität von 20 l wurden
10 l Sojabohnenöl, ein Nickelkatalysator (23,5 Gew.-% Nickel,
12 Gew.-% Kieselgur und 64,5 Gew.-% Fett, welches dem pyrophoren
Nickelkatalysator als Schutzschicht diente) und eine Mischung
primärer Kopraamine (primäre Amine zusammengesetzt aus 5 Gew.-%
C₈, 7 Gew.-% C₁₀, 48 Gew.-% C₁₂, 18 Gew.-% C₁₄, 12 Gew.-% C₁₆ und
10 Gew.-% C₁₈) eingeführt.
Der Nickelkatalysator lag somit in einer Menge von 0,1 Gew.-%
Nickel mit Bezug auf das zu hydrierende Öl vor. Die Mischung aus
primären Aminen lag in einer solchen Menge vor, daß ein Verhältnis
von 10 Stickstoffatomen pro 100 Nickelatome erhalten wurde.
Die Hydrierungsreaktion wurde bei einer Temperatur von 140°C unter
einem Druck von 2,96 bar und einem Wasserstoffdurchsatz von 4 m³/
Stunde durchgeführt.
Die Reaktion wurde abgebrochen nachdem der Brechungsindex des
Öles 15°50′ betrug, welches beim behandelten Sojabohnenöl einer
Jodzahl von 100 entspricht. Die Hydrierungsdauer betrug 31
Minuten.
Zur Analyse wurde das behandelte Öl einer Alkoholyse gemäß einem
bekannten Verfahren mit Methanol unterworfen und die so erhaltenen
Methylester wurden chromatographisch analysiert, um den Typ und den
Säureanteil in dem hydrierten Öl festzustellen. Die Bestimmung
des Gehaltes an trans-Isomeren (Methylester) wurde mit Hilfe von
IR-Spektrometrie vorgenommen, wobei die charakteristische Bande
bei 10,3 µm liegt. Die Intensität dieser Absorptionsbande wurde
mit jener des Elainsäuremethylesters (Methylester des trans-
Isomeren der Säure mit gerader Kette, 18 Kohlenstoffatomen und
einer einzigen Doppelbindung) verglichen.
Die Eigenschaften des Öles vor und nach der Hydrierung sind in
der folgenden Tabelle zusammengefaßt, wobei die Prozentangaben
Gewichtsangaben sind.
Zu Vergleichszwecken wurde ein ähnlicher Versuch in Abwesenheit
der primären Amine durchgeführt.
Ein Produkt mit einem Feststoffgehalt (bei 20°C) von 6,47 Gew.-%
wurde erhalten.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei
jedoch die Reaktion bei einer Temperatur von 120°C in Gegenwart
von Harnstoff anstatt der primären Amine durchgeführt wurde. Der
Harnstoff lag in einer solchen Menge vor, daß ein Verhältnis von
7 Stickstoffatomen pro 100 Nickelatome erhalten wurde. Die Dauer
der Hydrierungsreaktion betrug 92 Minuten.
Das hydrierte Öl wies folgende Eigenschaften auf:
C₁₈: 07,3 Gew.-%
C₁₈: 149,6 Gew.-%
C₁₈: 228,4 Gew.-%
C₁₈: 31,0 Gew.-%
trans-Isomere14,4 Gew.-%
konjugierte Diene-
Feststoffgehalt (bei 20°C)1,8 Gew.-%
Jodzahl100
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei
jedoch Mexamethylentetramin anstatt der primären Amine eingesetzt
wurde. Das Mexamethylentetramin wurde in einer solchen Menge eingesetzt,
daß ein Verhältnis von 20 Stickstoffatomen pro 100
Nickelatome vorlag. Die Dauer der Hydrierungsreaktion betrug 68
Minuten.
Das hydrierte Öl wies folgende Eigenschaften auf:
C₁₈: 08,9 Gew.-%
C₁₈: 147,7 Gew.-%
C₁₈: 228,8 Gew.-%
C₁₈: 31,1 Gew.-%
trans-Isomere15,6 Gew.-%
konjugierte Diene-
Feststoffgehalt (bei 20°C)2,6 Gew.-%
Jodzahl100
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei
jedoch ein Katalysator zusammengesetzt aus 22,7 Gew.-% Nickel,
1,4 Gew.-% Zirkonoxyd, 11,8 Gew.-% Kieselgur und 64,1 Gew.-% Fettschutzschicht
eingesetzt wurde. Als Stickstoffverbindung wurde
hierbei Laurinamin (zusammengesetzt aus 94 Gew.-% C₁₂, 3 Gew.-%
C₁₀ und 3 Gew.-% C₁₄) in einer solchen Menge eingesetzt, daß ein
Verhältnis von 30 Stickstoffatomen pro 100 Nickelatome vorlag.
Das hydrierte Öl wies folgende Eigenschaften auf:
C₁₈: 05,75 Gew.-%
C₁₈: 149,8 Gew.-%
C₁₈: 230,0 Gew.-%
C₁₈: 31,0 Gew.-%
trans-Isomere17,0 Gew.-%
konjugierte Diene0,09 Gew.-%
Feststoffgehalt (bei 20°C)1,45 Gew.-%
Jodzahl100
Claims (4)
1. Verfahren zur partiellen und selektiven Hydrierung natürlicher
Öle in Gegenwart eines Nickelkatalysators, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrierung in Gegenwart einer basischen
Stickstoffverbindung aus der Gruppe Harnstoff, Hexamethylentetramin
sowie den aliphatischen Aminen mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen
und deren Mischungen durchgeführt wird, wobei
diese Verbindung in einer solchen Menge vorliegt, daß ein
prozentualer Anteil an Stickstoffatomen pro Nickelatome von
5 bis 40 vorliegt.
2. Hydrierungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrierung bei einer Temperatur zwischen 100 und 175°C
durchgeführt wird.
3. Hydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydrierung unter einem absoluten
Wasserstoffdruck von 0,49 bis 9,87 bar durchgeführt wird.
4. Hydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydrierungsreaktion bis zu einer
Senkung der Jodzahl des Öles um einen Wert von 10 bis 40 durchgeführt
wird.
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