DE2838529A1 - Hydrierungsverfahren - Google Patents
HydrierungsverfahrenInfo
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Description
LABOFINA S.A. 33, rue de la Loi 1040 Brüssel Belgien
HYDRIERUNGSVERFAHREN.
909623/0513
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur selektiven Hydrierung natürlicher OeIe, i.e. Herabsetzung des
Gehaltes an mehrfach ungesättigten Verbindungen, wobei die Ausbildung von Feststoffen auf einen Minimum beschränkt wird.
Verschiedene natürliche OeIe und Fette, wie Sojabohnen-, Sonnenblumen-,
Rüb-, Mais-öl enthalten mehrfach ungesättigte Verbindungen
(Polyene), wie z.B. Triene (3 Doppelbindungen) und Diene (2 Doppelbindungen) , sowie einfach ungesättigte Verbindungen (Monoene)
und gesättigte Verbindungen. Sojabohnenöl enthält, z.B., Linolsäuretriglyceride
(Fettsäure mit 18 Kohlenstoffatomen und 3 C=C
Doppelbindungen; ungefähr 10%), Linolsäure (Säure mit 18 Kohlenstoffatomen und 2 Doppelbindungen; ungefähr 50%), Oleinsäure
(Säure mit 18 Kohlenstoffatomen und einer Doppelbindung; ungefähr
25%) und gesättigte Säuren (Stearin und Palmitinsäure).
Um stabilere OeIe zu erhalten ist es notwendig den Gehalt an
Linolsäure (in Form von Triglycerid) stark und den Gehalt an Diensäuren teilweise herabzusetzen. Die Erniedrigung des Gehaltes
an mehrfach ungesättigten Verbindungen wird meist durch Hydrierung vorgenommen. Für verschiedene Anwendungsgebiete, wie z.B. zur
Verwendung dieser OeIe in der Küche oder zur Herstellung von Fettsäuren für Farben und Lacke, muss diese Hydrierung selektiv
und partiell vorgenommen werden um die Ausbildung von Feststoffen zu vermeiden oder zumindest auf ein Minimum zu beschränken.
Die Ausbildung folgender Verbindungen muss beschränkt werden:
a) Gesättigte Verbindungen, d.h. eine selektive Hydrierung in Diene und Monoene muss vorgenommen werden>
b) trans-Isomere; bei der Hydrierung werden immer trans-Isomere
ausgebildet welche zu einer Verfestigung des Oeles führen da sie einen, mit Bezug auf cis-Isomere, weit höheren Schmelzpunkt
aufweisen;
c) konjugierte Diene.
Es wurde schon vorgeschlagen die selektive Hydrierung natürlicher OeIe in Gegenwart von Kupferkatalysatoren durchzuführen. Kupferkatalysatoren
haben jedoch verschiedene Nachteile. So muss, z.B., das Kupfer vollständig aus den Oelen entfernt werden da schon
Kupferspuren eine Oxydierung der Produkte herbeiführen. Auch sind Kupferkatalysatoren weit weniger aktiv als Nickelkatalysatoren.
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Die Hydrierung in Gegenwart von Nickelkatalysatoren ist jedoch weit weniger selektiv und der Gehalt an Feststoffen in den Endprodukten
ist zu hoch.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zur
partiellen und selektiven Hydrierung der mehrfach ungesättigten Verbindungen in natürlichen Oelen, wobei die oben beschriebenen
Nachteile vermieden werden. Auch beschreibt die Erfindung ein Hydrierungsverfahren, wobei die Ausbildung von Feststoffen, d.h.
die Ausbildung gesättigter Verbindungen und trans-Isomere, auf ein Minimum beschränkt werden kann.
Gemäss dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die partielle
und selektive Hydrierung natürlicher OeIe, welche Verbindungen mit
wenigstens 2 Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen aufweisen, in
Gegenwart eines Nickelkatalysators und einer basischen Stickstoffverbindung durchgeführt, wobei der prozentuale Anteil an Stickstoffatomen
mit Bezug auf Nickelatome bei etwa 5 bis 40 liegt.
Mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung kann eine selektive Hydrierung
der natürlichen OeIe unter hoher Ausbeute, hoher Qualität und hoher Reaktionsgeschwindigkeit durchgeführt werden.
Om stabile, hydrierte Produkte, im flüssigen Zustand, zu erhalten
sollte die Jodzahl· der OeIe (die Jodzahl bewegt sich bei Sojabohnenöl
um etwa 120 bis 140) durch das Hydrierungsverfahren um einen Wert von etwa 10 bis 40 gesenkt werden. Der Gehalt
an Verbindungen mit mehr als 3 Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
im hydrierten OeI sollte unter 2% liegen und der Gehalt an gesättigten Verbindungen und trans-Isomeren sollte minimal
gehalten werden. Die Ausbildung von Verbindungen mit konjugierten Doppelbindungen, welche unstabil sind, sollte auch vermieden werden.
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Bedingungen dadurch
erfüllt, dass die Hydrierung natürlicher OeIe in Gegenwart eines Nickelkatalysators durchgeführt wird, wobei die Reaktionsmischunq
eine basische Stickstoffverbindung aufweist.
Als Nickelkatalysator kann ein beliebiger Katalysator, welcher für
die ifydrierungsreaktion bekannt ist, wie z.B. metallisches Nickel,
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eine Mischung aus Nickel und einer geringeren Menge Nickeloxyd, Mischungen oder Legierungen aus Nickel mit einer kleinen Menge
eines katalytischen Metalles oder Metalloxydes für die Hydrierungsreaktion, wie Kobalt, Palladium, Ceriumoxyd, Zirkonoxyd, usw.,
eingesetzt werden. Die Katalysatoren können auf einen Trägerstoff, wie z.B. Kieselerde, Tonerde, Kieseiguhr, Mischungen aus Kieselerde
und Tonerde, Titanoxyd usw., aufgebracht werden.
Die Nickelkatalysatormenge welche zur Durchführung der selektiven Hydrierungsreaktion eingesetzt wird kann in weiten Bereichen
schwanken. Die Katalysatormenge ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie z.B. dem Typ des zu hydrierenden Oeles, der Reinheit
des Oeles, des Katalysatortyps und der Reaktionsbedingungen. Um die Hydrierungsreaktion bei einer annehmbaren Geschwindigkeit
unter hoher Selektivität durchzuführen und um hydrierte Produkte, bei einer Senkung der Jodzahl um einen Wert von wenigstens 10 bis
40, zu erhalten wird normalerweise eine Katalysatormenge von etwa 0,01 bis 0,75 Gew.% Nickel, mit Bezug auf das zu hydrierende
OeI, eingesetzt. Grössere Katalysatormengen können auch eingesetzt
werden sind jedoch wirtschaftlich nicht vertretbar.
Die katalytische Hydrierung des natürlichen Oeles mit Wasserstoff findet in Gegenwart einer basischen Stickstoffverbindung statt
Die Auswahl der Stickstoffverbindung wird in Abhängigkeit der
Beschaffungsmöglichkeiten und der Preise vorgenommen. Als bevorzugte Beispiele von Stickstoffverbindungen können folgende
aufgezählt werden: Harnstoff, Hexamethylentetramin, aliphatische Amine mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen usw. Amine mit einem
niedrigeren Molekulargewicht sind für das Verfahren der Erfindung zu leichtflüchtig. Durch Verwendung von Aminen mit mehr als 22
Kohlenstoffatomen in der Molekel wurden schwere Verbindungen in die
Reaktionsmischung eingeführt. Bevorzugt werden Amine oder Aminmischungen eines annehmbaren Molekulargewichtes, i.e. 12 bis 14
Kohlenstoffatome, oder im Handel erhältliche Mischungen von
Aminen, wie z.B. Laurinamine, Kopraamine und ähnliche, eingesetzt.
Die basische Stickstoffverbindung wird normalerweise in einer
solchen Menge eingesetzt, dass der prozentuale Anteil an Stickstoffatomen in der Reaktionsmischung, mit Bezug auf die Nickelatome
des Katalysators, bei ungefähr 5 bis 40 liegt.
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Die Hydrierungsreaktion wird unter Druck, welcher in weiten Bereichen schwanken kann, durchgeführt. Normalerweise wird die
Reaktion bei einem absoluten Wasserstoffdruck von etwa 0,49 bis
9,87 bar durchgeführt. Bei einem solchen Druck wird ein hydriertes
OeI, welches die oben angegebenen Bedingungen erfüllt, erhalten.
Die Hydrierungstemperatur kann hierbei etwa 100 bis 175°C betragen. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Hydrierung unter einem absoluten Wasserstoffdruck von 0,49
bis 6,91 bar und einer Temperatur von etwa 115 bis 150°C durchgeführt.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird Bezug genommen auf die nachfolgende Beschreibung einiger Beispiele.
In einem zylindrischen Reaktor einer Kapazität von 2O 1 wurden
10 1 Sojabohnenöl , ein Nickelkatalysator (23,5 Gew.% Nickel, 12 Gew.% Kieseiguhr und 64,5 Gew.% Fett, welches dem pyrophoren
Nickelkatalysator als Schutzschicht diente) und eine Mischung primärer Kopraamine (primäre Amine zusammengesetzt aus 5 Gew.%
Cg, 7 Gew.% C10, 48 Gew.% C12, 18 Gew.% C14, 12 Gew.% C16 und
10 Gew.% C18) eingeführt.
Der Nickelkatalysator lag somit in einer Menge von 0,1 Gew.% Nickel mit Bezug auf das zu hydrierende OeI vor. Die Mischung aus
primären Aminen lag in einer solchen Menge vor, dass ein Verhältnis von 10 Stickstoffatomen pro 100 Nickelatome erhalten wurde.
Die Hydrierungsreaktion wurde bei einer Temperatur von 1400C unter
einem Druck von 2,96 bar und einem Wasserstoffdurchsatz von 4m/
Stunde durchgeführt.
Die Reaktion wurde abgebrochen nachdem der Brechungsindex des Oeles 15°5O' betrug, welches beim behandeltem Sojabohnenöl, einer
Jodzahl von 100 entspricht. Die Hydrierungsdauer betrug 31 Minuten.
Zur Analyse wurde das behandelte OeI einer Alkoholyse gemäss einem
bekannten Verfahren mit Methanol unterworfen und die so erhaltenen Methylester wurden chromatographisch analysiert um den Typ und den
Säureanteil in dem hydrierten OeI festzustellen. Die Bestimmung
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des Gehaltes an trans-Isomeren (Methylester) wurde mit Hilfe von
IR Spektrometrie vorgenommen wobei die charakteristische Bande bei 10,3^»^- liegt. Die Intensität dieser Absorptionsbande wurde
mit jener des Elainsauremethylesters (Methylester des trans-Isomeren
der Säure mit gerader Kette, 18 Kohlenstoffatomen und
einer einzigen Doppelbindung) verglichen.
Die Eigenschaften des Oeles vor und nach der Hydrierung sind in
der folgenden Tabelle zusammengefasst wobei die Prozentangaben Gewichtsangaben sind.
Komponente Vor der Hydrierung Nach der Hydrierung
C18:0 (a) 4,0% 5,9%
C18:1 22,0% 51,2%
C,a:2 55,6% 28,4%
C18:3 7,2% 0,7%
trans-Isomere - 15%
konjugierte Diene 0,24%
Jodzahl 131 100
Peststoffgehalt (bei 20°C) 1,1 Gew.%
(a) Die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 stehen für die Anzahl C=C Doppelbindungen.
Zu Vergleichszwecken wurde ein ähnlicher Versuch in Abwesenheit der primären Amine durchgeführt.
Ein Produkt mit einem Feststoffgehalt (bei 200C) von 6,47 Gew-%
wurde erhalten.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei jedoch die Reaktion bei einer Temperatur von 120°C in Gegenwart
von Harnstoff anstatt der primären Amine durchgeführt wurde. Der Harnstoff lag in einer solchen Menge vor, dass ein Verhältnis von
7 Stickstoffatomen pro 100 Nickelatome erhalten wurde. Die Dauer
der Hydrierungsreaktion betrug 92 Minuten.
Das hydrierte OeI wies folgende Eigenschaften auf:
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C18.0 9 7,3 Gew.%
Cn a , 49,6 Gew.%
Io: 1
C1 - „ 28,4 Gew.%
Io: Z
C18:3 1,0 Gew.%
trans-Isomere 14,4 Gew.% konjugierte Diene
Feststoffgehalt (bei 20°C) 1,8 Gew.%
Jodzahl 100
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt wobei jedoch Hexamethylentetramin anstatt der primären Amine eingesetzt
wurde. Das Hexamethylentetramin wurde in einer solchen Menge eingesetzt, dass ein Verhältnis von 20 Stickstoffatomen pro
Nickelatome vorlag. Die Dauer der Hydrierungsreaktion betrug Minuten.
Das hydrierte OeI wies | folgende Eigenschaften auf: | Gew.% |
C18:0 | 3,9 | Gew.% |
C18:l | 47,7 | Gew.% |
C13:2 | 28,8 | Gew.% |
C18:3 | 1,1 | Gew.% |
trans-Isomere | 15,6 | |
konjugierte Diene | — |
Feststoffgehalt (bei 20°C) 2,6 Gew.% Jodzahl 100
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt wobei jedoch ein Katalysator zusammengesetzt aus 22,7 Gew.% Nickel,
1,4 Gew.% Zirkonoxyd, 11,8 Gew.% Kieseiguhr und 64,1 Gew.% Fettschutzschicht eingesetzt wurde. Als Stickstoffverbindung wurde
hierbei Laurinamin (zusammengesetzt aus 94 Gew.% C,-r 3 Gew.%
Clf) und 3 Gew.% C, .) in einer solchen Menge eingesetzt, dass ein
Verhältnis von 30 Stickstoffatomen pro 100 Nickelatome vorlag.
Das hydrierte OeI wies folgende Eigenschaften auf:
C18. 5,75 Gew.%
C,ft , 49,8 Gew.%
±o: i
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C1, „ A}tf 30,0-Gew.%
Io: 2.
C10-, 1,0 Gew.%
Io: J
trans-Isomere 17,0 Gew.%
konjugierte Diene 0,09 Gew.%
Feststoffgehalt (bei 20°C) 1,45 Gew.%
Jodzahl 100
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Claims (6)
- Di'. W?Uer Mieisc'iPatentansprücheL. Verfahren zur partiellen und selektiven Hydrierung natürlicher OeIe in Gegenwart eines Nickelkatalysators, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung in Gegenwart einer basischen Stickstoffverbindung durchgeführt wird, wobei diese Verbindung in einer solchen Menge vorliegt, dass ein prozentualer Anteil an Stickstoffatomen pro Nickelatome von etwa 5 bis 40 vorliegt.
- 2. Hydrierungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die basische Stickstoffverbindung ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus Harnstoff, Hexamethylentetramin , sowie den aliphatischen Aminen mit ungefähr 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Mischungen.
- 3. Hydrierunqsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung bei einer Temperatur zwischen ungefähr 100 und 175°C durchgeführt wird.
- 4. Hydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung unter einem absoluten Wasserstoffdruck von etwa 0,49 bis etwa 9,87 bar durchgeführt wird.
- 5. Hydrierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierunqsreaktion bis zu einer Senkung der Jodzahl des Oeles um einen Wert von etwa 10 bis 4 0 durchgeführt wird.
- 6. Partiell und selektiv hydrierte, natürliche OeIe hergestellt909823/0513
ORIGINAL INSPECTEDnach einem der Ansprüche 1 bis 5.909823/0513
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