DE19912683C2 - Verfahren zur Herstellung von Palmfettalkoholen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PalmfettalkoholenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C29/136—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH
- C07C29/147—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH of carboxylic acids or derivatives thereof
- C07C29/149—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH of carboxylic acids or derivatives thereof with hydrogen or hydrogen-containing gases
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der oleochemischen Grundstoffe und betrifft ein Verfahren zur Her
stellung im wesentlichen ungesättigter Fettalkohole, bei dem man Palmfettsäure-C2-C4-alkylester frak
tioniert und die Fraktion ungesättigter langkettiger Alkylester dann hydriert.
Ungesättigte Fettalkohole stellen wichtige Zwischenprodukte für eine große Anzahl von Erzeugnissen
der chemischen Industrie, wie z. B. für die Herstellung von Tensiden und Hauptpflegeprodukten dar.
Eine Übersicht hierzu findet sich beispielsweise von U. Ploog et al. in Seifen-Öle-Fette-Wachse 109,
225 (1983). Zu ihrer Herstellung geht man von mehr oder minder ungesättigten Fettsäuremethylestern
aus, die beispielsweise in Gegenwart chrom- oder zinkhaltiger Mischkatalysatoren hydriert werden kön
nen [Ullmann's Enzyclopaedie der technischen Chemie, Verlag Chemie, Weinheim, 4. Aufl., Bd.
11, S. 436f]. Stand der Technik ist ein großtechnisches Verfahren, wie es bislang auch bei der Anmel
derin durchgeführt worden ist, nach dem tierische Fette und Öle eingesetzt werden, die nach der Hy
drierung anfallenden ungesättigten Fettalkohole bei einer Sumpftemperatur von z. B. 220 bis 250°C und
einem verminderten Druck von 1 bis 20 mbar - gemessen am Kolonnenkopf - destilliert werden. Da die
Herstellung von ungesättigten Fettalkoholen mit hohen Kosten verbunden ist, wurde auf einen mög
lichst geringen Rohstoffverlust destilliert. Tatsächlich konnte auf diese Weise eine Ausbeute von ca. 90%
der Theorie - und entsprechend ein Verlust von 10% - erreicht werden, die Produkte zeigten jedoch
einen deutlichen Eigengeruch. Ein weiterer Nachteil besteht ferner darin, daß die Fettalkohole des
Standes der Technik ein unbefriedigendes Lager- und Kälteverhalten zeigen.
Aus anwendungstechnischen Gründen sind ungesättigte Fettalkohole mit Iodzahlen von 50 bis 80 be
sonders bevorzugt, da diese einen für die Verwendung in Kosmetikprodukten günstigen Er
starrungspunkt besitzen. Ungesättigte Fettalkohole mit Iodzahlen im oben genannten Bereich basieren
derzeit ganz überwiegend auf tierischen Rohstoffen. Der gewünschte Iodzahlbereich wird durch Verschneiden
verschiedener Produkte mit unterschiedlichen Iodzahlbereichen eingestellt. Die Einstellung
des Iodzahlbereichs durch destillative Verfahren ist nicht möglich, da die Iodzahl bzw. der Iodzahl
bereich von Fettalkoholen bzw. Fettsäuren auf tierischer Basis bei der Fraktionierung nahezu konstant
bleibt. Tierische Fette haben aber den Nachteil, daß sie sehr heterogen aufgebaut sind. Zum Beispiel
enthalten tierische Fette stickstoffhaltige Verbindungen wie Amide oder Steroide, wie z. B. Cholesterin,
die direkt oder indirekt für den oben erwähnten unangenehmen Geruch der Produkte verantwortlich
sind. Die stickstoffhaltigen Verbindungen können Nebenreaktionen eingehen, was die Produktstabilität,
insbesondere die Oxidationsstabilität, verschlechtert und zu verfärbten Produkten führt. Zudem werden
vom Verbraucher im Hinblick auf die andauernde BSE-Diskussion Produkte, die unter Verwendung von
Rindertalg hergestellt werden äußerst kritisch gesehen. Auf dem Kosmetikmarkt besteht daher ein ste
tiges Bedürfnis nach immer reineren und qualitativ hochwertigeren Rohstoffen, eine Forderung, die
üblicherweise nur durch immer aufwendigere technische Verfahren und zusätzliche Reinigungsschritte
zur Verfügung gestellt werden können. Im Fall der ungesättigten Fettalkohole besteht dabei insbe
sondere das Bedürfnis nach Produkten mit verbesserter Farb- und Geruchsqualität sowie vorteil
hafterem Kälteverhalten. Hinzukommt, daß sich in den letzten Jahren das Verbraucherverhalten dahin
gehend verändert hat, daß die Verbraucher sehr großen Wert auf rein pflanzliche Produkte legen. Die
bekannten pflanzlichen Fettalkohole weisen Iodzahlen in dem Bereich unter 20 oder sehr hohe Iod
zahlen über 100 auf. Fettalkohole mit Iodzahlen in dem oben genannten anwendungstechnisch beson
ders bevorzugten Bereich zwischen 20 und 95 sind nicht bekannt. Das Verschneiden der Fettalkohole
mit sehr unterschiedlichen Iodzahlen führt nicht zu zufriedenstellenden Produkten. Aus der deutschen
Offenlegungsschrift DE-A1 43 35 781 (Henkel) ist ein Verfahren bekannt, bei dem man die in den pflanz
lichen Fetten Rohstoffen enthaltenen Triglyceride zunächst durch Druckspaltung in Glycerin und Fett
säuren spaltet und letztere mit Methanol verestert bzw. die Ausgangsstoffe direkt zu den Fettsäure
methylestern umestert und anschließend die Ester zu den Alkoholen hydriert, wobei entweder die Fett
säuremethylester oder die Hydrierprodukte durch Abnahme einer solchen Menge Vorlauf fraktioniert
werden, daß das Endprodukt eine Iodzahl von 20 bis 110 und einen Konjuengehalt von weniger als 4,5 Gew.-%
aufweist. Während sich das Verfahren auf pflanzliche Rohstoffe wie Palmöl für die Herstellung
von ungesättigten Fettalkoholen im Iodzahlbereich 50 bis 65 problemlos anwenden läßt, werden beim
Einsatz von Palmöl zur Erzeugung von ungesättigten Fettalkoholen im Iodzahlbereich von 65 bis 85
überraschenderweise nicht in jeder Hinsicht befriedigende Ergebnisse erzielt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat folglich darin bestanden, ungesättigte Fettalkohole auf
Basis von Palmöl zur Verfügung zu stellen, die Iodzahlen im Bereich von 65 bis 85 aufweisen und ge
genüber ungesättigten Fettalkoholen auf tierischer Basis sowohl eine größere Oxidationsstabilität als
auch ein besseres Kälteverhalten aufweisen. Gleichzeitig sollten möglichst reine Koppelprodukte erhal
ten werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Palmfettalkoholen mit einer Iodzahl im
Bereich von 65 bis 85 und einem Konjuengehalt im Bereich von 6 bis 12 Gew.-%, die Gemische von
ungesättigten und gesättigten Fettalkoholen der Formel (I) darstellen,
R1OH (I)
in der R1 für einen gesättigten oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit
14 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, bei dem man
- a) Palmfettsäure-C2-C4-alkylester durch fraktionierte Destillation oder fraktionierte Kristallisation in ein überwiegend gesättigtes C16-Produkt und ein überwiegend ungesättigtes C16/18-Produkt auftrennt, wobei das Gewichtsverhältnis von Destillat bzw. Kristallisat zu Sumpfprodukt im Bereich von 30 : 70 bis 35 : 65 liegt, und
- b) das ungesättigte Produkt unter Erhalt der Doppelbindungen zu den entsprechenden Alkoholen hydriert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nun erstmals
auch auf Basis von Palmöl ungesättigte Fettalkohole im Iodzahlbereich von 65 bis 85 zugänglich sind,
die über eine hohe Farb- und Oxidationsstabilität sowie ein ausgezeichnetes Kälteverhalten verfügen;
zudem sind die Produkte praktisch geruchsfrei. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß als Zwischen
produkt eine sehr reine Palmitinsäurealkylesterfraktion gewonnen wird, die separat weiterverarbeitet
werden kann.
Die Fraktionierung der Palmfettsäuremethylester kann batchweise oder kontinuierlich bei verringertem
Druck durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um eine fraktionierte Destillation, bei der der
Palmfettsäure-C2-C4-alkylester in ein überwiegend gesättigtes C16-Destillat und ein überwiegend unge
sättigtes C16/18-Sumpfprodukt aufgetrennt wird. Die Beheizung kann beispielsweise durch Heißdampf
erfolgen, wobei in der Regel eine Sumpftemperatur von z. B. 220 bis 250°C herrscht. Die eigentliche
Fraktionierung findet in einer gepackten Kolonne mit druckverlustarmen Einbauten statt. Als Einbauten
kommen beispielsweise geordnete Blechpackungen in Betracht. Weitere Beispiele finden sich in
RÖMPP Chemie Lexikon, Thieme Verlag, Stuttgart, 9. Auflage, Bd. 3, S. 2305 (1990) unter dem
Stichwort "Kolonnen-Einbauten" und in der dort genannten Literatur. Das erforderliche Feinvakuum von
1 bis 20 mbar am Kopf der Kolonne kann beispielsweise mit Hilfe von Wasserringpumpen und vorgeschalteten
Dampfstrahlern erzielt werden. Vorzugsweise sollte der Druckabfall über die gesamte Destil
lationsanlage nicht mehr als 20 mbar betragen. Hierbei wird ein Destillat mit überwiegend gesättigten
C16-Anteilen und ein Sumpfprodukt mit überwiegend ungesättigten C16-C18-Anteilen erhalten. Das Ge
wichtsverhältnis von Destillat und Sumpfprodukt liegt im Bereich von 30 : 70 bis 35 : 65. Alternativ zur
destillativen Trennung kann auch eine fraktionierte Kristallisation ("Winterisierung") durchgeführt wer
den. Diese erlaubt zwar nur vergleichsweise geringe Durchsätze, kann aber von Vorteil sein, wenn
besonders reine Produkte erwünscht sind.
Die anschließende Hydrierung der als Sumpf erhaltenen weitgehend ungesättigten Alkylesterfraktion
unter Erhalt der Doppelbindungen kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, d. h. bei
spielsweise in Gegenwart von handelsüblichen Zink/Chrom-Katalysatoren, bei Temperaturen im Be
reich von 250 bis 350°C sowie einem Wasserstoffdruck von 200 bis 275 bar. Der Konjuengehalt der
Produkte liegt dabei im Bereich von 6 bis 12 Gew.-%, der Gehalt an Kohlenwasserstoffen unter 3, vor
zugsweise unter 1 Gew.-%.
Die nach dem erfindungsgemäßen ungesättigten Palmfettalkohole sind farb- und geruchsarm und wei
sen ein besonders vorteilhaftes Kälteverhalten auf. Sie eignen sich daher als Rohstoffe zur Herstellung
von Wasch-, Spül- und Reinigungsprodukten sowie Produkten zur Haar- und Körperpflege, in denen sie
in Mengen von 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten sein kön
nen.
Ein technischer Palmfettsäurebutylester wurde in einer gepackten Kolonne mit druckverlustarmen Ein
bauten bei einer Sumpftemperatur von 200°C und einem Kopfvakuum von 20 mbar fraktioniert, wobei
als Destillat 30 Gew.-% Palmitinsäurebutylester anfielen, während im Sumpf 70 Gew.-% eines C16/18-
Fettsäurebutylestergemisches verblieb, welches eine Iodzahl von 74 aufwies. Das Estergemisch aus
dem Sumpf wurde in einen Autoklaven überführt und dort in Gegenwart von handelsüblichen
Zink/Chrom-Katalysatoren bei 300°C und 250 bar mit Wasserstoff zum Gemisch der korrespondie
renden Alkohole reduziert. Das von Butanol befreite Hydrierprodukt wies nach gaschromatographi
scher und naßchemischer Analyse folgende Kenndaten auf:
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Palmfettalkoholen mit einer Iodzahl im Bereich von 65 bis 85 und
einem Konjuengehalt im Bereich von 6 bis 12 Gew.-%, die Gemische von ungesättigten und gesät
tigten Fettalkoholen der Formel (I) darstellen,
R1OH (I)
in der R1 für einen gesättigten oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 14 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, bei dem man
R1OH (I)
in der R1 für einen gesättigten oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 14 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, bei dem man
- a) Palmfettsäure-C2-C4-alkylester durch fraktionierte Destillation oder fraktionierte Kristallisation in ein überwiegend gesättigtes C16-Produkt und ein überwiegend ungesättigtes C16/18-Produkt auftrennt, wobei das Gewichtsverhältnis von Destillat bzw. Kristallisat zu Sumpfprodukt im Be reich von 30 : 70 bis 35 : 65 liegt, und
- b) das ungesättigte Produkt unter Erhalt der Doppelbindungen zu den entsprechenden Alkoholen hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Palmfettsäurebutylester einsetzt.
Priority Applications (1)
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DE1999112683 DE19912683C2 (de) | 1999-03-20 | 1999-03-20 | Verfahren zur Herstellung von Palmfettalkoholen |
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DE1999112683 DE19912683C2 (de) | 1999-03-20 | 1999-03-20 | Verfahren zur Herstellung von Palmfettalkoholen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19912683A1 DE19912683A1 (de) | 2000-09-28 |
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DE (1) | DE19912683C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4335781A1 (de) * | 1993-10-20 | 1995-04-27 | Henkel Kgaa | Verfahren zur Herstellung von Fettalkoholen auf pflanzlicher Basis |
DE19750800A1 (de) * | 1997-11-17 | 1999-05-27 | Henkel Kgaa | Ungesättigte Palmkernfettalkohole |
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1999
- 1999-03-20 DE DE1999112683 patent/DE19912683C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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DE4335781A1 (de) * | 1993-10-20 | 1995-04-27 | Henkel Kgaa | Verfahren zur Herstellung von Fettalkoholen auf pflanzlicher Basis |
DE19750800A1 (de) * | 1997-11-17 | 1999-05-27 | Henkel Kgaa | Ungesättigte Palmkernfettalkohole |
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DE19912683A1 (de) | 2000-09-28 |
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