DE2158798B2 - Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff Fasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff FasernInfo
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Description
gruppen teilweise zu Amidoximgruppen modifiziert zu gering, um die Strukturvariation des Polyacryl-
worden sind (nachstehend als Polyacrylamidoxim- amidoxims durch Oxydation zu beschleunigen. Wenn
fasern bezeichnet), als Acrylnitril-Polymeres ein Acryl- umgekehrt das Verhältnis mehr als 30 betrügt, dann
nitril-Homopolymeres. wird zwar die strukturelle Variation erheMich be-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungs- 3 schleunig'., doch werden die Spinnbarkeit und die
form der Erfindung verwendet man Polyacrylamid- Verstreckbarkeit verringert. Somit können keine
oximfasern die aus Acrylnitril-Copolymercn, die aus hochorientierten Kohlenstoff-Fasern mit hoher Festig-
nJndestens 85 Molprozent Acrylnitril und höchstens keit erhalten werden. Somit kann kein Polyacryl-
15 Molprozent einer v'inylverbindung oder einer amidoxim verwendet werden, dessen Amidoxim-
Allylverbindung bestehen, hergestellt worden sind. io verhältnis außerhalb des obigen Bereichs liegt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform Die Herstellung der Kohlenstoff-Fasern aus den
verwendet man Polyacrylamidoximfasern, die aus Polyacrylamidoxim-Fasern kann nach den herkömmeinem
Polymergemisch, das aus mindestens S5 Ge- liehen Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffwichtsprozent
des Homopolymeren oder Copoly- Fasern aus Polyacrylnitril-Fasern geschehen. Das heißt,
rncren von Acrylnitril und Polymeren von Vinyl- 15 die Polyacrylamidoxim-Fasern werden zunächst in
Verbindungen oder Allyl-Verbindungen besteht, her- einer oxydierenden Atmosphäre wärmebehandelt, um
gestellt worden sind. eine strukturelle Variation der Fasern zu bewirken,
Die bei dem Verfahren der Erfindung verwendeten wobei die Fasern in nicht entflammbare Fasern umge-
Polyacrylamidoxim-Fasern unterscheiden sich in dem wandelt werden. Sodann werden die Fasern in einer
Punkt ausgeprägt von den herkömmlichen Polyacryl- 20 nicht oxydierenden Atmosphäre karbonisiert. Es ist
nitril-Fasern, daß die Struktur der Polyacrylamidoxim- jedoch nicht immer erforderlich, die Polyacrylamid-
Fasern sich im Vergleich zu derjenigen der herkömm- oxim-Fasern bei solchen milden Bedingungen zu
liehen Pnlyacrylnitril-Fasern durch die Wärmebe- oxydieren, die für die Oxydation von Polyacrylnitril-
handlung sehr rasch verändert. Diese Sirukturvcr Fasern erforde lieh sind. Selbst wenn Polyacryl-
änderung ist für die Herstellung von Kohlenstoff- 25 amidoxim-Fasern direkt in eine oxydierende Atmo-
Fasern unumgänglich. Wenn beispielsweise Poly- Sphäre von 200 bis 300cC eingeführt werden, dann
acrylamidoxim-Fasern in Luft bei 23OCC 30 Minuten werden in keinem Fall die Garneigenschaften der Koh-
lang wärmeber ndelt werden, dann sind die behandel- lenstoff-Fasern verschlechtert. Der Grund, warum
ten Fasern vollständig schwär7 und flammbeständig. die Oxydations-Temperatur auf 200 bis 300° C begrenzt
Dagegen werden bei der Wärmebehandlung von 30 ist, ist folgender: Wenn die Temperatur unterhalb
Polyacrylnitril-Fasern unter den leichen Bedingungen 2000C liegt, dann ist die Oxydationsgeschwindigkeit
die behandelten Fasern lediglich gelbbraun und nicht zu gering. Wenn andererseits die Temperatur oberhalb
flammbeständig. Ferner wenn Fasern aus Acrylnitril- 300c C liegt, dann werden die Fasern oxydiert und
Copolymeren, welche für Kleidungszwecke hergestellt zersetzt, und die resultierenden Kohlenstoff-Fasern
worden sind, bei den gleichen Bedingungen wärme- 35 besitzen eine niedrige Festigkeit. Darüber hinaus ist
behandelt werden, dann sind die behandelten Fasern in diesem Fall die Kaibonisieiungsausbeute niedrig,
nicht flammbeständig, und sie haften aneinander. d. h., bei Verwendung von Oxydationstemperaturen
Da weiterhin Polyacrylamidoxim-Fasern ohne Hohl- außerhalb des obengenannten Bereichs können keine
räume bzw. Löcher und mit gleichförmiger Quaütät Kohlenstoff-Fasern mit hoher Festigkeit erhalten
sehr einfach nach einem allgemein bekannten Naß- 40 werden.
Spinnverfahren mit einem hohen Verstreckungsver- Die oxydierten Fasern werden sodann bei Tempera-
hältnis hergestellt werden können, gelangt man somit türen von 800 bis 3000°C, vorzugsweise 1000 bis
leicht zu hochorientierten Fasern mit einer hohen 3000° C, in einer nichtoxydierenden Atmosphäre
Festigkeit, welche wichtige Fasern darstellen, die als karbonisiert, wodurch die oxydierten Fasern in
Ausgangsfasern für Kohlenstoff-Fasern geeignet sind. 45 Kohlenstoff-Fasern umgewandelt werden. Wenn die
Polyacrylamidoxim und seine faserbildende Eigen- Karbonisierungstemperatur unterhalb 800° C liegt,
schaft werden bereits in der bekanntgemachten dann ist die Karbonisierung der Fasern ungenügend,
japanischen Patentanmeldung 10192/57 sowie in und die resultierenden Kohlenstoff-Fasern haben
anderen Literaturstellen beschreiben. In diesen Litera- immer eine niedrige Festigkeit und einen niedrigen
turstellen finden sich aber keine Hinweise darauf, 50 Elastizitätsmodul.
daß die resultierenden Polyacrylamidoxim-Fasern die Die hierin verwendete Bezeichnung »Polyacryl-
oben beschriebenen verschiedenen ausgezeichneten amidoxim-Fasern« umfaßt Fäden bzw. Endlosfäden,
Eigenschaften für die Herstellung von Kohlenstoff- Taue, Stapel-Fasern und Garne sowie aus diesen
Fasern hätten. Diese Tatsache ergibt sich erst durch Fadenmaterialien hergestellte gewebte Flächengebilde,
die vorliegende Erfindung. 55 Wirkwaren und nicht gewebte Flächengebilde. Zur
Es ist erforderlieh, daß das Verhältnis Amidoxim Steigerung der Karbonisierungsausbeute der PoIy-
zu Polyacrylamidoxim, das bei dem Verfahren der acrylamidoxim-Fasern können feinverteilte Pulver
Erfindung verwendet wird, sich in dem folgenden von Ruß, Pech u. dgl. zu dem Polyacrylamidoxim Jn
Bereich bewegt. Dies ergibt sich auf Grund der solchen Mengen gegeben werden, daß die Spinn-
Geschwindigkeit der Strukturvariation durch Oxyda- 60 barkeit der Fasern nicht beeinträchtigt wird,
tion, der Spinnbarkeit und der Verstreckbarkeit. Das Die Erfindung soll nachstehend genauer erläutert
bedeutet, daß das Verhältnis DO/DN, d. h. die Absorp- werden.
tion DO der Absorptionsbande bei etwa 6 μ für die Das Acrylnitril-Polymere wird zunächst nach einem
Oximgruppe zur Absorption DN der Absorptions- herkömmlichen Lösungspolymerisations-Verfahren,
bande bei 4,5 μ der Nitrilgruppe im Infrarot-Spektrum 65 Aufschlämmungspolymerisations-Verfahren oder
des Polyacrylamidoxims 3 bis 30, vorzugsweise 4 bis 10, Emulsionspolymerisations-Verfahren synthetisiert,
betragen sollte. Wenn das Verhältnis DO/DN geringer Das erhaltene Acrylnitril-Polymere wird in Dimethyl-
als 3 ist, dann ist die Menge der Amidoximgruppen formamid aufgelöst und mit Hydroxylamin umgesetzt,
um das Polymere zu Polyacrylamidoxim zu modifizieren. In diesem Falle wird das Amidoxim-Verhältnis
innerhalb des oben angegebenen Bereiches je nach den Garneigens .haften der angestrebten Kohlenstoff-Fasern
und der Produktivität, d. h. der Karbonisierungszeit der Fasern, entsprechend eingestellt. Sodann wird
die Lösung des Polyacrylamidoxims in Dimethylformamid direkt als Spinnlösung verwendet und einem
herkömmlichen Naßspinnverfahren unterworfen, wodurch Polyacrylamidoxim-Fasern hergestellt werden.
Es kann naturgemäß auch ein Trockenspinn-Verfahren angewendet werden. Es wird bevorzugt, ein Verstrecken
bei einem höchstmöglichen Ycrstreckungsverhältnis
vorzunehmen, um hochorientierte Fasern mit hoher Festigkeit zu erhalten. Das Verstreckungsverhältnis ist
gewöhnlich 12- bis 15fach. Die resultierenden Poly acrylamidoxim-Fasern werden 10 Minuten bis 2 Sr.mden
unter Spannung oder ohne Spannung in einer oxydierenden Atmosphäre, beispielswr '.se in Luft,
Sauerstoff oder einer Ozonatmosphäre, die bei 200 bis 300 C gehalten wird, stehengelassen. Alternativ
kann diese Wärmebehandlung auch in der Weise vorgenommen werden, daß die Temperatur von
Raumtemperatur entsprechend erhöht wird. Die Behandlungstemperatur und die Behandlungszeit können
je nach dem Amidoximverhältnis variiert werden. Es wird jedoch bevorzugt, diese Oxydationsbehandlung
vollständig vorzunehmen, um zu Kohlenstoff-Fasern mit ausgezeichneten Garneigenschaften zu
kommen. Die oxydierten Fasern werden sodann bei einer Temperatur von 800 bis 30000C spannungsfrei
oder unter Spannung in einer nicht oxydierenden Atmosphäre, beispielsweise in einer inerten Gasatmosphäre,
wie Stickstoff-Gas oder Argon-Gai oder im Vakuum karbonisiert. Bei dieser Karbonisierungsbehandlu-g
ist es nicht zu bevorzugen, die oxydierten Fasern direkt in eine Atmosphäre einzuführen, die
zuvor bei der oben beschriebenen Karbonisierungstemperatur
gehalten wird. Dies steht im Gegensatz zu dem Vorgehen bei der Oxydationsbehandlung,
Vielmehr wird es bei der Karbonisierungsbehandlung bevorzugt, die Temperatur zu erhöhen.
Die für das Verfahren der Erfindung geeigneten Acrylnitril-Polymere schließen Acrylnitril-Komopolymere,
Acrylnitril-CoDolymere, welche aus mindestens 85 Molprozent Acrylnitril und höchstns i5 Molprozent
anderen copolymerisierbaren Monomeren, wie Vinylverbindungen und Allyl-Verbindungen, bestehen,
sowie Polymere-Gemische ein, welche aus mindestens 85 Gewichtsprozent Homopolymeren oder Copolymeren
des Acrylnitril und Polymeren von Vinyl- oder Allyl-Verbindungen bestehen. Die Vinyl-Verbindungen
umfassen Vinyl-Ester, wie Vinyl-Acetat
u. dgl., Acrylsäureester, wie Metliylacrylat, Äthylacrylat
u. dgl., Methacrylsäureester, wie Methylmethacrylat u. dgl., Vinyläther, Acrylsäure sowie
deren Alkali- und Erdalkalimetallsalze, Methacrylsäure und ihre Erdalkalimetallsalze, Säurechloride
und Säureamide von Acrylsäure oder Methacrylsäure, N-substituierte Derivate von Itaconsäureamid oder
Acrylsäureamid, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Alphachloracrylnitril, Vinylpyridine, Vinylglycidyl-Verbindungen,
Vinylsulfonsäure und ihre Erdalkalimetallsalze, Alkylphenoxypolyethylenglykol-Acrylate mit der
allgemeinen Formel
- O -(- CH2CH2O -)„- OCCH = CH2
worin R für eine Alkyl-Gruppe mit 4 bis 18 Kohlenstoff-Atomen
steht und η eine ganze Zahl von 3 bis 15 ist, Alkoxypolyethylenglykol-Acrylate mit der allgemeinen
Formel
5
5
R' — O -(- CH2CH2O -)m OCCH = CH2
worin R' für eine Alkyl-Gruppe mit 4 bis 18 Kohlenstoff-Atomen steht unu m eine ganze Zahl von 3 bis
ίο 15 ist, u. dgl.
Die Allyl-Verbindungen schließen Natriumallylsulfonat, Allylchlorid, 2-Methylallylalkohol u. dgl. ein.
Gemäß der Erfindung kann die Karbonisierungsbehandlung in einer kurzen Zeitspanne durchgeführt
werden, die 1J10 bis mehreren Zehnteln der Karbonisierungszeit
der herkömmlichen Polyacrylnitril-Fasern entspricht. Somit können innerhalb eines sehr kurzen
Zeitraumes Kohlenstoff-Fasc/n hergestellt werden.
Darüber hinaus haben die resultierenden Kohlenstoff-
*o Fasern eine hohe Festigkeit und einen hohen Elastizitätsmodul.
Somit können nach der -.orliegenden Erfindung Kohlenstoff-Fasern im Vergleich zu dem
herkömmlichen Verfahren erheblich billiger hergestellt werden.
Die Erfindung wird mit Beispielen erläutert.
In den Beispielen wurde das Amidoxim-Verhältnis, d. h. das Verhältnis DO/DN der Absorption DO der
Oximgruppe zu der Absorption DN der Nitrilgruppe folgendermaßen bestimmt: Eine Lösung des PoIyacrylamidoxims
in Dimethylformamid (nachstehend als DMF abgekürzt) wurde in eine KRS-5-Zelle für die
Messung des Infrarot-Spektrums gebracht. Nach lstündigem Erhitzen der Zelle auf 5O0C bei vermindertem
Druck, um das DMF zu entfernen, wurde das Absorptions-Spektrum des Polyacrylamidoxims aufgenommen.
Die Absorption DN der Absorptionsbande bei 4,5 μ, die der Nitrilgruppe zuzuordnen ist,
und die Absorption DO der Absorptionsbande bei etwa 6 μ, die der Oximgruppe zuzuordnen ist, wurden
gemessen. Daraus wurde das Verhälinis DO/DN errechnet.
Bei dieser Messung wurde ein IR-27A-Typ Infrarot-Spektrophotometer, hergestellt von Shimazu
Seisakusho, verwendet.
Die Zugfestigkeit der Elastizitätsmodul der Kohlenstoff-Fasern wurde bei folgenden Bedingungen ermittelt:
Die Zugfestigkeit der Elastizitätsmodul der Kohlenstoff-Fasern wurde bei folgenden Bedingungen ermittelt:
Länge der Faserproben 2 cm
Verstreckungs-Geschwindigkeit.. 0,2 cm/min
Karten-Geschwindigkeit 50 cm/min
Karten-Geschwindigkeit 50 cm/min
In allen Beispielen sind Teile auf das Gewicht bezogen.
In 800 Teilen Dimethylformamid (DMF) wurden 200 Teile eines Acrylnitril-Homopolynieren aufgelöst,
das durch Aufschlämmungspolymerisation in Gegenwart eines Katalysators aus Kaliumpersulfat und
Natriumhydrogensulfit hergestellt worden war. Sodann wurden 5 Teile Hydroxylaminhydrochlorid und
4 Teile wasserfreies Natriumkarbonat zugesetzt. Das resultierende Gemisch wurde 3 Stunden bei 75° C
unter Rühren gehalten. Sodann wurde filtriert, wodurch eine Lösung von Polyacrylamidoxim im DMF erhalten
wurde. Das resultierende Polyacrylamidoxim hatte ein Amidoximverhältnis DO/DN von 2,1.
hlen-)is 15
illge-
illge-
hlen-3 bis
allyl-
Die oben beschriebene Reaktion wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß das Hydroxylaininhydrochlorid
in Mengen von 0, 8, 20, 40, 75, 100 oder 120 Teilen verwendet wurde und daß wasserfreies
Natriumkarbonat in der erforderlichen Menge verwendet wurde, um den Chlorwasserstoff zu neutralisieren.
Auf diese Weise wurden DMF-Lösungen von Polyacrylamidoxim hergestellt, welche verschiedene
Amidoximverhältnisse hatte. Die einzelnen Versuche sind in Tabelle 1 zusammengestellt. in
Die jeweiligen Lösungen wurden als Spinnlösungen verwendet und durch einen Spinnkopf extrudiert, der
mit 100 Öffnungen mit einem Durchmesser von 0,08 mm versehen war. Es wurde in einem DMF-Wasser-Fällungsbad
extrudiert. Es wurde verstreckt, um Polyacrylamidoxim-Fasern mit 250 d/100 f herzustellen.
Die jeweiligen Polyacrylamidoxim-Fasern mit verschiedenen Amidoximverhältnissen wurden unter
einer Spannung von 100 mg/d auf einem Rahmen aus rostfreiem Stahl aufgenommen und 30 Minuten in
einem Trockner, durch welchen Heißluft mit 250° C zirkulierte, stehengelassen. Hierauf wurden die Fasern
von dem Rahmen aus rostfreiem Stahl entfernt, um einen Strang zu bilden. Der Strang wurde mit einer
Last von 10 mg/d belastet und in einem Quarzrohr as von 50 mm Durchmesser aufgehängt, das in einem
elektrischen Ofen angeordnet war. Mit einer Geschwindigkeit von 20° C pro Minute wurde auf 1000° C
erhitzt, wobei Stickstoffgas mit einer Geschwindigkeit von 100 ml/min vom oberen Teil des Ofens eingeleitet
wurde. Auf dieser Temperatur wurde 30 Minuten gehalten, wobei die Fasern karbonisiert wurden.
Die Garneigenschaften der erhaltenen Kohlenstoff-Fasern sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
35
Amidoximverhältnis | Zugfestigkeit | Elastizitäts modul |
und die Fa- | 3,600 |
(DO/DN) | (kg/mm1) | (kg/mm1) | serr brachen bei der | |
0 | Die Oxydation war un | Karbonisierung | 6,100 | |
(Kontrollversuch) | zulänglich, | 40,7 | ||
14,000 | ||||
85,1 | ||||
2,1 | 12,800 | |||
(Kontrollversuch) | 123,5 | |||
3,2 | 16,500 | |||
(gemäß der Erfindung) | 138,6 | |||
5,5 | 9,300 | |||
(gemäß der Erfindung) | 114,2 | |||
9,7 | 4,000 | |||
(gemäß der Erfindung) | 105,7 | |||
21,0 | ||||
(gemäß der Erfindung) | 42,9 | |||
29,6 | ||||
(gemäß der Erfindung) | ||||
35,4 | ||||
(außerhalb der Erfindung) |
45 Ausnahme, daß die Oxydationstemperatur zu 150, 200, 250, 300 und 350° C variiert wurde. Auf diese
Weise wurden Kohlenstoff-Fasern erhalten.
In Tabelle 2 sind die Garneigenschaften der erhaltenen Kohlenstoff-Fasern zusammengestellt.
55
60
Polyacrylamidoxim-Fasern mit einem Amidoxim-Verhältnis DO/DN von 5,5, hergestellt gemäß Beispiel
1, wurden wie im Beispiel 1 behandelt, mit der
Oxidationstemperatur | Zugfestigkeit | Elastizitäts modul |
12,400 |
CC, | (kg/mm·) | (kg/mm1) | 14,500 |
150 (außerhalb der Erfindung) |
Die Oxydation war un zulänglich, und die Fa sern brachen bei der Karbonisierung |
9,100 | |
200 (gemäß der Erfindung) |
118,1 | 4,800 | |
250 (gemäß der Erfindung) |
127,4 | ||
300 [gemäß der Erfindung) |
105,5 | ||
350 [außerhalb der Erfindung) |
51,9 |
Bsi spie· 3
Ein Acrylnitril-Copolymere aus 95 Molprozent Acrylnitril
und 5 Molprozent Vinylacetat wurde nach einem Lösungspolymerisations-Verfahren in Gegenwart von
Azobisisobutyronitril-Katalysator in DMF-Lösungsmittel hergestellt. Nachdem die Konzentration der
resultierenden Copolymere-Lösung auf 20 Gewichtsprozent eingestellt worden war, wurden 1000 Teile
dieser Copolymere-Lösung mit 25 Teilen Hydroxylaminhydrochlorid und 20 Teilen wasserfreiem Natriumkarbonat
bei 75°C über einen Zeitraum von 3 Stunden umgesetzt, wodurch ein Polyacrylamidoxim
mit einem Amidoxim-Verhältnis DO/DN von 4,8 erhalten wurde. Hierauf wurde das Polyacrylamidoxim
in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 naß versponnen, wodurch Polyacrylamidoxim-Fasern erhalten wurden.
Als Kontrollversuch wurde das oben beschriebene Acrylnitril-Copolymere direkt zu Fasern aus dem
Acrylnitril-Copolymeren naß versponnen.
Die beiden resultierenden Fasern wurden unter einer Spannung von 100 mg/d auf einem Rahmen aus
roftfreiem Stahl aufgenommen, 30 Minuten in einem Trockner mit umlaufender heißer Luft von 240D C
stehengelassen, aus dem Trockner herausgenommer und von dem Rahmen entfernt, um einen Strang zv
bilden. Der Strang wurde mit einer Last von 10 mg/c belastet, in ein Mullit-Rohr mit einem Durchmesse:
von 42 mm, das in einem elektrischen Ofen angeordne war, gebracht, mit einer Geschwindigkeit von 30 °(
auf 15000C unter Einführung von Stickstoffgas mi einer Geschwindigkeit von 100 ml/min erhitzt um
sodann bei dieser Temperatur 30 Minuten gehalter Als Ergebnis dieser Behandlung wurde festgestellt, da
bei der Verarbeitung der Fasern aus dem Acrylnitril Copolymeren, das nicht in das Polyacrylamidoxii
modifiziert worden war, zu Kohlenstoff-Fasern, di Fasern während der Oxydationsbehandlung aneii
anderhafteten, und daß weiterhin die Fasern bei di Karbonisierangsbehasdlung a»if Grund ihrer uns
309547/41
nügenden strukturellen Variation brachen. Bei der Verwendung der Polyacrylamidoxim-Fasern zur Herstellung
der Kohlenstoff-Fasern hingegen erfolgte kein Kleben bzw. Haften der Fasern, und es wurden
flexible Kohlenstoff-Fasern mit einer Zugfestigkeit von 200 kg/mm2 und einem Elastizitätsmodul von
21,600 kg/mm2 erhalten.
Acrylnitril und Methylacrylat wurden durch ein Lösungspolymerisations-Verfahren in Gegenwart eines
Azobisisobutyronitril-Katalysators in DMF-Lösungsmittel copolymerisiert, um Acrylnitril-Copolymere
mit 10, 15 und 20 Molprozent Methylacrylat herzustellen. Die resultierenden Acrylnitril-Copolymere
wurden zu Polyacrylamidoximen modifiziert und sodann zu Polyacrylamidoxim-Fasern mit verschiedenen
Mengen von Methylacrylat in der gleichen Weise wie im Beispiel 3 versponnen. Bei allen Polyacrylamidoxim-Faern
betrug das Amidoxim-Verhältnis 5,1.
Die erhaltenen 3 Fasern wurden in ein Quarzrohr mit einer Länge von 1 m (effektive Heizlänge: 40 cm)
mit Luft von 2700C mit einer Geschwindigkeit von 2 cm/min eingeführt. Die Fasern wurden aus dem
Rohr mit der gleichen Geschwindigkeit entnommen, wodurch eine kontinuierliche Oxydation der Fasern
erfolgte. Die Fasern, die 20 Molprozent Methylacrylat
enthielten, klebten während der Oxydationsbehandlung aneinander, und die Zugfestigkeit war
erheblich vermindert. Somit konnten diese Fasern nicht kontinuierlich abgenommen werden. Dagegen
konnten die anderen beiden Fasern gut herausgenommen werden. Diese beiden Fasern wurden in ein
Graphitrohr gegeben und mit einer Geschwindigkeit von 20°C/min unter Einführung von gasförmigen
Stickstoffen mit einer Geschwindigkeit von 100 ml/min auf 250O0C erhitzt und bei dieser Temperatur 10 Minuten
gehalten. In Tabelle 3 sind die Garneigenschaften der resultierenden Kohlenstoff-Fasern zusammengestellt.
Anteil des Methylacrylats
in den Ausgangsfasern
(Molprozent)
10
(gemäß der Erfindung)
(gemäß der Erfindung)
15
ίο (gemäß der Erfindung)
ίο (gemäß der Erfindung)
20
(außerhalb der Erfindung)
(außerhalb der Erfindung)
Zugfestigkeit
(kg/mms)
(kg/mms)
138,5
115,2
115,2
Elastizitätsmodul
(kg/mma)
33,400
25,700
25,700
Die Fasern klebten bei der Oxydationsbehandlung aneinander
t5 B ei spiel 5
Die Polyacrylamidoxim-Fasern mit 10 Molprozent Methylacrylat, die gemäß Beispiel 4 hergestellt worden
waren, wurden zu einem rohrförmigen gewirkten Flächengebilde gewirkt. Als Vergleichsversuch wurden
Fasern aus dem Acrylnitril-Copolymeren mit 10 Molprozent Methylacrylat, hergestellt gemäß Beispiel 4,
wobei das Acrylnitril-Copolymere nicht in das PoIyacrylamidoxim modifiziert worden war, zu einem
rohrförmigen gewirkten Flächengebildet gewirkt.
Die auf diese Weise erhaltenen zwei rohrförmigen gewirkten Flächengebilde wurden 30 Minuten in
einem Trockner, in dem Heißluft mit 230° C umlief, stehengelassen und sodann in einer Stickstoffgas-Atmosphäre
mit einer Geschwindigkeit von 10°C/min auf 1000° C erhitzt. Sie wurden bei dieser Temperatui
30 Minuten gehalten. Auf diese Weise wurden die Fasern karbonisiert. Im Falle der Verwendung des
nicht modifizierten Acrylnitril-Copolymeren klebten die erhaltenen Fasern aneinander, und die Zähigkeit
der behandelten Fasern war sehr gering. Digegen
erfolgte bei dem rohrförmigen gewirkten Flächengebilde, das aus den Polyacrylamidoxim-Fasern hergestellt
worden war, keine Verklebung der Fasern. Das Flächengebilde war aus flexiblen Kohlenstoff-Fasera
mit hoher Zähigkeit zusammengesetzt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff- mechanischen Eigenschaften in kurzen Carboni-Fasern,
ausgehend von Fasermaterial aus Acryl- 5 sierungszeiten erhalten werden.
nitril-Polymeren durch Wärmebehandlung bei Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
Temperaturen von 200 bis 300"C in einer oxy- ein Verfahren zur wirtschaftlichen Herstellung von
dierendcii Atmosphäre und Carbonisierurg bei Kohlenstoff-Fasern mit ausgezeichneten mechanischen
Temperaturen von 800 bis 3000=C in einei nicht Garneigenschaften in kurzer Zeit zur Verfügung zu
oxydierenden Atmosphäre, dadurch ge- io stellen.
kennzeichnet, daß man als Fasermaterial In den verschiedenen Literaturstellen werden bereits
aus Acrylnitril-Polymeren ein solches verwendet, Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff-Fasern
das durch teilweise Modifizierung der N'itril- aus Ausgangsf; rn beschrieben, die aus Acrylnitrilgruppen
von Acrylnitril-Polymeren mit mindestens Polymeren beste,en. Beispiele hierfür sind d!., bekannt-85
Molprozent Acrylnitril zu Amidoximgruppen 15 gemachten japanischen Patentanmeldungen 4 405,62
durch Umsetzung der Acrylnitril-Polymeren mit und 21 175,69. In diesen Druckschriften werden jedoch
Hydroxylamin bis zu einem Verhältnis der Ab- nur ungenügende Angaben im Hinblick auf die
sorption der Absorptionsbande für die Oximgruppe geeignete Zusammensetzung der Polymeren gemacht,
bei etwa 6 πιμ zu der Absorption der Absorptions- die für die Herstellung von Kohlenstoff-Fasern eingebande
für die Nitrilgruppe bei 4,5 πιμ im Infrarot- 20 setzt werden sollen. Wenn z. B. Fasern aus einem
Absorptionsspektrum von 3 bis 30 und Verspinnen Acrylnitril-Copolymeren, das 10 Mol Methylacrylat
des modifizierten Acrylnitril-Polymeren zu Fasern enthält in einer oxydierenden Atmosphäre wärmehergestellt
worden ist. behandelt werden, dann er.'olgt zwischen den Fasern
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ein Zusammenkleben, und es ist nicht möglich,
zeichnet, daß man Fasern verwendet mit einem 25 flexible Kohlenstoff-Fasern zu erhalten. Wenn anderer-Verhältnis
der Absorptionsbanden von 4 bis 10. seits Fasern aus einem Acrylnitril-Homopolymeren in
einer oxydierenden Atmosphäre wärmebehandelt wer-
den, dann kleben die Fasern zwar kaum zusammen,
doch ist die Herstellung von Fasern aus dem Acryl-30
nitril-Homopolymeren ohne Löcher und mit einer
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gleichförmigen Qualität sehr schwierig. Es ist allgemein
von Kohlenstoff-Fasern, ausgehend von Fasermaterial bekannt, daß hochorientierte Polyacrylnitril-Fasern
aus Acrylnitril-Polymeren durch Wärmebehandlung keine Löcher aufweisen und daß sie eine gleichförmige
bei Temperaturen von 200 bis 3000C in einer oxy- Qualität und eine hohe Festigkeit besitzen und somit
dierenden Atmosphäre und Carbonisierung bei Tem- 35 fur die Herstellung von Kohlenstoff-Fasern geeignet
peraturen von 800 bis 3000D C in einer nicht oxydieren- sind. Zur Herstellung von Kohlenstoft-Fasern aus den
den Atmosphäre. herkömmlichen Polyacrylnitril-Fasern sind jedoch sehr
Kohlenstoff-Fasern haben ausgezeichnete Eigen- lange Carbonisierungszeiten erforderlich,
schäften hinsichtlich der spezifischen Festigkeit, des In einem nach dem Prioritätstag veröffentlichen
schäften hinsichtlich der spezifischen Festigkeit, des In einem nach dem Prioritätstag veröffentlichen
spezifischen Elastizitätsmoduls, der Wärmebeständig- 4° Artikel in Melliand Textilberichte, 1971, S. 3 bis 10,
keit, der Flammbeständigkeit, der chemischen Be- wird eine Übersicht der Zeitschriftenliteratur bis 1970
ständigkeit und der elektrischen Leitfähigkeit. Sie gegeben. Die dort zitierten Vorveröffentlichungen
werden in weitem Ausmaß als zusammengesetzte enthalten aber keine Gesichtspunkte, welche zur
Materialien, Verstärkungsfasern, Packmateriahen, FiI- Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe geeignet sind,
termaterialien, antistatisch wirkende Mittel u. dgl. 45 Unter Berücksichtigung dieser Probleme wurden
verwendet. Kohlenstoff-Fasern sind bislang nach verschiedene Untersuchungen im Hinblick auf geverschiedenen
Methoden hergestellt worden. Dabei eignete Zusammensetzungen von Acrylnitril-Polywerden
Polyacrylnitril-Fasern oder Cellulose-Fasern meren durchgeführt, welche für die Herstellung von
als Ausgangsfasern oder Pech als Rohmaterial verwen- hochorientierten Fasern ohne Löcher und mit einer
det. Einige dieser Verfahren sind auch schon in der 50 gleichförmigen Qualität und hoher Festigkeit geeignet
Praxis durchgeführt worden. Bei den herkömmlichen sind.
Verfahren sind jedoch sehr große Zeiträume für die Diese Eigenschaften können bei einem Verfahren
Carbonisierung der Fasern, z. B. 10 Stunden bis der eingangs erwähnten Art dadurch erhalten werden,
mehrere 10 Stunden, erforderlich, wenn als Ausgangs- daß man als Fasermaterial aus Acrylnitril-Polymeren
fasern Polyacrylnitril-Fasern oder Cellulose-Fasern 55 em solches verwendet, das durch teilweise Modifiverwendet
werden. Bei Verwendung von Pech als zierung der Nitrilgruppen von Acrylnitril-Polymeren
Rohmaterial ist zwar die CarbonisierungszeiL relativ mit mindestens 85 Molprozent Acrylnitril zu Amidkurz,
doch ist die Herstellung der Ausgangsfasern, oximgruppen durch Umsetzung der Acrylnitril-Polyinsbesondere
die Herstellung der Endlosfäden sehr meren mit Hydroxylamin bis zu einem Verhältnis der
schwierig. Darüber hinaus ist die Herstellung von 60 Absorption der Absorptionsbande für die Oximgruppe
Kohlenstoff-Fasern mit einer hohen Festigkeit und bei etwa 6 ηιμ zu der Absorption der Absorptionsbande
einem hohen Elastizitätsmodul schwierig. Demgemäß für die Nitrilgruppe bei 4,5 πιμ im Infrarot-Absorpsind
die resultierenden Kohlenstoff-Fasern sehr teuer, tionsspektrum von 3 bis 30 und Verspinnen des modi-
und sie finden in der Praxis keine weite Anwendung. fizierten Acrylnitril-Polymeren zu Fasern hergestellt
Es wurden nun verschiedene Untersuchungen mit 65 worden ist.
dem Ziel durchgeführt, um Kohlenstoff-Fasern, ins- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
besondere Kohlenstoff-Fäden bzw. Endlosfäden aus vorliegenden Erfindung verwendet bei den man
Kohlenstoff herzustellen, wobei die oben beschriebenen Fasern aus einem Acrylnitril-Polymeren, dessen Nitril-
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---|---|---|---|
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DE102014219707A1 (de) * | 2014-09-29 | 2016-03-31 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Schmelzspinnbare Copolymere vom Polyacrylnitril, Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Faserprecursoren mittels Schmelzspinnen und entsprechend hergestellte Fasern |
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1971
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- 1971-12-09 GB GB5729471A patent/GB1365165A/en not_active Expired
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