DE2154051B2 - Gelbe, wasserunlösliche Chinophthalonfarbstoffe und Farbstoff/Dispergiermittel-Gemische - Google Patents
Gelbe, wasserunlösliche Chinophthalonfarbstoffe und Farbstoff/Dispergiermittel-GemischeInfo
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Description
CONHR
15
in der
A und B gleich oder verschieden sein können und jeweils Wasserstoff, Ci -4-Alkyl, Chlor oder Brom,
R'
wobei
sind.
2. Farbstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Formel
OH
Il CONH-C O
C12H2
OH
3. Farbstoff/Dispergiermittel-Gemische, gekennzeichnet durch Farbstoffe nach Anspruch 1 und
solche Dispergiermittel, die in wäßriger Lösung
einen relativen Farbwert (RFW), bestimmt nach der
Gleichung
RFW
(Extinktion bei 380 ηιμ)
Konzentration, g/l
von weniger als 100 aufweisen.
Die Erfindung betrifft wasserunlösliche Chinophthalonfarbstoffe, die sich zum Färben einer großen Vielzahl
verschiedener Synthetics und Naturtextilstoffe, besonders zum Färben von in Wasser quellbaren Cellulose-
stoffen, oder Gemischen aus Synthetics und natürlichen Textilstoffen eignen.
Es ist bekannt, daß synthetische Fasern, z. B. solche
aus Polyestern, Polyamiden oder Celluloseacetat, sich mit den verschiedensten Dispersionsfarbstoffen färben
lassen, deren Löslichkeit in Wasser sehr gering bis mäßig hoch ist
Naturfasern, wie in Wasser quellbare Cellulosefasern, besonders Bauwolle, werden nach Verfahren und mit
Farbstoffen gefärbt, die gewöhnlich erheblich von denjenigen Verfahren und Farbstoffen abweichen, die
zum Färben von synthetischen Fasern verwendet werden. Die bisher üblichen Verfahren zum Färben von
in Wasser quellbaren Cellulosestoffen werden folgendermaßen durchgeführt:
(1) Ein wasserunlöslicher Farbstoff von hohem Molekulargewicht wird in dem zu färbenden Ausgangsgut entweder durch Umsetzung zweier kleinerer
Moleküle, wie bei der Herstellung eines Azofarbstoffe durch eine Kupplungsreaktion, oder durch
eine chemische Reaktion erzeugt, die einen löslichen Farbstoffbildner unlöslich macht, wie bei
der Küpen- und Beizfärbung.
(2) Man läßt einen bereits fertigen, wasserlöslichen Farbstoff, der eine Affinität für den Cellulosestoff
aufweist, nach einem Verfahren, bei dem die Löslichkeit des Farbstoffs in der wäßrigen Lösung
vermindert wird, aus einer wäßrigen Flotte auf das zu färbende Gut aufziehen, wie es bei Direktfarbstoffen geschieht
(3) Ein Farbstoff mit einem Substituenten, der mit der Cellulose oder mit einer modifizierten Cellulose
reagiert, kann aus einer wäßrigen oder nichtwäßrigen Flotte unter solchen Bedingungen auf das zu
färbende Gut aufziehen gelassen werden, daß der Farbstoff dabei chemisch an das Färbegut gebunden wird, wie es bei mit der Faser reaktionsfähigen
Farbstoffen geschieht.
(4) Wasserunlösliche Pigmente werden an die Cellulose mit Hilfe von Polymerisaten gebunden, wie beim
Pigmentdruck.
(5) Ein wasserunlöslicher Farbstoff wird in feinteiliger
Form bei der Herstellung der Cellulose in dieselbe eingelagert, wie es mitunter beim Erspinnen von
Reyon geschieht.
Keines dieser bekannten Verfahren kann angewandt werden, um Cellulosefasern durch unmittelbares Einführen eines bereits fertigen, nicht-reaktionsfähigen,
wasserunlöslichen Farbstoffs zu färben, da solche
Farbstoffe kaum eine natürliche Affinität oder ein Aufziehvennögen für Cellulosestoffe aufweisen.
Die obengenannten Verfahren, bei denen Farbstoffe
in dem Färbegut selbst erzeugt werden, nachdem ein Farbstoffbildner auf oder in den Cellulosefasern
abgelagert worden ist, sind in den US-Patentschriften 396 692 und 2069215 sowie in der britischen
Patentschrift 10 71 074 beschrieben. Ein Verfahren zum Färben von Cellulosefasern mit bereits fertigen,
wasserlöslichen Farbstoffen ist in »Journal of the ίο Society of Dyers and Colourists«, Band 73 (1957), Seite
23, beschrieben.
Die obengenannten Verfahren weisen eine Reihe von Nachteilen auf, da sie umständlich durchzuführen sind,
nicht imstande sind, einen weiten Bereich von verschiedenen Farben zu erzeugen, und die gefärbten
Cellulosefasern eine unzureichende Echtheit gegen das Waschen mit wässrigen Waschlösungen und/oder das
Trockenreinigen mit organischen Lösungsmitteln aufweisen.
Die Verwendung von Farbstoffen von geringerer Wasserlöslichkeit zum Färben von Baumwolle ist in der
britischen Patentschrift 1112 279 beschrieben. Bei
diesem Verfahren werden Farbstoff, Wasser und Harnstoff oder eine damit strukturverwandte Verbindung auf das Ausgangsgut aufgebracht, worauf dieses
erhiizt wird. Bei diesem Verfahren ist die Farbstoffausnutzung häufig unzureichend, und es können sich
unerwünschte basische Abbauprodukte aus dem Harnstoff oder den damit verwandten Verbindungen bilden.
Weitere Schwierigkeiten ergeben sich bei den bisher ■bekannten Färbeverfahren im Falle von Gemischen aus
in Wasser quellbaren Cellulosestoffen und Synthetics. Im allgemeinen sind umständliche zweistufige Verfahren erforderlich, bei denen die einzelnen Bestandteile
des Gemisches in verschiedenen Verfahrensstufen mit verschiedenen Farbstoffen gefärbt werden. Dabei kann
es zum gegenseitigen Abfärben kommen, und gewöhnlich sind große Farbstoffmengen erforderlich, wobei
außerdem noch jeder Farbstoff die Färbung mit dem anderen Farbstoff stört Wenn es zum gegenseitigen
Abfärben kommt, muß der Farbstoff sich von dem Bestandteil, auf den er abgefärbt hat, abwaschen lassen.
Selbst unter den günstigsten Bedingungen ist es jedoch schwierig, eine genaue Abgleichung der Farbtöne auf
den beiden Bestandteilen des Gemisches zu erzielen. Die Umständlichkeit des zweistufigen Färbeverfahrens
zum Färben von Gemischen ergibt sich auch aus dem Unterschied in den Arbeitsbedingungen zwischen den
herkömmlichen Färbeverfahren für in Wasser quellbare Cellulosestoffe und für Synthetics. Im Gegensatz zu den
oben erwähnten Verfahren zum Färben von in Wasser quellbaren Cellulosefasern beruhen die herkömmlichen
Verfahren zum Färben von Synthetics auf der Lösung von wasserunlöslichen Farbstoffen in dem synthetischen
Material.
Die Färbung von Gemischen aus Cellulosestoffen und Synthetics nach einem Zweistufenverfahren ist in der
US-Patentschrift 33 13 590 beschrieben. Analog zu der Färbung solcher Gemische und in Bestätigung des oben
erwähnten Unterschiedes zwischen in Wasser quellbaren Cellulosestoffen und in Wasser nicht quellbarem
Celluloseacetat beschreibt die US-Patentschrift 3153 563 ein zweistufiges Verfahren, bei dem das
Celluloseacetat mit einem wasserunlöslichen Farbstoff gefärbt wird, ohne den Cellulosestoff zu färben, worauf
der letztere in einer unabhängigen Verfahrensstufe gefärbt wird.
Die Quellfähigkeit von Baumwollfasern und anderen ähnlichen Cellulosestoffen in Wasser ist seit langem
bekannt Die Quellung erfolgt bei Berührung mit Wasser gewöhnlich schnell, wird aber durch Netzmittel
und Wärme erleichtert Die gequollenen Fasern sind größer und biegsamer, haben eine geringere Festigkeit
und sind auch sonst in ihren physikalischen und mechanischen Eigenschaften verändert Infolge ihrer
offenen Struktur werden die gequollenen Cellulosestoffe von wasserlöslichen Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht durchdrungen und reagieren mit denselben. Valko und limdi berichten in »Textile
Research Journal«, Band 32 (1962), auf Seiten 331 -337,
daß Baumwolle in Wasser, welches sowohl hochsiedende, wasserlösliche, nicht reaktionsfähige Verbindungen
von begrenztem Molekulargewicht als auch ein Vernetzungsmittel enthält quillt. Das Wasser läßt sich
unter Aufrcchterhaltmig der Quellung entfernen,
worauf die Vernetzung vorgenommen werden kann. Die Verfasser schlagen vor, dieses Verfahren anzuwenden, um nicht nur wasserlösliche, reaktionsfähige Stoffe
(Vernetzungsmittel), sondern auch andere reaktionsfähige Stoffe, die in Wasser unlöslich, in der hochsiedenden, wasserlöslichen, nicht reaktionsfähigen Verbindung
jedoch löslich sind, in Baumwolle einzuführen. Ein ähnliches Verfahren ist in der US-Patentschrift
23 39 913 beschrieben. Zunächst läßt man CeKulosefasern in Wasser quellen, dann verdangt man das Wasser
durch ein Gemisch aus Methanol und Benzol und schließlich durch Benzol, wobei die Quellung erhalten
bleibt Darauf wird die mit Cellulose reaktionsfähige Verbindung (das Vernetzungsmittel) in Form einer
Lösung in Benzol zugesetzt und die Vernetzung durchgeführt
In der canadischen Patentschrift 8 32 343 ist ein Verfahren zum Färben von in Wasser quellbaren
Cellulosestoffen mit bereits fertigen Dispersionsfarbstoffen, d. h. Farbstoffen beschrieben, die zur Entwicklung der Farbe auf dem Färbegut, wie dem Gewebe,
nicht durch eine Reaktion an Ort und Stelle, wie Oxydation oder Reduktion, umgesetzt zu werden
brauchen, welches darin besteht, daß die quellbare Cellulosestoff in beliebiger Reihenfolge mit
(1) Wasser in genügender Menge, um die Cellulose quellen zu lassen,
(2) einem bereits fertigen Farbstoff, der in Form einer siedenden gesättigten Lösung in 0,1 molarer wäßriger Natriumcarbonatlösung eine Extinktion nicht
über etwa 30 aufweist, in ausreichender Menge, um die Cellulose zu färben, und
(3) einem Lösungsmittel in ausreichenden Mengen behandelt wird, um die Quellung der Cellulose
aufrechtzuerhalten, wenn das Wasser entfernt wird, wobei das Lösungsmittel
(a) zu mindestens 2,5 Gewichtsprozent bei 250C in
Wasser löslich ist,
(b) bei Atmosphärendruck oberhalb etwa 150°C siedet
(c) bei einer Temperatur im Bereich von etwa 0 bis 225° C ein Lösungsmittel für den Farbstoff ist
und
(d) die allgemeine Formel
R/O —CH-CH2\ R1
\ C„Hj„ + ι
oder
R/O—CH-CH2\ O
I CnH11+1 jm
aufweist, worin
π den Wert 0 oder 1 hat,
m eine positive ganze Zahl bedeutet, R ein Wasserstoff atom, einen Ci _8-Alkylrest,
einen C7_is-Aralkyl- oder -Alkarylrest bedeutet oder die Bedeutung
R2C- R2SO2
Il
ο
oder
R2OC-
Il
ο
hat, wobei
R2 einen Ci -e-Alkylrest, einen Cs-io-Cycloalkylrest, einen C7_i5-Aralkyl- oder Alkarylrest, einen CVArylrest, einen Cio-Arylrest
oder den Furfurylrest bedeutet,
R'die Bedeutung -OH, -OR*, -SR2, -NHR2,
- NR2CC _8-Alkyl), - NR^C7-- j-Aralkyl
oder Alkaryl),
— OCR2 -OSO2R2 -OCOR2
Il Il
ο ο
oder in einem Lösungsmittel in Berührung gebracht
wird.
Nach besonderen Ausführungsformen des Verfahrens der canadischen Patentschrift wird die Lösung innerhalb
und/oder außerhalb des gequollenen Cellulosestoffs hergestellt, oder die Lösung des Farbstoffs in dem
wäßrigen Farbstofflösungsmittel oder dem Farbstofflösungsmittel wird unter Einwirkung von Wärme, durch
Verminderung des Verhältnisses von Wasser zu
Lösungsmittel oder durch Zusatz eines Hilfslösungsmittels hergestellt Weitere Ausführungsformen des bekannten Verfahrens betreffen das Färben bei erhöhten
Temperaturen.
Zu weiteren Ausführungsformen des bekannten
Verfahrens gehört ein schnelles und vereinfachtes
Verfahren zum Färben von Gemischen aus Cellulosestoffen und Synthetics, wie Polyamiden oder Polyestern,
mit dem gleichen Farbstoff. Bei einem solchen Verfahren wird der Cellulosestoff, wie oben beschrie
ben, gefärbt, und der synthetische Stoff wird entweder
gleichzeitig oder in einer anderen Verfahrensstufe gefärbt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gelbe, wasserunlösliche Chinophthalonfarbstoffe zur Verfü
gung zu stellen, die sich zum Färben von in Wasser
quellbaren Cellulosestoffen und Gemischen derselben mit Synthetics nach dem Verfahren der canadischen
Patentschrift 8 32 343 eignen, ein gutes Farbtongleichgewicht beim Färben derartiger Gemische ergeben, auf
in Wasser quellbaren Cellulosestoffen, Synthetics oder Gemischen aus beiden Färbungen von guter Echtheit
gegen Licht, Waschen, Abrußen und Sublimation liefern und sich auch zum Färben von Synthetics nach bisher
bekannten Verfahren eignen.
Gegenstand der Erfindung sind Farbstoffe der
allgemeinen Formel
-NH(Phenyl) oder -NH(Naphthyl) hat,
wobei R2 die obige Bedeutung hat, χ die Anzahl der nicht abgesättigten Valenzen
in A bedeutet und
A die Bedeutung
-CH2CHORCH2- -CH2CHCH2-
-CH2C(CH2OR)3 (-CH2J2C(CH2OR)2
(-CH2)JCCH2OR (—CH2J4C
-CH2(CHOR)^Ch2OR
OH
CONHR
OH
in der
oder
-CH2(CHOR)1,-.
hat, wobei
A und B gleich oder verschieden sein können und jeweils Wasserstoff, C, _4-AlkyI, Chlor oder Brom, oder
beide zusammen -C=C- C = C-, und
R o-, m- oder p-(Ce-i8-Alkyl)-phenyl, o-, m- oder
p-(C4_ i2-Alkoxy)-carbonylphenyl oder ein Rest der
allgemeinen Formel
(-CH)XH2-
y den Wert 2,3 oder 4 und
ζ den Wert 0, 1, 2, 3 oder 4 hat, aber nicht
größer als/ist und
R die obige Bedeutung hat,
mit der Maßgabe, daß in irgendeiner Verfahrensstufe das Innere des gequollenen Cellulosestoffs mit einer
Lösung des Farbstoffs in einem wäßrigen Lösungsmittel
wobei
R' Wasserstoff oder C, _4-Alkyl ist,
sind.
Diese gelben Chinophthalonfarbstoffe werden durch Kondensieren eines Chinophthaloncarbonsäurehaloge-
nids der allgemeinen Formel
OH
OH
/VY °
α—ί-ο ToT
O
CX
OH
mit einem Amin der allgemeinen Formel R —NH2
hergestellt In diesen allgemeinen Formeln haben A, B und R die vorstehend genannten Bedeutungen, während
X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet Die Kondensation wird mit bekannten Mengen unter bekannten
Bedingungen durchgeführt. Zum Beispiel kann man die
Reaktionsteilnehmer in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie Chlorbenzol oder o-Dichlorbenzol,
erhitzen. Gegebenenfalls kann man in Gegenwart von säurebindenden Mitteln, z. B. von tertiären Aminen oder
Natriumcarbonat, arbeiten.
Geeignete Amine der allgemeinen Formel RNH2 sind in Tabelle I angegeben.
o-Octylanilin
p-Octadecylanilin
m-Dodecylanilin
Anthranilsäurebutylester
m-Aminobenzoesäureoctylester
p-Aminobenzoesäuredodecylester
p-{Phenylazo)-anilin
4-{o-Toluylazo)-2-toluidin
4-(o-n-Butylphenylazo)-2-n-butylanilin.
Das Chinophthaloncarbonsäurehalogenid kann nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Nachfolgend
ist ein Beispiel für derartige bekannte Verfahren beschrieben. Ein durch die Gruppen A und B
entsprechend substituiertes Isatin wird mit Chloraceton in Gegenwart von Calciumhydroxid zu der substituierten
3-Hydroxy-2-methyl-4-chinolincarbonsäure umgesetzt Die Säure wird mit Trimeililhsäure oder
Trimellithsäureanhydrid durch Erhitzen in einem inerten Lösungsmittel, wie o-Dichlorbenzol, zu der
substituierten Chinophthalon-5-carbonsäure kondensiert. Diese Säure wird mit Thionylchlorid oder
Thionylbromid durch Erhitzen in einem inerten Lösungsmittel, wie Nitrobenzol, zu dem gewünschten
Chinophthaloncarbonsäurehalogenid der obigen allgemeinen Formel umgesetzt
Für diese Umsetzungen geeignete Isatine sind in Tabelle II angegeben.
Isatin
7-ÄthyIisatin
5-Butylisatin
4,7-Dimethylisatin
7-Äthyl-5-methylisatin
6-Chlor-7-methylisatin
4,5-Benzoisatin
5,7-Dichlorisatin
5,7-Dibromisatin.
Überraschenderweise sind die neuen Chinophthalonfarbstoffe den aus der US-PS 30 23 213 bekannten,
strukturell ähnlichen Chinophthalonfarbstoffen hinsichtlich Lichtechtheit und Waschechtheit überlegen,
was durch Vergleichsversuche ermittelt worden ist Zu den Cellulosestoffen, die mit den Farbstoffen gemäß der
Erfindung nach dem Verfahren der canadischen Patentschrift 8 32 343 gefärbt werden können, gehören
alle Formen der Cellulose, die bei der Einwirkung von Wasser größer und biegsamer werden. Geeignete Stoffe
sind Naturfasern und gereinigter Holzzellstoff sowie regenerierte Cellulose in Faser- und Folienform.
Baumwollfasern lassen sich in jeder Form färben, in der sie üblicherweise in Textilstoffen vorkommen, sowie
auch nach den Behandlungen, die herkömmlicherweise angewandt werden, um sie für die Färbung vorzubereiten.
Mit den Farbstoffen gemäß der Erfindung kann Baumwolle, die in beliebiger Weise so behandelt
worden sein kann, daß ihr Quellvermögen beim Erhitzen mit Wasser nicht nennenswert vermindert
wird, rohe oder gewaschene Baumwolle und Baumwolle gefärbt werden, die mercerisiert oder anderweitig
vorgeschrumpft worden ist. Regenerierte Cellulosefasem, die eine hinreichend offene Struktur aufweisen, so
daß sie in Wasser quellen und von dem Farbstofflösungsmittel durchdrungen werden, sind ebenfalls färbbar,
z. B. Kupferammoniakseide. Viskosekunstseide hat normalerweise eine Struktur, die schwer quillt und
etwas längere Einwirkungszeiten von Farbstoff, Wasser und Farbstofflösungsmittel bei niedrigeren Temperaturen
erforderlich machen kann. Um das Färben zu erleichtern, kann man solche Textilstoffe mit verdünnter
wäßriger Alkalilauge tränken, oder man kann das Färben in Gegenwart von Netzmitteln, vorzugsweise
von nichtionogenen Netzmitteln, durchführen. Gemische aus Baumwoll- und Reyonfasern lassen sich färben,
und die erfindungsgemäßen Farbstoffe eignen sich auch zum Färben von gereinigtem Holzzellstoff und Papier.
Nicht verwendbar sind die Farbstoffe zum Färben von Celluloseacetat, weil dieses nicht das erforderliche
Quellvermögen in Wasser aufweist.
Zu den Synthetics, die sich mit den Farbstoffen gemäß der Erfindung färben lassen, gehören Polyester,
Polyamide, Celluloseäther und -ester sowie Copolymerisate und Gemische dieser Synthetics mit anderen
Komponenten, die die Aufgabe haben, die Synthetics leichter färbbar zu machen oder ihnen andere
erwünschte Eigenschaften zu verleihen. Die Farbstoffe können zum Färben von Synthetics nach herkömmlichen
Verfahren, wie nach dem Thermosolverfahren oder nach wäßrigen Färbeverfahren, angewandt werden.
Man kann die Stoffe mit ihnen auch aus Lösung in einem organischen Lösungsmittel färben. Halogenkohlenwasserstoffe,
wie Perchloräthylen, sind besonders geeignete Lösungsmittel zu diesem Zweck, weil ihre
niedrigen spezifischen Wärmen und latenten Verdampfungswärmen sowie ihre niedrigen Siedepunkte einen
niedrigen Energiebedarf zum Erhitzen der Farbflotte und zum Aufrechterhalten des Siedepunktes sowie eine
leichte Rückgewinnung des Lösungsmittels zur Folge haben. Andere Vorteile der chlorierten Lösungsmittel,
wie Unentflammbarkeit, geringe Toxizität und dergleichen,
sind dem Fachmann geläufig.
Überraschenderweise sind die isomeren N-Alkylanilinofarbstoffe
nicht zum Färben von Polyestern aus Lösung in Perchloräthylen geeignet
Die Farbstoffe gemäß der Erfindung können zum Färben von in Wasser quellbaren Cellulosefasem oder
Gemischen derselben mit Synthetics nach dem oben beschriebenen Verfahren der canadischen Patentschrift
8 32 343 verwendet werden. Besonders eignen sich die Farbstoffe zum Färben von Gemischen aus Baumwolle
und Polyestern oder Polyamiden, wie Gemischen aus 50
bis 80% Polyethylenterephthalat und 20 bis 50% Baumwolle. In solchen Gemischen wird das synthetische
Material unter herkömmlichen Verfahrensbedingungen gefärbt. Da die Farbstoffe gemäß der Erfindung zum
Färben beider Bestandteile solcher Gemische verwendet werden können, spielt die Waschbarkeit für die
Auswahl des Farbstoffs keine Rolle, da die oben beschriebene Schwierigkeit des gegenseitigen Abfärbens
auf ein Minimum reduziert worden ist.
Die Farbstoffe gemäß der Erfindung färben das Färbegut direkt, d. h. es bedarf keiner Oxydation,
Reduktion, Hydrolyse oder sonstiger chemischer Änderung für die Entwicklung der Farbe oder Echtheit.
Die Farbstoffe weisen eine ausgezeichnete Echtheit gegen Licht, Abrußen, Waschen, Sublimation und
Trockenreinigen auf.
Zum Färben von Cellulosestoffen mit den Farbstoffen gemäß der Erfindung nach der canadischen Patentschrift
8 32 343 kann man Wasser, Farbstoff und Farbstofflösungsmittel in jeder beliebigen Reihenfolge
auf das Färbegut aufbringen, sofern nur das Wasser und das Farbstofflösungsmittel in irgendeiner Verfahrensstufe vor oder bei der eigentlichen Färbung gleichzeitig
anwesend sind. Die bevorzugte Methode zum Färben von Textilstoffen aus Cellulosefasern oder Gemischen
aus Cellulosefasern und synthetischen Fasern besteht darin, den Textilstoff mit einem Gemisch aus einem oder
mehreren Farbstoffen, Wasser und Farbstofflösungsmittel in einem herkömmlichen Klotzbad zu tränken
und dann die überschüssige Farbflotte abzuquetschen, oder den Textilstoff mit einer lösungsmittelhaltigen
Druckpaste zu bedrucken und dann durch Erhitzen so viel Wasser abzutreiben, daß der Farbstoff in Lösung
geht Dann ist der Textilstoff gefärbt. Man kann aber auch Wasser in für die Auflösung des Farbstoffs
ungenügender Menge verdampfen und dann Druck und Wärme zur Einwirkung bringen, um den Farbstoff ohne
weiteres Verdampfen von Wasser in Lösung zu bringen. Farbstoffpasten können nach herkömmlichen Verfahren
hergestellt werden, z. B. durch Vermählen des Farbstoffs in Gegenwart eines Dispergiermittels oder
Tensids. Eine Farbflotte kann hergestellt werden, indem man die Farbstoffpaste mit Wasser oder wäßrigem
Lösungsmittel verdünnt Wenn man ein Lösungsmittel zu der Farbstoffpaste zusetzt, bevor man Wasser
zusetzt, kann es zur Ausfällung des Farbstoffs kommen; diese Arbeitsweise soll daher gewöhnlich vermieden
werden. Die Farbflotten können auch andere Zusätze als Farbstofflösungsmittel und Dispergiermittel enthalten.
Solche Zusätze sind häufig Wanderungsinhibitoren, wie gereinigte Pflanzenharze und Netzmittel, beispielsweise
ionogene und nichtionogene Tenside, wie Äthylenoxid-Kondensationsprodukte, Kohlenwasserstoffsulfonate
und langkettige Alkoholsulfate. Die beim Färben mit den Farbstoffen gemäß der Erfindung
verwendeten Farbflotten können auch andere Farbstoffe als diejenigen gemäß der Erfindung enthalten, z. B.
kann man Direktfarbstoffe oder mit der Faser reaktionsfähige Farbstoffe für Baumwolle oder für
Polyamide zu Tönungszwecken verwenden.
Bei dem bevorzugten Färbeverfahren mit den Farbstoffen gemäß der Erfindung wird eine wäßrige
Dispersion in den organischen Lösungsmittel auf den Textilstoff aus einem einzigen Klotzbad aufgebracht
Die Wassermenge in dem Klotzbad beträgt gewöhnlich 70 bis 95 Gewichtsprozent und diejenige des Lösungsmittels
5 bis 30 Gewichtsprozent Das geklotzte Gewebe wird 30 bis 180 Sekunden auf 180 bis 225°C
erhitzt. Für Baumwolle reichen schon Temperaturen von 150° C aus. Um das vollständige Entfernen von an
der Oberfläche haftendem Farbstoff zu gewährleisten, wird der gefärbte Textilstoff im allgemeinen in einem
wäßrigen Bad oder erst in einem wäßrigen Bad und dann in Perchloräthylen gewaschen.
Die folgenden Versuche erläutern die gewerbliche Verwertbarkeit der Farbstoffe gemäß der Erfindung.
Färben von Gemischen aus 65% Polyethylenterephthalat
und 35% Baumwolle
Es wird ein Klotzbad der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
wäßrige gelbe Farbstoffpaste | 50 g |
(15% Wirkstoff), die den Farbstoff | |
gemäß Beispiel 1 enthält | 20 g |
gereinigtes Pflanzenharz als | |
Verdicker | 100 g |
Methoxypolyäthylenglykol | 11 |
(Molekulargewicht 350) | |
mit Wasser aufgefüllt auf | |
Eine fortlaufende Länge Gewebe aus 65% Polyäthylenterephthalat und 35% Baumwolle wird bis zu einer
Aufnahme von 60%, bezogen auf das Fasergewicht, geklotzt und dann mit einer Geschwindigkeit von
1,8 m/min zwischen zwei 1000-W-Infrarotlampen so
hindurchgeleitet, daß jede Lampe eine der beiden Gewebeseiten aus einem Abstand von 7,6 cm bestrahlt.
Das fortlaufend vorrückende Gewebe wird mit einer Verweilzeit von 1 Minute durch einen Umluftofen von
80 bis 1000C und dann mit einer Verweilzeit von 1,7 Minuten durch einen Ofen von 200 bis 2100C geleitet.
Das heiße, trockene Gewebe wird auf Raumtemperatur gekühlt und je 1 Minute in Wasser von 20 bis 300C, dann
in Wasser von 90 bis 95° C, hierauf in Wasser von 90 bis 95° C, welches 1% eines Äther-Alkoholsulfats als
Detergens enthält, dann in Wasser von 90 bis 950C und
schließlich in Wasser von 20 bis 300C gespült Der Stoff
wird getrocknet und 5 Minuten bei 500C in Perchloräthylen
gewaschen. Man erhält tiefgelbte Farbtöne von guter Echtheit
B. Man arbeitet nach Versuch A, wobei das Erhitzen jedoch folgendermaßen durchgeführt wird: Das
geklotzte Gewebe wird mit einer Geschwindigkeit von 1,8 m/min zwischen zwei Reihen von 100-W-Infrarotlampen
so hindurchgeleitet daß jede Gewebeseite senkrecht aus einem Abstand von 7,6 cm bestrahlt wird. Das feuchte Gewebe wird
dann nacheinander über vier rotierende Trommeln mit glatter Oberfläche geleitet, deren Temperatur
stufenweise von 1000C bis 1500C zunimmt Die
mittlere Kontaktzeit mit jeder Trommel beträgt 18 Sekunden. Dann läuft das Gewebe fortlaufend
durch einen Ofen von 2100C, wo die gesamte
Verweilzeit 90 Sekunden beträgt
Man arbeitet gemäß Versuch A, jedoch mit dem Farbstoff des Beispiels 2. Hierbei erhält man auf Mischgeweben aus Polyester und Baumwolle gleichmäßige, tiefgelbe Farbtöne von guter Echtheit
Man arbeitet gemäß Versuch A, jedoch mit dem Farbstoff des Beispiels 2. Hierbei erhält man auf Mischgeweben aus Polyester und Baumwolle gleichmäßige, tiefgelbe Farbtöne von guter Echtheit
D. Man arbeitet nach Versuch C, jedoch nach dem Erhitzungsverfahren des Versuchs B.
Färben von BaumwoUhemdentuch
E. Man arbeitet nach Versuch A, jedoch mit
lOOprozentigem niercerisiertem Baumwollhem-
dentuch, wobei die Menge Glykol auf 150 g erhöht
und die Höchsttemperatur auf 18O0C herabgesetzt
wird. Das Baumwolltuch wird in tiefen, gleichmäßigen gelben Tönen von guter Echtheit gefärbt.
F. Man arbeitet nach Versuch B, jedoch mit den in Versuch E beschriebenen Abänderungen.
Bedrucken von lOOprozentigem Baumwollgewebe
G. Ein Baumwollgewebe wird bis zu einer Aufnahme von 70% mit einer wäßrigen Lösung von 200 g
Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 600) je Liter geklotzt. Das geklotzte Gewebe wird 5 Minuten auf
1600C erhitzt, um das Wasser zum Verdampfen zu
bringen. Dann wird das Gewebe mit einer Druckpaste der folgenden Zusammensetzung mit
einem Muster bedruckt:
wäßrige gelbe Paste (15% Wirkstoff),
die den Farbstoff gemäß Beispiel 3
enthält 10 g
gereinigter Pflanzenharzäther als
Verdicker 60 g
Wasser 30 g
Das bedruckte Gewebe wird 100 Sekunden auf 18O0C
erhitzt, 5 Minuten in Wasser, welches ein Äther-Alkoholsulfat als Detergens enthält, bei 90° C gewaschen,
getrocknet, 5 Minuten bei 500C in Tetrachloräthylen
gespült und wieder getrocknet. Die bedruckten Stellen sind kräftig in einem gelben Farbton gefärbt.
Bedrucken von Mischgeweben aus 65% Polyäthylenterephthalat und 35% Baumwolle
H. Man arbeitet nach Versuch G, jedoch mit einem Mischgewebe aus 65% Polyäthylenterephthaiat
und 35% Baumwolle bei einer Höchsttemperatur von 2000C.
Färben von Polyäthylenterephthaiat
Die Farbstoffe gemäß der Erfindung können zum Färben von synthetischen Fasern nach herkömmlichen
wäßrigen Färbeverfahren oder Klotzverfahren verwendet werden. Der folgende Versuch zeigt die Eignung
dieser Farbstoffe für das Thermosolverfahren.
I. Ein Polyäthylenterephthalatgewebe wird 15 Minuten bei 82° C in ein wäßriges Bad getaucht, das 1%
Äther-Alkoholsulfat als Tensid und 1 % Tetranatriumpyrophosphat enthält. Das Gewebe wird in
kaltem Wasser gespült, getrocknet und dann bis zu einer Aufnahme von 40 bis 50%, bezogen auf das
Gewicht der trockenen Fasern, mit einer Farbfloite der folgenden Zusammensetzung geklotzt:
wäßrige gelbe Farbstoffpaste
(15% Wirkstoff), die den Farbstoff
gemäß Beispiel 1 enthält 50 g
gereinigtes Pflanzenharz als
Verdicker 20 g
mit Wasser aufgefüllt auf 1 1
Der geklotzte Stoff wird durch einen Infrarot-Vortrockner
geleitet, wo er 90 Sekunden auf 213° C gehalten
wird. Dann wird das Gewebe in Wasser von 27° C gespült, 5 Minuten bei 93° C in Wasser, das 1%
Äther-Alkoholsulfat als Detergens enthält, gewaschen, in Wasser von 270C gespült und getrocknet. Nunmehr
ist das Polyestergewebe in einem tiefgelben Farbton gefärbt
Gewebeproben aus den Versuchen A und C werden nach den in »Textile Manual of American Association of
Textile Chemists and Colorists«, Band 45, 1969, beschriebenen genormten Verfahren auf ihre Echtheit
untersucht Die Ergebnisse finden sich in Tabelle III. Die ersten drei Spalten zeigen die Farbtonänderung des
gefärbten Gewebes, die nächsten beiden Spalten zeigen den Grad des Abfärbens auf ein ungefärbtes Celluloseacetat-
oder Polyamidgewebe, und die letzte Spalte zeigt die Sublimation in das ungefärbte Polyester-Baumwollgewebe.
Die Bewertungen entsprechen der folgenden Skala:
5 = unbedeutende Farbtonänderung,
4 = schwache Farbtonänderung,
3 = merkliche Farbtonänderung,
2 = beträchtliche Farbtonänderung,
1 = erhebliche Farbtonänderung,
W = schwächer,
Br = leuchtender.
Tabelle III | 20 h | 40 h |
Waschechtheit
(AATCC 36-1969, No. III) Farbton- Cellulose- änderung acetat |
Ul Ul | Polyamid |
Subli
mation bei 210'C |
Lichtechtheit
(Xenonbogenlampe) Gewebe |
Ul U) | 5-4Br 5-4Br |
Ul U) | 4 4 |
Ul Ul | |
Versuch A Versuch C |
||||||
Überraschenderweise wurde gefunden, daß gewisse farbige Dispergiermittel, wie »Marasperse B« oder
»Polyfon Ο« (die beide Ligninsulfonate sind), bei ihrer Verwendung nach den oben beschriebenen Verfahren
auf Baumwollgeweben oder Mischgeweben aus Polyester und Baumwolle eine braune Verfärbung ergeben,
die sich durch das Waschverfahren nicht vollständig entfernen läßt Diese Verfärbungen haben aber eine
schlechte Lichtechtheit Wenn die gelben Farbstoffe gemäß der Erfindung mit Hilfe solcher Dispergiermittel
dispergiert und die wäßrigen Farbstoffpasten dann zum Färben oder Bedrucken von Baumwolle oder Baumwollmischgeweben
verwendet werden, scheint der Farbton des gefärbten Stoffes beim Belichten mit einer
Xenonbogenlampe (Fade-Ometer) allmählich heller zu werden, weil die durch das Dispergiermittel verursachte
Verfärbung zerstört wird Im Gegensatz dazu liefern Farbstoffpasten, die praktisch farblose Dispergiermittel,
wie »Blancol« (ein sulfoniertes Naphthalin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt),
enthalten, helle, leuchtende Farbtöne, die sich nach 40stündiger Belichtung mit
der Xenonbogenlampe (Fade-Ometer) nicht ändern. Tabelle IV zeigt die Ergebnisse, die erhalten werden,
wenn man zwei Farbstoffproben gemäß Beispiel 5 durch
Dispergieren mit Hilfe von (a) »Polyfon Ο« bzw. (b) »Blancol« in wäßrige Pasten überführt und Mischgewebe
aus 65% Polyäthylenterephthalat und 35% Baumwolle mit diesen Pasten nach der Methode des Versuchs
A färbt.
Farbstoff
Lichtechtheit
(Xenonbogenlampe)
(Xenonbogenlampe)
20 h 40 h
10
Beispiel 5 + »Polyfon Ο« 3 Br 3 Br
Beispiel 5 + »Blancol« 5 5-4 Br
Farbstoff gemäß Beispiel 1 enthalten, zum Sieden erhitzt. Das Polyestergewebe nimmt einen tiefgelben
Farbton an.
Der gleiche Versuch wird mit 0,1 g des isomeren N-Octylanilinofarbstoffs (hergestellt nach dem Verfahren
des Beispiels 1 mit dem Unterschied, daß man die 41 Teile p-Octylanilin durch 41 Teile N-Octylanilin ersetzt)
anstelle des gelben Farbstoffs gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Wenn man versucht, das Polyestergewebe
auf diese Weise zu färben, erzielt man nur eine schwache Verfärbung.
Färben von Mischgeweben aus 65% Polyamid
und 35% Baumwolle
und 35% Baumwolle
Als Maß dafür, welche Dispergiermittel im Zusammenhang mit den Farbstoffen gemäß der Erfindung
zulässig und welche unzulässig sind, kann man den »relativen Farbwert« (RFW) verschiedener Dispergiermittel
folgendermaßen bestimmen:
RFW = 100 (Amax.)
_ Extinktion bei 380 ηψ
max- Konzentration in g/l
max- Konzentration in g/l
25
Die Extinktion mehrerer Dispergiermittel bei 380 πιμ
(der sichtbaren Grenzen am blauen Ende des Spektrums) wurde spektroskopisch bestimmt, und die
zugehörigen RFW-Werte wurden berechnet. »Marasperse B« mit einem RFW von 100 liegt an der Grenze;
dieser Wert ist als das zulässige Maximum anzusehen. »Polyfon O« mit einem RFW von 283,3 liegt weit über
dem zulässigen Maximum. Im Gegensatz dazu liegt »Blancol« mit einem RFW von 2,2 weit unter der
Grenze des Zulässigen.
Tabelle V gibt andere herkömmliche Dispergiermittel mit den zugehörigen relativen Farbwerten an.
Relative Farbwerte von Dispergiermitteln
30
35
40
Dispergiermittel | Relativer Farbwert 45 |
(RFW) | |
»Blancol« | 2,218 |
»Dispersol AC« | 0,426 5C |
»Lomar D« | 5,000 |
»Lomar PW« | 1,666 |
»Tamol N« | 2,217 |
»Tamol 731« | 0,069 |
»Tamol 850« | 0,082 s: |
»Darvon No. 1« | 2,777 |
»Daxad KLS« | 5,521 |
»Daxad 30« | 0,071 |
»Petro 250« | 1,666 |
»Nycol NSR« | 3,055 « |
»Nycol NNC« | 2,654 |
»Trenamone W-25« | 0,044 |
K. Ein Klotzbad wird aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
wäßrige gelbe Farbstoffpaste
(15% Wirkstoff), die den Farbstoff
gemäß Beispiel 2 enthält 50 g
gereinigtes Pflanzenharz als
Verdicker 20 g
Dipropylenglykol 200 g
mit Wasser aufgefüllt auf 1 1
Eine fortlaufende Länge Mischgewebe aus 65% Polyamid und 35% Baumwolle wird bis zu einer
Aufnahme von 60%, bezogen auf das Fasergewicht, geklotzt und dann mit einer Geschwindigkeit von
1,8 m/min zwischen zwei 100-W-Infrarotlampen so
hindurchgeleitet, daß jede Lampe eine Seite des Gewebes aus einem Abstand von 7,6 cm bestrahlt. Das
fortlaufende Gewebe wird mit einer Verweilzeit von 1 Minute durch einen Umluftofen von 80 bis 1000C und
dann mit einer Verweilzeit von 1,7 Minuten durch einen Ofen von 180 bis 190° C geleitet Das heiße, trockene
Gewebe wird auf Raumtemperatur gekühlt und je eine Minute in Perchloräthylen von 50° C, in Wasser von 20
bis 30° C. in Wasser von 90 bis 95° C. in Wasser von 90 bis 95° C, welches 1% eines Äther-Alkoholsulfats als
Detergens enthält, dann in Wasser von 90 bis 950C und
schließlich in Wasser von 20 bis 30° C gespült. Dann wird der Stoff getrocknet und dem folgenden Dauerbügelverfahren
unterworfen. Man stellt ein wäßriges Klotzbad aus den folgenden Bestandteilen her:
Färben von Polyesterfasern aus Lösung in
Lösungsmitteln
Lösungsmitteln
Ein 5-g-Stück Polyäthylenterephthalatgewebe wird eine Stunde in 400 g Perchloräthylen, die 0,1 g
Imidazolidonderivat*)
Alkylaryl-Polyätheralkohol**)
nicht-ionogene, paraffinfreie
Polyäthylenemulsion···)
Acrylharzdispersion eines
thermoplastischen Harzes****)
nicht-ionogene
Polymerisatemulsion·*··*)
Härtungskatalysator für
wärmehärtende Harze**··**)
mit Wasser aufgefüllt auf
Alkylaryl-Polyätheralkohol**)
nicht-ionogene, paraffinfreie
Polyäthylenemulsion···)
Acrylharzdispersion eines
thermoplastischen Harzes****)
nicht-ionogene
Polymerisatemulsion·*··*)
Härtungskatalysator für
wärmehärtende Harze**··**)
mit Wasser aufgefüllt auf
200 g 1,5 g
22,5 g 22,5 g 20 g
36 g
65 *) dient als Reaktionsteilnehmer für bügelfreie Kleidung
nach einem verzögerten Härtungsverfahren;
") dient als Netz-und Emulgiermittel;
··*) dient als Gewebeerweichungsmittel;
····) dient als Bindemittel;
·****) verleiht dem Gewebe Glanz, einen seidigen Griff und
") dient als Netz-und Emulgiermittel;
··*) dient als Gewebeerweichungsmittel;
····) dient als Bindemittel;
·****) verleiht dem Gewebe Glanz, einen seidigen Griff und
antistatische Eigenschaften;
*··*··) enthält eine Zinksalzkomplexverbindung.
*··*··) enthält eine Zinksalzkomplexverbindung.
Das mit Harz imprägnierte Gewebe wird an der Luft
getrocknet und dann 15 Minuten bei 163° C gehärtet
Tabelle VI zeigt die Ergebnisse von an dem gleichmäßig gelb getUrbten Stoff durchgeführten
Echtheitsversuchen.
10
15
Lichtechtheit | Waschechtheit | Sublimation |
(40 h Xenon | (AATCC 61-1968, | bei 210X |
bogenlampe) | No. HI A) | |
Farbtonänderung |
4 4-3 W 5
In den folgenden Beispielen beziehen sich die Teile auf Gewichtsmengen.
20
Herstellung von S'-Hydroxychinophthalon-5-carbox-p-octylanilid
Ein Gemisch aus 32^>
Teilen 3'-Hydroxychinophthalon-5-carbonsäure und 350 Teilen Monochlorbenzol
wird bei Raumtemperatur mit 2,1 Teilen Dimethylformamid und dann mit 21 Teilen Thionylchlorid versetzt.
Das Reaktionsgemisch wird 8 Stunden auf 80 bis 85 ° C erhitzt und dann über Nacht auf Raumtemperatur
erkalten gelassen. Man setzt 15 Teile Natriumcarbonat zu und rührt das Gemisch 30 Minuten. Nach Zusatz von
41 Teilen p-Octylanolin wird das Reaktionsgemisch 3
Stunden auf 70 bis 80° C und dann 3 Stunden auf 125° C
erhitzt Man läßt das Reaktionsgemisch über Nacht auf Raumtemperatur erkalten. Das Produkt wird abfiltriert,
dreimal mit Monochlorbenzol, dann mit Isopropanol und schließlich mit Wasser gewaschen. Der Filterkuchen wird in 1-normaler Natriumcarbonatlösung aufgeschlämmt, abfiltriert, mit Wasser alkalifrei gewaschen
und getrocknet. Man erhält 18 Teile Farbstoff. Das Produkt schmilzt bei 194 bis 214°C, zum größten Teil
aber bei 260 bis 265° C, und hat ein Absorptionsvermögen von 58,01 · g-1 · cm-1 bei443 mu.
Die Dünnschichtchromatographie auf mit Kieselsäuregel beschichteten Glasplatten unter Verwendung
eines Gemisches aus 3 Teilen Benzol und 2 Teilen Äthyiacetat zum Eluieren ergibt, daß der gelbe
Farbstoff kein Ausgangsmaterial mehr enthält
Analyse
Gefunden:
C 73,7, 73,4, H 6,2, 6,4, N 5,4, 5,4%.
Berechnet für C33H32N2O4:
C 76,15, H 6,15, N 538%.
Auf Grund der obigen Analysen hat der Farbstoff die Strukturformel
Herstellung von S'-Hydroxychinophthalon-5-carbox-p-dodecylanJlid
Ein Gemisch aus 275 Teilen Chlorbenzol und 25 Teilen 3'-Hydroxychinophthalon-5-carbonsäure wird
unter Rühren auf 50 0C erhitzt und mit 1,1 Teüen Dimethylformamid und dann mit 16 Teilen Thionylchlorid (die zugetropft werden) versetzt Das Reaktionsgemisch wird 8 Stunden bei 81 bis 85°C gerührt, worauf
man das überschüssige Thionylchlorid durch Hindurchleiten von Stickstoff abtreibt Das Reaktionsgemisch
wird auf 40° C gekühlt und mit 76 Teilen p-Dodecylanilin versetzt Das Gemisch wird auf Rückflußtemperatur
erhitzt Das Produkt, wird abfiltriert, gründlich mit
Äthanol und dann mit heißem Wasser gewaschen und getrocknet Man erhält 21 Teile Produkt mit einem
Schmelzpunkt von 184 bis 185°C und einem Absorptionsvermögen von 87,41 · g-' · cm-' bei 440 mu. Aus
der Dünnschichtchromatographie ergibt sich, daß das Produkt nur eine farbige Komponente enthält Der
gelbe Farbstoff hat die Strukturformel
OH
CONH
O VC12H2
30
40
45
Herstellung von S'-Hydroxychinophthalon-5-carbox-p-octadecyIanilid
Wenn man bei dem Verfahren des Beispiels 2 die 76 Teile p-Dodecylanilin'durch 132 Teile p-Octadecylanilin
ersetzt, erhält man einen chromatographisch reinen Farbstoff, der auf Mischgeweben aus Baumwolle und
Polyester Färbungen von gleichem Farbton und gleicher Echtheit ergibt wie der Farbstoff des Beispiels
2. Dieser gelbe Farbstoff hat die Strukturformel
C0NH-< O VC18H37
OH
OH
Herstellung von 3'-Hydroxy-5',6'-benzochinophthalon-5-carbox-p-dodecylanilid
Wenn man bei dem Verfahren des Beispiels 2 die 25 Teile S'-Hydroxychinophthalon-S-carbonsäure durch 29
Teile S'-Hydroxy-S'.e'-benzochinophthalon-S-carbonsäure ersetzt, erhält man einen gelben Farbstoff, der
zufolge der Dünnschichtchromatographie keine farbi-
030 147/65
gen Verunreinigungen enthält Dieser Farbstoff hat die Strukturformel
OH
CONH
n-
OH
Er hat einen rotstichigeren Farbton als der Farbstoff
des Beispiels 2. Baumwoll- und Polyesterfasern werden nach den Methoden der Versuche A bis I mit diesem
Farbstoff gefärbt in gelben Farbtönen von guter Echtheit
15
Beispiel 5
Umsetzung von S'-Hydroxychinophthalon-S-carbonylchlorid mit 4-(o-ToluyIazo)-2-toluidin
Umsetzung von S'-Hydroxychinophthalon-S-carbonylchlorid mit 4-(o-ToluyIazo)-2-toluidin
Ein Gemisch aus 523 Teilen 3'-Hydroxychinophthalon-5-carbonylchIorid,
36 Teilen 4-(o-Toluylazo)-2-toluidin, 15 Teilen Natriumcarbonat und 1100 Teilen
Chlorbenzol wird unter Rühren 30 Minuten auf 92 bis 98°C erhitzt Dann wird das Gemisch 4'/2 Stunden auf
Rückflußtemperatur erhitzt und über Nacht unter Rühren auf Raumtemperatur erkalten gelassen. Das
Produkt wird abfiltriert und nacheinander mit Benzol, mit Äthanol, mit heißer 1-normaler Natriumcarbonatlö-
25 sung und mit siedendem Wasser gewaschen. Die letzten
beiden Waschvorgänge werden so lange fortgesetzt, bis der Ablauf klar ist Die Menge des getrockneten
Farbstoffs beträgt 15 Teile. Durch Dünnschichtchromatographie wird festgestellt, daß der Farbstoff frei von
farbigen Verunreinigungen ist Sein Absorptionsmaximum liegt bei 440 mu. Der Farbstoff hat die
Strukturformel
OH
CONH
OV-N =
CH3 CH3
OH
Ein Mischgewebe aus 65% Polyester und 35% Baumwolle wird mit diesem Farbstot'f unifarbig
gelben Farbtönen gefärbt Die Echtheit der Färbung entspricht derjenigen des Farbstoffs gemäß Beispiel 1.
Beispiel 6
Umsetzung von S'-Hydroxychinophthalon-S-carbonylchlorid mit p-(Phenylazo)-anilin
Umsetzung von S'-Hydroxychinophthalon-S-carbonylchlorid mit p-(Phenylazo)-anilin
Wenn man bei dem Verfahren des Beispiels 5 anstelle der 36 Teile 4-(o-Toluylazo)-2-toluidin 31,5 Teile
p-(Phenylazo)-anilin verwendet erhält man einen Farbstoff, der auf Mischgeweben aus 65% Polyester und
35% Baumwolle ähnliche Farbtöne von gleicher Echtheit erzeugt Dieser Farbstoff hat die Strukturformel
OH
CONH
N = N
OH
Beispiel 7
Umsetzung von S'-Hydroxychinophthalon-S-carbonylchlorid mit Anthranilsäureoctyiester
Umsetzung von S'-Hydroxychinophthalon-S-carbonylchlorid mit Anthranilsäureoctyiester
Ein Gemisch aus 65,4 Teilen 3'-Hydroxychinophtha- 65 Rückflußtemperatur erhitzt. Dann läßt man das
lon-5-carbonylchlorid, 67 Teilen Anthranilsäureoctyl- Reaktionsgemisch auf 80° C erkalten und versetztes mit
ester, 24,2 Teilen Ν,Ν-Diäthylanilin und 950 Teilen 500 Teilen Äthanol, um den Farbstoff auszufällen.
Monochlorbenzol wird 1'/2 Stunden unter Rühren auf Sobald das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur
erkaltet ist, filtriert man das Produkt ab, kristallisiert
zweimal aus einem Gemisch aus Dimethylformamid und
Wasser um und trocknet Der gelbe Farbstoff erweist
OH sich als chromatographisch rein und hat einen Schmelzpunkt von 1S5 bis 166°C; Ausbeute 77 Teile.
Der Farbstoff hat die Strukturformel
CO2C8H17
Der Farbstoff erzeugt nach den oben beschriebenen Verfahren auf Mischgeweben aus 65% Polyester und
35% Baumwolle gelbe Farbtöne von ausgezeichneter Echtheit
Claims (1)
1. Gelbe, wasserunlösliche Chinophthalonfarbstoffe, gekennzeichnet durch dieallgemei-
ne Formel
OH
oder beide zusammen —C=C-C=C-,und
R o-, m- oder p-(C8_]g-Alkyl)-phenyl, o-, m- oder
P-(CU-j2-Alkoxy)-carbonylphenyl oder ein Rest der
allgemeinen Formel
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---|---|---|---|
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---|---|
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Family Applications (1)
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1970
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-
1971
- 1971-10-29 DE DE2154051A patent/DE2154051C3/de not_active Expired
Also Published As
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