DE2125099C3 - Marineblaue Dispersions-Disazofarbstoffe, deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Marineblaue Dispersions-Disazofarbstoffe, deren Herstellung und VerwendungInfo
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Description
0-,N-
-NH,
und als /weites aromatisches Amin ein solches der
allgemeinen Formel
R? ™
CH3
verwendet, wobei R1 bis R5 die im Anspruch 1
angegebenen Bedeutungen aufweisen.
3. Verwendung tier Farbstoffe gemäß Anspruch 1 zum Färben von in Wasser quellbaren Cellulosefasern
nach bekannten Verfahren.
Die Erfindung betrifft wasserunlösliche, marineblaue
Disazofarbstoffe, die sich zum Färben einer großen Vielfall von Synthetics und Naturstoffen.
besonders von in Wasser qucllbaren Cellulosestoffcn ©der von Gemischen aus Synthetics und Naturstoffen
ei'jnen.
Synthetische Fasern, z. R. lasern aus Polyestern. Polyamiden oder Celluloseacetat, lassen sich bekanntlich
mit den verschiedensten Dispersionsfarbstoffe!! färben, die in Wasser eine sehr geringe bis mäßig
hohe Löslichkeit aufweisen.
Naturfasern, wie in Wasser quellbare Cellulosefaser!!,
besonders Baumwolle, werden nach wesentlich linderen Vcrtahren und mil wesentlich anderen F'arb-Stoffen
gefärbt als synthetische Fasern. Die herkömmliehen Verfahren zum Färben von in Wasser quellbaren
Cellulosestoffen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
1. Man läßt in dem zu färbenden Stoff entweder durch Umsetzung zweier kleinerer Moleküle.
wie bei der Hersteilung von Azofarbstoffen durch
Kupplung, oder durch eine chemische Umsetzung, durch die ein löslicher Farbstoffbildner unlöslich
wird, wie bei der Küpen- und Beizenfärbung. einen wasserunlöslichen Farbstoff entstehen.
2. Man läßt einen bereits fertigen, wasserlöslichen Farbstoff, der für den Cellulosestoff eine Affinität aufweist, aus einer wäßrigen Farbflotte nach einem Verfahren auf den zu färbenden Stoff aufziehen, bei dem die Löslichkeit des Farbstoffs in der wäßrigen Lösung vermindert wird, wie bei Direktfarbstoffe^
2. Man läßt einen bereits fertigen, wasserlöslichen Farbstoff, der für den Cellulosestoff eine Affinität aufweist, aus einer wäßrigen Farbflotte nach einem Verfahren auf den zu färbenden Stoff aufziehen, bei dem die Löslichkeit des Farbstoffs in der wäßrigen Lösung vermindert wird, wie bei Direktfarbstoffe^
3. Man läßt einen Farbstoff, der einen mit Cellulose
oder modifizierter Cellulose reaktionsfähigen Sub· stituenten aufweist, aus wäßriger oder nichtwäßriger
Lösung unter solchen Bedingungen auf den zu färbenden Stoff aufziehen, daß der Farbstoff
sich chemisch an das Substrat bindet, wie bei mit der Faser reaktionsfähigen Farbstoffen.
4. Man bindet wasserunlösliche Pigmente mit Hilfe von Polymerisaten an den Cellulosestoff wie beim
Pigmentdruck.
5. Man lagert einen wasserunlöslichen FarbstolT in feinteiliger Form in den Cellulosestoff bei dessen
Herstellung ein. wie es mitunter beim Spinnen von Reyon geschieht.
Keines dieser bekannten Verfahren eignet sich zum Färben von in Wasser qucllbaien Ccllulosestoffen
d'irc'h direkte Einlagerung eines bereits fertigen,
nicht reaktionsfähigen, in Wasser unlöslichen Farbstoffs in den zu färbenden Stoff, da solche Farbstoffe
kaum eine natürliche Affinität oder Substantivität für derartige Ccllulosefarbstoffe haben.
Verfahren, bei denen der Farbstoff an Ort und Stelle entsteht, nachdem ein Farbstoffbildner auf oder
in dem CellulosestofT abgeschieden worden ist. sind in den USA.-Patenlschriften 396 692 und 2 069 215
sowie in der britischen Patentschrift 1 071 074 beschrieben. Ein Verfahren, das von bereits fertigen,
wasserlöslichen Farbstoffen zum Färben von Cellulosestoffcn Gebrauch macht, ist in »Journal of the
Society of Dyers and Colourists«. Bd. 73 (1957). S. 23. beschrieben.
Diese bekannten Verfahren weisen eine Reihe von Nachteilen auf. wie z. B. die Umständlichkeit des Α11Γ-bringcns
der Farbstoffe, die Unmöglichkeit, ein svcitcs
Spektrum von verschiedenen Farben zu erzielen, und die geringe Echtheit der gefärbten Cclluloscstoffe gegen
Wascher, mit wäßrigen Flüssigkeiten und/oder Trokkenreinigen
mit organischen Lösungsmitteln.
Die Verwendung von Farbstoffen von geringer Wasserlöslicbkeit zum Färben von Baumwolle ist
it; der britischen Patentschrift I 112 279 beschrieben.
Bei diesem Verfahren wird das Substrat mit Farbstoff, Wasser und Harnstoff oder einer strukturmäßig mit
Harnstoff verwandten Verbindung behandelt und dann erhitzt. Bei diesem Verfahren findet jedoch häufig
eine schlachte Farbstoffausnutzung und die Bildung unerwünschter alkalischer Abbauprodukte des Harnstoffs
oder der mit Harnstoff verwandten Verbindung statt.
Weitere Schwierigkeiten ergeben sich bei den oben beschriebenen Verfahren, wenn man die bekannten
Farbstoffe und Färbeverfahren anwendet, um Gemische aus in Wasser quellbaren Cellulosestoffen
und Synthetics zu färben. Da diese beiden Stoffarten grundlegend verschiedene chemische und physikalische
Eigenschaften aufweisen, müssen die Bestandteile solcher Gemische· gewöhnlich nach umständlichen
zweistufigen Verfahren gefärbt werden, bei denen zwei verschiedene Arten von Farbstoffen angewandt werden
und jede Komponente unabhängig von der anderen in einer gesonderten Verfahrensstufe gefärbt
wird. Dabei kann es zum gegenseitigen Abfärben kommen, und es sind gewöhnlich große Farbstoffmengen
erforderlich, wobei jede der beiden Komponenten in unerwünschter Weise die Färbung der
anderen Komponente stört. Wenn es zum gegenseitigen Abfärben kommt, muß sich der Farbstoff aus
derjenigen Komponente, auf dl·* er abgefärbt hat. auswaschen lassen. Dabei l;ißt sich selbst unter den
günstigsten Bedingungen ein Fa, -»tonglcichgewicht.
d. h. ein gleicher Farbton und eine gleiche Farbtonstärke, zwischen den beiden Komponenten des Gemisches
nur schwer erzielen. Wenn aber der gefärbte Textilstoff kein Faibtongleichgewicht aufweist, kommt
es an den Stellen der stärksten mechanischen Beanspruchung beim Tragen zur Ausbildung von mißfarbigen
Stellen. Die Umständlichkeit des obengenannten zweistufigen Verfahrens zum Färben von Gemischen
wird verständlich, wenn man sich die Verschiedenartigkeit der Arbeitsbedingungen bei den
herkömmlichen Färbeverfahren einerseits für Ceilulosestoffe
und andererseits für Synthetics vergegenwärtigt. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren
zum Färben von in Wasser qucllbaren Cellulosestoffen beruhen die herkömmlichen Verfahren zum
Färben von Synthetics auf der Auflösung von wasserunlöslichen Farbstoffen in dem synthetischen Material.
Ein Verfahren zum Färben von Gemischen aus Cellulosestoffen und Synthetics in zwei Verfahrensstufen ist in der USA.-Patentschrift 3 313 590 beschrieben.
Analog dem Färben solcher Gemische und in Bestätigung des obenerwähnten Unterschiedes /wischen
in Wasser qucllbaren Cellulosestoffen und nicht qucllbarem Celluloseacetat beschreibt die USA,-Patentschrift
3 153 563 ein zweistufiges Verfahren, bei dem zunächst das Celluloseacetat ohne gleichzeitige do
Färbung des Cclluloscstoffcs mit einem wasserunlöslichen
farbstoff gefärbt und der letztere dann in einer unabhängigen Verfahrensstufe selbst gefärbt wird.
Um die Schwierigkeiten beim Färben son Gemischen aus in Wasser qucllbaren Cellulosestoffen und &>
Synthetics zu vermeiden, bediente man sich bisher häufig des Pigmentdruckes unter Verwendung von
harzartigen Bindemitteln zum Binden der Pigmente.
Da bei diesen Verfahren aber nur eine oberflächliche Anfiirbung zustande kommt, leiden die so erhaltenen
Drucke oft unter der Erscheinung des Abrußens und weisen einen schlechten »Griff« und eine unzulängliche
Echtheit gegen Waschen und Trockenreinigung auf.
Die Quellung von BaumwoUfasern und anderen
ähnlichen Cellulosestoffen durch Wasser ist seit langem bekannt. Bei der Einwirkung von Wasser findet gewöhnlich
eine rasche Quellung statt, die jedoch durch Netzmittel und Wärmeeinwirkung erleichtert wird.
Die gequollenen Stoffe sind größer, biegsamer, weniger fest und auch sonst in ihren physikalischen und
mechanischen Eigenschaften verändert. Infolge ihrer
offenen Struktur lassen sich gequollene Cellulosestoffe von wasserlöslichen Verbindungen von niedrigem
Molekulargewicht durchdringen und mit ihnen umsetzen. V a 1 k ο und L i m d i berichten in »Textile
Research Journal*', Bd. 32 (1962), auf S. 331 bis 337. daß Baumwolle in Wasser, welches hochsiedende,
wasserlösliche, nicht reaktionsfähige Verbindungen von begrenztem Molekulargewicht und ein Vernetzungsmittel
enthält, quillt. Das Wasser läßt sich so entfernen, daß die Quellung erhalten bleibt, und dann
kann die Vernetzung vorgenommen werden. Die Verfasser berichten, daß dieses Verfahren angewandt
werden kann, un; in Baumwolle nicht nur wasserlösliche,
reaktionsfähige Stoffe (Vernetzungsmitteil, sondern auch andere reaktionsfähige Stoffe einzuführen,
die in Wasser unlöslich, in der hochsiedenden, wasserlöslichen, nicht reaktionsfähigen Verbindung
jedoch löslich sind. Ein ähnliches Verfahren ist in der USA.-Patentschrift 2 339 913 beschrieben. Man läßt
den Cellulosestoff in Wasser quellen und ersetzt dann das Was*;, durch ein Gemisch aus Methanol uini
Benzol und schließlich durch Benzol, wobei die Quellung erhalten bleibt. Dann setzt man einen mit
Cellulose reaktionsfähigen Stoff (Vernetzungsmittel 1
in Lösung in Benzol zu und führt die Vernetzung durch.
Die deutsche Offenlegungsschrifi 1811796 beschreibt
ein Verfahren zum Färben von Cellulosestoffen oder Gemischen derselben mit Synthetic*·
unter Verwendung von Glykolcn oder Glykolderivaten. die eine gewisse Wasserlöslichkeit und bei
Atmosphärendruck einen Siedepunkt oberhalb 120 C aufweisen, als Farbstofflösungsrniltel. welches dadurch
gekennzeichnet ist. daß ein in Wasser quellbarer Cellulosestoff oder mindestens dieser Bestandteil eines
Gemisches desselben mit Synthetics gefärbt wird, indem man den Cellulosesloff bzw. das Gemisch
gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge mit
1. W;iss< ι in genügender Menge, um den
sloff quellen zu lassen.
sloff quellen zu lassen.
2. einem Farbstoff, dessen gesättigte Lösung in siedender 0.1 molarer wäßriger Natriumcarhon.itlösimg
bei der Wellenlänge der maximalen Absorption eine Extinktion nicht über etwa 30 aufweist,
wenn die Extinktion durch lOfaches Verdünnen
der siedenden gesättigten Lösung mit Triäthylenglykoldimcthylälhcr. Messen der Absorption
der verdünnten Lösung und Berechnung der Extinktion der gesättigten siedenden Lösung
nach dem Bccrschcn Gesetz bestimmt wird, in
ausreichender Menge, um den Cellulosestoff zu färben, und
?. einem Lösungsmittel, das gegebenenfalls einen Lösungsvermiiticr für den HnbslolT enthalt, in
weichenden Mengen behandelt, um die Quelng
des Cellulosestüffs aufrechtzuerhalten, wenn is Wasser entfernt wird, wobei das Lösungsittel
a) zu mindestens 2,5 Gewichtsprozent bei 25' C in Wasser löslich ist,
b) bei Atmosphärendruck oberhalb 150 C siedet,
c) bei einer Temperatur im Bereich von etwa 0 bis 225° C ein Lösungsmittel für den Farbstoffist
und
d) die allgemeine Formel
15
R /O — CH- CH2\ R1
I CnH2n + 1 Jn,
oder
R /O-CH-CH2] O
I CnH1n + 1 I
25
aufweist, worin η den Wert 0 oder 1 hat.
rti eine positive ganze Zahl bedeutet, .v die
Anzahl der nicht abgesättigten Valenzen in A bedeutet. A die Bedeutung
ROCH2CHORCh2-
-CH2CHORCH2-
ι
-CH2CHCH2-
-CH2CHCH2-
-CH2C(CH2OR),
(-CH2I2C(CH2OR)2
(-CH7J3CCH2OR
(- CH2UC
(-CH2I2C(CH2OR)2
(-CH7J3CCH2OR
(- CH2UC
35
45
-NR2(C7_15-Alkyl oder -Alkaryl),
OCR2 -OSO1R" —OCOR2
OCR2 -OSO1R" —OCOR2
-CH2(CHOR)1CH,-
oder
— CH2(CH OR),.....(— CHKCH2-
hat. wobei y den Wert 2. 3 oder 4 und ζ den
Wert O, 1.2, 3 oder 4 hat. aber nicht größer als ν ist. R ein Wasserstoffatom. einen C1 _K-Alkylrest,einen
C7.,^-Aralkyl-oder-Alkarylrest
bedeutet oder die Bcdeutunu
-NH(Phenyl) oder — NH(Naphthyl) hat,
wobei R2 einen C, _8-A!kylrest, einen C,_1P-Cycloalkylrest,
einen C7_l5-Aralkyl- oder -Alkarylrest, einen C6-Arylrest, einen C10-Arylrest
oder den Furfurylrest bedeutet,
mit der Maßgabe, daß in irgendeiner Verfahrensstufe das Innere des gequollenen CellulosestofTs mit einer
Lösung des Farbstoffs in einem wäßrigen Lösungsmittel oder in einem Lösungsmittel in Berührung
gebracht wird, wobei ein etwaiger Färbevorgang von im Gemisch mit Cellulosefasern vorliegenden Synthetics
in an sich bekannter Weise unter Erhitzen auf eine Temperatur nicht über etwa 225 C vorgenommen
wird.
Besondere Ausführungsfomien des genannten Verfahrens
sind diejenigen, bei denen die Lösung innerhalb und oder außerhalb des gequollenen <~ellulosestoffs
gebildet wird, und diejenigen, bei denen die Lösung de: Farbstoffs in dem wäßrigen Farbstofflösungsmittel
oder dem Farbstofflösungsmittel durch Erhitzen, durch Vermindern des Verhältnisses von V\ asser zu Farbstofflösungsmittel
oder durch Zusatz eines Lösungsvermittlers hergestellt wird. Das Verfahren umfaßt ferner
das Färben bei erhöhten Temperaturen.
Nach weiteren Ausfuhrungsformen dieses bekannten Verfahrens werden Gemische aus Cellulosestoffen
und Synthetics, wie Polyamiden oder Polyestern, mit dem gleichen Farbstoff gefärbt. Bei einem solchen
Verfahren wird zunächst der Cellulosestoff, wie oben beschrieben, gefärbt, während der synthetische Stoff
entweder gleichzeitig oder in einer unabhängigen Verfahrensstufe gefärbt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, marineblaue
Dispersions-Disazofarbstoffe zur Verfügung zu stellen, die sich zum Färben von in Wasser quellbarcn
Cellulosestoffen sowie von Gemischen derselben mit Synthetics nach dem Verfahren Jer Offenlegungsschrift
1811 796 eignen, die eine gute Färbekraft aufweisen,
sich in hochgradig kristalliner Form isolieren lassen, sich leicht zu feintciligen wäßrigen Dispersionen vermählen
lassen. Färbungen von gutem Farbtonglcichgewicht auf Gemischen aus in Wasser quellbaren
Ccllulosestoßen und Synthetics ergeben, die eine gute
Echtheit gegen Licht, Waschen, Trockenreinigung und Sublimation aufweisen und die zusammen mit
anderen Farbstoffen verwendet werden können, um tiefschwarze Farbtöne zu erzeugen.
Gegenstand der Erfindung sind marineblaue Dispersions-Disazofarbstoffe
der allgemeinen Formel
O,N
N = N
R2C- R2SO,-
N=N-
CH,
oder R2OC-
C)
hat iind V. die Bedeutung -OH. —OR2
— SR··. NHR2 -NR2IC1
in der R1 die Bedeutung H, R5. OR5. Cl. Br NO2. CN.
(-5 CO2R5. CF3. COR5 oder COCnH5'. R2 die Bedeutung
H. R5 oder OR5 hat. R3 und R4 Methyl- oder Äthyfreste
bedeuten und R5 einen Alkylrest mit I bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Die marineblauen Disazofarbstoffe der obengenannten allgemeinen Formel werden hergestellt, indem man
ein aromatisches Amin der allgemeinen Formel
R,
o,N -; ο
NIl,
diazotiert und die so erhaltene Dia/o verbindung an a-Naphthylaniin kuppelt. Das so erhaltene Monoa/o-/wisehenprodukt
wird durch Dia/oticren und Kuppeln an ein aromatisches Amin der allgemeinen Formel
R,
O ":■ -N
CM.,
in den Disazofarbstoff übergeführt. In den obigen
allgemeinen Formeln haben alle Symbole die obengenannten Bedeutungen. Alle Diazotierungs- und
kupplungsvorgänge werden auf an sich bekannte Art durchgeführt. w
Die Diazotierung des ersten aromatischen Amins kann erfolgen, indem man Natriumnitrit bei 0 bis 25 C.
vorzugsweise bei 10 bis 20 C. zu einer Lösung oder Aufschlämmung" des Amins in verdünnter Mineralsäure,
vorzugsweise Salzsäure, zusetzt, wobei man mindestens 2.5 Mol Säure je Mol Amin anwendet.
Fin Überschuß an salpetriger Säure wird für eine genügende Zeitdauer, gewöhnlich mindestens 30 Minuten,
aufrechterhalten, damit die Umsetzung vollständig \erläuft, und dann wird der Überschuß mit einem
geeigneten Reagens, wie Sulfaminsäure. zerstört, bevor
man die Kuppfungsreaktion durchführt. Beispiele für Amine, die bei der üiazotierungsreaktion verwendet
werden können, sind in Tabelle 1 angegeben. Aus Gründen der Einfachheit nennt die Tabelle nur den
Rest R1 (der obigen allgemeinen Formel).
Cl
Br
Br
C2H5
QH9
QH9
R,
OCH3
OC4H9
COCH3
COC4H9
COC6H5
60
Amine von begrenzter Löslichkeit in wäßriger Mineralsäure,
z. B. solche, bei denen R1 den Rest CO2R5
bedeutet, können diazotiert werden, indem man Salzsäure und Natriumnitrit zu einer gekühlten Lösung
des Amins in einem organischen Lösungsmittel, wie einem Gemisch aus Essigsäure und Propionsäure.
zusetzt. Andere Amine, die zur herkömmlichen Dia/oticrupg
nicht alkalisch genug sind. z. B. diejenigen, bei denen R1 die Bedeutung NO2. CF, oder ( N hat.
lassen sieh mit Nitrosylschwefclsäurc diazotieren.
Das Diazopriiparal kann bc etwa Π bis 20 C unter
Rühren zu einer Aufschlämmung oder Lösung von ■ i-Naphthylamin in verdünnter Mineralsäure und oder
einem organischen Lösungsmittel, wie Essigsäure oder Methanol, zugesetzt werden. Man kann aber
auch eine Aufschlämmung oder Lösung von n-Naphthylamin zu dem Diazopräparat zusetzen. Sobald
die Reaktion vollständig ist. wird das Reaktionsgemisch vorteilhaft mit Alkalüauge neutralisiert und
das Monoazoprodukt abfiltriert. Das Produkt kann gegebenenfalls durch Waschen. Wicdeiaufschlämmcn
oder Umkristallisieren aus einem geeigneten Lösungsmittel gereinigt werden.
Das Monoazo-Zwisclienprodukt wird zweckmäßig in wäßriger Propionsäure oder Essigsäure oder Gemischen
aus diesen Säuren diazotiert. indem man bei 10 bis 30 C. z. B. bei etwa 30 C. Salzsäure und
Natriumnitrit zusct/t.
Die Kupplungskomponente wird in einem Lösungsmittel,
z. B. wäßriger Salzsäure, wäßriger Essigsäure. Eisessig oder Aceton, gelöst und der Disazofarbstoff
hergestellt, indem man bei etwa IO bis 30 C das Diazopräparat zu der Kupplungskomponente oder
die Kupplungskomponente zu dem Diazopräparat /usetzt. Oft ist es zweckmäßig, bei der Kupplung den
pH-Wert zu erhöhen, um die Reaktion zu beschleunigen. Dies erfolgt durch Zusatz eines geeigneten Salzes
oder einer Base, wie Natriumacetat oder Natriumhydroxid. Die Farbstoffe werden abfiltriert und können,
falls erforderlich, durch Waschen. Wiedcraufschlämmen odci Umkristallisieren aus einem geeigneten
Lösungsmittel gereinigt werden. Der Disazofarbstoff kann in Wasser in Gegenwart eines Dispergiermittels,
wie Natriumlignosuifonat. mit Sand vermählen werden, bis seine Teilchengröße etwa 1 ■>. beträgt
So hergestellte Dispersionen werden bei den nach stehend beschriebenen Färbeversuchen verwendet.
Beispiele für geeignete Kupplungskomponenter der obigen allgemeinen Formel sind in Tabelle I
angegeben. Aus Gründen der Einfachheit nennt dii Tabelle nur die Reste R2. R3 und R4.
5°
Tabelle 11 | R, | |
R, | R.> | C2H, CH3 CH3 CH3 |
CH, C4H9 OCH3 OC4H9 |
C2H5 CH3 CH3 CH3 |
|
Bei dem oben beschriebenen Verfahren zur He stellung der Farbstoffe gemäß der Erfindung wii
das Monoazo-Zwischenprodukt isoliert und wiede aufgeschlämmt. Wenn man geeignete Lösungsmitt
verwendet, braucht man das Zwischenprodukt nie zu isolieren. So kann man 7. B. die Diazotierung d
ersten aromatischen Amins in einem Gemisch a Essigsäure und Propionsäure statt in einem wäßrigi
System und die Kupplung mit a-Naphth^hrvn
Essigsäure durchführen und die so erhaiur.c Ai
schlämmung des Monoazo-Zwischenproduktes. z.
409 611
liei etwa 30 C, direkt mit Natriumnitrit behandeln,
!vorauf man eine Lösung der Kupplungskomponente in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Essigsäure,
lusctzt. Der Disazofarbstoffwird dann in der üblichen
Weise isoliert.
Zu den C'clluloscstoffen. die sich mit den Farbstoffen temäP der Erfindung nach dem Verfahren der Offenlegungsschrift
1811796 färben lassen, gehören alle Formen von Cellulosestoffen bzw -fasern, die unter
der Einwirkung von Wasser an Größe und Biegsamkeit lunehmen. Geeignete Stoffe sind Naturfasern, gereinigter
Holzzellstoff und regenerierte Cellulose in Faseroder Folienfovm. Baumwollfascrn lassen sich in allen
Formen, in denen sie üblicherweise in Textilstoffen »orkommen. und nach Durchführung der üblichen
Behandlungsverfahren, um sie zum Färben vorzubereiten,
färben. Ebenso kann man Baumwolle färben. die nach beliebigen Verfahren behandelt worden ist.
bei denen ihr Qucilvermögcn beim Erhitzen mit Wasser nicht wesentlich herabgesetzt wird. Rohe oder
fcwaschcnc Baumwolle sowie mcrccrisierte oder anderweitig
vorgeschrumpfte Baumwolle kann mit den Farbstoffen gemäß der Erfindung gefärbt werden.
Regenerierte Celiulosefasern. die eine hinreichend offene Struktur aufweisen, so daß sie in Wasser quellen
und von einem Farbstofflösungsmittel durchdrungen werden, wie z. B. Kupferammoniakseide, lassen sich
ebenfalls mit den Farbstoffen gemäß der Erfindung färltjn. Viskose-Kunstseide (Rcyon) weist normalerweise
eine Struktur auf. die sich etwas schwieriger quellen läßt, und kann die Einwirkung von Farbstoff.
Wasser und Farbstofflosungsmittel für etwas längere Zeiträume bei niedrigeren Temperaturen erfordern
t. m das Färben zu erleichtern, kann man solche Textilstoffemit
10%iger wäßriger Alkalilauge vorbehandeln, oder man kann das Färben in Gegenwart von Netzmitteln,
vorzugsweise von nichtionogencn Netzmittel!!,
durchführen. Auch Gemische aus Baumwoll- und Rcvonfasern lassen sich farben, und die Farbstoffe
gemäß der Erfindung können auch zum Färben von gereinigtem Holzzellstoff und Papier verwendet
werden. Celluloseacetat weist nicht das erforderliche Quellvermögen in Wasser auf und gehört daher nicht
zu den in Wasser quelloarcn Cellulosestoffen.
Zu den m.t den erfindungsgemäßen Farbstoffen färhbaren
Svnthetics gehören Polyester. Polyamide. Celluloscäthei
und -ester und Copolymerisate sowie Gemische derselben mit anderen Bestandteilen, die die
Aufgabe haben, die Anfarbbarkcit zu erleichtern oder
den Stoffen sonstige vorteilhafte Eigenschaften zu verleihen. Svnthetics können min den Farbstoffen
gemäß der Erfindung nach herkömmlichen Verfahren. z. B. nach dem Thermosolverfahren oder nach wäßrigen
Färbeverfahren, gefärbt werden.
Das Färben von in Wasser quellbaren Cellulosestoffen oder Gemischen derselben mit Svnthetics mit
Hilfe der Farbstoffe gemäß der Erfindung kann gemäß der Offenlegungsschrift 1811796 durchgeführt werden.
Die Farbstoffe gemäß der Erfir/Iung eignen sich besonders zum Färben von Gemischen aus Baumwolle
und Polyestern oder Polyamiden, z. B. von Gemischen aus 50 bis 8O0O Polyäthylenterephthalat und 20 bis
50% Baumwolle. In solchen Gemischen wird das synthetische Material unter herkömmlichen Bedingungen
gefärbt. Da die Farbstoffe gemäß der Erfindung zum Färben beider Bestandteile von Gemischen verwende!
werden können, braucht die Waschbarkeit als Faktor bei der Auswahl des Farbstoffs nicht berücksichtigt
zu werden, da die bisher aufgetretenen Schwierigkeiten
des gegenseitigen Abfärbcns auf ein Minimum reduziert
worden sind.
Die Farbstoffe gemäß der Erfindung färben das Substrat direkt, d. h.. sie benötigen zur Entwicklung
der Farbe oder der Echtheit keine Oxydation. Reduktion. Hydrolyse oder sonstige chemische Modifizierung
Die 1 iiihungen weisen ausgezeichnete Echtheit gegen Licht. Sublimation. Waschen und Trockcn-
[o reinigung auf: die Farbstoffe lassen sich in hochgradig
kristalliner Form isolieren und leicht zu feinteiligen wäßrigen Dispersionen vermählen.
Beim Färben von Cellulosestoffen mit den Farbstoffen
gemäß der Erfindung nach dem Verfahren der
π Offenlegungsschrift 1 811 796 kann man das Substrat
)it Wasser. Farbstoff und Farbslofflösungsinittel in
jeder beliebigen Reihenfolge behandeln, sofern nur in irgendeiner Vcrfahrcnsstufe vor oder bei der eigentlichen
Färbung Wasser und Farbslofflösungsmittel
Ό gleichzeitig anwesend sind. Nach dem bevorzugten
Verfahren zum Färben von Tcxtilsloffcn ausCelluloscfascrn
oder Gemischen aus Cellulosefaser)! und synthetischen
lasern imprägniert man den Textilstoff mit einem Gemisch aus einem oder mehreren Farbstoffen.
Wasser und Farbstofflösungsmittel in einem herkömmlichen Klotzbad und quetscht dann die
überschüssige Farbflotte ab. oder man bedruckt den Stoff mit einer lösungsmittelhaltigcn Druckpaste und
erhitzt ihn anschließend, um so viel Wasser zu
w verdampfen, daß der Farbstoff in Lösung geht: zu
diesem Zeitpunkt ist der Textilstoff gefärbt. Man kann aber auch weniger Wasser verdampfen, als erfordcrlic'
ist, um den Farbstoff in Lösung zu bringen, und du.· Auflösung des Farbstoffs dann ohne weiteres
.15 Verdampfen von Wasser durch Druck und Wärme herbeiführen. Farbstoffpasten können nach bekannten
Methoden, z. B. durch Vermählen des Farbstoffs in
Gegenwart eines Dispergiermittels oder Tensids. hergestellt
werden. Eine Farbflotte kann hergestellt werden. indem man die Farbstoffpastc mit Wasser oder
einem wifßrigen Lösungsmittel verdünnt. Der Zusatz eines Lösungsmittels zu der Farbstoffpaste vor dem
Zusatz von Wasser kann zur Abscheidung des Farbstoffs führen und wird gewöhnlich vermieden. Außer
einem Farbstofflösungsmittel und einem Dispergiermittel können die Farbfioüen auch andere, dem
Fachmann bekannte Zusätze enthalten. Häufig verwendet man als solche Zusätze Mittel zum Verhindern
der Wanderung des Farbstoffs, wie gereinigte Pfianzenharze, und Netzmittel, z. B. ionogene und nichtionogene
Tenside, wie Äthylcnoxid-Kondensationsprodukte. Kohlenwasserstoffsulfonate und langkettige
Alkoholsulfate. Die im Sinne der Erfindung verwendeten Farbflotten können außer den Farbstoffen gemaß
der Erfindung auch andere Farbstoffe enthalten
z. B. kann man Direktfarbstoffe oder mit der Fasei reaktionsfähige Farbstoffe für Baumwolle oder fiii
Polyamide zu Abtönungszwecken zusetzen.
Bei dem bevorzugten Färbeverfahren mit den Färb
stoffen gemäß der Erfindung bringt man eine wäßrig* Farbstoffdispersion und das organische Lösungs
mittel aus einem einzigen Klotzbad auf den Textilstof auf. Die Menge des Wassers in dem Klotzbad betrag
gewöhnlich 70 bis 95 Gewichtsprozent und diejenigi des Lösungsmittels 5 bis 30 Gewichtsprozent. Da
geklotzte Gewebe wird 30 bis 180 Sekunden ->uf 18i
bis 225°C erhitzt. Für Baumwolle genüu ·<· bereit
Temperaturen von 150 C. Das gefärbte Gewebe wir«
in einem wäßrigen Bad oder zuerst in einem wäßrigen Bad und dann in Perchloräthylcn gewaschen, um den
an der Oberfläche anhaftenden Farbstoff vollständig zu entfernen.
Die folgenden Versuche zeigen die gewerbliche Verwertbark°it der Farbstoffe gemäß der Erfindung.
Färben von Geweben aus
65% Polyethylenterephthalat und 35% Baumwolle
65% Polyethylenterephthalat und 35% Baumwolle
IO
A. Ein Klotzbad wird aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt
Wäßrige Farbstoffpaste (15% Wirkstoff),
die den Farbstoff gemäß Beispiel 1 enthält KK) g '5
Gerrinigtcs Pflanzcnharz als
Verdicker 20 g
Methoxypolyäthylcnglykol
(Molekulargewicht 350) 100 g
(Molekulargewicht 350) 100 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 11
Eine fortlaufende Gewebelänge aus 65'% Polyethylenterephthalat
und 35% Baumwolle wird bis zu einer Aufnahme von 60%, bezogen auf das Fasergewicht,
mit diesem Klotzbad geklotzt und dann mit einer Geschwindigkeit von 1.83 mmin zwischen zwei
1000-W-Infrarotlampcn (Infraroterhitzer) hindurchgelcitet.
die gegenüberliegende Oberflächen des Gewebes aus einem Abstand von 7,6 cm bestrahlen. Das
fortlaufend geförderte Gewebe wird mit einer Verweilzeit von einer Minute durch einen Umluftofen bei HO
bis 100° C und dann mit einer Verwcilzeit von 1.7 Minuten
durch einen Ofen bei 200 bis 210 C geleitet. Das heiße, trockene Gewebe wird auf Raumtemperatur
gekühlt und der Reihe nach je 1 Minute in Wasser von 20 bis 30" C, in Wasser von 90 bis 95 C. in Wasser
von 90 bis 95"C. das 1% eines Äther-Alkoholsulfats als Reinigungsmittel cn:hält. in W;isscr von 90 bis
95 C und in Wasser von 20 bis 30 C gespült und dann
getrocknet.
B. Man arbeitet wie beim Versuch A. führt jedoch das
Erhitzen folgendermaßen durch
Das geklotzte Gewebe wird mit einer Geschwindigkeit von 1,83 m/min zwischen Aggregaten von Infra- 4s
rotlampen hindurchgeleitet, wobei je eine 1000-W-L
am pe (Infraroterhitzer) je eine Oberfläche des Gewebes in senkrechter Richtung aus einem Abstand von
7.6 cm bestrahlt. Das feuchte Gewebe wird dann über eine Reihe von vier umlaufenden Trommeln mit glatter
Oberfläche geleitet, deren Temperatur stufenweise von 100 bis 150"C ansteigt. Die mittlere Kontaktzeit
Hif jeder Trommel beträgt 18 Sekunden. Dann wird
das Gewebe fortlaufend in einen Ofen von 2!0cC
geleitet, wo die Gesamtverweilzeit 90 Sekunden beträgt.
Die Versuche A und B werden mit dem Farbstoff gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Der Farbstoff weist
eine ausgezeichnete Färbekraft auf: die gefärbten Gewebe haben einen tiefmarineblauen Farbton und
zeigen eine ausgezeichnete Gleichmäßigkeit und t;.n
vorzügliches Farbtongleichgewicht.
Die folgende Tabelle gibt Echtheitswerte an. die bei der Bewertung der gemäß Versuch A gefärbten
Gewebe nach der Prüfnorm erhalten werden, die in »Textile Manual of American Association of Textile
Chemists and Colorists«, Bd. 45, 1969. beschrieben ist.
Für die Auswertung der Echtheit dient die folgende Skala:
Unbedeutende Farbtonänderung. Schwache Farbtonänderung. Merkliche Farbtonänderung.
Beträchtliche Farbtonänderung. Starke Farbtonänderung. Schwächer.
= Leuchtender.
= Leuchtender.
5
4
3
4
3
W
Br
Br
Die ersten drei Zahlenreihen der Tabelle zeigen die Farbtonänderung des gefärbten Gewebes. Die
nächsten beiden Zahlenreihen geben den Grad des Abfärbens auf ungefärbtes Celluloseacetatgewebe bzw.
Polyamidgewebe an. Die letzten drei Zahlenreihen zeigen die Echtheit gegen Sublimation und Abrußen.
Lichtechtheit (Xenonbogenlampe)
20 Stunden 4 W
40 Stunden 4- -3 W
Waschechtheit
(AATCC 36-1965. Nr. III: 3 Waschvorgänge)
Farbtonänderung 4 Br
Abfärben
Celluloseacetat 5
Polyamid ■ 5 4
Sublimation bei 210 C 4 ?
Abrußen
Naß
Trocken
Trocken
4—3 4—3
Färben von Baumwollhendentuch
C. Man arbeitet wie beim Versuch A. jedoch mit 100'Oigem tncrcerisiertem Baumwollhcmdentuch unter
Erhöhung der Glykolmenge auf 150 g und Herabsetzung der Höchsttemperatur auf 180C.
D Man arbeitet wie beim Versuch B. jedoch mit den unter Versuch C beschriebenen Abänderungen.
Bedrucken von 100%igem Baumwollgewebc
E. Ein Baumwollgewebe wird bis zu einer Aufnahme von 70% mit einer wäßrigen Lösung von 200^
Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 600) je Litei geklotzt. Das geklotzte Gewebe wird 5 Minuten au
1600C erhitzt, um das Wasser zu verdampfen. Danr
wird das Gewebe mit einer aus den folgenden Bestand teilen hergestellten Druckpaste mit einem Muste
bedruckt:
Wäßrige, marineblaue Farbstoffpaste (15% Wirkstoff) des Farbstoffs gemäß
Beispiel 1 10 g
Gereinigter Pfianzenharzäther als Verdicker 60 g
Wasser 30 g
Das bedruckte Gewebe wird 100 Sekunden av 180" C erhitzt. 5 Minuten bei 900C in Wasser, welche
ein Äther-Alkoholsulfat als Reinigungsmittel enthäl gewaschen, getrocknet, 5 Minuten bei 50°<^ :n Tetrs
chloriithylen gewaschen und wieder getrocknet. Di bedruckten Stellen sind stark gefärbt.
Bedrucken eines Mischgewebes ,".us
65% Polyethylenterephthalat und 35" η Baumwolle
F. Man arbeitet wie beim Versuch E. jedoch mit einem Mischgewebe aus 65% Polyethylenterephthalat
und 35% Baumwolle unter Erhöhung der maximalen Temperatur auf 2000C. Man erhalt einen Prunk von
guter Hchthcit.
Farben von Polyesterfasern
Die Farbstoffe gemäß der Erfindung können /um Farben von synthetischen Fasern, z. B. Polyesterfasern,
nach herkömmlichen wäßrigen Färbeverfahren oder Klotz- und Erhitzungsverfahren verwendet werden.
Die folgenden Beispiele, in denen sich alle Teile auf
Gewichtsmengcn bezichen, erläutern die Herstellung der Farbstoffe gemäß der Erfindung.
Herstellung von l-Amino-4-(4-nitrophenylazoinaphthalin: Kupplung an N.N-Diäthyl-m-toluidin
25 Teile Wasser und 30 Teile konzentrierte Salzsäure werden mit 14 Teilen p-Nitroanilin versetzt.
Das Gemisch wird auf SO Γ erhitzt, bis sich eine klare Lösung gebildet hat. Die Lösung wird in ein Gemisch
aus 40 Teilen Wasser und 40 Teilen Eis gegossen und dann von außen her weiter auf 0 bis 5 C gekühlt.
Hierauf setzt man rasch 28 Teile 5-normalc Natriumnitritlösung
zu und läßt den Nitritüberschuß 30 Minuten bestehen. Dann wird der Überschuß mit Sulfaminsäurc
zerstört und die Diazolösung durch Filtrieren geklärt.
Eine Lösung von 15 Teilen «-Naphthylamin in
50 Teilen Essigsäure wird im Verlaufe von 30 Minuten zu der kalten Diazolösung zugesetzt. Mit fortschreitender
Kupplungsreaktion wird das Reaktionsgemisch dickflüssig: es wird mit 400 Teilen Wasser verdünnt.
Der pH-Wert wird mit 30%iger wäßriger Natronlauge auf 6.5 eingestellt, wobei die Temperatur auf
40 bis 50" C steigt. Das Zwischenprodukt wird abfiltriert, gründlich mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Ausbeute 95%. F. 267 bis 272" C. /.^x (Gemisch aus
4 Teilen Dimethylacetamid und 1 Teil Wasser) 540 ΐτίμ.
y„ax 33 900 I/Mol/cm.
Durch Dünnschichtchromatographie wird nachgewiesen, daß das Zwischenprodukt keine farbigen
Verunreinigungen enthält.
15 Teile dieses Monoazo-Zwischenproduktes werden in einem 50 bis 60"C warmen Gemisch aus
400 Teilen Essigsäure, 80 Teilen Wasser und 6 Teilen konzentrierter Salzsäure zu einem glatten Brei verrührt.
Dann wird die Temperatur durch äußere Kühlung auf 300C herabgesetzt, worauf man im Verlaufe
von 5 Minuten 18 Teile 5-normale Natriumnitritlösung
zusetzt. Nach 45 Minuten langem Aufrechterhalten eines Nitritüberschusses wird das überschüssige Nitrit
mit Sulfaminsäure zerstört. Durch Zusatz von Eis wird das Diazopräparat auf 5°C gekühlt und dann
bei dieser Temperatur 30 Minuten gerührt und durch Filtrieren geklärt.
• Eine Lösung von 8,2 Teilen N,N-Diäthyl-m-toluidin in 30 Teilen Essigsäure wird im Verlaufe von 20 Minuten
zu der Diazolösung zugesetzt. Man läßt die Reaktion fortschreiten, bis kein Diazoniumsalz in dem
Reaktionsgemisch mehr nachweisbar ist. Dann wird der pH-Wert auf 2.5 erhöht und die Aufschlämmung
V2 Stunde gerührt. Die Feststoffe werden abliltricr
und zunächst mit Isopropanol und dann mit heißen Wasser gewaschen. Ausbeute 80%. Nach dem LJm
kristallisieren aus einem Gemisch aus 3 Teilen Di meth\ !formamid und I Teil Wasser schmilzt da
Produkt bei 223 bis 224' C, ).max (Gemisch aus 4 Tcilei
Dimethylacetamid und I Teil Wasser) 595 m». >„,„
40 6001 Molcm. Rr 0,40 (Dünnschichtchromatogra
phic an mit Kieselsäuregel beschichte.en Glasplatte!
unter Verwendung eines Gemisches aus 9 Tcilei Benzol und 1 Teil Äthylacetat zum Eluiercnl.
Analyse für C2-H2^O2N6:
Berechnet ... C 69.5, H 5,6, N 18.0%:
gefunden .... C 68.9. H 5,7. N 18.2%.
gefunden .... C 68.9. H 5,7. N 18.2%.
Auf Grund der obigen Werte iiat der Farbstof
die Strukturformel
O2N-, O /-N = N-(OVN = N
CM.,
_s B c i s ρ i c I 2
Synthese des Farbstoffs gemäß Beispiel I
ohne Isolierung des Zwischenproduktes
ohne Isolierung des Zwischenproduktes
14 Teile p-Nitroanilin werden in einem Gemisch au:
ίο 24 Teilen konzentrierter Salzsäure. 20 Teilen Propion
säurc und 125 Teilen Essigsäure unter Erwärmer
auf 70 C gelöst. Die Lösung wird durch äußere Kiih lung auf 0 bis 5'C gekühlt und schnell mit 30 Teiler
5-normalcr Natriumnilritlösung versel/t. wobei mai
u die Temperatur durch Kühlung von außen her au 8 C oder darunter hält. Ein Nitritüberschuß wire
1 2 Stunde aufrechterhalten. Dann wird der über
schuß mit iuifaminsäure zerstört und die Diazo
lösung durch Filtrieren geklärt. Nach Verdünner mit 330 Teilen Essigsäure setzt man im Verlaufe einei
halben Stunde eine Lösung von 15 Teilen n-Naphthylamin
in 50 Teiler. Essigsäure zu. wobei man da< Reaktionsgemisch Raumtemperatur annehmen läßt
Die dunkle Aufschlämmung wird eine halbe Stunde bei 25 C gerührt und dann auf 30C eingestellt. In-Verlaufe
von 5 Minuten werden 25 Teile 5-normalei
Natriumnitritlösung zugesetzt. Der NitrHiberschuC wird 1 Stunde bei 30"C aufrechterhält-n. worau
man den f'berschuß mit Sulfaminsäure zerstört Man setzt I Teile Adsorptionskohlepulver unc
100 Teile Eis zu und stellt die Temperatur auf 5 C ein. Nach 15 Minuten langem Rühren wird da«
Diazopräparat durch Filtrieren geklärt. Das Diazo präparat wird im Verlaufe einer halben Stunde mil
einer Lösung von 16.5 Teilen N.N-Diäthyl-m-toiuidir in 20 Teilen Essigsäure versetzt, worauf man der
pH-Wert mit 30%iger wäßriger Natronlauge auf 2.f einstellt. Das Reaktionsgemisch wird 1 Stunde be
25 C gerührt und der Farbstoff dann abfiltriert unc mit heißem Wasser gewaschen. Ausbeute 80%. Dei
Farbstoff hat die gleiche Struktur wie das Produki des Beispiels 1.
Beispiele 3 bis 5
Bei dem Verfahren des Beispiels 1 ersetzt mar
das p-Nitroanilin durch eine äquivalente Menge o-Chlor-p-nitroanilin. Der so erhalten c ,iorsubstituierte
Farbstoff zeigt ein /„„ von 605 i.i 1. Ähnliche
IS
Farbstoffe erhält man, wenn man das p-Nitroanilin durch eine äquivalente Menge o-Methoiy-p-nitroanilin
oder durch eine äquivalente Menge o-Benzoylp-nitroanilin
ersetzt. Der Farbstoff des Beispiels 4 weist den 2-Methoxysubstituenten, der Farbstoff des
Beispiels 5 den 2-3enzoylsubstituenten statt des 2-Chlorsubstituenten des Beispiels 3 auf.
Man arbeitet nach Beispiel 2, jedoch mit einer äquivalenten Menge 2-Amino-5-nitrobenzoesäuren-butylester
an Steile des p-Nitroanilins. Man erhält einen marineblauen Farbstoff der Strukturformel
CO2C4H9
Herstellung von l-Amino-4-{2,4-dinitrophenylazo)-naphthalin;
Kupplung an N,N-Diäthyl-m-toluidin
8,4 Teile gepulvertes Natriumnitrit werden in kleinen Anteilen zu 184 Teilen 96%iger Schwefelsäure bei
25 bis 3O0C zugesetzt. Das Gemisch «vird sorgfältig
auf 700C erhitzt und auf dieser Temperatur gehalten,
bis Lösung eingetreten ist. Dann wird die Lösung
auf 20° C gekühlt und mit 18,3 Teilen 2,4-Dinttroanilin
versetzt. Das Gemisch wird filtriert.
Die Diazolösung wird im Verlaufe von einer halben Stunde zu einer Lösung von 15 Teilen «-Naphthylamin
in 5ö Teilen Essigsäure zugesetzt. Dann wird der pH-Wert mit 30%iger wäßriger Natronlauge auf
6,5 eingestellt und das Zwischenprodukt abfiltriert, gründlich mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Durch Kuppeln des Zwischenproduktes an N1N-Diäthyl-m-toluidin
nach dem Verfahren des Beispiels 1 erhält man einen marineblauen Farbstoff der Strukturformel
NO1
\°/ chT
Beispiele 8 und 9
Man arbeitet nach Beispiel 7, wobei man jedoch das Dinitroanilin durch eine äquivalente Menge ?-Cyan-4-nitroanilin
bzw. eine äquivalente Menge 2-Trifluormethyl-4-nitroanilin
ersetzt. Man erhäit Farbstoffe ähnlich dem Produkt des Beispiels 7. Der Farbstoff
des Beispiels 8 weist einen 2ständigen Cyansubstituenten. der Farbstoff des Beispiels 9 einen 2ständigen
Trifluormethylsubsiituenten an Stelle des 2-Nitrosubstituenten
des Farbstoff» gemäß Beispiel 7 auf.
Claims (2)
- Patentansprüche:
1. Marineblaue Dispersions-Disazofarbstoffe, gekennzeichne, durch die aligemeine Forme!R1 Λ2 R3O1N-< O >—-N = N-<in der R1 die Bedeutung H, R5, OR5, Cl, Br, NO-,, CN, CO2R5, CF3, COR5 oder COC6H5, R2 die Bedeutung H, R5 oder OR5 hat, R3 und R4 Methyloder Äthylreste bedeuten und R5 einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet. - 2. Verfahren zur Herstellung der Dispersions-Disazofarbstoffe nach Anspruch 1 durch Diazotieren eines ersten aromatischen Amins zu einem ersten Diazoniumsalz, Kuppeln des ersten Diazoniumsalzes an a-Naphthylamin unter Bildung einer Monoazoverbindung, Diazotieren der Monoazoverbindung zu einem zweiten Diazoniumsalz und Kuppeln des zweiten Diazoniumsalzes an ein zweites aromatisches Amin, dadurch gekennzeichnet, daß man als erstes aromatisches Amin ein solches der allgemeinen Formel
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