DE2154031B2 - Neues proteolytisches Enzym und seine Herstellung - Google Patents
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Description
Hydrolyse von Casein bei 37°C durch das 25048 RP Einfluß des pH-Werts
20
2ϊ
30
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues proteolytisches Enzym, das im folgenden mit der Nummer
25 048 RP bezeichnet wird, sein Herstellungsverfahren und die Zusammensetzungen mit enzymatischer Aktivität,
die dieses enthalten.
Dieses neue Enzym kann durch Züchtung eines Mikroorganismus, der dem Genus Streptomyces angehört
und mit »Streptomyces nebulosus DS 14 579« (NRRL 3864) bezeichnet wird, in künstlichen Medien
erhalten werden. 4-,
Das Enzym 25 048 RP ist eine Proteinsubstanz, die in Form eines grauen amorphen Pulvers vorliegt. Dieses
Produkt ist in Wasser sehr löslich, in wäßrigen konzentrierten Lösungen von Neutralsalzen (beispielsweise
Ammoniumsulfat) und in wäßrig-alkoholischen oder Wasser-Aceton-Gemischen wenig löslich und in
wasserfreien Alkoholen und in Ketonen unlöslich.
Durch Chromatographie an Dextrangel Sephadex konnte sein angenähertes Molekulargewicht bestimmt
werden. Es beträgt etwa 45 000. «
Die proteolytische Aktivität des Enzyms 25048 RP tritt bei einer Vielzahl von Substraten proteinischer
Natur, wie beispielsweise Casein, Hämoglobin, Fibrin (Lyse von Blutgerinnsel) und Milch (Koagulation) in
Erscheinung. bo
Die Aktivität bei Casein wird nach einer Technik bestimmt, die von derjenigen abgeleitet ist, die Kunitz
für die Bestimmung von Trypsin entwickelte (M Kunitz, ). Gen. Physiol. 30, 291 [1947]). Die im Verlaufe der
Hydrolyse freigesetzten, in Trichloressigsäure löslichen bs
Peptide werden durch Spektrophotometrie (optische Dichte bei 280 nm) bestimmt und in Tyrosin-Äquivalenten
ausgedrückt. Die enzymatische Aktivität kann in
pH des | Art des Puffers | In 20 Minuten |
Reaktions | freigesetzte | |
mediums | Peptide (mg- | |
Äquivalente | ||
Tyrosin) | ||
5,5 | Phosphat-0,lm | 0,098 |
6,5 | Phosphat-0,1 m | 0,231 |
7,0 | Phosphat-0,lm | 0,400 |
7,5 | /Borat-0,2 m | 0,837 |
8,0 | Borat-0,2 m | 0,899 |
8,5 | Borat-0,2 m | 0,882 |
9,0 | Borat-0,2 m | 0,768 |
9,6 | Borat-0,2 m | 0,579 |
Hydrolyse von Casein durch das 25048 RP bei pH = 8,0 Einfluß der Temperatur
Temperatur | Freigesetzte Peptide (mg-Äquiva- lente Tyrosin) in |
20 Minuten | Tripolyphosphat- lösung*) |
10 Minuten | 0,414 | ||
250C | 0,207 | 0,840 | |
37°C | 0,503 | 1,105 | |
500C | 0,651 | 1,318 | |
6O0C | 0,711 | 1,195 | |
65 0C | 0,814 | 0,821 | |
700C | 0,675 | 0,333 | |
75°C | 0,311 | ||
Tabelle III | ä 25048 RO bei 500C | ||
Hydrolyse von Casein durch da! Einfluß des Reaktionsmediums |
In 10 Minuten freigesetzte Peptide (mg-Äquivalente Tyrosin) in |
||
pH des Reaktions |
0,2 m BoratpufTei | ||
mediums |
0,621
0,503
0,455
0,503
0,455
0,574
0,550
0,533
0,550
0,533
*) Lösung von Natriumtripolyphosphat mit einem Gehalt von 1.5 r/1.
Das Enzym 25048 RP ist somit in einem breiten pH-Bereich wirksam.
Der optimale pH-Wert beträgt 8,0, doch behält das Enzym in dem Bereich von 7,5—9,0 eine Aktivität über
85% seiner maximalen Aktivität
3ei pH 8,0 beträgt die optimale Temperatur 65°C. Bei
700C besitzt das Enzym noch mehr als 80% seiner
maximalen Aktivität in den ersten 10 Minuten. Bei 75°C tritt die Inaktivierung des Enzyms nach 6 Minuten auf.
Bei 500C ist das Enzym 25048 Rp in wäßrigen
Natriumtripolyphosphutlösungen mit einem Gehalt von
1,5 g/l sehr aktiv.
In der nachfolgenden Tabelle IV sind schließlich die
Kinetiken der Freisetzung von Peptiden aus Casein durch -das Enzym 25048 RP und durch Trypsin
verglichen.
Man stellt fest, daß das Enzym 25048 RP mehr Peptidbindungen spaltet als Trypsin bei diesem
Substrat
Vergleich der Hydrolyse von Casein bei pH 8,0 und 37°C durch das Enzym 25048 RP und durch Trypsin
Reaktionszeit (Minuten) |
Freigesetzte Peptide (mg-Äquivalente Tyrosin)(lurch |
Trypsin**) |
das Enzym 25048 RP*) |
0,158 | |
3 | 0,164 | |
6 | 0,317 | 0,540 |
9 | 0,454 | |
12 | 0,605 | |
15 | 0,705 | |
18 | 0,828 | 0,795 |
20 | 0,901 | |
30 | 1,203 | 0,920 |
60 | 1,650 | 1,015 |
120 | 1,915 |
*) 32 μg Enzym 25048 RP mit einem Gehalt von 3700 K.E./g.
**) 32 μg kristallisiertes Trypsin mit einem Gehalt von 4500
K-EVg.
Das Enzym 25048 RP besitzt nur eine geringe esterolytische Wirksamkeit auf den Äthylester von
Benzoylarginin, wie in der nachfolgenden Tabelle V gezeigt wird, in der die Aktivitäten des Enzyms
25048 RP und des Trypsins auf Casein und auf den Äthylester von Benzoylarginin verglichen sind. Andererseits
ist das Enzym 25048 RP praktisch frei von einer Wirkung auf den Äthylester von Acetyltyrosin.
Vergleich der Aktivitäten von Enzym 25048 RP und Trypsin
Enzym | Aktivität auf | Aktivität auf den |
Casein KE./g | Athylester von | |
Benzoylarginin | ||
I.E./g |
25048 RP
Trypsin
Trypsin
3700
4500
4500
6 900
58 500
58 500
Das neue Enzym kann mit Vorteil in Detergeniiengemischen
verwendet werden, da es bei alkalischen pH-Werten und bei Temperaturen in der Nähe von
6O0C aktiv ist und da es mit Polyphosphaten verträglich
ist.
Das neue Enzym kann auch in den Nahrungsmittelindustrien, insbesondere als Hilfsmittel bei der Brotherstellung
verwendet werden: Zu Mehl in einer Menge von 5 bis 10 mg/kg zugesetzt, erleichtert das Enzym die
Teigbearbeitung, setzt die zur Gärung erforderliche Zeit erheblich herab und verbessert die Qualitäten des
erhaltenen Brots (insbesondere regelmäßigere Krumenporenbildung). Es kann in der Bäckerei, bei der
Biskuitherstellung und bei der Zwiebackherstellung verwendet werden.
Für diese Verwendungen wird das Enzym vorteilhafterweise in Form von Zusammensetzungen eingesetzt,
in denen es zusammen mit verträglichen Verdünnungsmitteln vorliegt, die seine Dosierung und sein Einbringen
leichter machen. Beispielsweise kann das Enzym 25048 RP in den Nahrungsmittelindustrien in pulverförmigen
Produkten, insbesondere solchen auf der Basis von Kohlehydraten oder Mineralsalzen, wie beispielsweise
Getreidemehl, Stärke, Saccharose, Glucose, Lactose und Calciumcarbonat, entweder allein oder
zusammen mit anderen in geringen Mengen verwendeten Bestandteilen (wie Aromastoffen, Farbstoffen
u.dgl.) verdünnt werden. In diesen Zusammensetzungen, wie in den für die Detergentienindustrie brauchbaren
Zusammensetzungen, kann das Enzym 0,005 bis 99 Gew.-% und vorzugsweise 1 bis 10Gew.-% ausmachen.
Gewünschtenfalls können die Enzymteilchen durch eine unter den Gebrauchsbedingungen labile und
beispielsweise wasserlösliche Umhüllung isoliert werden.
Aus der DE-OS 14 42 163 bzw. aus dem französischen
Patent 13 73 657 ist zwar bereits eine P/otease bekannt,
die sich jedoch von der erfindu^gsgemäßen sowohl hinsichtlich ihrer Eigenschaften, als auch hinsichtlich der
Anwendung unterscheidet Bei der bekannten Protease handelt es sich um eine saure Protease, die in saurem
Milieu wirksam ist, wohingegen die erfindungsgemäße Protease eine »alkalische« Protease ist, deren maximale
Aktivität im neutralen bzw. alkalischen Bereich liegt. Demzufolge sind auch die Anwendungsbereiche dieser
beiden Proteasen verschieden, die Protease gemäß der DE-OS 14 42 163 wird in erster Linie auf veterinär-medizinischem
oder medizinischem Gebiet verwendet, was sich aus der Aktivität des bekannten Enzyms beim
pH-Wert 3 bei 37° C ergibt Das erfindungsgemäße Enzym wird in der Waschmittelindustrie und in der
Koch- bzw. Backindustrie auf Getreidebasis angewandt Die erfindungsgemäße Protease weist einen optimalen
pH-Wert von 8,0 auf und besitzt beim pH-Wert 9,6 65% der maximalen Aktivität. Darüber hinaus bleibt sie in
Anwesenheit von Tripolyphosphat aktiv, welches einen
üblichen Zusatz zu den gegenwärtigen Waschmitteln darstellt Außerdem liegt die maximale Aktivitätstemperatur
der erfindungsgemäßen Protease bei 600C, woraus sich ergibt, daß die erfindungsgemäße Protease optimal
bei Waschvorgängen eingesetzt werden kann.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Protease in der Nahrungsmittelindustrie, insbesondere als Hilfsmittel
bei der Brotherstellung, ergibt sich daraus, daß der Teig einen pH-Wert aufweist, der etwa im neutralen
Bereich liegt. Es hat sich als besonders günstig erwiesen, die erfindungsgemäße Protease dem Brotteig zuzufügen,
da hierdurch eine beträchtliche Verringerung der notwendigen Knetzeit, eine Verringerung der Fermentationszeit,
eine bessere Steuerbarkeit der Luftblasen des erhaltenen Brots und eine Aktivitätssteuerung des
Enzyms ermöglicht werden. Ihre Aktivität hört nämlich auf, wenn der pH-Wert sauer wird, was gegen Ende der
Fermentation eintritt Im Vergleich dazu weist das bekannte Enzym hingegen während des Knetvorgangs
keine Wirkung auf und wirkt allenfalls im Verlauf der Fermentation, was jedoch nur die Fermentationszeit
verringert und keine Steuerung der Aktivität ermöglicht, was das Risiko einer Aktivitätssteigerung während
des Brotbackens ergibt, da die Wirksamkeit des bekannten Enzyms mit der Temperatur ansteigt. Das
erfindungsgemäße Enzym weist im Gegensatz dazu eine günstige · Aktivitätszone für die Steuerung seiner
Wirksamkeit auf.
Der das Enzym 25048 RP erzeugende Organismus gehört dem Genus Streptomyces an und wird mit
»Streptomyces nebulosus DS 14579« (NRRL 3864) bezeichnet.
Dieser Organismus wurde aus einer in Indien entnommenen Erdprobe isoliert
Der Stamm Streptomyces nebulosus DS 14 579 bildet zylindrische Sporen mit abgerundeten Enden mit
Abmessungen von 0,6 bis 0,8 /1,0 bis 1,2 μ. Die Sporenketten sind gerade oder schwach gebogen und
einzeln oder in Trauben auf den Luft-ausgesetzten Fäden, die sie tragen, angeordnet Sie weisen zumeist 10
bis 20 Sporen auf, doch sind sie manchmal etwas länglicher und können einige Zehn an Sporen aufweisen.
Durch seine Sporolationsart fällt dieser Stamm in die Sektion Rectus-Flexibilis der Klassifikation nach Prid-Eingehende
Beschreibung von
Streptomyces nebulosus DS 14579
Streptomyces nebulosus DS 14579
Streptomyces nebulosus DS 14579 entwickelt sich gut bei 26°C, etwas weniger gut bei 37°C und nicht bei 50°C.
Er erzeugt kein Melaninpigment auf den organischen Medien, produziert kein H2S. bildet Nitrite aus Nitraten
auf synthetischen Medien Jedoch nicht auf nitrathaltiger Nährbouillon, hydrolysiert Stärke, verflüssigt Gelatine,
peptonisiert Milch ohne vorhergehende Koagulation und verwertet Cellulose. Sein vegetatives Mycel weist
im allgemeinen eine gelbbraune, je nach den Züchtungsmedien, auf denen er sich entwickelt, mehr oder weniger
tiefe Färbung auf. Die löslichen Pigmente, die er erzeugt.
haben einen je nach den Züchtungsmedien und ihrem Entwicklungsgrad mehr oder weniger dunklen gelbbraunen
Ton. Sein Luft-ausgesetztes Mycel färbt sich grau, wenn die Sporulation eintritt
Die Züchtungscharakteristiken und die biochemisehen Eigenschaften von Streptomyces nebulosus DS
14579 sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt Es sind dies diejenigen von Kulturen, die ein gutes
Entwicklungsstadium erreicht haben, d. h. Kulturen von etwa 2 bis 3 Wochen bei 26°C, falls es nicht anders
angegeben ist. Diese Eigenschaften wurden auf Nähragar und Bouillons beobachtet, die üblicherv.eise
zur Bestimmung der morphologischen Eigenschaften von Stämmen von Streptomyces verwendet werden,
wobei die Kulturen auf Agarmedien auf Schrägagar durchgeführt wurden. Eine gewisse Anzahl der verwendeten
Züchtungsmedien wurde nach den Rezepturen hergestellt, die in »The Actinomycetes«, S. A. Waksman.
Chronica Botanica Company, Waltham, Mass.. USA, 1950, Seite 193—197, angegeben sind. In diesem Falle
sind die Medien durch den Buchstaben W, dem die Nummer folgt, die ihnen in »The Actinomycetes«
gegeben wurde, bezeichnet
Die Literaturstellen für die anderen Züchiiungsmedien
oder die Zusammensetzungen derselben sind die folgenden:
Anm. A:
45 | Anm. B: |
Anm. C: Anm. D: |
|
50 | Anm. E: |
55 | Anm. F: |
Anm. G: | |
60 | Anm. H: |
Anm. I: | |
b5 | Anm. J: |
Anm. K: |
»Hickey and Tresner's Agar«, T. G. Pridham u. Mitarb., Antibiotics Annual, 1956—1957,
Seite 950.
K. L. Jones, Journal of Bacteriology. 57, 142.
1949.
Rezeptur W-23, versetzt mit 2% Agar.
»Yeast Extract Agar«, T. G. Pridham u. Mitarb., Antibiotics Annual, 1956—1957, Seite 950.
»Yeast Extract Agar«, T. G. Pridham u. Mitarb., Antibiotics Annual, 1956—1957, Seite 950.
»Tomato Paste Oatmeal Agar«, T. G. Pridham u. Mitarb., Antibiotics Annual, 1956 —
1957, Seite 950.
»Melanin formation medium«. The Actinomycetes, Band 2, Seite 333, Nr. 42, S.A.
Waksman, The Williams and Wilkins Company, Baltimore, 1961.
W. E. Grundy u. Mitarb, Antibiotics and Chem.2,401,1952.
»Inorganic Salts — Starch Agar«, T. G. Pridham u. Mitarb., Antibiotics Annual.
1956-1957,Seite951.
Entspricht der Rezeptur W-I, wobei 3% Saccharose durch 1,5% Glucose ersetzt sind.
Entspricht der Rezeptur W-I, wobei 3% Saccharose durch 1,5% Glycerin ersetzt sind.
»Synthetic medium of Dimmick« (ohne
Study of Bacteria« der Society of American Anm. P:
Bacteriologists, Geneva, N. Y., II5o-19.
Anm. L: Entspricht der Rezeptur W-18, wobei 3%
Saccharose durch 1,5% Glucose ersetzt sind. Anm. M: Entspricht der Rezeptur W-18, wobei die 5 Anm. Q:
Saccharose weggelassen und durch kleine Filterpapierstreifen ersetzt ist, die teilweise Anm. R:
in die Flüssigkeit eintauchen. Anm. N: »Manual of Methods for Pure Culture Stucy
of Bacteria« der Society of American Bacteriologists, Geneva, N. Y., II50-18.
»Plain gelatin«, hergestellt nach den Angaben im »Manual of Methods for Pure Culture
Study of Bacteria« der Society of American Bacteriologists, Geneva, N. Y., 1150-18.
Handelsübliches Magermilchpulver, nach den Angaben des Herstellers zubereitet. Für die Untersuchung der Produktion von
H2S von H. D. Tresner und F. Danga, Journal
of Bacteriology, 76, 239-244, 1958, angegebenes Medium.
Kulturmedium | Entwicklungs | Vegetatives Mycel | Luftausgesetzter | Lösliches | Beobachtungen und |
grad | (v. M) oder | Teil (umfaßt Ge | Pigment | biochemische | |
Unterseite der | samtheit von luft | Eigenschaften | |||
Kultur | ausgesetztem Mycel | ||||
und Sporulation) | |||||
(1) | (2) | (3) | (4) | (5) | (6) |
Agar nach
Hickey und
Tresner (Anm.A)
Hickey und
Tresner (Anm.A)
gut
dickes und gefaltetes v.M., gelbbraun
dunkelgrau
gelbbraun
zylindrische Sporen mit abgerundeten Enden und Abmessungen von 0,6 bis
0,8 μ/1,0 bis 1,2 μ; gerade und schwach gebogene, isolierte
oder traubenförmige Sporenfaden
Agar nach Bennett (Anm. B) |
gut | dickes und ge faltetes v. M., gelbbraun |
weißlich bis grau; sehr mäßig entwickelt |
gelbbraun | Produktion von Melanin negativ (nach den Angaben des Autors durch geführte Ablesun gen) |
Agar nach Emerson (Anm. C) |
gut | dickes und ge faltetes v. M., gelbbraun |
gräulich-weiß bis grau; sehr mäßig entwickelt |
gelbbraun | gute Löslichma- chung von Calciummalat |
Agar mit Hefe extrakt nach Pridham (Anm. D) |
sehr gut | sehr dickes und stark gefaltetes v. M. gelbbraun |
hellgrau bis dunkelgrau |
gelbbraun | |
Agar mit Hafer mehl und mit Tomatenextrakt nach Pridham (Anm. E) |
gut | dickes und ge faltetes v. M., gelbbraun bis dunkel kastanien braun |
hellgrau bis dunkelgrau |
dunkelbraun | |
Glucose-Pepton- Agar (W bis 6) Agar (W-6) |
ziemlich gut | gelbbraune vis dunkelbraune Unterseite |
sehr hell gelblichgrau |
gelbbraun | |
Nähragar (W-5) | mittel | gelbbraunes v. M. | gräulich-weiß, in Form von Spuren |
gelbbraun | |
Tyrosin-Hefe- extrakt-Agar zur Bildung von Melanin (Anm. F) |
mäßig | gelbbraune Unterseite |
hellgrau | gräulich gelbbraun |
|
Agar mit Calcium- malat nach Krainsky (Anm. G) |
mittel | hellgelbe Unterseite |
sehr hellgräulich | schwach gelblichgrau |
|
Agar mit Oval- bumin (W-12) |
ziemlich schlecht |
ungefärbtes bis gräulich-weißes v.M.; hellgelbliche Unterseite |
hellgräulich in Form von Spuren |
keines | |
ίο
Fortsetzung
Kulturmedium | Entwicklungs | Vegetatives Mycel | Luftausgesetzter | Lösliches | Beobachtungen und |
grad | (v. M) oder | Teil (umfaßt Ge | Pigment | biochemische | |
Unterseite der | samtheit von luft | Eigenschaften | |||
Kultur | ausgesetztem Mycel | ||||
und Sfiorulation) | |||||
(D | (2) | (3) | (4) | (5) | (6) |
Glucose-Asparagin-Agar (W-2)
Glycerin-Asparagin-Agar (W-3)
Stärke-Mi neralsalz-Agar nach Pridham (Anm.H)
mittel
gut
ziemlich gut
Stärke-Nitrat- gut Agar (W-IO)
Synthetischer Agar gut nach Czapek mit Saccharose (W-I)
Synthetischer Agar gut nach Czapek mit Glucose (Anm. I)
Synthetischer Agar gut nach Czapek mit Glycerin (Anm. J)
Stärke-Nitrat-Bouillon (W-19)
Glucose-Nitrat-Bouillon nach Dimmick (Anm. K)
Synthetische Bouillon nach Czapek mit Saccharose (W-18)
Synthetische Bouillon nach Czapek mit Glucose
(Anm. L)
Synthetische Bouillon nach Czapek mit Glucose
(Anm. L)
Synthetische Bouillon nach Czapek mit Cellulose (Anm. M)
ziemlich gut
mäßig
sehr mäßig
sehr mäßig
ziemlich gut
hellgräulichgelbes | weißlich bis | schwach | 1 | zylindrische Sporen | Produktion von |
v.M. | gräulich | bräunlichgelb | mit abgerundeten | Nitriten: | |
dickes und ge | weißlich bis | schwach | Enden und mit Ab | schwach positiv | |
faltetes v. M., | grau | gelbbraun | messungen von 0,6 | zu Beginn der | |
heiigelbiichgrau | bis 0,8 μ/1,0 bis | Züchtung | |||
hellbraungelbe bis | hellgräulich bis | keines | 1,2 μ; gerade oder | Produktion von | |
dunkelbraune | grau | schwach gebogene, | Nitriten: positiv; | ||
Unterseite | isolierte oder trau- | Verwertung von | |||
benförmige Sporen | Cellulose: positiv | ||||
fäden; Hydrolyse | |||||
von Stärke: positiv | |||||
Hydrolyse von | |||||
Stärke: positiv | |||||
dunkelbraune | grau | gelbbraun | |||
Unterseite | |||||
dickes und ge | hellgräulich; | gelbbraun | |||
faltetes v. M., | sehr schlecht | ||||
dunkelgelbbraun | entwickelt | ||||
dickes und ge | hellgrau; | gelbbraun | |||
faltetes v. M., | sehr schlecht | Produktion von § | |||
dunkelgelbbraun | entwickelt | Nitriten: positiv 1 | |||
ziemlich dickes | weißlich; | gelbbraun | I | ||
und gefaltetes | in Form von | Ϊ | |||
v. M., gelbbraun | Spuren | I | |||
weißlicher | weißlich; | keines oder | Produktion von i | ||
Schleier, gut | in Form von | sehr schwach | Nitriten: positiv | | ||
entwickelt | Spuren | bräunlich und | 1 | ||
in sehr geringer | 1 | ||||
Menge | |||||
weißlicher | keiner | keines | |||
Schleier, mäßig | |||||
entwickelt | |||||
weißliche | keiner | keines | |||
flockige Kultur | |||||
an der Oberfläche | |||||
und sedimentiert | |||||
weißliche | keiner | keines | |||
flockige Kultur | |||||
an der Oberfläche | |||||
und sedimentiert | |||||
gut entwickelter | grau auf dem | bräunlich | |||
weißlicher | Schleier und auf | ||||
Schleier | dem aus der | ||||
Bouillon heraus | |||||
ragenden Papier |
Fortsetzung
Kulturmedium | Entwicklungs | Vegetatives Mycel | Luftausgesetzter | Lösliches | Beobachtungen und |
grad | (v. M) oder | Teillünifaßt Ge | Pigment | biochemische | |
Unterseite der | samtheit von luft | Eigenschaften | |||
Kultur | ausgesetztem Mycel | ||||
und Sporulätion) | |||||
(D | (2) | (3) | (4) | (S) | (6) |
Nitrat-Nährbouillon (Anm. N)
ziemlich gut
Reine Gelatine
mit 12%
(Anm. P)
mit 12%
(Anm. P)
Kultur auf
Kartoffeln
(W-27)
Kartoffeln
(W-27)
Magermilch
(Anm. Q)
(Anm. Q)
Agar nach
Tresner und
Danga (Anm.R)
Tresner und
Danga (Anm.R)
mäßig
mäßig
mäßig
gut
gut entwickelter | weißlich; | keines Produktion von | keines oder | rasche Peptonisation |
Ring, sehr hell | in Form von | Nitriten: negativ im | zögernd schwach | ohne Koagulation, |
bräunlich | Spuren | Verlaufe von nach | bräunlich | pH von 6,2 auf 8,0 |
24 Stunden, 48 Stun | in 1 Monat gehend | |||
den, 7 Tagen, 14 Ta | hellgelbbraun Produktion von | |||
gen und 28 Tagen | H2S: negativ | |||
Züchtung vorge | (nach den Angaben | |||
nommenen Able | der Autoren durch | |||
sungen | geführte Ablesun | |||
dunkelbraungraue | keiner | braungelb gute Verflüssigung | gen) | |
zentrale Kolonie | von Gelatine | |||
an der Oberfläche | ||||
um die Stelle der | ||||
Beimpfung | ||||
hellbräunliches | keiner oder | |||
bis dunkelbraunes | hellgräulich, in | |||
v.M. | Form von Spuren | |||
bräunlichgelber | keiner | |||
Ring | ||||
gelbbraunes | keiner | |||
v.M. | ||||
Streptomyces nebulosus DS 14579 weist eine Gesamtheit von Eigenschaften auf, die mit keiner
derjenigen der bereits beschriebenen Stämme genau übereinstimmt.
Betrachtet man die Species, deren Beschreibung in »Bergey's Manual of Determinative Bacteriology« (7.
Auflage, The Williams and Wilkins Company, Baltimore, 1961) oder in »The Actinomycetes« (Band 2, S.A.
Waksman, The Williams and Wilkins Company, Baltimore, 1961) gegeben ist, so ist die Species, der er
sich am meisten nähert, Streptomyces aburaviensis, der, wie er, kein Melanin auf organischen Medien produziert,
ein weißes bis graues Luft-ausgesetztes Mycel aufweist , und gerade Sporophoren bildet und dessen vegetatives
Mycel auf »Saccharose-Nitrat-Agar« gelbbraun ist Er ist mit diesem jedoch nicht identisch, da man, wenn man
sich auf die Beschreibung von S. aburaviensis in »The Actinomycetes« (Seite 166) bezieht, sieht, daß zwar eine
gewisse Anzahl der Eigenschaften, die diese beiden Stämme aufweisen, identisch ist, jedoch eine Anzahl
anderer Eigenschaften nicht übereinstimmt
S. aburaviensis ergibt insbesondere ein oliv-gräuliches
Wachstum auf Glucose-Asparagin-Agar und ein gelbes bis blassolives Wachstum auf Kartoffeln, während S.
nebulosus DS 14579 auf Glucose-Asparagin-Agar ein hellgräulichgelbes Wachstum und auf Kartoffeln ein
Wachstum ergibt, dessen Färbung von hellbräunlich bis dunkelbraun geht Es sei bemerkt, daß niemals eine
grünliche oder olive Färbung des vegetativen Mycels von S. nebulosus DS 14579 auf irgendeinem Medium im
Verlaufe seiner Prüfung beobachtet wurde: Das vegetative Mycel weist in allen Fällen Färbungen auf,
die von gelblich bis braungelb oder gelbbraun gehen, je nach den Medien und dem Entwicklungsgrad. Außerdem
produziert S. aburaviensis kein lösliches Pigment auf Nähragar oder Gelatine und bildet ovale Sporen,
während S. nebulosus DS 14579 ein gelbbraunes lösliches Pigment auf Nähragar und ein lösliches
braungelbes Pigment auf Gelatine produziert und zylindrische Sporen bildet Außerdem verwertet S.
aburaviensis die folgenden Kohlenstoffquellen nicht, die S. nebulosus DS 14579 verwertet: Mannit, Arabinose,
Raffinose, Insosit, Xylose und Saccharose.
Die Fähigkeit von S. nebulosus DS 14579, verschiedene Kohlenstoffquellen und Stickstoffquellen zur Gewährleistung
seiner Entwicklung zu verwerten, wurde nach dem Prinzip der Methode nach Pridham und
Gottlieb (J. of Bact 56, 107—114,1948) bestimmt Der
Entwicklungsgrad würde auf dem von diesen Autoren angegebenen Grundmedium beobachtet, wobei die
Glucose durch die verschiedenen jeweilig untersuchten Kohlenstoffquellen oder das (NH4J2SO4 durch die
verschiedenen jeweils untersuchten Stickstoffquellen ersetzt würde. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle angegeben:
■-; :ϊ :i |
21 | 13 | 54 031 | 14 | Verwertung |
■'■· | Verwertung | Geprüfte Stickstoffquelien | positiv | ||
, Geprüfte Kohlenstoffquellen | positiv | NaNO3 | positiv | ||
D-Ribose | positiv | NaNO2 | positiv | ||
D-Xylose | positiv | (NH4J2SO4 | positiv | ||
L-Arabinose | negativ | (NH4J2HPO4 | negativ | ||
L-Rhamnose | positiv | Adenin | positiv | ||
D-Glucose | positiv | Adenosin | negativ | ||
D-Galactose | positiv | Uracil | positiv | ||
D-Fructose | positiv | Harnstoff | positiv | ||
D-Mannose | negativ | L-Asparagin | positiv | ||
L-Sorbose | schwach und zögernd | Glykokoll | negativ | ||
Lactose | positiv | Sarcosin | positiv | ||
Maltose | positiv | DL-Alanin | positiv | ||
Saccharose | positiv | DL-Valin | positiv | ||
Trehalose | positiv | DL-Asparaginsäure | positiv | ||
Cellobiose | positiv | L-Glutaminsäure | positiv | ||
RafTinose | positiv | L-Arginin | positiv | ||
Dextrin | positiv | L-Lysin | positiv | ||
Inulin | positiv | DL-Serin | positiv | ||
Stärke | positiv | DL-Threonin | positiv, langsam | ||
Glykogen | positiv | DL-Methionin | negativ | ||
Glycerin | negativ | Taurin | positiv | ||
Erythrit | negativ | DL-Phenylalanin | positiv | ||
Adonit | negativ | L-Tyrosin | positiv | ||
Dulcit | positiv | DL-Prolin | positiv | ||
D-Mannit | negativ | L-Hydroxypyrolin | positiv | ||
D-Sorbit | positiv | L-Histidin | positiv | ||
Inosit | negativ | L-Tryptophan | negativ | ||
Salicin | Betain | ||||
Die Herstellung von 25048 RP besteht im wesentlichen darin, Streptomyces nebulosus DS 14579 oder
seine Mutanten in einem geeigneten Medium und unter geeigneten Bedingungen zu züchten und das im
Verlaufe der Züchtung gebildete Produkt abzutrennen.
Die Züchtung von Streptomyces nebulosus DS 14579 kann nach jeder beliebigen aeroben Oberflächenzüchtungsmethode
oder Submerszüchtungsmethode erfolgen, doch ist diese letztere aus Gründen der Bequemlichkeit zu bevorzugen. Man verwendet zu
diesem Zweck die versciedenen Apparaturtypen, die jetzt üblicherweise in der Fermentationsindustrie
verwendet werden.
Man kann insbesondere den folgenden Weg für die Durchführung der Arbeitsgänge einschlagen:
Streptomyces nebulosus DS 14579 — Stammansatz
Kultur auf Agar
i
Kultur im Kolben unter Bewegung
Kultur im Kolben unter Bewegung
Impfkultur im Fermenter
i
Produktionskultur im Fermenter
Produktionskultur im Fermenter
Das Fermentationsmedium soll im wesentlichen eine assimilierbare Kohlenstoff quelle und eine assimilierbare
Stickstoffqueile, Mineralstoffe und gegebenenfalls Wachstumsfaktoren enthalten, wobei alle diese Bestandteile
in Form von gut definierten Produkten oder von komplexen Gemischen, wie man sie in biologischen
Produkten verschiedenen Ursprungs antrifft, zugeführt werden können.
Als assimilierbare Kohienstoffquelle kann man Kohlehydrate, wie beispielsweise Glucose, Maltose.
Dextrine Stärke, oder andere Kohlehydratsubstanzen.
so wie beispielsweise Zuckeralkohole, z. B. Glycerin oder
Mannit oder wie gewisse organische Säuren, z. B. Mischsäure, verwenden. Gewisse tierische oder pflanzliche
öle, wie beispielsweise Schmalzö! oder Sojaöl, können diese verschiedenen Kohlehydratquellen mit
Vorteil ersetzen oder ihnen beigefügt werden.
Die geeigneten assimilierbaren Stickstoffquellen sind außerordentlich verschiedenartig. Sie können sehr
einfache chemische Substanzen, wie beispielsweise anorganische oder organische Ammoniumsalze, wie
beispielsweise Ammoniumsulfat oder gewisse Aminosäuren, sein. Sie können auch in Form von komplexen
Substanzen, die den Stickstoff hauptsächlich in protidischer Form enthalten, zugeführt werden, wie beispielsweise
in Form von Casein, Lactalbumin, Gluten und deren HydrolySaten, Sojamehl, Arachismehl, Fischmehl,
Pepton, Fleischextrakten, Hefeextrakten, Distillers'
Solubles und Maisquellwasser.
Unter den zugefügten mineralischen Stoffen können
Unter den zugefügten mineralischen Stoffen können
gewisse eine Pufferwirkung oder eine neutralisierende
Wirkung besitzen, wie beispielsweise die Alkali- oder Erdalkaliphosphate oder CaJcium- oder MagnesiumcarbonaL
Andere führen zu dem zur Entwicklung von ί Streptomyces nebulosus DS 14579 und zur Erzeugung
von 25048 RP erforderlichen lonengleichgewicht, wie beispielsweise Alkali- und Erdalkalichloride und -sulfate.
Schließlich wirken gewisse in spezieller Weise als Aktivatoren der Stoffwechselreaktionen von Strepto- in
myces nebulosus DS 14579. Es sind dies insbesondere die Kobaltsalze.
Der pH-Wert des Fermentatinsmediums sollte zu Beginn der Züchtung zwischen 6,0 und 7,8, vorzugsweise
zwischen GJj und 7,5, liegen. Die zur Fermentation r>
optimale Temperatur beträgt 25 bis 300C, doch wird auch bei Temperaturen zwischen 23 und 33°C eine
zufriedenstellende Produktion erhalten. Die Belüftung der Züchtung kann in ziemlich weiten Grenzen
variieren. Es wurde jedoch gefunden, daß Belüftungen von 0,3 bis 3 I Luft je I Bouillon und je Minute besonders
gut geeignet sind. Die maximale Ausbeute an 25048 RP wird nach 3- bis 7tägiger Züchtung erhalten, wobei diese
Zeitspanne hautpsächlich von dem verwendeten Medium abhängt. 2r>
Das 25048 RP kann aus den Fermentationsmaischen in verschiedener Weise isoliert werden:
Man kann die Fermentationsmaische bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 und vorzugsweise bei pH
7 filtrieren und dann das so erhaltene Filtrat auf ein jo Volumen zwischen 1A und '/β des anfänglichen
Volumens einengen und dann in der Kälte ein schlechtes Lösungsmittel für 25048 RP, wie beispielsweise Aceton,
zugeben, um die Ausfällung des Rohprodukts zu bewirken. r>
Das Rohprodukt kann nach einer der folgenden Methoden gereinigt werden:
Fraktionierte Ausfällung mittels konzentrierten wäßrigen Lösungen von Mineralsalzen, wie beispielsweise
Ammoniumsulfat oder Natriumchlorid, und/oder schlechten Lösungsmitteln für 25048 RP, wie beispielsweise
Methanol oder Aceton;
Dialyse durch eine Membran, vorzugsweise eine Membran aus regenerierter Cellulose, gegen Wasser,
um die Substanzen mit niedrigem Molekulargewicht zu entfernen;
Chromatographie einer wäßrigen Lösung von 25048 RP an verschiedenen Adsorbentien: Man verwendet
vorzugsweise Gele von Kieselsäure, Dextran oder Polyacrylamid. r«>
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung. Die Aktivität der Produkte ist in
Kuritz-Einheiten (K. E.), wie oben definiert, ausgedrückt. Diese Aktivität ist in K. E./cm3 ausgedrückt,
wenn es sich um ein in Lösung befindliches Produkt handelt, und in K. E./g, wenn es sieb um ein festes
Produkt handelt.
Die Produktionskultur wird in einem 30-Lilcr-Fcrmenter
durchgeführt, der mit den folgenden Substanzen beschickt ist:
Distillers' Solubles
gekörnte Bohnen
Sojaöl
gekörnte Bohnen
Sojaöl
Natriumchlorid
Kobaltchlorid · 6 H2O
Leitungswasser
Kobaltchlorid · 6 H2O
Leitungswasser
100 g
800 g
200 cm1
100g
0,4 g
201
800 g
200 cm1
100g
0,4 g
201
b1) Der pH-Wert wird mit 17 cm3 10n-Natronlauge auf
8,20 eingestellt. Man sterilisiert das Medium bei 122°C während 40 Minuten. Nach Abkühlen setzt man eine
sterile Lösung von 100 g GIucose-Monohydrat und Leitungswasser ad 1 Liter zu.
Das Volumen der Bouillon beträgt 201 und der
pH-Wert 6,70. Man beimpft dann mit 200 cm3 einer gerührten bzw. geschüttelten Erlenmeyer-Kultur von
Streptomyces nebulosus DS 14579. Die Züchtung wird bei 25°C während 6 Tagen unter Rühren mittels eines
Turbinenrührers, der mit 440 U/min betrieben wird, und unter Belüftung mit steriler Luft in einer Menge von
1 mVStunde durchgeführt. Der pH-Wert beträgt dann 6,90 und die Aktivität der Maische erreicht 5,3 K. E./cm3.
181 der unter den in Beispiel 1 beschriebenen
Bedingungen hergestellten Kultunmaische werden bei pH 6,9 auf einem Faltenfilter filtriert. Man erhält so 101
klares Filtrat mit einem Gehalt von 7 K. EVcrn3.
Dieses Filtrat wird bei 250C unter vermindertem
Druck (2 mm Hg> auf '/3 seines Volumens eingeengt.
Das Konzentrat wird durch eine Cellophanmembran über Nacht bei +4° C gegen 10 Volumina destilliertes
Wasser dialysiert.
Zu dem erhaltenen, bei 4° C gehaltenen Dialysat (3,2
Liter) setzt man unter Beweger. 1,61 zuvor auf - 100C
abgekühltes Aceton zu.
Der erhaltene inaktive Niederschlag wird durch Zentrifugieren abgetrennt. Zu der überstehenden
Lösung setzt man unter den gleichen Bedingungen wie oben 4,8 I auf — 100C abgekühltes Aceton zu.
Nach lOminütigem Zentrifugieren mit 12 000 g wird der aktive Niederschlag gesammelt und dann in 550 cm3
destilliertem Wasser gelöst.
Zu dieser auf +40C abgekühlten Lösung setzt man
unter Bewegen 272 g kristallisiertes Ammoniumsulfat (zur Erzielung einer Lösung mit 8O°/oiger Sättigung an
Salz berechnete Menge) zu.
Nach i'/^stündigem Stehenlassen bei +40C zentrifugiert
man 10 Minuten mit 12 000 g. Der erhaltene Niederschlag wird in 200 cm3 Wasser suspendiert.
Diese Lösung wird über Nacht bei +40C dialysiert,
um restliches Salz zu entfernen.
Zu dem bei +40C gehaltenen Dialysat (280 cm3) setzt
man langsam unter Bewegen 600 cm3 zuvor auf — 100C
abgekühltes Isopropanol zu und hält dann noch 10 bis 15 Minuten nach beendeter Zugabe des Lösungsmittels in
Bewegung.
Der aktive Niederschlag wird durch Zentrifugieren während 10 Minuten mit 12 000 g gewonnen. Das
Produkt wird unter vermindertem Druck (2 mm Hg) in Anwesenheit von P2O5 bei einer Temperatur von etwa
20°C getrocknet.
Man erhält so 6,8 g Produkt mit einem Gehalt von 3800 K. E./g.
Versuch 1
Man stellt einen Brotteig mit dem folgenden Gemisch her:
Getreidemehl
Hefe
Salz
Wasser
Hefe
Salz
Wasser
1kg
20 g
22 g
630 cmJ
20 g
22 g
630 cmJ
9öää3i/i2s
Parallel stellt man einen Brotteig mit einem identischen Gemisch her, zu dem man 10 mg des
Enzyms 25048 RP mit einem Gehalt von 3800 K. EJg in Form eines Konzentrats mit 0,1 Gew.-% in Getreidemehl zugibt
Nach intensivem Kneten und einer ersten Gärung von 75 Minuten formt man den Teig und stellt fest, daß
in Anwesenheit des Enzyms die Bearbeitung des Teigs erheblich erleichtert ist: Der Teig ist viel streckbarer
und viel weniger elastisch als der Vergleichsteig. ι ο
Die Aufgehzeit (2. Gärung) ist eindeutig in Anwesenheit des Enzyms vermindert (110 Minuten gegenüber
135 Minuten), und der erhaltene Teig weist eine Kohlendioxydretention auf, die mit der des Vergleichsteigs identisch ist (mit einem Chopin-Zymotachygraph r>
durchgeführte Bestimmungen).
Nach dem Backen erhält man bei dem Versuch mit Enzym ein Brot, das das gleiche Volumen wie das
Vergleichsbrot aufweist, jedoch eine viel gleichmäßigere Krumenporenbildung besitzt
Versuch 2
Man stellt durch Verkneten ein Konzentrat für industrielle Biskuitherstellung her. das 1000 g Stärke
und 100 g Enzym 25048 RP enthält
Dieses Konzentrat kann zu trockenen Bestandteilen oder flüssigen Bestandteilen in einer Menge von 10 g je
Charge von 100 kg Mehl zugegeben werden.
Versuch 3
Ein Konzentrat für die Detergensindustrie enthält:
Enzym 25048 RP | 99g |
ausgefällte Kieselsäure | |
»Le viii te« | ig |
Methylenblau | 0,1g |
Dieses Konzentrat ist für die Herstellung von Granulaten verwendbar, die 2% Enzym enthalten und
Waschpulver nach den üblichen Techniken in einer Menge von 50 g Enzym je Tonne Waschpulver
zugesetzt werden können.
Claims (4)
1. Proteolytisches Enzym, das mit der Nummer 25048 RP bezeichnet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Proteinsubstanz ist, die in Wasser sehr löslich ist in konzentrierten Lösungen
von Neutralsalzen und in wäßrig-alkoholischen oder wäßrig-acetonischen Gemischen wenig löslich ist
und in wasserfreien Alkoholen und Ketonen unlöslich ist, auf Casein bei pH 8 eine Maximalaktivität
bei 37 bis 65° C aufweist und bei 75°C in 6 Minuten inaktiviert wird, bei Casein mehr Peptidbindungen
als Trypsin hydrolysiert und nur eine geringe esterolytische Wirksamkeit auf die Äthylester von
Benzoylarginin und Acetyltyrosin aufweist.
2. Verfahren zur Herstellung von 25 048 RP, dadurch gekennzeichnet, daß man aerob in einem
assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoffquellen enthaltenden Medium Streptomyces nebulosus DS
14 579 (NRRL 3864) bis zur Bildung einer merklichen Menge an Enzym züchtet und das im Verlaufe
der Züchtung gebildete Enzym abtrennt.
3. Proteolytische enzymatische Zusammensetzung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 0,005
bis 99 Gew.-% Enzym 25 048 RP, zusammen mit verträglichen Verdünnungsmitteln.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 10 Gew.-°/o Enzym
25 048 RP zusammen mit zumindest einem Kohlehydrat oder Mineralsalz enthält.
Kunitz-Eiaheiten (K.E.) ausgedrückt werden: Nach der
Definition von Kunitz ist eine Einheit die Enzymmenge, die ausreichend lösliche Peptide in Freiheit setzt, um
eine Erhöhung der optischen Dichte des Trichloressigsäurefiltrats bei 280 nm in 1 Minute um 1000 zu erhalten.
In den nachfolgenden Tabellen I, II und III sind die für
die Hydrolyse von Carein mit dem Enzym 25048 RP bei verschiedenen pH-Werten, bei verschiedenen Temperaturen
und in verschiedenen Medien erhaltenen Ergebnisse zusammengestellt Für jeden Versuch wurden
32 μg Enzym mit einem Gehalt von 3700 K.EVg
verwendet
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Legal Events
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