DE1517732C3 - Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung hochaktiver Protease - Google Patents
Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung hochaktiver ProteaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung hochaktiver Protease, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man einen Stamm der Art Candida lipolytica in einem Kulturmedium
üblicher Zusammensetzung im Temperaturbereich von etwa 15 bis 30° C 10 bis 70 Stunden lang unter
aeroben Bedingungen kultiviert. Die gemäß Erfindung erhaltene Protease hat sich auf den Gebieten der
Medizin, der Nahrungsmittelindustrie und der Kosmetik bei der Hydrolyse verschiedener Proteine zur
Bildung von Aminosäuren sowie von partiellen Proteinhydrolysaten nützlich erwiesen.
Es ist bekannt, daß Proteasen von Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien, Streptomyceten
und Fungi, gebildet werden und daß die industrielle Produktion mit Hilfe einiger Mikroorganismen durchgeführt
worden ist, um Protease kommerziell nutzbar zu machen.
Ein charakteristisches Merkmal des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß die Protease von der
Hefe nicht nur intracellular, sondern auch extracellular gebildet wird.
So ist aus Agr. Biol. Chem., 28 (1964), S. 774 bis
778, eine von dem Fungus Trametes sanguinea prozudierte saure Protease mit einem optimalen pH bei
2,5 bekanntgeworden, die im pH-Bereich zwischen 2 und 6 stabil ist. Diese Protease kann daher nicht
im alkalischen Medium, in dem viele Arbeiten auf dem Gebiet der Nahrungs- und Futtermittel durchgeführt
werden müssen, eingesetzt werden.
Aus Biochem. Biophys. Acta, 17 (1955), S. 99 bis 110, ist die von einem bestimmten Bacillus licheniformis-Stamm
produzierte Damodaran-Protease bekanntgeworden, die jedoch aus einem Enzymkomplex
aus einer Protease und einer oder mehreren Peptidasen besteht, was zur Folge hat, daß dieser Enzyl-Komplex
bei der Digestion von Protein einen hohen Prozentsatz freier Aminosäuren und Peptide bildet.
Dieser spezielle Stamm ist dort aber auch nicht mit Hinterlegung angegeben.
Die gemäß Erfindung durch Flüssigkeitskultivierung von Candida lipolytica erhaltene Protease ist
dagegen im alkalischen Bereich stabil und läßt sich daher auf dem Gebiet der Nahrungs- und Futtermittelindustrie
einsetzen. Sie zeichnet sich ferner durch eine gewisse Selektivwirkung aus, indem sie
aus Protein hauptsächlich Peptide bildet, was z. B. bei der Käseherstellung nützlich ist.
Die für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeigneten Candida iipoiytica-Stämme sind
durch Versuch zu ermitteln, ob sie bei der Kultivierung unter den beanspruchten Bedingungen extracellular
die Protease liefern. Die Anmelderin hat so bei Untersuchungen an etwa 40 verschiedenen
Candida lipolytica-Stämmen festgestellt, daß über 90% dieser untersuchten Stämme bei der Kultivierung
extracellular die Protease bilden.
Einige Beispiele für typische Candida lipolytica-Stämme,
die in dem Verfahren gemäß Erfindung benutzt werden können, sind die Stämme ATCC 16617,
ATCC16618, die von den Erfindern isoliert und nach den in »The Yeast« von J. Lodder (1952
veröffentlicht von North-Holland Publishing Company Amsterdam und Interscience Publishers, Inc., New
York) beschriebenen Klassifizierungsmethoden als Candida lipolytica-Stämme identifiziert wurden. Über
die Isolierung einiger Stämme ist bereits in J. Gen.
appl. Microbiöl., 10 (1964), S. 323, berichtet worden.
Der'Candida-Stamm lipolytica-Originalstamm, der auch im Verfahren gemäß der Erfindung benutzt
werden kann, wurde von Jacobsen aus Margarine isoliert. Die mikrobiologischen charakteristischen
Eigenschaften des Stammes sind in »The Yeast«, I.e.,
S. 550 bis 552, beschrieben. Es besteht kein wesent-
*5 licher Unterschied zwischen den gemäß der Erfindung
benutzten zwei ATCC-Stämmen und dem Originalstamm, abgesehen davon, daß diese Stämme
einen geringen Unterschied in der Galactose-Assimilation zeigen. Alle Stämme bilden Pseudomycel,
fermentieren keinen Zucker — Glucose ausgenommen — und zeigen hohe Aktivitäten bei der Hydrolyse
von Fett. Die gleichen physiologischen Charakteristiken weist auch der Originalstamm von
Jacobsen auf.
Candida lipolytica wächst leicht bei der aeroben Kultivierung in flüssigem Medium, das assimilierbare
Kohlenstofflieferanten, wie Glucose, Stärkehydrolysat,
organische Säuren und Kohlenwasserstoffe, organische oder anorganische Stickstofflieferanten,
wie Ammoniumsulfat, Harnstoff und Ammoniumphosphat, Nährstoffe, wie Maisquellflüssigkeit, Hefeexträkt,
Sojabohnenproteinhydrolysat, Casaminosäuren, Fleischextrakt und Vitamine, sowie anorganische
Salze enthält, wobei die Protease leicht in guter Ausbeute gebildet wird. Die Inkubation wird
zweckmäßig im Temperaturbereich von etwa 15 bis 30° C durchgeführt, und die im Kulturmedium angereicherte
Proteasemenge erreicht gewöhnlich 10 bis 72 Stunden nach Inkubationsbeginn das Maximum.
Es muß auf die Kultivierungszeit geachtet werden, da Tendenz besteht, daß die Aktivität der im Kulturmedium
gebildeten Protease bei langer Kultivierung abnimmt. Ein Teil der gebildeten Protease befindet
sich bis zu einem gewissen Grad in den Hefezellen, eine große Menge der Protease ist jedoch im Kulturmedium
extracellular vorhanden.
Das Enzym hat folgende charakteristische Merkmale:
Das filtrierte oder unfiltrierte Kulturmedium hat die Eigenschaft, Protein zu hydrolysieren. Das im FiI-trat oder in der überstehenden Flüssigkeit, die von den Zellen abgetrennt ist, enthaltene Enzym läßt sich mit irgendeiner der allgemein bekannten Reinigungsmethoden zur Isolierung der Enzyme aus ihrer Lö- sung, wie Aussalzen oder Ammoniumsulfatzusatz, Chromatographie, Filtratoin mittels Gel, konzentrieren oder in den festen Zustand überführen. Dieses Enzym besitzt Proteaseaktivität, insbesondere im pH-
Das filtrierte oder unfiltrierte Kulturmedium hat die Eigenschaft, Protein zu hydrolysieren. Das im FiI-trat oder in der überstehenden Flüssigkeit, die von den Zellen abgetrennt ist, enthaltene Enzym läßt sich mit irgendeiner der allgemein bekannten Reinigungsmethoden zur Isolierung der Enzyme aus ihrer Lö- sung, wie Aussalzen oder Ammoniumsulfatzusatz, Chromatographie, Filtratoin mittels Gel, konzentrieren oder in den festen Zustand überführen. Dieses Enzym besitzt Proteaseaktivität, insbesondere im pH-
Bereich von 2 bis 10. Der optimale pH-Bereich liegt etwa bei 8,5 bis 9, wie F i g. 1 zeigt, wenn die Aktivität
gegen Casein als Substrat getestet wird.
Reaktionsbedingungen und Analysenmethoden:
Als Protease wird die Enzymrohlösung des Beispiels 1 benutzt. Zu 5 ecm einer l,2e/oigen Milchcaseinlösung
(Hammerstein-Casein, suspendiert oder gelöst in Lactatpuffer von.pH 2,5 bis 5, in Tris-Hcl-Puffer
von pH 6 bis 10) gibt man die Enzymrohlösung, deren Proteingehalt 1,2 mg beträgt, stellt die gesamte
Lösung auf 6 ecm ein und läßt die Reaktionsmischung
2 Stunden bei 30° C stehen. Danach fügt man ihr 5 ecm 0,44 M Trichloressigsäure zu, läßt sie 30 Minuten
bei 30° C stehen und filtriert die Mischung. Die Acylaminosäuren der in Trichloressigsäure löslichen
Teile (proteinfreie Stickstoff-Fraktion) werden nach der Methode von F ο 1 i η quantitativ bestimmt
und dann den Grad der Proteinhydrolyse — bezogen auf die Ausbeute an proteinfreien Stickstoffverbindungen
— gemessen. Danach gibt man 0,3 ecm einer Mischung von 10% Natriumwolframat und 0,6 n-Schwefelsäure
pro 1 ecm der filtrierten Trichloressigsäure löslichen Fraktionen zu, entfernt.den Niederschlag,
bestimmt im Filtrat die Acrylaminosäuremenge nach der Methode von F ο 1 i η und dann die
Menge an niedermolekularen Peptiden oder freien Aminosäuren — bezogen auf die Menge der in
Wolframsäure löslichen Fraktion.
Die Protease weist Aktivität bei 20 bis 50° C auf, insbesondere bei der optimalen Temperatur von etwa
30° C, und verliert sie beim Erhitzen auf 60° C. Jedoch selbst im Temperaturbereich unterhalb von
20° C kann das Substrat durch Protease in einer Reaktion von langer Dauer hydrolysiert werden, da in
solchem Temperaturbereich die Enzymaktivität nicht gleich Null ist. Die Protease ist außerordentlich stabil,
und man kann sie — ohne daß ihre Aktivität nachläßt — 10 Tage bei 0 bis 5° C im pH-Bereich von
3 bis 9 stehen lassen. Unter optimalen Bedingungen vermag die gemäß Erfindung erhaltene Protease 70
bis 9O°/o der Gesamtmenge des zugesetzten Proteins zu dem proteinfreien, in Trichloressigsäure löslichen
Stickstoffprodukts zu hydrolysieren. Die Eigenschaft dieser Protease, proteinfreie Stickstoffverbindungen
zu bilden, ist in Tabelle 1 mit der der vorbekannten Proteasen des Handels verglichen, wobei jede Probe
beim optimalen pH-Wert des Enzyms inkubiert wurde.
Tabelle 1
-. Vergleich mit Proteasen des Handels
-. Vergleich mit Proteasen des Handels
/52
Reaktionsbedingungen
Milchcasein 10 mg
Enzym
Fungalprotease (Asp. satoi) 0,67 mg ,
Streptomycetenprotease ... 0,33 mg
Bakterienprotease 0,67 mg
Hefeprotease *) 0,20 mg/ccm
*) Enzymlösung wie in Beispiel 1.
pH der | Prozent | In | |
Reak tions- |
satz der Protein |
Wolfram | |
Enzymlieferant | mischung | hydrolyse | säure lösliche |
Anteile | |||
Durch Aspergillus sai- | 2,7 | 80 | |
toi erzeugte Protease | 45 | ||
Durch Streptomyces | |||
griseus erzeugte Pro | 7,0 | 60 | |
tease | 1 >w | 42 | |
Durch Bacillus subtilis | 7,0 | 64 | |
erzeugte Protease .. | 40 | ||
Erfindungsgemäß erhal | 9,0 | 90 | |
tene Hefeprotease .. | 40 | ||
Bemerkung
6 ecm der Reakionsmischung, deren pH-Wert mit
Lactat oder Tris-HCl-Puffer eingestellt worden ist, läßt man 24 Stunden bei 30° C stehen.
Unter der Voraussetzung, daß das Gesamtprotein der benutzten Enzymrohlösung das Protein der Protease
ist, vermag man jeweils die Fähigkeit, proteinfreie
ao Stickstoffverbindungen pro Einheit Proteaseprotein
zu bilden, miteinander zu vergleichen. Es ist offensichtlich, daß der optimale pH-Bereich bei der erfindungsgemäß
hergestellten Protease stärker im alkalischen Bereich als bei den Proteasen de"s Handels
liegt und daß ihre Aktivität wesentlich höher ist. Jedoch mit der gemäß Erfindung erhaltenen Protease
wird das Protein gewöhnlich nicht vollständig zu freien Aminosäuren hydrolysiert, etwa 50% der proteinfreien
Stickstoffverbindungen sind niedermolekulare Peptide. Mit anderen Worten: im Gegensatz
zur Protease der Streptomyceten stellt die gemäß Erfindung erhaltene Protease ein sogenanntes Enzym
von begrenztem Hydrolysetyp dar.
Die gemäß Erfindung erhaltene Protease vermag Proteine des Milchcaseins und Gelatine, Weizengluten,
Maisgluten, Sojabohnenprotein, Globulin, Albumin usw. leicht zur proteinfreien, in Trichloressigsäure
löslichen Stickstoffverbindungen zu hydrolysieren.
Bei Anwendung wird die Protease gemäß Erfindung gewöhnlich nach ihrer Bildung im Kulturmedium
mit dem Protein umgesetzt, jedoch nach einem modifizierten Verfahren ist es z. B. auch möglich,
Candida lipolytica in einem flüssigen Medum, das bereits Substratprotein enthält, der Inkubation zu
unterwerfen, um dieses Protein zu hydrolysieren und dessen lösliche Hydrolysate im Kulturmedium zu
bilden. Das Kulturmedium, das noch die Hefezellen enthält, das nach der Entfernung der Zellen erhaltene
Filtrat oder das nach dem Aussalzen des Filtrats erhaltene Enzymrohpräparat können als brauchbare
Proteaselieferanten benutzt werden. Da das Kulturmedium von Candida lipolytica sowie die daraus hergestellten
Enzymmaterialen weder unangenehmen Geruch noch Geschmack aufweisen, können sie auch
in einfacher Weise zur Herstellung von .Nahrungsmitteln benutzt werden. Es ist auch möglich, aus dem
Kulturmedium in einfacher Weise ein reines Enzympräparat herzustellen, da die Protease extracellular
vorliegt.
Nach dem Abtrennen der extracellular gebildeten Protease können die Zellen — je nach der in ihnen
vorhandenen Proteaserestmenge — für geeignete Zwecke verwendet werden. Die Hefezellen sind als
Nahrungsmittel oder Futter und in den letzten Jahren auch als Ausgangsmaterial für die Herstellung von
Substanzen, die das Aroma erhöhen, 5'-Ribonucleotide verwendet worden.
Das Verfahren der Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele näher erläutert werden.
Beispiel 1 50 ecm eines flüssigen Mediums mit pH 7,0, das
5 °/o Glucose,
1 % Hefeextrakt,
0,3 % Kaliumdihydrogenphosphat, 0,04% Magnesiumphosphat und
2 ppm Fe++, Mn++
gesetzt. Die Hydrolysegeschwindigkeit ist in Tablle 2 angegeben.
Tabelle 2
Hydrolyse von Milchcasein durch die Protease
Hydrolyse von Milchcasein durch die Protease
IO
enthält, werden in einen 500-cm-Schüttelkolben gegeben,
die Lösung 10 Minuten bei 115° C sterilisiert, dann mit Candida lipolytica ATCC 16617 beimpft
und die Kultivierung unter Schütteln 18 Stunden bei 25° C durchgeführt. Man zentrifugiert die Zellen von
dem Kulturmedium ab, gibt zu 1 1 überstehender Flüssigkeit nach und nach 684 g Ammoniumsulfat
und bringt seinen Sättigungsgrad auf 90%, wonach man die Mischung eine Nacht bei 5° C stehenläßt.
Die in der Flüssigkeit enthaltene Protease wird gefällt, und der durch Zentrifugieren abgetrennte Niederschlag
(10000 g · 15 min) wird in 500 ecm einer M/5-Tris/M/lO-HCl-Pufferlösung (pH 8,0) gelöst.
Die Lösung ,die so lange gegen fließendes Wasser a5
dialysiert wird, bis sie frei von Sulfationen ist, wird als Enzymrohpräparat benutzt. In 625 ecm
Intradialyse-Lösung sind 916 mg Protein enthalten, was einer Wiedergewinnungsmenge von 38,3% entspricht.
50 ecm der Lösungsmischung, die 500 mg Milchcasein nach Hammerstein enthält, werden mit
der Enzymrohlösung, die 10% Protein enthält, um-
Reaktionszeit (Stunden) |
Prozentsatz der Proteinhydrolyse (Prozentsatz der Bildung protein freier Stickstoff verbindungen) |
In Wolframsäure lösliche Fraktion (°/o) |
2 5 9 16 • 24. |
70 89 91 90 90 |
20 33 38 39 39 |
30 Nach- 24 Stunden wird die überstehende Flüssigkeit, die durch Abzentrifugieren von 25 ecm Reaktionsmischung
erhalten wurde, in eine 3 · 100-cm-Kolonne von Dextrangel gegossen und. dann mit
Wasser mit einer Geschwindigkeit von 10 ccm/7 min eluiert und zu 10 ecm des Volumens fraktioniert. Die
eluierten Fraktionen werden in Übereinstimmung mit der UV-Absorption bei 280 ηΐμ gesammelt. Der Gesamtstickstoff
wird mit der Mikro-Kjeldahl-Methode und der Aminostickstoffwert mit der van Slyke-Methode
bestimmt. Außerdem wird die Zunahme des Aminostickstoffs nach der Hydrolyse in 6 n-HCl-Lösung
22 Stunden bei 115° C bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 enthalten.
Tabelle 2 Fraktion der Reaktionsprodukte
Fraktion | Testrohr Nr. |
Gesamt stickstoff (°/o) |
Prozentualer Stickstoffgehalt |
« Aminostickstoff | nach HCl- Aminostickstoff |
Hydrolyse Zunahme des Aminostickstoffs |
I II III ....... IV V*)........ |
15 bis 24 25 bis 30 31 bis 43 44 bis 55 56 bis 70 |
5,11 9,60 14,30 15,08 Spuren |
11,6 21,8 32,4 34,2 |
1,26 1,88 3,64 11,12 |
3,64 7,35 11,00 12,40 |
290 394 302 113 |
*) Keine Färbung durch Ninhydrin.
Fraktion IV enthält nur freie Aminosäuren, und in den Fraktionen I bis III ist eine Zunahme des
Aminostickstoffs gefunden worden. Der Grad der Zunahme zeigt, daß in diesen Fraktionen niedermolekulare
Peptide enthalten sind.
Die Kultivierung von Candida lipolytica ATCC 16618 wird in der in Beispiel 1 angegebenen Weise
durchgeführt. Das Filtrat des Kulturmediums ist durch Abzentrifugieren der Zellen erhalten worden.
Zur Suspension von 1 g Milchcasein in 50 ecm M/5-Tris/M/lO-HCl-Pufierlösung (pH 9,0) gibt man
17 ecm des filtrierten Kulturmediums zu, stellt das Volumen auf 100 ecm ein und läßt die Reaktionsmischung 6 Stunden bei 30° C stehen. Danach sind
81,2% des Proteins zu proteinfreien Stickstoffverbindungen hydrolysiert.
Beispiel 3 Je 50 ecm eines flüssigen Mediums mit pH 6,8, das
5 % Glucose,
0,2% Hefeextrakt,
0,2 ecm/
0,2 ecm/
100 ecm Sojabohnenproteinhydrolysat,
0,3 % Ammoniumchlorid,
1,2 % Harnstoff,
0,3 % Kaliumdihydrogenphosphat und
0,04% Magnesiumsulfat
enthält, werden in zwei 500-ccm-Schüttelkolben gegossen,
und nach der Sterilisierung für 10 Minuten
1 DL/
bei 115° C werden die beiden Kolben mit Candida lipolytica ATCC 16617 beimpft, das 24 Stunden bei
250C einer Vorkultur auf einer Agrarschrägschnitte
unterworfen worden ist, die
0,3 o/o Hefeextrakt,
0,3 % Malzextrakt,
1 °/o Glucose,
0,5 °/o Polypepton
0,3 % Malzextrakt,
1 °/o Glucose,
0,5 °/o Polypepton
enthielt. Danach wird die Kultivierung unter Schütteln 40 Stunden bei 25° C durchgeführt. Das Gewicht
der im Kulturmedium gebildeten Zellen beträgt 0,96 g/100 ecm (Trockengewicht).
Die intakten Zellen werden vom Kulturmedium abzentrifugiert (12000 g · 10 min) und dann in
90 ecm einer 0,02%igen Kaliumchloridlösung suspendiert.
Zu 250 ecm der Phosphatpufferlösung (pH 8,0) mit 4 g Milchcasein gibt man 80 ecm der Suspension
intakter Zellen und stellt das Volumen auf 400 ecm ein. Die Reaktionsmischung läßt man 9 Stunden bei
30° C stehen. Die Ausbeute an proteinfreien Stickstoffverbindungen
wird in der in Beispiel 1 angegebenen Weise bestimmt, wobei es sich zeigt, daß 47%
des Michcaseins hydrolysiert sind.
Zu der Milchcasein enthaltenden Phosphatpufferlösung gibt man anstelle der Suspension intakter Zellen
80 ecm des filtrierten Kulturmediums. Hierbei werden unter den gleichen Reaktionsbedingungen,
wie sie in den vorangegangenen Beispielen beschrieben sind, 72% des Proteins hydrolysiert.
Zu je 50 ecm M/5-Tris/M/lO-HCl-Pufferlösung
(pH 9,0), in der jeweils
0,5 g Weizengluten,
0,45 g Maisgluten oder
1,05 g Sojabohnenkuchen
0,45 g Maisgluten oder
1,05 g Sojabohnenkuchen
suspendiert sind, werden 16,5 ecm Enzymrohlösung (wie sie in Beispiel 1 benutzt ist) zugesetzt und das
Volumen auf 100 ecm eingestellt. Die Reaktionsmischung läßt man 24 Stunden bei 30° C stehen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 enthalten.
. Tabelle 4
-Aktivität gegenüber verschiedenen Proteinen
als Substrat
als Substrat
Proteine als Substrat 25"" |
Konzen- ' tration (o/o) |
Prozentsatz der Protein hydrolyse |
Prozentsatz der in Wolfram- * säure lös lichen Teile |
Weizengluten Maisgluten .. Sojabohnen- 30 kuchen |
6,5 0,45 1,05 |
77,3 81,6 73,0 |
67 64 65 |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509613/23
Claims (2)
1. Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung hochaktiver Protease, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Stamm der Art Candida lipolytica in einem Kulturmedium
üblicher Zusammensetzung im Temperaturbereich von etwa 15 bis 300C 10 bis 70 Stunden lang
unter aeroben Bedingungen kultiviert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Candida lipolytica ATCC
16617 oder Candida lipolytica ATCC 16618 einsetzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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1966
- 1966-06-04 DE DE19661517732 patent/DE1517732C3/de not_active Expired
- 1966-06-06 GB GB2514666D patent/GB1151236A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |