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Vorrichtung zum Unterteilen eines Drahtwindungsstranges in einer Bundbildestation
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Unterteilen eines Drahtwindungsstranges,
der mittels einer kontinuierlichen Fördereinrichtung in einer einen senkrechten
Fallschacht und einen Sammeldorn aufweisenden Bundbildestation abgelegt wird, bestehend
aus einem in den Fallschacht bewegbaren, aus mindestens drei Fingern bestfenden,
der Trennung eines gesammelten Drahtwindungsstranges von den nachfolgenden Drahtwindungen
dienenden Zwischenbodens und mindestens einer unterhalb und außerhalb des Fallschachtes
angeordneten Schere, die mit einer unterhalb des Zwischenbodens befindlichen Drahtwindung
in Schnittverbindung bringbar ist.
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Es sind Vorrichtungen zum Herstellen von Walzdrahtbunden bekannt,
bei denen die einander überlappenden, bspw. von einer Kühlstrecke kommenden Drahtwindungen
mittels einer horizontalen Fördereinrichtung zu einer Bundbildestation gebracht
werden, in der die Drahtwindungen über einen senkrechten, zylindrischen Schacht
bewegt und in demselben zu einem kernlosen Drahtbund eingelegt werden. Bei der Herstellung
von Draht wird jeweils ein Knüppel zu einer Drahtlänge ausgewalzt, so daß das Gewicht
des fertigen Drahtbundes dem Knüppelgewicht entspricht.
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Um die Produktion von Drahtstraßen zu steigern, kommen bei denselben
immer gröbere Knüppelgewichte zum Einsatz, die zwangsläufig auch größere Gewichte
der Drahtbunde zur Folge
haben. Im Hinblick darauf, daß diese großen
Bunde bei den meisten Walzdrahtbeziehern wegen der vorhandenen technischen Einrichtungen
unerwünscht sind, ergibt sich beim Auswalzen von schweren Knüppeln zu Draht die
Forderung, den ausgewalzten Draht ein- oder mehrmals entsprechend den gewünschten
Bundgewichten zu teilen.
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Zum Sammeln und Unterteilen von Drahtwindungen oder Gruppen derselben
ist bspw. aus der deutschen Auslegeschrift 1 235 loo eine Vorrichtung bekannt, bei
der die einander überlappenden Drahtwindungen mittels einer kontinuierlichen Fördereinrichtung
in einen senkrechten, zylindrischen Fallschacht eingelegt werden und von dort auf
einen heb- und senkbaren Sammeldorn fellen. Unterhalb des Fallschachtes ist hier
ein Zwischenboden vorgesehen, der aus zwei in Führungen gegenläufig verschiebbaren
Schachtbodenhälften besteht. Diese Schachtbodenhälften befinden sich normalerweise,
also während der Bildung eines Drahtbundes, außerhalb des Fallschachtes. Sobald
der auf dem Sammeldorn zu bildende Bund das erwünschte Gewicht erreicht hat, werden
die beiden Schachtbodenhälften in den Fallschacht bewegt, und zwar so weit, daß
zwischen den beiden Schachtbodenhälften ein schmaler Schlitz erhalten bleibt. Durch
diesen Schlitz hängt dann der Drahtstrang nach unten, während auf den beiden Schachkbodenhälften
die nachfolgenden Drahtwindungen gesammelt werden. An mindestens einer Schachtbodenhälfte
ist ein sogenannter Fanghebel schwenkbar gelagert, der quer über den Bereich des
Schlitzes geschwenkt werden kann, dabei den durchhängenden Drahtstrang erfaßt und
einer Schere zuführt, die unterhalb des Fallschachtes am Rand desselben angeordnet
ist. Bei dieser und ähnlichen bekannten Vorrichtunwird die zu trennende Drahtwindung
durch den Zwischenboden und den Fanghebel mehr oder weniger verformt bzw. verbogen.
Ein verbogener Anfang oder ein verbogenes Ende eines Drahtwintfungsbundes beeinträchtigt
jedoch einerseits das Entfernen des Bundes aus der Bundbildestation, führt darüber
hinaus in der Bundpresse zu Störungen und stellt eine nicht zu
unterschätzende
Unfallgefahr dar.
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Es ist ferner eine Vorrichtung zum Unterteilen eines Drahtwindungsstranges
in einer Bundbildestation bekannt, bei der der Zwischenboden durch mindestens drei
radial in den Fallschacht bewegbaren Trennfingern gebildet ist.
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Auch bei dieser Vorrichtung wird die zu schneidende Drahtwindung durch
Fanghebel in den-Bereich einer Schere gebracht und damit verformt, so daß auch hier
die bereits oben erwähnten Nachteile auftreten.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Unterteilen eines Drahtwindungsstranges, der mittels einer kontinuierlichen Fördereinrichtung
in einer einen senkrechten Fallschacht und einen Sammeldorn aufweisenden Bundbildestation
abgelegt wird, zu schaffen, mit der der Drahtwindungsstrang ohne Verformung einer
Drahtwindung geteilt werden kann.
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Dies wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung, bestehend aus
einem in den Fallschacht bewegbaren, aus mindestens drei Fingern bestehende, der
Trennung eines gesammelten Drahtwindungsstranges von den nachfolgenden Drahtwindungen
dienenden Zwischenbodens und mindestens einer unterhalb und außerhalb des Fallschachtes
angeordneten Schere, die mit einer unterhalb des Zwischenbodens befindlichen Drahtwindung
in Schnittverbindung bringbar ist, erreicht durch eine unterhalb und außerhalb des
Fallschachtes drehbar gelagert Ringscheibe zur schwenkbaren Aufnahme der Schere
deren bewegbares Messer an einem den Ringspalt zwischen Fallschacht und Sammeldorn
überbrückenden Arm befestigt ist. Bei dieser Vorrichtung wird die Schere radial
in den Fallschacht geschwenkt und der Messerarm in Richtung auf den Sammeldorn bewegt.
Dabei kommt der Arm mit der von den Trennfingern herabhängenden Drahtwindung in
BerUhrung,
so daß sichergestellt ist, daß sich die Drahtwindung
nach Beendigung der Drehbewegung zwischen den beiden Scherenmessern befindet und
ohne Verformung geschnitten werden kann.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung trägt die Ringscheibe zwei
Scheren und ist um einen Winkel von 1800 drehbar. Dadurch wird das Erfassen der
Drahtwindung und damit der Schneidvorgang beschleunigt. Die Ringscheibe ist dabei
mit einem eine keilförmige Mantelfläche aufweisenden Außenring verstehen, der in
entsprechend ausgebildeten Rollen geführt ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
die von den Scherenmessern gebildete Schnittebene veränderbar ist. Dadurch kann
die Schnittebene der Neigung der herabhängenden Drahtwindung angepaßt werden, d.
h., es wird stets ein gerader Schnitt erzeugt. Der das bewegbare Messer tragende
Arm ist mit einem Fühler ausgerüstet.
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Sobald nun die zu schneidende Drahtwindung mit dem Arm in Berührung
kommt, kann über den Fühler der Drehantrieb der Ringscheibe abgeschaltet werden.
Dadurch wird der Schneidvorgang beschleunigt. Der Sammeldorn ist im Bereich des
Messerarmes mit einer umlaufenden Aussparung verstehen, in die die Spitze des Messerarmes
während der Drehbewegung der Ringscheibe eingreifen kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Dabei zeigt Fig. 1 eine Aufrißdarstellung einer Vorrichtung zum Unterteilen
eines DShtwindungsstranges gemäß der vorliegenden Erfindung im Schnitt und Fig.
2 einen Schnitt durch die Vorrichtung der Fig. 1 gemäß der Linie II-II.
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In der Zeichnung ist eine Bundbildestation 1 in vereinfachter Weise
dargestellt, die aus einem senkrechten, zylindrischen Fallschacht 2 und einem Sammeldorn
3 gebildet ist, wobei sich der Sammeldorn 3 von unten in den Fallschacht 2 erstreckt.
An der Außenwandung des Fallschachtes drei 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel
Trennfinger 4 gelagert, die bspw. über eine gemeinsame, nicht dargestellte Antriebsvorrichtung
derart in den Fallschacht 2 geschwenkt werden können, daß sie den Ringraum 5 zwischen
den Failschacht 2 und dem Sammeldorn 3 zwischenbodenartig abschließen. Diese Trennstiftelt
haben die Aufgabe, den auf dem Sammeldorn 3 befindlichen Drahtwindungsbund 6 von
den nachfolgenden Windungen 7 zu trennen.
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Unterhalb des Fallschachtes 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein
festes Rahmenteil 8 vorgesehen, das in diesem Ausführungsbeispiel tP drehbar gelagerte
Rollen 9 trägt, die gleichmäßig verteilt auf einer Kreislinie angeordnet sind. Jede
dieser Rollen 9 weist an ihrer Mantelfläche eine umlaufende Nut 10 auf, die keilförmigen
Querschnitt besitzt. Diese Rollen 9 dienen zur Aufnahme und Führung einer Ringscheibe
11, die mit einem eine keilförmige Mantelfläche 12, die der Nut lo in den Rollen
9 entspricht, aufweisenden Außenring 13 bestückt ist. Zur Aufnahme dieser Ringscheibe
11 mit dem Außenring 13 können die Rollen 9 in radialer Richtung verstellt werden.
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Die Ringscheibe 11 trägt an ihrer Unterseite einen umlaufenden Kragen
14, in dessen äußere Mantelfläche mindestens ein umlaufende Nut 15 mit trapezförmigem
Querschnitt eingearbeitet ist. In diese Nut 15 greift in an sich bekannter Weise
ein Keilriemen ein, über den die Ringscheibe 11 von einer Antriebsvorrichtung 16
bedarfsweise in Drehbewegung gesetzt werden kann. An der Ringscheibe 11 sind ferner
zwei sich diametral gegenüberliegende Hülsen 17 befestigt, die zur Aufnahme eines
ein Gehäuse 18 tragenden Zapfens 19
dienen. An seinem dem Gehäuse
18 abgewandten Ende ist auf dem Zapfen 19 ein Hebel 20 befestigt, der mit einem
an der Innenfläche des Kragens 14 fest angeordneten Antrieb 21 verbunden ist. über
diesen Antrieb 21 kann das Gehäuse 18 aus der in Figur 2 voll eingezeichneten Stellung
in die strichpunktierte Stellung geschwenkt werden.
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In jedem Gehäuse 18 ist ein Führungsstück 22 drehbar gelagert, das
in an sich bekannter, nicht dargestellter Weise in einer frei wählbaren Drehlage
festgestellt werden kann. Das Führungsstück 22 trägt an seinem aus dem Gehäuse 18
in Richtung auf den Sammeldorn 9 herausragenden Ende das feststehende Messer 23
einer Schere 24, deren bewegbares Messer 25 an dem abgewinkelten Ende 26 eines Armes
27 befestigt ist. Dieser Arm 27 ist in dem Führungsstück 22 längenverschiebbar geführt
und weist an seinem dem Winkelende 26 abgewandten Ende einen Flasch 28 auf, an den
eine Antriebsvorrichtung 29 angreift. Mittels dieser Antriebsvorrichtung kann der
Arm 27 aus der in der Figur 2 voll eingezeichneten Stellung in die strichpunktierte
Stellung verschoben werden.
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Die Trennfinger 4 und die Scheren 24 nehmen normalerweise eine Stellung
ein, in der sich sowohl die Trennfinger 4 als auch die Scheren 24 außerhalb der
Fallfläche des Fallschachtes 2 befindet. Mittels einer nicht gezeigten, an sich
bekannten Fördereinrichtung wird der in sch überlappenden Windungen 7 gelegten Drahtstrang
der Bundbildeation 1 zugeführt. Diese Fördereinrichtung besteht dabei an ihrem über
dem Fallschacht 2 befindlichen Ende aus immer kürzer werdenden, fliegend gelagerten
Rollen, die sicherstellen, daß von den sich überlappenden Drahtwindungen jeweils
die vordere Drahtwindung an ihrem ganzen Umfang auf einmal freigegeben wird und
nach unten in den Fallachacht2Uber den Sammeldorn 3 fallen kann. Sobald der auf
d: idorn 3 gebildete Bund 6 eine gewisse Große bzw.
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ein vorbestimmtes Gewicht erreicht hat, wird die Antriebsvorrichtung
der Trennfinger 4 angeschaltet und dadurch alle vier Trennfinger 4 nach innen in
die Fallfläche des Fallschachtes 2 bewegt. Die Länge dieser Trennfinger 4 ist so
bemessen, daß dieselben entweder an der Oberfläche des Sammeldornes 3 anliegen oder
in eine Ausnehmung desselben hineinragen, so daß die nun weiter von der Fördereinrichtung
an die Bundbildestation 1 abgegebenen Drahtwindungen 7 auf den Trennfingern 4 liegen
bleiben. Die erste dieser Drahtwindungen 7 ist dabei noch über ein in Windungen
liegendes Drahtverbindungsstück 30 mit der letzten Windung des auf dem Sammeldorn
3 befindlichen Bundes 6 verbunden.
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Sobald die Trennfinger 4 ihre in der Figur 1 dargestellte Lage eingenommen
haben, wird das Gehäuse 18 und damit die Schere 24 aus der strichpunktierten Stellung,
der Grundstellung, in die voll eingezeichnete Stellung die Arbeitsstellung geschwenkt.
Nach der Beendigung dieses Schwenkvorganges wird die Antriebsvorrichtung 29 angeschaltet
und dadurch der Arm 27 mit dem Messer 25 in Richtung auf den Sammeldorn 3 verschoben.
Das abgewinkelte Ende 26 des Armes 27 ist spitz ausgebildet, so daß bei dieser Bewegung
des Armes 27 das Drahtverbindungsstück 30 nicht beschädigt werden kann. Ferner weist
der Sammeldorn 3 eine umlaufende Aussparung 31 auf, in die das abgewinkelte Ende
26 des Armes 27 in der ausgeschobenen Stellung des Armes 27 ragt. Diese Aussparung
31 im Sammeldorn 3 ermöglicht eine für die Funktion der Scheren 24 einwandfreie
Messerstellung.
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Wenn die Arme 27 ihre voll ausgefahrene Arbeitsstellung erreicht haben,
wird die Antriebsvorrichtung 16 angeschaltet und damit die Ringscheibe 11 mit den
beiden Scheren 24 um einen Winkel von 1800 entsprechend dem Pfeil 32 gedreht. Bei
dieser Drehbewegung kommt das Drahtverbindungsstück 30 an einem der Arme 27 zum
Aufliegen. In Abänderung
dieses Ausführungsbeispieles kann jeder
Arm 27 mit einem Fühler ausgerüstet sein, der dann, wenn das Drahtverbindungsstück
30 auf einem Arm 27 aufliegt, eine Abschaltung der Antriebsvorrichtung 16 bewirkt.
Eine Drehbewegung der Ringscheibe 11 um 1800 ist dann nicht erforderlich.
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Wie bereits oben ausgeführt, ist in dem Gehäuse' 18 das Führungsstück
22 drehbar gelagert. Durch entsprechende Drehung dieses Führungsstückes kann die
Schräglage der Messer 23, 25 und damit die Schnittebene entsprechend dem Durchmesser
des Drahtes so eingestellt werden, daß die Schneidkanten der Messer 23, 25 eine
annähernd senkrechte Lage zur Achse des Drahtverbindungsstückes 30 einnehmen.
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Nach der Beendigung der Drehbewegung der Ringscheibe 11 werden beide
Antriebsvorrichtungen 29 in entgegengesetzter Richtung angeschaltet. Dabei wird
von der Schere 24, auf deren Arm 27 das Drahtverbindungsstück 30 aufliegt, der Schnitt
ausgeführt, während die andere Schere einen Leerschnitt macht. Nach dieser Schneidbewegung
werden die beiden Gehäuse 18 mit den Scheren 24 über die Antriebe 21 wieder in ihre
Grund- bzw. Ausgangsstellung zurückgeschwenkt. Der auf dem Sammeldorn 3 befindliche
Bund 6 wird nun in an sich bekannter Weise an eine Transporteinrichtung übergeben,
so daß der Sammeldorn 3 anschließend zur Aufnahme eines neuen Bundes bereit ist.
Jetzt werden die Trennfinger 4 zurückgezogen und die inzwischen auf den Trennfingern
4 aufgelaufenen Drahtwindungen 7 fallen nach unten.