DE2139C - Portemonnaie - Google Patents

Claims (1)

1878.

Klasse 33.

HERMANN WOLLENBERG in BERLIN. Portemonnaie.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Februar 1878 ab.

Fig. i, der Hauptbestandtheil des Portemonnaie, ist aus einer festen Masse hergestellt, sei es Holz, Hartgummi, Horn etc. In dieses Hauptstück, dessen Gröfse durch die aufzunehmenden verschiedenen Geldsorten einerseits und durch eine bequeme Taschengröfse andererseits bedingt ist, sind sechs runde Löcher gebohrt bezw. geformt, die genau der Rundung folgender sechs Geldstücke entsprechen: dem Zweimark-, Einmark-, Fünfzigpfennig-, Zwanzigpfennig-, Zehnpfennig-und Fünfpfennigstücke (s. Fig. ia). Diese Löcher sind so tief, dafs von dem Material nur ein ca. 2 mm starker Boden stehen bleibt. Neben diesen Löchern sind nach der Airfsenseite hin Einschnitte angebracht, die in der Breite dem Durchmesser, in der Tiefe der Dicke des betreffenden Geldstückes entsprechen (s. b).

Fig. 2 ist eine Kegelfeder aus Stahl oder Messingdraht, auf deren kleinster äufserster Windung eine runde Platte aus Metall oder irgend einer anderen harten Masse in der Mitte befestigt ist. Die Gröfse dieser Platte entspricht der äufsersten gröfsten Windung der Feder. Letztere mit entsprechender Platte ist für jedes Portemonnaie in sechs Gröfsen herzustellen, die in die oben erwähnten sechs Löcher genau hineinpassen.

Fig. 3 ist eine 1 bis. 2 mm starke Platte aus Metall, Horn, Elfenbein oder einem anderen harten Material. Die Form dieser Platte richtet sich in ihrem äufseren Rande nach dem Hauptstück, Fig. ι; an der Stelle, wo sich in letzterem die sechs Löcher befinden, ist sie mit runden, nach der Aufsenseite offenen (wie Fig. 3 a), oder mit geschlossenen Ausschnitten (wie Fig. 3 b) versehen. Jeder dieser Ausschnitte ist im Durchmesser etwas kleiner wie der Durchmesser des entsprechenden Loches im Hauptstück, so dafs jedes der sechs Löcher desselben durch den überstehenden Rand der Platte zum Theil verdeckt wird.

Die Zusammensetzung der bisher erwähnten drei Theile geschieht in der Weise, dafs die sechs Federn mit Platten, Fig. 2, so in die zugehörigen sechs Löcher des Hauptstücks, Fig. 1, hineingebracht werden, dafs die runde Platte nach oben aus dem Loche hervorsieht, während das entgegengesetzte Ende der Feder auf dem Boden des Loches ruht; hierauf wird die Platte, Fig. 3, auf dem Hauptstück durch Schrauben oder Nieten befestigt, und dadurch werden zu gleicher Zeit die vorher eingesetzten Federn ganz in die Löcher hineingedrückt.

Indem man nun die runde Platte durch den Ausschnitt der Deckplatte mit dem Finger noch weiter in das Loch hineindrückt, lassen sich leicht die anfangs erwähnten sechs Geldstücke durch den Ausschnitt b in die betreffenden Löcher hineinbringen, bis letztere gefüllt sind. Dadurch, dafs die Feder das Geld bis auf das letzte Stück immer oben an die Deckplatte drückt, ist das Herausnehmen des Geldes sehr leicht. Das willkürliche Herausfallen desselben wird schon durch den Druck der Feder erschwert; um es jedoch ganz zu verhindern, ist neben jedem Loch auf dem Ausschnitt b ein kleines Loch gebohrt, das durch die Platte, Fig. 3, beim Zusammensetzen verdeckt wird. In diesem Loche werden einige Borsten so befestigt, dafs sie einen Millimeter aus demselben hervorsehen. Dies Hindernifs wird beim Hineinstecken oder .Herausnehmen des Geldes leicht überwunden, während es ein Herausfallen unmöglich macht.

Um dies Portemonnaie auch für Papiergeld und andere Geldsorten verwendbar zu machen, wird auf der Rückseite des Hauptstücks ein dünnes Bügelportemonnaie nach bekannter Construction angebracht.

Patent - Anspruch: Das vorher gezeichnete und beschriebene Portemonnaie mit den für einzelne Geldsorten passenden cylindrischen Bohrungen, den Federn und Platten.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.