DE2134480A1 - Verfahren zum Nachweisen von Anderun gen in auftretenden Zeit Temperaturbedin gungen - Google Patents
Verfahren zum Nachweisen von Anderun gen in auftretenden Zeit Temperaturbedin gungenInfo
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Description
Patentanwälte
DR-M-SCHNEIDEh Bisse,Fr. 21.127/sg 9.6.1971
DR. A. EITEL
E. CZOWALLA
86Nörnberg, Könlgetr.l
213A480
Verfahren zum Nachweisen von Änderungen in auftretenden Zeit-Temper aturbe
dingungen.
Es ist bekannt, dass gewisse unerwünschte Prozesse auftreten, wenn temperaturempfindliche Erzeugnisse oder Materialien,
beispielsweise tiefgefrorene Lebensmittel oder fotografischer Film, während einer gewissen .Zeitperiode ungünstigen Temperaturbedingungen
ausgesetzt sind. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Indikierung dieser Zeit-Temperaturbedingungen, insbesondere
zum Nachweisen von Änderungen dieser Bedingungen,
Die Erfindung gründet sich auf die Einsicht, dass gewisse Stoffe reagieren und visuelle Veränderungen geben können, wobei
die reagierenden Stoffe voneinander getrennt gehalten und in Abhängigkeit von der Zeit und der Umgebungstemperatur miteinander
in Berührung gebracht werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Stoffe, die bei gegenseitiger Berührung eine
visuelle Veränderung hervorrufen, mittels einer, zumindest einen der Stoffe durchlassenden Membran voneinander getrennt angeordnet
werden, und dass die Stoffe den auftretenden Zeit-Temperaturbedingungen ausgesetzt werden, wobei zumindest einer der Stoffe in
Abhängigkeit von der Zeit und der Umgebungstemperatur die Membran durchdringt, um die visuelle Veränderung hervorzurufen.
Die Erfindung ist nun anhand der Zeichnung im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform eines Indikators
zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, und
Fig. 2-H alternative Ausführungsformen von zur Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens bestimmten Indikatoren.
Fig. 1 zeigt einen Indikator 1 zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens, und dieser Indikator ist an einem Lebensmittel 2 befestigt. Der Indikator 1 besteht aus einer undurchlässigen,
getrocknetes Blaugel 4 enthaltenden Hülle 3 aus
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beispielsweise Polyester-Saran und Polyäthylen. Die Hülle 3 enthält
mittels einer durchlässigen Membran 5- vom Blaugel 4 getrenntes Wasser 6. In der dargestellten Ausführungsform ist das
Ganze an einer Unterlage 7 festgeschweisst (wärmeversiegelt), die aus einer mit "Polyäthylen überzogenen Aluminiumfolie besteht. Die
Membran 5 kann eine Folie aus LD-Polyäthylen mit einer Dicke von
0,02 mm sein. Beim Indikieren wird, das Wasser durch die Membran 5 zum Blaugel diffundieren, wodurch der Wassergehalt im Blaugel
steigt, so dass dessen Farbe allmählich von blau nach rosa umschlägt. Dieser Verlauf ist zeit- und temperaturabhängig, so
dass der Farbumschlag bei höheren Temperaturen rascher erfolgt
P als bei niedrigeren Temperaturen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung,
die - wie die Ausführungsform gemäss Fig. 1 - auf der Reaktion
zwischen Blaugel und Wasser baut, bei der man aber auf den besonderen Wasserbehälter verzichtet hat und stattdessen die sich
normalerweise in der Atmosphäre 8 befindende Feuchtigkeit ausnutzt.
Das Blaugel 4 ist in einer Hülle 5 eingeschlossen, die
aber im Gegenteil zu Fig. 1 aus durchlässigem Material besteht, d.h. sie ist in der Form einer durchlässigen Membran. Die Hülle
5 mit dem darin eingeschlossenen Blaugel 4 ist an einer mit Polyäthylen überzogenen Aluminiumfolie 7 festgeschweisst, und das
h Ganze ist an einem Lebensmittel 2 befestigt. Die Vorrichtung hat
dieselbe Funktion wie in Fig. 1, d.h. die Feuchtigkeit der Atmosphäre wird in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur durch die
Membran 5 zum Blaugel 4 diffundieren und dort einen Farbumschlag von blau nach rosa verursachen.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform entsprechend der in
Fig. 1 gezeigten, jedoch mit dem Unterschied, dass die Hülle 3 aus Polyäthylen-Saran und die Unterlage 7 aus mit Polyäthylen
überzogener Aluminiumfolie durch ein anderes undurchlässiges Material 99 wie Polyvinylchlorid oder Glas in Ampullenform, ersetzt
worden ist. Die Funktion ist im übrigen die gleiche wie beim Indikator gemäss Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform entsprechend der in
•Fig. 1 gezeigten, jedoch mit dem Unterschied, dass das Einsetzen
der Indikierungsreaktion regelbar gemacht worden ist, indem man
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zwischen der Membran 5 und dem Wasser 6 eine zerreissbare Trennwand
10, beispielsweise aus Metallfolie, vorgesehen hat. Die Indikierung kann durch Zerdrücken der Folie 10 von Hand oder
automatisch bei einer gewissen Temperatur eingeleitet werden, beispielsweise indem die Folie infolge der beim Gefrieren auftretenden
Volumenzunahme der Flüssigkeit 6 zerreisst.
Um bei den oben beschriebenen Ausführungsformen nicht an den Gefrierpunkt des Wassers gebunden zu sein, kann man natürlich
dem Wasser Stoffe zusetzen, die den Gefrierpunkt herabsetzen, beispielsweise Glyzerin.
In der obigen Beschreibung der Erfindung sind als reagierende Stoffe Blaugel und Wasser bevorzugt worden. Es leuchtet
jedoch ein, dass die Erfindung nicht auf diese Stoffe beschränkt ist, sondern dass auch andere Stoffe brauchbar sind. Beispielsweise
hat man mit Jod ausgezeichnete Ergebnisse erhalten, wobei man das Jod unter Blaufärben mit Stärke reagieren lässt, und auch
mit Ammoniak, welches man mit Kupfer(II)ionen unter Bildung von
komplexen TetraamminkupferCII)ionen reagieren lässt (intensiv
blaue Farbe).
Man hat bei der vorliegenden Erfindung auch die Permeabilität verschiedener Membranen als Funktion der Zeit und Temperatur
untersucht und dabei die folgenden Ergebnisse erhalten. Die Werte, welche die durchschnittlichen Werte von zehn Bestimmungen
2 sind, beziehen sich auf den Wasserdurchgang in g/m durch aus
Membranmaterial bestehenden, verschlossenen Beuteln. Folie aus LP-Polyäthylen, 0,02 mm stark
Temp. | h | 48 | 96 | 144 | 192 | 240 | 288 |
0C | |||||||
-20 | 1,0 | 2,0 | 2,8 | 3,5 | 4,0 | 4,4 | |
+4 | 7,0 | 12,5 | 16,5 | 19,5 | 23,0 | 26,0 | |
+20 | * 27 | 45 | 64 | 81 | 96 | 108 | |
+50 | 265 | 590 | 860 | 1120 | 138O | 1650 |
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Temp. h °C
48
144
192
210
288
-20 | - | - | 96 | '- | ,1 | - | - | - | |
+4 | 0,2 | 0,7 | 1 | 1,5 | 1,9 | 2,3 | |||
+20 | 3 | 5 | 7 | 11 . | 13 | 15 | |||
+50 | 48 | 100 | 156 | stark | 215 | 275 | 334 | ||
Folie aus | Celluloseacetat, 0, | 025 mm | 4 | ||||||
I | Temp. h | 48 | 14 | 192 | 240 | 288 | |||
0C ■ | |||||||||
10 | 20 |
36 | 65 |
114 | 214 |
754 | 794 |
20 | 30 | 36 | 44 |
100 | 134 | 174 | 212 |
300 | 376 | 424 | 466 |
8 02* | 802K | 802x | 802K |
-20
+20 +50
κ 100$ Gewichtsverlust, d.h. kein Wasser mehr.
Die obigen Ergebnisse zeigen,, dass die untersuchten Membranmaterialien
innerhalb der hier in Frage kommenden Temperaturbereiche eine Permeabilität besitzen, welche zur Zeit und Temperatur
hauptsächlich direkt proportional ist. Die Materialien eignen sich somit vorzüglich für das erfindungsgemässe Verfahren.
Obgleich es vorgezogen wird, die reagierenden Stoffe an dem Produkt, beispielsweise einem Lebensmittel, anzubringen wie
dies in Fig. 1 gezeigt ist - so ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt, sondern es ist auch möglich, die Stoffe getrennt
vom Erzeugnis anzubringen, jedoch derart, dass sie den gleichen Zeit-Temperaturbedingungen wie das Erzeugnis ausgesetzt sind. Beispielsweise
genügt es, nur einen Indikator in einem zur Lagerung mehrerer tiefgefrorener Lebensmittelverpackungen bestimmten Gefrierraum
anzubringen.
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Claims (11)
- PATENTANSPRÜCHE..] Verfahren zum Nachweisen auftretender Zeit-Temperaturbedingungen, vorzugsweise bei der Lagerung von temperaturempfindlichen Lebensmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass zumiridest zwei Stoffe (4, 6), die bei gegenseitiger Berührung eine visuelle Veränderung hervorrufen, mittels einer, zumindest einen der Stoffe (6) durchlassenden Membran (5) voneinander getrennt angeordnet werden, und dass die Stoffe (4, 6) den auftretenden Zeit-Temperaturbedingungen ausgesetzt werden, wobei zumindest einer der Stoffe (6) in Abhängigkeit von der Zeit und der Umgebungstemperatur die Membran (5) durchdringt, um die visuelle Veränderung hervorzurufen.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffe (4, 6) dadurch getrennt werden, dass zumindest einer der Stoffe (4) in einem ersten Behälter eingeschlossen wird, dessen Begrenzungsfläche völlig oder teilweise von der Membran (5) gebildet wird, auf deren anderer Seite sich die übrigen Stoffe(6) befinden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die übrigen Stoffe (6) in einem zweiten Behälter eingeschlossen werden, der eine mit dem ersten Behälter gemeinsame Begrenzungsfläche hat, wobei die gemeinsame Begrenzungsfläche von der Membran (5) gebildet ist, während die übrigen Begrenzungsflächen des Behälters aus undurchlässigem Material (3, 7» 9) bestehen.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem der Stoffe (6) und der Membran (5) eine zerreissbare Trennwand (10) angebracht wird, wobei die liachweisereaktion durch Zerstören der Trennwand (10) eingeleitet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das undurchlässige Material (3, 7, 9) aus Glas, Metall oder Kunststoff besteht.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffe (4, 6) aus Blaugel und Wasser bestehen.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser die Luftfeuchtigkeit (8) ist.
- 8. Verfahren na.ch einem der Ansprüche 1-5» dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffe (4, 6) aus Stärke und Jod bestehen.109885/1250
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffe (4, 6) aus Kupfer(II)ionen und Ammoniak bestehen.
- 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnets dass die Membran (5) aus Polyäthylen besteht.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet dass die Membran (5) aus Celluloseacetat besteht.85/12
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