DE2312466A1 - Verfahren zur feststellung des auftretens mikrobiologischer vorgaenge in verpackten festen oder fluessigen materialien ohne oeffnen der verpackungen - Google Patents
Verfahren zur feststellung des auftretens mikrobiologischer vorgaenge in verpackten festen oder fluessigen materialien ohne oeffnen der verpackungenInfo
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Description
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--1ΐα\ TP 374
TETRA PAK INTERNATIONAL AB, Fack, S-221 01 Lund 1
(Schweden)
Verfahren zur Feststellung des Auftretens mikrobiologischer
Vorgänge in verpackten festen oder flüssigen Materialien ohne öffnen der Verpackungen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Feststellung des Auftretens mikrobiologischer Vorgänge in
festen oder flüssigen Materialien, insbesondere Nahrungsmitteln, die in Verpackungen eingeschlossen sind, zur Durchführung
des Verfahrens ohne Öffnen der Verpackungen.
Es ist bekannt, daß nii'crobiologische Vorgänge in den Waren,
in denen sie stattfinden, chemische Veränderunge hervorrufen, und daß eine solche mikrobiologische Aktivität beispielsweise
zum Verderb oder zur Zersetzung von Nahrungsmitteln, wie Fieisich, Fisch, Gemüse und Molkereiprodukten,
führt.
!!■π eine solche Zerstörung, beispielsweise von Nahrungsmitteln,
durch mikrobiologischen Einfluß zu verhindern, oder mindestens zu vermindern, werden Nahrungsmittel unter
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solchen Bedingung hergestellt oder zubereitet und verpackt,
daß die bakterielle Flora und folglich auch die mikrobiologische Aktivität in dem Nahrungsmittel so weit
wie möglich begrenzt wird. Nach dem Verpacken eines Materials, beispielsweise eines Nahrungsmittels, ist es jedoch
schwierig, die Qualität der Ware, beispielsweise nach längerer Lagerung derselben, ohne Öffnen der Verpackung
und Untersuchung der Ware durch Verkosten oder durch bakteriologische
Untersuchung zu prüfen. Es ist jedoch bekannt, daß bei mikrobiologischen Vorgängen Wärme entwxk—
kelt wird und daß durch Messung dieser Wärmeentwicklung
in absolutem Maßstab oder im Vergleich zu anderen Verpackungen ein Maß der biologischen Aktivität und folglich
ein Maß für den Zustand des Verpackungsinhaltes gewonnen werden kann. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist also
dadurch gekennzeichnet, daß die das zu prüfende Material enthaltenden Verpackungen einem anzeigenden oder/und schreibenden
Gerät zur Messung der Temperatur oder der Temperaturdifferenz
ausgesetzt wird. Die Erfindung ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine sogenannte
"Wärmekamera" ist, die ein Wärmeabbild des Gegenstandes liefert, von dem Temperaturdifferenzen abgelesen werden
können, da das Wärmeabbild Teile des Gegenstandes, deren Temperatur unterschiedlich ist, in unterschiedlicher
Farbe oder unterschiedlichem Ton innerhalb einer Grauska-Ia
wiedergibt.
Im folgenden werden einige Anwendungsbeispiele der Erfindung beschrieben, und im Interesse der Einfachheit
sei dabei angenommen, daß es sich bei der verpackten Ware um Milch oder ein ähnliches Molkereiprodukt handelt
und daß die Ware in Wegwerfverpackungen verpackt ist, deren Wandungen aus mit Kunststoff kaschiertem Papier
-3-
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bestehen. Es ist jedoch, zu bemerken, daß die Erfindung
natürlich auch bei anderen Waren als Molkereiprodukten, beispielsweise bei Fleisch, Fisch, Gemüse o.dgl» enthaltenden
Konserven*oder Verpackungen aus Metall, Glas, Kunststoff o.dgl. Anwendung finden kann.
Sterile Milch soll unter aseptischen Bedingungen in Wegwerfverpackungen
verpackt werden, deren Material aus gegebenenfalls mit Metallfolie laminiertem Papier oder Pappe
mit Kunststoffüberzug besteht. Die in dieser Weise hergestellten aseptischen Verpackungen können über lange Zeiträume
gelagert werden, ohne daß deren Inhalt sauer wird oder sonstige chemische Veränderungen infolge von mikrobiologischen
Vorgängen erleidet, jedoch hat es sich gezeigt, daß beispielsweise infolge von Fehlern in dem Verpackungsmaterial
oder in dem Verpackungsverfahren der Fall eintreten kann, daß kleine Sickerpfade vorhanden sind, die
zu dem verpackten Inhalt führen und durch die beispielsweise an undichten Versiegelungsnähten o.dgl. oder durch die
Wand der Verpackung Bakterien eintreten können, oder auch daß Bakterien bereits im Verlauf des Abfüllens in die Verpackung
gelangen, so daß die Sterilität des Füllgutes verlorengeht. Solche nicht mehr sterilen Verpackungen dürfen
natürlich nicht als aseptische Verpackungen unter Hinweis auf lange Haltbarkeit vertrieben werden, sondern vor Auslieferung
einer Sendung solcher Verpackungen aussortiert werden.
Bisher muß man sich mit zu-fallsabhängigen Stichproben begnügen,
und wenn es sich zeigt, daß eine Lieferung oder eine Serie einen unzulässig hohen Prozentsatz an nicht-sterilen
-h-
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Verpackungen enthält, muß die ganze Sendung aus dem Verkehr
genommen werden. Es ist daher als vorteilhaft anzustreben, die Möglichkeit zu schaffen, die Verpackungen ohne
Öffnen derselben zu prüfen, und die Erfindung ermöglicht die Durchführung einer Prüfung in dieser Weise.
Gemäß der Erfindung werden die aseptischen Verpackungen unter gleichmäßigen Wärmebedingungen während eines Zeitraumes
von einigen Stunden bis zu einigen Tagen in einem Lagerraum gelagert, in dem die Temperatur auf zwischen +2 Grad und
+60 Grad Celsius, vorzugsweise ca. + 15 bis +25 C gehalten wird, und anschließend werden die einzelnen Verpackungsbehälter
oder Gruppen von Verpackungsbehältern vor eine Wärmekamera
gebracht, die ein Wärmeabbild der Verpackungen aufzeichnet. Die Wärmekamera kann so eingestellt sein, daß die
Temperaturdifferenzen zwischen den einzelnen Verpackungen sichtbar werden, so daß mit ihrer Hilfe festgestellt werden
kann, ob eine oder mehrere der zu prüfenden Verpackungen eine höhere Temperatur als die übrigen Verpackungen aufweisen.
Wenn festgestellt wird, daß eine oder mehrere der Verpackungen eine höhere Temperatur haben, so ist dies ein
Hinweis darauf, daß in dieser Verpackung eine regere mikrobiologische Aktivität herrscht als in den übrigen Verpakkungen,
was wiederum ein Hinweis darauf ist, daß der Inhalt der betreffenden Verpackungen infiziert ist und diese Verpackungen
daher aussortiert werden müssen und nicht als lange haltbares Erzeugnis feilgehalten werden dürfen.
Es besteht natürlich dabei die Möglichkeit, eine Normverpackung, deren Inhalt.durch Probenahme und bakteriologische
Prüfung als steril nachgewiesen ist, beim Vergleich der mikrobiologischen Aktivität bei den anderen zu prüfenden
Verpackungen als Maßstab zu verwenden.
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-3-
Hier sei angenommen, daß die Verpackungen normale pasteurisierte-
Milch oder Sahne enthalten und daß mittels des Verfahrens gemäß der Erfindung festgestellt werden soll, ob
im Inhalt irgendeiner der Verpackungen eine regere biologische Aktivität als in den übrigen Verpackungen stattfindet.
Wie bei Beispiel 1 beschrieben, werden die Verpackungen einzeln oder in Gruppen vor die Wärmekamera gebracht und
werden die tfärmeafobilder für die verschiedenen Verpackungen
hergestellt, und durch diesen Vergleich kann festgestellt werden, ob die Temperatur irgendeiner der Verpackungen von
üer der übrigen Verpackungen merklich abweicht, und wenn dies der Fall iat, so ist dies eine Anzeige, daß diese
Verpackung einen höheren Bakteriengehalt aufweist und folglich dui*ch die mikrobiologische Aktivität schneller als
der Inhalt der übrigen Verpackungen zersetzt wird.
Die Verpackungen müssen natürlich vor der Prüfung unter den gleichen Temperaturbedingungen wie gemäß Beispiel 1
während einer genügenden Zeitspanne gelagert werden, um die Anfangstemperaturen auszugleichen, und da mikrobiologische
Vorgänge in der Milch im wesentlichen nur bei Temperaturen zwischen +2 und +60 C stattfinden, sollte
die Prüfung vorzugsweise nicht außerhalb dieses Temperaturbereiches
vorgenommen werden.
Bei diesem Beispiel der Verwirklichung der Erfindung
-6- + und. verglichen
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sei angenommen, daß durch eine Reihe von Untersuchungen
die Temperatur und das Aussehen des ¥ärmeabbildes der einzelnen Verpackungen bei verschiedenen Graden der bakteriologischen
Aktivität im Füllgut der Verpackungen bereits geprüft worden sind und daß auf der Grundläge der Ergebnisse
der vorangegangenen Untersuchungen es mögXich ist,eine
Temperaturmessung des Füllgutes· in einer bekannten Verpackung durchzuführen oder die mikrobiologische Aktivität
festzustellen, ohne einen Vergleich mit einer anderen Verpackung
vornehmen zu müssen.
Mit Hilfe solcher vorangegangener Untersuchungen ist es also möglich, eine Verpackung vor die ¥ärmekamera zu bringen
und auf der Grundlage des ¥ärmebildes die Temperatur des Inhaltes in absolutem Maßstab festzustellen, und dank
der früher durch Messungen an Verpackungen der gleichen Art erhaltenen Ergebnisse, die unter den gleichen Temperaturbedingungen
gewonnen wurden, ist es möglich, den Grad der mikrobiologischen Aktivität in dem Füllgut festzustellen.
Natürlich besteht grundsätzlich auch die Möglichkeit, Messungen gemäß Beispiel 3 für andere Nahrungsmitteltypen
als Milch durchzuführen, und es ist beispielsweise denkbar, nach der gleichen Methode beispielsweise Konfekt—und Konditoreiwaren,
beispielsweise Sahnetörtchen mit Schokoladeüberzug oder Mohrenlcöpfe, zu prüfen. Auch besteht die Möglichkeit,
Frischnahrungsmittel mit Datumsangabe, beispielsweise Sandwichaufschnitt, Fischkonserven o.dgl., die in Beuteloder
Hüllenverpackungen aus Kunststoff verpackt sind, durch absolute Temperaturmessung oder Vergleichsmessung- an verschiedenen Verpackungen durchzuführen, um festzustellen,
ob im Füllgut irgendeiner der Verpackungen eine größere mikrobiologische Aktivität herrscht als in den übrigen.
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¥ie aus dem Gesagten hervorgellt, ist das Verfahren gemäß
der Erfindung bei den meisten Verpackungen anwendbar, die durch mikrobiologische Vorgänge zerstörbare Nahrungsmittel
enthalten, und der Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht, 'wie bereits weiter oben erwähnt, darin,
daß die Prüfung durchgeführt werden kann, ohne daß die Verpackung geöffnet werden muß. Außer mit der genannten Wärmekamera
kann die Prüfung mit Hilfe anderer Wärmefühleinrichtungen, z.B. IR-Fühler oder -Detektoren, durchgeführt werden,
deren Ansch^fung und Betrieb wesentlich billiger als
der von Wärmekameras ist. Allerdings ist bei Verwendung der genannten einfacheren Infrarotfühler der Vergleich nicht
so genau, so daß in den meisten Fällen Vorrichtungen zu empfehlen sind, deren Betrieb dem von Wärmekameras grundsätzlich
ähnlich ist.
Patentansprüche -8-
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Claims (6)
- PatentansprücheVerfahren zur Feststellung des Auftretens mikrobiologischer Vorgänge in verpackten festen oder flüssigen Materialien, insbesondere Nahrungsmitteln, ohne Öffnen der Verpackung, dadurch gekennzeichnet, daß die das zu prüfende Füllgut enthaltenden Verpackungen einer Meßvorrichtung zum Anzeigen und/oder Registrieren der Temperatur oder der Temperaturdifferenz ausgesetzt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine sogenannte Wärmekamera ist, die ein Wärmeabbild der Verpackungen registriert, das Teile der Verpackungen von unterschiedlicher Temperatur in unterschiedlicher Farbe oder unterschiedlichen G-rautönen innerhalb einer Grauskala anzeigt und dem die Temperaturdifferenzen entnommen werden können.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung gegenüber einer Normtemperatur geeicht ist, so daß der absolute Temperaturgrad des Füllgutes der zu prüfenden Verpackungen gewonnen wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Zf dadurch gekennzeich- - net, daß zwei oder mehrere Verpackungen der gleichen Art mit gleichem Füllgut, die unter gleichen Temperaturbedingungen gelagert waren, der Vorrichtung gleichzeitig ausgesetzt werden, so daß Verschiedenheiten der Temperaturabbilder und folglich Unterschiede in der mikrobiologischen Aktivität beobachtet oder aufgezeichnet werden können.309848/1126
- 5. Verfahren nach Anspruch kt dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine bekannte Verpackung ein steriles Füllgut enthält.
- 6. Verfahren nach einem .der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Reihe von Verpackungen mit vermutlich sterilem Füllgut nacheinander oder gruppenweise an einer Wärmekaniera vorbeigeführt werden, so daß das erzielte ¥ärraeabbild anzeigt, ob das Füllgut in eiaer oder mehreren der Verpackungen nicht steril ist.309846/1126
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