DE212706C - - Google Patents

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DE212706C
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cyanides
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fluoride
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-.Μ 212706 KLASSE 12#. GRUPPE
Dr. NIKODEM CARO in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juni 1907 ab.
Es ist bekannt, daß beim Überleiten von Stickstoff über ein Gemenge von Alkali bzw. Erdalkalioxyden oder -carbonaten mit Kohle Stickstoffverbindungen entstehen.
Es ist ferner bekannt, daß je nach dem Charakter des Metalls und den angewandten Temperaturen hierbei Cyanide oder Cyanamide entstehen.
Ferner ist es bekannt, daß der Zusatz von
ίο Chloriden die Reaktion beschleunigt.
Es würde nun gefunden, daß auch Fluoride eine reaktionsbeschleunigende Wirkung ausüben. Dies ist für den Frozeß der Gewinnung von Cyaniden von Wichtigkeit, weil die
Fluoride im Wasser sehr schwer bzw. unlöslich sind, so daß nach dem Auslaugen der erhaltenen Reaktionsmassen man Lösungen des Cyanides bzw. Oxydes erhält, die leicht auf Reinprodukt verarbeitet werden können, während bei Benutzung von Chloriden zur Reaktionsbeschleunigung diese" in Lösung" gehen und nur schwierig von den Cyaniden getrennt werden können.
Die Anwendung der Fluoride, welche einen höheren Schmelzpunkt haben als die Chloride, ' gestattet die Durchführung der Reaktion ber Temperaturen, welche unterhalb des Schmelzpunktes der Reaktionsmasse liegen, so daß die Einwirkung des Stickstoffs durch Schmelz-
3Q erscheinungen nicht beeinträchtigt wird, indem durch Zusatz von Fluorid zur Reaktionsmasse unterhalb der Carbidbildungstemperatur ein poröses Produkt erhalten wird, welches durch seine Beschaffenheit den Durchgang und die Absorption des Stickstoffs erleichtert, während bei Gegenwart von Chloriden die Masse schmelzen und das Hindurchtreiben des Stickstoffs durch die Schmelze schwierig werden würde.
Ferner gestattet die Anwendung von Fluoriden insofern die Durchführung eines kontinuierlichen Prozesses, als dem nach dem Auslaugen übrigbleibenden Gemisch von Fluorid und überschüssiger Kohle nur das Erdalkalioxyd bzw. -carbonat beigemengt zu werden braucht, um wiederum eine stickstoffaufnahmefähige Masse zu erzielen.
Als Beispiel sei beschrieben die Darstellung von Cyanid aus Bäriumcarbonät; 200 Teile Bariumcarbonat und 40 Teile Kohle (Koks, Holzkohle, Zuckerkohle o. dgl.) werden mit ίο Prozent· des Gewichtes Fluorid (Alkalioder Erdalkalifluorid) gemengt und bei einer Temperatur von etwa 900 bis 11000 (je nach der Art des zugesetzten Fluorides) der Stick-Stoffeinwirkung unterworfen; die erhaltene Masse wird mit Wasser ausgelaugt, wodurch Bariumcyanid neben etwas Bariumhydroxyd in Lösung gehen; der übrigbleibende Rückstand wird mit neuen Mengen Kohle und Bariumcarbonat vermengt und dient wiederum zur Herstellung von Cyaniden.
Wendet man anstatt Bariumcarbonat andere Erdalkalicarbonate an, welche bei der Reaktion mit Stickstoff nicht nur Cyanide, sondern auch Cyanamide geben, so wird die erhaltene Masse vor dem Auflösen in Wasser mit einem Flußmittel,. z.B. mit. entwässerter Soda, Kochsalz
q. dgl., geschmolzen, ev. unter Zusatz von Kohle, wodurch Cyanamide in Cyanide übergehen. ■ .
Anstatt die Cyanide auszulaugen, kann man sie auch durch Überleiten von Wasserdampf in Ammoniak umwandeln. Man erhält sodann ein Gemenge λόιι Oxyd bzw. Hydroxyd mit Kohle und Fluorid, welches ev. nach Zusatz von Kohle zur weiteren Stickstoffabsorption dienen kann.
Man kann auch die nach der Überführung der "Cyanide in Ammoniak erhaltene Masse auslaugen und auf diese Weise reine Oxyde (Hydroxyde) des angewandten Metalls gewinnen, .

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Cyaniden aus Alkali und Erdalk'alioxyden bzw. Carbonaten, Kohle, und Stickstoff, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsgemisch ' Fluoride beigemengt sind.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934588C (de) * 1951-01-18 1955-10-27 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur Herstellung von Calciumcarbid und/oder Kalkstickstoff

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934588C (de) * 1951-01-18 1955-10-27 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur Herstellung von Calciumcarbid und/oder Kalkstickstoff

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