DE439876C - Raffinieren von Blei - Google Patents

Raffinieren von Blei

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DE439876C
DE439876C DEH90165D DEH0090165D DE439876C DE 439876 C DE439876 C DE 439876C DE H90165 D DEH90165 D DE H90165D DE H0090165 D DEH0090165 D DE H0090165D DE 439876 C DE439876 C DE 439876C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • C22B13/06Refining

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  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Raffinieren von Blei. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom Z. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 18. Januar 1922 beansprucht. Das übliche Verfahren zur Entfernung von Arsen, Zinn und Antimon aus Blei besteht bekanntlich darin, daß diese Stoffe durch oxydierende Behandlung im Flammofen aus dem Blei herausoxydiert und von der Oberfläche des Bleibades in Form von Oxyden abgezogen werden. Bei diesem Oxydationsprozeß wird -eine erhebliche Menge Blei mitoxydiert, und es entstehen Gemische von Bleioxyd und den Oxyden der zu entfernenden Metalle, aus denen mittels eines umständlichen hüttenmännischen Verfahrens die Bestandteile nur teilweise und nur in geringwertiger Form wiedergewonnen werden können.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Oxydationsprozeß mit Natriumhydroxyd und auch mit Alkalinitrat durchzuführen. Man hat aber nicht die Bedingungen erkannt, durch welche hierbei die gleichzeitige Oxydation erheblicher Mengen Blei zusämmen mit dem Arsen, Zinn und Antimon vermieden werden kann und erhielt infolgedessen bei der Durchführung des Verfahrens Bleioxyd enthaltende Alkalischmelzen, deren Verarbeitung erhebliche Schwierigkeiten bereitete und große Verluste an den Metallen und an Alkalihydröxyd mit sich brachte.
  • Vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Entfernung von Arsen, Zinn und Antimon aus Blei und Bleilegierungen mittels Alkalihydroxyds in Gegenwart eines kräftigen Oxydationsmittels derart durchzuführen, daß bei Beendigung der Reaktion die Alkalischmelze frei von Bleioxyd ist und lediglich die Oxyde der zu entfernenden Verunreinigungen, also die Oxyde von Arsen, Zinn und Antimon, enthält. Zweckmäßig wird hierbei ein festes, wirksames Oxydationsmittel, wie z. B. Natriumnitrat, benutzt, doch ist die Verwendung von gasförmigen Oxydationsmitteln, wie z. B. Luft, nicht ausgeschlossen, wenn auch meist die Verwendung von wirksamen, festen Oxydationsmitteln praktisch vorzuziehen ist.
  • Die Verwendung von Luft allein für sich kommt allerdings hier nicht in Frage.
  • Durch die gemäß der Erfindung gewährleistete Freiheit der Alkalischmelze von Bleioxyd wird zunächst der erhebliche Vorteil erreicht, daß bei dem Raffinationsverfahren keinerlei Verluste an Blei entstehen. Anderseits lassen sich aus der von Bleioxyd freien Alkalischmelze vermittels eines einfachen Arbeitsverfahrens das Arsen, Zinn und Antimon in Form von wertvollen Produkten verlustlos wiedergewinnen, und es kann daraus auch das Alkalihydroxyd fast restlos zur Wiederbenutzung bei dem Raffinatiorisv erfahren regeneriert werden.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es zur Erzielung einer von Bleioxyd freien Alkalischmelze darauf ankommt, bei der Durchführung der Reaktion zwischen dem Alkalihydroxyd und dem schmelzflüssigen Blei eine genügend niedrige Temperatur innezuhalten, um bei Berücksichtigung der Menge und Wirksamkeit des benutzten kräftigen Oxydationsmittels die Bildung einer überschüssigen Menge von Bleioxyd, d. h. von mehr Bleioxyd, als zur Oxydation der im Blei vorhandenen Verunreinigungen genügt, zu verhüten. Es ist nämlich nach Beobachtungen, die bei der Ausführung des Verfahrens gemacht worden sind, nicht unwahrscheinlich, daß auch wenn andere kräftige Oxydationsmittel als Bleioxyd (z. B. Natriumnitrat) verwendet werden, die Oxydation der aus dem Blei zu entfernenden Verunreinigungen sich mittelbar durch intermediär sich bildende Bleioxyde (bzw. Natriumplumbat oder Natriumplumbit) vollzieht, indem durch das Oxydationsmittel dauernd eine der gegenwärtigen Menge des Oxydationsmittels entsprechende Menge von Bleioxyd gebildet wird, welches seinerseits unter Rückverwandlung in metallisches Blei oxydierend auf die im Blei vorhandenen Mengen an Arsen, Zinn und Antimon einwirkt. Es muß aber gemäß vorliegender Erfindung diese interniediäre Bildung von Bleioxyd durch richtige Bemessung der Menge des kräftigen Oxydationsmittels so geregelt werden, daß alles Bleioxyd genügend schnell und vollständig ,.an den im Blei vorhandenen Verunreinigungen bis zur Beendigung der Behandlung in metallisches Blei zurückgewandelt werden kann.
  • Die günstigste Temperatur zur Durchführung des Verfahrens liegt bei etwa 40o bis .430° C, zweckmäßig soll eine Temperatur von etwa 500° nicht überschritten werden.
  • Als kräftiges Oxydationsmittel können zahlreiche Stoffe verwendet werden, insbesondere solche, die in dem geschmolzenen Alkali leicht löslich oder suspendierbar sind, die bei den in Frage kommenden Temperaturen wirksam sind und deren gegebenenfalls zurückbleibende Zersetzungsprodukte bei Verarbeitung der Alkalischmelze zum Zwecke der Gewinnung der darin enthaltenen Stoffe nicht stören. Als geeignete Oxydationsmittel seien z. B. genannt: Nitrate, Nitrite, Chlorate, Hypochlorite, Oxyde und Peroxyde.
  • Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird der Alkalihydroxydschmelze eine gewisse Menge Chlorid, zweckmäßig Alkalichlorid zugemischt. Seine Gegenwart in der Alkalischmelze bietet u. a. folgende Vorteile: Die Viskosität der Alkalihvdroxydschrnelze wird durch Alkalichlorid erhöht, was insbesondere dann erwünscht ist, wenn das Verfahren in der- Weise ausgeführt wird, daß man das geschmolzene Blei in dem geschmolzenen Reagens umlaufen läßt (v g1. Patent 3436i3). Diese letztere Ausführungsform des Verfahrens ist für alle Fälle besonders zweckmäßig. Dann bietet die Gegenwart des Alkalichlorids in der Schmelze auch einen besonderen Vorteil bei der Verarbeitung der Schmelze zwecks Wiedergewinnung des-Arsens, Zinns und Antimons und des Alkalihydroxyds. Löst man nämlich die Schmelze in Wasser auf, so wird schon bei der Auflösung eine Trennung der Antimonverbindungen von den Verbindungen des Arsens, und Zinns dadurch erreicht, daß die Antiinonv erbindungen unlöslich sind, während das Arsen und das Zinn als Natriumarsenat und Natriumstannat in Lösung gehen. Es hat sich gezeigt, daß die Antimonverbindungen in einer neben Alkalihydroxyd Alkalichlorid enthaltenden Lösung eine noch geringere Löslichkeit haben, als in einer reinen Alkalihvdroxydlösung, ferner daß diese Wirkung des Alkalichlorids auf die Unlöslichkeit der Antimonverbindungen stärker in Erscheinung tritt, we -n das Alkalichlorid gleich in der Schmelze enthalten ist, also gleichzeitig mit dieser in Lösung gebracht wird, wie wenn man, was auch möglich erscheint, die Alkalischmelze im Wasser auflöst, das Alkalichlorid in Lösung enthält.
  • Zur Vermeidung eines Überschusses an dem kräftigen Oxydationsmittel und zur gleichmäßigen Durchführung des Verfahrens hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Zugabe der Gesamtmenge des Oxydationsmittels zu der Aikaliscbmelze möglichst gleichmäßig über die ganze Reaktionszeit zu verteilen. Zu diesem Zweck wird das Oxydationsmittel der Alkalischmelze während der ganzen Dauer der Reaktion nach und nach möglichst ohne Unterbrechung in Teilmengen zugefügt, zweckmäßig mit Hilfe einer selbsttätigen, regulierbaren Speisevorrichtung. Gibt man zu große Mengen des Oxydationsmittels auf einmal zu, so macht sich eine übermäßige Bildung von Bleioxyd bemerkbar, daß man unter Umständen jedoch dadurch wieder beseitigen kann, daß man mit der Zufügung des Oxydationsmittels einige Zeit aussetzt.
  • Es ist selbstverständlich, daß die Erfindung auch auf Blei und Bleilegierungen anwendbar ist, die nur einen oder zwei von den zu entfernenden Stoffen enthalten, also z. B. nur Arsen oder nur Zinn oder nur Antimon oder nur Arsen und Zinn, Arsen und Antimon, Zinn und Antimon. Ebenso können noch andere Verunreinigungen in dem Blei enthalten sein, wie Zink, Wismut, Kupfer, Nickel, Kobalt, die gegebenenfalls gleichzeitig zum Teil oder ganz oxydiert und in die Alkalischmelze gehen können.
  • Das Verfahren ermöglicht es, das Arsen, Zinn und Antimon in aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen im wesentlichen getrennt voneinander aus dem Blei oder den Bleilegierungen zu entfernen und zu gewinnen. Zu diesem Zwecke wird gemäß der Erfindung (las Blei in einem ersten Arbeitsgange behandelt, bei dem nur die dem Arsengehalt des Bleis oder der Bleilegierung entsprechende Menge des Oxydationsmittels zugegeben wird. In diesem Arbeitsgange wird (tann im wesentlichen nur das Arsen von der Alkalischmelze aufgenommen. In einem darauffolgenden zweiten und dritten Arbeitsgange kann dann durch entsprechende Bemessungdes Oxydationsmittels zunächst dieHauptmenge des Zinns und dann zum Schluß das Antimon entfernt «-erden. Durch Abstufung der Temperaturen während dieser verschiedenen Arbeitsgänge kann gegebenenfalls -eine noch schärfere Trennung der einzelnen zu entfernenden Bestandteile erzielt werden, und es kann unter Umständen sogar teilweise das Zinn vor dem Arsen abgeschieden werden.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Ausführung der Erfindung veranschaulichen. Beispiel i. 50t rohes, silberhaltiges Blei mit einem Gehalt von 0,25 Prozent Antimon «-erden geschmolzen und durch eine Schmelze von i88 kg Ätznatron (98 Prozent NaOH) und .La. kg Kochsalz (95prozentig) durchgeleitet. Im Laufe von etwa 3 Stunden werden dazu nach und nach 74k9 N atronsalpeter (95prozentig) gegeben. Die Temperatur des geschmolzenen Metalls beträgt ungefähr q.20° C.
  • Das Antimon geht in das geschmolzene Reagens über und bleibt zum größten Teil in unlöslichem oxydierten Zustand zurück, wenn das Reagens in Wasser gelöst wird, so daß es von der Lösung getrennt werden kann. Die Lösung kann dann eingedampft und die wiedergewonnene Mischung von Ätznatron und Kochsalz unter erneutem Zusatz des Oxvdationsmittels wieder benutzt werden. Praktisch geht nichts von dem Blei in das Reagens über, und es wird eine Ausbeute von etwa ioo Prozent erzielt.
  • Auch die verwendete Mischung von Ätznatron und Kochsalz kann, abgesehen von dem Gehalt an Ätznatron der abgeschiedenen Antimonverbindungen und mechanischen Verlusten restlos Wiedergen cmien werden.
  • Beispiel e.
  • 5o t rohes, silberhaltiges Blei mit einem Gehalt von o,1 Prozent Arsen, o,i Prozent "Zinn und o,3-Prozent Antimon werden in entsprechender Weise mit einer aus 5q.0 kg :ltznatron (98 Prozent NaOH) und 1441,g Kochsalz (95prozentig) bestehenden Schmelze behandelt, zu der nach und nach 169 kg `atronsalpeter gegeben werden. Die Temperatur des geschmolzenen Metalls wird zwischen 40o und q.20° C gehalten.
  • Arsen, Zinn und Antimon gehen in das Reagens über. Wenn dieses dann in Wasser gelöst wird, bleibt der größte Teil des Antimons im unlöslichen, oxydierten Zustand zurück. Arsen und Zinn finden sich in der Lösung und können aus dieser einzeln- ausgeschieden werden. -Praktisch geht nichts von dem Blei verlcren,- und es kann mit einer Ausbeute von ioo Prozent geläuterten Bleis gerechnet werden. Beispiel 3. 5o t rohes, silberhaltiges Blei mit einem Gehalt von o,i Prozent Arsen, o,i Prozent Zinn und o,3 Prozent Antimon werden in eine Schmelze von a) 131 kg Ätznatron (98 Prozent NaOH) und 37 kg Kochsalz eingeführt. 45 kg N atronsalpeter werden in derselben Weise wie vorher zugegeben.
  • 9o Prozent des Arsens wurden aus dem Blei ausgezogen und gingen im oxydierten Zustand in das Reagens über. Zinn und Antimon bleiben im Blei zurück, ohne daß praktisch eins von ihnen oxydiert wurde. Das Arsen kann aus der Lösung des Reagens zurückgewonnen werden. Die angewandte Temperatur betrug 4000C.
  • b) Das Blei, das jetzt von dem größten Teil des ihm beigemengten Arsens befreit ist, wird in eine frische Schmelze eingeführt, die aus 1771,9 Ätznatron (98Prozent NaOH) und 52 kg Kochsalz (95 prozentig) besteht und zu der 32 kg Natronsalpeter nach und nach zugegeben werden.
  • Der Rest des Arsens - und fast alles Zinn werden ausgezogen und gehen ohne Beitnengungen von Bleioxyd in das Reagens über, aus dem sie wiedergewonnen werden können.
  • Die angewandte Temperatur beträgt 4000 C.
  • c) Das Blei enthält jetzt kein Arsen mehr und ist praktisch frei von Zinn. Zur Entfernung des Antimonrückstandes wird es schließlich in eine weitere Schmelze von 232 kg Ätznatron (98 Prozent NaOH) und 55 kg Kochsalz (95prozentig) eingeführt, unter allmählichem Zusatz von 92 kg Natronsalpeter während der Dauer des Prozesses. Die Temperatur des Bleis beträgt 4200 C. Das ganze Antimon geht ohne Beimengungen von Blei in das. Reagens über, von dem es in seinem unlöslichen, oxydierten Zustand wie vorher durch Lösung getrennt werden kann. Die Reagenzien können dann- durch Abdampfen des Wassers zurückgewonnen werden. Das Blei ist jetzt ganz rein. Die Ausbeute beträgt praktisch roo Prozent' des ursprünglichen Gehaltes.
  • Das Verfahren ist außer auf unreines Blei natürlich auch auf beliebige andere Bleilegierungen mit beliebig hohem Gehalt an Arsen, Zinn und Antimon anwendbar. Bei höheren Gehalten der Bleilegierung muß selbstverständlich die Zeitdauer zur Durchführung des Verfahrens bis zur völligen Entfernung der Bestandteile entsprechend verlängert werden, und es muß die Menge der Reagenzien der Menge der zu entfernenden Bestandteile angepaßt werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zum Raffinieren von Blei zwecks Entfernung von Zinn, Arsen und Antimon durch Behandlung des geschmolzenen Bleis mit geschmolzenem Alkalihydroxyd unter Zusatz von kräftigem Oxydationsmittel, außer Luft, in alleiniger Anwendung, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung bei einer so niedrigen Temperatur und in Gegenwart so geringer Mengen des kräftigen Oxydationsmittels vor sich geht, daß bei Beendigung der Behandlung keine nennenswerten Mengen Bleioxyd in 'der Alkalischmelze enthalten sind.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die bemessene Gesamtmenge des Oxydationsmittels im Verlaufe der Reaktion in Teilmengen der Alkalischmelze zugegeben wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch t und 2, -dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur unter 5oo° C, zweckmäßig zwischen 4oo und 43o°, gehalten wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung von Alkalihydroxyd und Oxydationsmitteln Chloride, insbesondere Alkalichlorid, zugesetzt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch z bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Arsen, Zinn und Antimon in aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen dadurch getrennt entfernt werden, daß die in jedem einzelnen Arbeitsgang verwendete Menge an Oxydationsmittel der Menge des in diesem Arbeitsgang zu entfernenden Stoffes angepaßt wird und gegebenenfalls auch eine Abstufung der Temperatur in den verschiedenen Arbeitsgängen erfolgt.
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