DE507769C - Behandlung von geschmolzenen Metallen und Legierungen, die mindestens zwei verschiedene Metalle enthalten, zwecks Abscheidung einer oder mehrerer dieser Metalle durch Anwendung von Oxydationsmitteln - Google Patents

Behandlung von geschmolzenen Metallen und Legierungen, die mindestens zwei verschiedene Metalle enthalten, zwecks Abscheidung einer oder mehrerer dieser Metalle durch Anwendung von Oxydationsmitteln

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DE507769C DEH102449D DEH0102449D DE507769C DE 507769 C DE507769 C DE 507769C DE H102449 D DEH102449 D DE H102449D DE H0102449 D DEH0102449 D DE H0102449D DE 507769 C DE507769 C DE 507769C
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Description

  • Behandlung von geschmolzenen metallen und Legierungen, die mindestens zwei verschiedene Metalle enthalten, zwecks Abscheidung einer oder mehrerer dieser Metalle durch Anwendung von Oxydationsmitteln Bleioxyd hat man schon in Verbindung mit Zinkchlorid zur Entzinkung von Blei benutzt. Auch wurde Rohblei schon mit Bleiglätte oder Mennige unter einer Decke aus geschmolzenem Kochsalz raffiniert. Hierbei gelang es indessen nicht, die verwendete Salzschmelze am Ende der Raffnation im wesentlichen bleifrei zu erhalten.
  • Aus Blei oder Bleilegierungen wurden Arsen, Zinn und Antimon nach dem neuerlich mit gutem Erfolg eingreführten H.arris-Verfahren in, der Weise entfernt, d'aß das geschmolzene Blei in fein verteiltem Zustand in innige Berührung mit Alkalihydroxyd gebracht wurde.
  • Dem Alkalihydroxyd können zur Regulierung seines Schmelzpunktes, seiner Viskosität usw. sowie zur Erleichterung der Trennung und Wiedergewinnung der im verbrauchten Reagens enthaltenen Stoffe Salze, wie Kochsalz, beigemischt werden.
  • Das Verfahren wird bekanntlich so geleitet, daß während dieser Behandlung auf das geschmolzene Blei Oxydationsmittel, z. B. Alkalinitrat, in abgemessenen Mengen zur Einwirkung gelangen. Die Temperatur wird dabei zweckmäßig so niedrig gehalten, daß Blei praktisch nicht mitoxyd@iertwird.
  • Enthält das Blei gleichzeitig mehrere der genannten Verunreinigungen oder Legierungsbestandteile, so können diese bekanntlich auch getrennt voneinander gewonnen werden dadurch, daß das Verfahren stufenweise durchgeführt wird. Denn bei der Raffnation oxydiert zuerst das Arsen, darauf das Zinn und schließlich das Antimon. Es können also das Arsen im wesentlichen frei von Zinn, das Zinn im wesentlichen frei von Antimon und das Antimonr frei von :Arsen und Zinn in die betreffenden Teile des Reagens übergeführt werden. Natürlich läßt sich die stufenweise Behandlung des geschmolzenen Bleis mit dem Reagens bekanntlich auch derart durchführen, däß beispielsweise Arsen und Zinn zusammen in einer Stufe und das Antimon für sich in einer weiteren Stufe abgeschieden werden.
  • Das Harris-Verfahren in: seinen verschiedenen Ausführungsformen ist gut geeignet zur Entfernung der genannten Verunreinigungen oder Legierungsbestandteile aus Blei. Insbesondere ist es wirtschaftlicher, und es führt zur Gewinnung eines reineren Metalls als alle anderen bekannten Verfahren. Ein gewisser Nachteil liegt indessen noch darin, daß eine beträchtliche Menge an Oxydationsmittel aufgewendet werden muß. Dieses wird natürlich aufgebraucht, indem sein zur Oxydation verfügbarer Sauerstoff sich während des Raffinationsverfahrens mit dem Arsen, Zinn, Antimon u. dgl. verbindet. Auch müssen die verbrauchten Reagenzien, die Ätzalkali und arsensaures, antimonsaures und zinnsaures Alkali u."dgl. enthalten können, zwecks Wiedergewinnung des Alkalis und zwecks Trennung der beim Raffinieren aufgenommenen Stoffe voneinander aufgearbeitet werden. Diese Aufarbeitung, insbesondere die Verarbeitung des antimonsauren Salzes zu metallischem Antimon, ist mit erheblichen Unkosten und dem teilweisen oder völligen Verlust des Alkalis verknüpft, mit dem das Antimon in dem antimonsauren Salz verbunden war.
  • ,Auf die Bleiraffination nach H -a r r .i s angewendet, beseitigt das Verfahren gemäß der Erfindung diese Nachteile. Insbesondere wird der Verbrauch an für die Raffination des Bleis aufzuwendenden Reagenzien, vor allem des Oxydationsmittels, wesentlich vermindert.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abscheidung eines oder mehrerer Legierungsbestandteile aus unreinem Blei oder Bleilegierungen mit Arsen-, Zinn- und Antimongehalt oder aus ähnlichen Legierungen, die kein Blei oder Blei nicht als Hauptbestandteil enthalten, durch Behandlung finit Alkalihydroxyd und Oxydationsmitteln, wobei das vferwendete Relagrns auch noch Salze, wie Kochsalz, entthalteru kante: Sie besteht darin, daß als Oxydationsmittel Alkalisalze solcher Säuren. benutzt werden, in denen Metalloxyde, vorzugsweise die Oxyde des Zinns, Antimons und Bleis, als Säurebildner auftreten und daß die Säuren so gewählt werden, daß die säurebildenden Metalloxyde durch eine oder mehrere der aus dem Metall zu entfernenden Verunreinigungen zu Metall reduziert werden.
  • Auch bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kann die Ausscheidung der mit dem zu raffinierenden Metall z. B. Blei, legierten Stoffe, ähnlich wie für das bekannte Verfahren vorher angegeben, stufenweise erfolgen. Diese stufenweise Behandlung kann z. B. auch so ausgeführt werden, daß zunächst ein Oxydationsmittel gewählt wird, das nur die am leichtesten oxydierbare Verunreinigung aus dem Blei oxydiert. Dann wird ein anderes Oxydationsmittel angewendet, das die schwerer oxydierbaren Verunreinigungen bzw. Legierungsbestandteile und das bei der ersten Behandlung vom Blei aufgenommene Metall in einem weiteren Arbeitsgange aus dem Blei entfernt.
  • Hat das zu raffinierende Blei schon von vornherein einen Gehalt an dem Metall, dessen säurebildendes Oxyd in Form eines Alkalisalzes als Oxydationsmittel gemäß der Erfindung verwendet wird, so findet naturgemäß eine entsprechende Anreicherung dieses Metalls im Blei statt, die in den Fällen von besonderem Vorteil ist, wo sie zur Erzeugung einer Bleilegierung mit handelsüblichem Gehalt an Legierungsbestandteilen führt.
  • Es ist natürlich auch möglich, als Oxydationsmittel ein z. B. von der Raffination einer früheren Charge herrührendes Salzgemisch zu verwenden, das neben dein erforderlichen Oxydationsmittel noch Sauerstoffverbindungen solcher Stoffe enthält, die aus dein Blei entfernt werden sollen. Hierdurch gelangt man zu einer Anreicherung der verbrauchten Salzschmelze an diesen Stoffen, durch die die Aufarbeitung dieser Salzschmelze lohnender gestaltet werden kann. Durch geeignete Wahl der Zusammensetzung der Schmelze und des zu verarbeitenden Bleis ist es also möglich, durch das Verfahren gemäß der Erfindung zu Produkten von gewünschter zweckmäßiger Zusammensetzung zu gelangen.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhält man allerdings nicht immer reines Blei, sondern, wenn z. B. Stannate und Antimonate als Oxydationsmittel verwendet werden, eine Bleilegierung. Doch kann das Metall der als Oxydationsmittel benutzten Sauerstoffverbindung so gewählt werden, daß eine Bleilegierung, z. B. Hartblei, entsteht, für die sich auf dem Markt gute Preise erzielen lassen, so daß unverkäufliche Bleilegierungen ini gut verkäufliche übergeführt .werden. Wenn sich nach dem Verfahren gemäß der Erfindung eine Bleilegierung ergibt, so kann diese natürlich auch nach bekannten Verfahren z. B. auf Weichblei verarbeitet werden. Erfolgt diese Verarbeitung nach dem Harris-Verfahren, so kann das verbrauchte Reagens, das den Legierungsbestandteil des Bleis in Form von Sauerstoffverbindungen (z. B. antimonsaurem Natrium) enthält, als Oxydationsmittel bei der Verarbeitung einer neuen Charge nach dem Verfahren gemäß der Erfindung Verwendung finden. Benutzt man indessen erfindungsgemäß Alkalibleioxy dverbindungen allein oder gemeinsam mit anderen Oxydationsmitteln, so erhält man auch nach dem Verfahren gemäß der Erfindung unmittelbar Weichblei als Endprodukt der Raffination.
  • Sollen z. B. aus einer Bleilegierung, die Arsen, Zinn und Antimon enthält, das Arsen und Zinn: nach dem Verfahren gemäß :der Erfindung abgeschieden werden, so wird hierfür ein Reagens verwendet, das antimonsaures Alkali und vorteilhaft noch Alkalihydroxyd enthält. Zweckmäßig wird hierfür ein Salzgetnisch benutzt, das durch Bleiraffinationi mittels. Alkal:ihydroxyd undi einem Oxydationsmittel nach dem Harris-V erfahren erhalten wurde. Dies kann natürlich neben antimonsaurem Alkali auch noch zinnsaures und arsensaures Alkali enthalten. Bringt man dieses Salzgemisch mit dem geschmolzenen Blei bei entsprechender Temperatur in innige Berührung, so wird zunächst das im Blei enthaltene Arsen durch das antimonsaure Salz zu Arsensäure oxydiert, die in die Schmelze geht, während eine entsprechende Menge Antimon des antimonsauren Alkalis zu Metall reduziert wird, das sich mit dem Blei legiert. Der Antimongehalt des Bleis wird also durch diese Behandlung erhöht. Sobald die Hauptmenge des Arsens entfernt ist, findet die gleiche Umsetzung zwischen Zinn und Antimon statt, so daß eine weitere Menge Antimon an die Stelle des Zinns im Blei und das Zinn als zinnsaures Alkali an die Stelle des Antimons in der Schmelze tritt. Die Menge des aufzuwendenden antimonsauren Salzes läßt sich durch @töchiometrische Berechnung aus den Gehalten des Bleis an Arsen und Zinn finden. Hierbei kann natürlich auch der oxydierende Einfluß der Luft, mit der das geschmolzene Blei während des Prozesses in Berührung tritt, in Rechnung gestellt werden.
  • Die Verarbeitung der genannten Bleilegierungen kann gemäß der Erfindung auch in der Weise vorgenommen werden, daß zuerst das Arsen mit einer Schmelze entfernt wird, die neben Alkalihydroxyd zinnsaures Alkali enthält, worauf dann in einem weiteren Arbeitsgange das Zinn aus dem Blei durch Anwen dung einer Schmelze von Alkalihydroxyd und antimonsaurem Alkali abgeschieden wird.
  • Die chemischen Reaktionen, die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung eintreten, verlaufen wahrscheinlich nach folgenden chemischen Gleichungen: .a, NaSb0, -i- 6 NaOH -f- 5 Sn - 5 Na.SnO. -f- 3 H@O -I- 4 Sb, 2 NaSb0, -f- .. NaOH + As., - 2 Na@As0,, +- Sb@ -f- 2 H_,0, 5 Na.SnO;; + 2 NaOH -j- 2 As..
  • .[ Na3AsO.f -f- 5-Sn -i- H@O. Natürlich sind noch weitere Ausführungsformen des Verfahrens gemäß der Erfindung möglich. So ist es z. B. mit entsprechenden Abänderungen anwendbar auf die Verarbeitung von Legierungen, die entweder nur aus Arsen und Blei oder Zinn und Blei oder Arsen und Zinn oder Arsen, Zinn und Antimon bestehen.
  • Gleichzeitig mit der Sauerstoffverbindung des Metalls, das bei dem Verfahren gemäß der Erfindung als Oxydationstnittel verwandt wird, können natürlich nach Bedarf auch noch andere feste, flüssige oder gasförmige Oxydationsmittel, wie z. B. Natriumnitrat, angewandt werden.
  • Abgesehen von der Ersparnis an Oxydationsmittel und Alkalihydroxyd, die durch die wiederholte Anwendung des für die Behandlung des Bleis u. dgl. benötigten Salzgetnisches bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erzielt wird, hat dieses den Vorteil, daß auch entsprechend geringere Mengen an verbrauchtem Reagens anfallen. Demgemäß werden die Kosten der Aufarbeitung des verbrauchten Reagens wesentlich herabgesetzt. Ferner ergibt sich die Möglichkeit, unreines Blei oder technisch nicht oder kaum verwertbare Bleilegierungen direkt auf wertvolle Legierungen zu verarbeiten.
  • Zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung hat sich eine Apparatur als besonders geeignet erwiesen, bei der, eine Pumpe das geschmolzene Metall aus dem Einschmelzkessel in ein Gefäß für das geschmolzene Reagens fördert. Pumpe und Gefäß für das geschmolzene Reagens werden dabei zweckmäßig zu einem einheitlichen Ganzen verbunden, das an einer Vorrichtung zum Senken in den Metallbehälter und zum Heben aus demselben aufgehängt ist. Hierbei kann noch eine Beheizungsvorrichtung für den Reagensbehälter vorgesehen sein. Der Reaktionsraum kann aber auch als ortsfester Behälter ausgebildet werden und getrennt von dem Schmelzkessel aufgestellt sein. Das geschmolzene Metall wird zweckmäßig im Kreislauf durch den Schmelzkessel und den Reaktionsraum geführt, wo es fein verteilt mit dem Reagens in innige Berührung tritt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Abscheidung eines oder mehrerer Legierungsbestandteile aus unreinen Blei- oder Bleilegierungen mit Arsen-, Zinn- und Antimongehalt oder aus ähnlichen Legierungen, die kein Blei oder Blei nicht als Hauptbestandteil enthalten, durch Behandlung mit Alkalihydroxyd und Oxydationsmitteln, wobei das verwendete Reagens auch noch Salze, wie Kochsalz, enthalten kann, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel Alkalisalze solcher Säuren benutzt werden, in denen Metalloxyde, vorzugsweise -die Oxy.de des 7hnns, Antiim-ons, und Bleis, als Säurebildner auftreten und @d@aß die Säuren so gewählt werden, daß die säurebildenden Metalle durch eine oder mehrere der aus dem Metall zu entfernenden Verunreinigungen zu Metall reduziert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydationsmittel einzeln oder in Mischung verwendet werden.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des Metalls oder der Legierung stufenweise vorgenommen wird. q..
  4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungsbestandteile einzeln durch geeignete Bemessung der Behandlungsdauer und der Menge des Oxydationsmittels abgeschieden werden.
  5. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß für die einzelnen Behandlungsstufen verschiedene Oxydationsmittel benutzt werden, und zwar derart, daß sie immer nur den jeweils am leichtesten oxydierbaren Legierungsbestandteil aus dem Metall entfernen.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel Salzgemische verwendet werden, wie sie bei der Bleiraffination nach H a r r i s anfallen.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig andere Oxydationsmittel, wie Natriumnitrat u. dgl., in geringen Mengen verwendet werden.
DEH102449D 1924-12-11 1925-06-24 Behandlung von geschmolzenen Metallen und Legierungen, die mindestens zwei verschiedene Metalle enthalten, zwecks Abscheidung einer oder mehrerer dieser Metalle durch Anwendung von Oxydationsmitteln Expired DE507769C (de)

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